Weihnachtsroman mit guter Idee aber stark ausbaufähig
Das WeihnachtsbaumwunderDrei Frauen – drei Geschichten und doch sind sie miteinander verwoben. Holly, Angie und Nina sind alle unterschiedlich alt und dennoch hat jede mit sich und ihrer Vergangenheit bzw. mit neuen Gegebenheiten ...
Drei Frauen – drei Geschichten und doch sind sie miteinander verwoben. Holly, Angie und Nina sind alle unterschiedlich alt und dennoch hat jede mit sich und ihrer Vergangenheit bzw. mit neuen Gegebenheiten zu kämpfen. Holly ist gerade dabei erwachsen zu werden und entdeckt ihre erste große Liebe, Nina kämpft mit dem Tod ihres Vaters und Angie mit ihrer Scheidung. Haben alle die Chance auf ein Happy End bzw. ihre persönliches Weihnachtswunder?
Das Buch „Das Weihnachtsbaumwunder“ stammt von Erin Green. Die Autorin war mir bis dato nicht bekannt. Das Cover finde ich passend gewählt zur Weihnachtszeit und deshalb habe ich mich auf einen gemütlichen Weihnachtsroman gefreut. Allerdings vermutete ich auch, dass es kitschig werden könnte, was aber bei Weihnachtsbüchern durchaus erlaubt ist. Die Geschichte, die sich hier aufbaut, entfällt auf die drei oben genannten Protagonistinnen. Die Kapitel erscheinen dabei flugs im Wechsel. Obwohl ich ein Fan kurzweiliger Kapitel bin, waren diese Kapitel wirklich sehr kurz und es fiel durchaus hin und wieder schwer den Charakteren ihre Geschichte erstmal aufbauen zu lassen als auch ihnen zu folgen. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass somit logische Fehler entstanden sind. Es war einfach zu schnell. Die Geschichte der jeweiligen Frau ist interessant, noch dazu, da sie alle auf eine gewisse Art und Weise miteinander verknüpft sind. Dieser Grundgedanke verschiedene Erzählpfade zusammen zu führen aber über jeden extra zu berichten, hat mir sehr gut gefallen und ist durchaus unterhaltsam. Das Setting der Geschichte (oft spielt diese auf einer Weihnachtsbaumfarm) ist sehr gut gewählt und natürlich passend zu Weihnachten, denn nichts stimmt mehr auf das Fest ein als der Geruch nach frischen Tannen, den man förmlich riechen kann. Der Sprachstil ist modern und der Schreibstil sehr flüssig zu lesen. Allerdings bleibt die Gesamtgeschichte in vielen Bereichen sehr platt, eintönig und die Charaktere sind größtenteils nervtötend. Wenn man anfangs mit Nina gelitten hat, die ihren Vater verloren hat und ihre Trauer verstehen kann, so ist es am Ende einfach nur schrecklich, denn jeder will ihr helfen, aber sie versinkt weiterhin förmlich im Selbstmitleid. Holly dagegen ist ein typischer Teenager und hier wohl noch die angenehmste Person. Angie ging mir richtig „auf den Keks“. Diese Frau möchte man weder als Mutter noch als Frau geschenkt haben. Man kann den Charakteren der Autorin aber zugutehalten, dass sie polarisieren – dies muss man als Autor auch erstmal schaffen. Obwohl außerdem die Kapitel sehr kurz sind, geht die Geschichte gefühlt nur spärlich voran, um sich zum Ende hin (teils doch recht unrealistisch) zu überschlagen und abrupt zu Ende zu gehen. Leider hat man das Gefühl, dass die Autorin wohl schnell fertig werden wollte – vielleicht hatte sie aber auch selbst genug von ihren nervigen Charakteren. Durch die schwierigen Charaktere kommt der Weihnachtszauber gar nicht richtig bzw. ausreichend zur Geltung – damit ist das Setting insgesamt eine absolute Verschwendung und dies ist sehr schade, denn von der Grundidee und dem Klappentext habe ich mir eindeutig mehr versprochen.
Mein Fazit: Wer auf solch leichte und unterhaltsame Lektüre steht, dem sei das Buch ans Herz gelegt, wer sich mehr Inhalt verspricht, möge es lieber lassen. Ich vergebe gut gemeinte 2 Sterne für die Idee und den Aufbau des Buches, allerdings kann ich den Roman sonst leider nicht weiterempfehlen.