Der Bau des Gotthardtunnels und eine schicksalhafte Liebe.
BergleuchtenDer Roman Bergleuchten von Karin Seemayer handelt in erster Linie von dem Bau des Gotthardtunnels. Die Bewohner von Göschenen wissen zu Anfang nicht, ob sie sich über das Bauvorhaben freuen sollen oder ...
Der Roman Bergleuchten von Karin Seemayer handelt in erster Linie von dem Bau des Gotthardtunnels. Die Bewohner von Göschenen wissen zu Anfang nicht, ob sie sich über das Bauvorhaben freuen sollen oder nicht. Zu groß sind die Zukunftsängste.
Der Autorin gelingt es mit ihrer tollen Recherche den Leser über den Bau des Gotthardtunnels gut zu informieren und ihn in seinen Bann zu ziehen. Detailreich beschreibt sie die einzelnen Vorgänge, berichtet über die Veränderungen im Dorf und über die Veränderungen, die das Bauvorhaben für die Bevölkerung mit sich bringt. Durch die einzelnen Bauabschnitte und ihren Beschreibungen gelingt es Karin Seemayer die Spannung aufrecht zu erhalten. Die Hauptprotagonisten Helene (Fuhrmannstochter) und Piero (italienischer Arbeiter) sind sehr sympathisch und authentisch. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, so dass das Buch leicht zu lesen ist. Einzig ein paar grammatikalische Fehler oder Rechtschreibfehler waren Stolperfallen.
Besonders gut gefallen hat mir, dass Helene (nicht wie die Hauptprotagonisten in vielen anderen Romanen) keine ausgesprochene Schönheit ist. Ich konnte sie mir sehr gut vorstellen und sich in ihre Lage versetzen. Ihr Schicksal hat mich in ihren Bann gezogen. Auch Piero und Peter waren mir sehr sympathisch. Durch die detaillierte Beschreibung der Gegend, des Tunnelbaus und der Bevölkerung empfand ich den Roman sehr authentisch. Ich habe mich mitten in das Geschehen hineinversetzt gefühlt. Dadurch viel es mir nicht schwer das Buch innerhalb weniger Tage zu lesen.
Das Cover des Buches ist mir sofort ins Auge gestochen und find ich sehr gelungen. Die zwei Berge, die darauf abgebildet sind, sollen das Gotthardmassiv darstellen. Am rechten unteren Eck ist eine Kirche abgebildet, die man mit Göschenen in Verbindung bringen kann. Man kann sich die Umgebung gut vorstellen.
Ich hätte mir noch gewünscht, dass im inneren des Covers eine Straßenkarte abgedruckt ist, wo man besser nachvollziehen kann, welcher Ort nun genau wo liegt. Bei der Personenliste hätte ich die Liste um die fiktiven Protagonisten erweitert, um eine vollständige Liste als Übersicht zu haben. Auch ein paar originale Fotos im inneren des Covers hätten mir gut gefallen. Das hätte dem Buch noch ein Sternchen zusätzlich verliehen.
Fazit:
Karin Seemayer ist ein toller, historischer Roman mit vielen Informationen zum Bau des Gotthardtunnels gelungen. Geschickt hat sie die wahren Begebenheiten mit einer fiktiven Geschichte verwoben. Für Leser*innen, die geschichtlich und an gewissen Bauereignissen interessiert sind, ist dieses Buch ein absolutes Lesevergnügen.