Profilbild von Wordworld_Sophia

Wordworld_Sophia

Lesejury Star
offline

Wordworld_Sophia ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wordworld_Sophia über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2024

Konstruiert, vorhersehbar, klischeehaft und voller fragwürdiger Witze...

The Deal – Reine Verhandlungssache
0

Handlung: "The Deal" stand aufgrund des Hypes schon länger auf meiner Wunschliste und als ich es bei einem Ebook-Sale gesehen habe, habe ich deshalb kurzerhand zugegriffen. 342 Seiten später kann ich nun ...

Handlung: "The Deal" stand aufgrund des Hypes schon länger auf meiner Wunschliste und als ich es bei einem Ebook-Sale gesehen habe, habe ich deshalb kurzerhand zugegriffen. 342 Seiten später kann ich nun allerdings feststellen, dass das Buch für mich extrem überhyped ist und es sich für mich nicht lohnt, die Reihe weiterzuverfolgen. Die Handlung der Geschichte besteht beinahe nur aus Tropes, Banter und fragwürdigen Witzen. Sowohl das sehr konstruierte Zustandekommen des Deals zwischen den beiden Hauptfiguren, den von Anfang an vorhersehbaren Ausgang der Geschichte als auch das extrem klischeehafte Drama kurz vor Schluss haben dafür gesorgt, dass ich beim Lesen mehr mit den Augen gerollt als umgeblättert habe.

Schreibstil
: Elle Kennedys Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr leicht lesen. Durch den Humor und die spritzigen Dialoge zwischen den Hauptfiguren kommt beim Lesen schnell eine Leichtigkeit auf, allerdings haben immer wieder leicht fragwürdige Äußerungen oder Verhaltensweisen verhindert, dass ich in einen richtigen Lesefluss gerate. Denn wenn man sich viele der Witze und Sprüche genauer anschaut, sieht man leider, dass sie von Gender Stereotypen, Slut Shaming, Skinny Shaming und internalisierter Misogynie geradezu triefen. Zwar sind solche Aussagen oft als Witz verpackt, aber wenn eine Figur in einer modernen NA-Geschichte so etwas sagt wie "women aren’t supposed to think, Wellsy. That’s why your brains are smaller. Science proves it.” oder "there's nothing attractive about a girl who's skin and bones. I prefer them curvy" oder sogar "guys only want girls who give them a chase, and they want a woman who’s out of reach because guys want what they can’t have.” stößt das trotzdem sauer auf. So etwas möchte ich in modernen Liebesgeschichten einfach nicht mehr lesen!

Figuren:
Auch die beiden Figuren haben bei mir keinen enormen Eindruck hinterlassen. Zwar haben beide ihre süßen Momente, sie blieben für mich als Charaktere aber ziemlich flach. Die Autorin hat zwar versucht, den beiden durch Trauma Dumping mehr Tiefe zu verleihen, da aber weder Hannahs Vergewaltigung noch Garretts Erfahrungen mit häuslicher Gewalt auch nur annähernd glaubhaft aufgearbeitet werden, geht das gehörig schief. Nimmt man dazu die vielen mindestens orange-flags, die im Laufe der Handlung auftauchen, ergibt sich so ein für mich absolut nicht überzeugendes Gesamtbild!


Die Zitate


"Sometimes people sneak up on you and suddenly you don’t know how you ever lived without them."

"Just out of curiosity,” she says, “after you wake up in the morning, do you admire yourself in the mirror for one hour or two?”
Two,” I reply cheerfully.
“Do you high five yourself?”
“Of course not.” I smirk. “I kiss each of my biceps and then point to the ceiling and thank the big man upstairs for creating such a perfect male specimen.”

"I want to murder him in his sleep, A. No, I want to murder him when he’s awake so he can see the joy on my face when I do it."



Das Urteil

"The Deal" ist konstruiert, vorhersehbar, klischeehaft und besteht beinahe nur aus Tropes und fragwürdigen Witzen. Damit konnte mich die Geschichte leider nicht überzeugen und ich werde auch die restlichen Bände der Reihe nicht weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 14.06.2024

Konstruiert, vorhersehbar, klischeehaft voller fragwürdiger Witze

The Deal – Reine Verhandlungssache
0

Handlung: "The Deal" stand aufgrund des Hypes schon länger auf meiner Wunschliste und als ich es bei einem Ebook-Sale gesehen habe, habe ich deshalb kurzerhand zugegriffen. 342 Seiten später kann ich nun ...

Handlung: "The Deal" stand aufgrund des Hypes schon länger auf meiner Wunschliste und als ich es bei einem Ebook-Sale gesehen habe, habe ich deshalb kurzerhand zugegriffen. 342 Seiten später kann ich nun allerdings feststellen, dass das Buch für mich extrem überhyped ist und es sich für mich nicht lohnt, die Reihe weiterzuverfolgen. Die Handlung der Geschichte besteht beinahe nur aus Tropes, Banter und fragwürdigen Witzen. Sowohl das sehr konstruierte Zustandekommen des Deals zwischen den beiden Hauptfiguren, den von Anfang an vorhersehbaren Ausgang der Geschichte als auch das extrem klischeehafte Drama kurz vor Schluss haben dafür gesorgt, dass ich beim Lesen mehr mit den Augen gerollt als umgeblättert habe.

Schreibstil
: Elle Kennedys Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr leicht lesen. Durch den Humor und die spritzigen Dialoge zwischen den Hauptfiguren kommt beim Lesen schnell eine Leichtigkeit auf, allerdings haben immer wieder leicht fragwürdige Äußerungen oder Verhaltensweisen verhindert, dass ich in einen richtigen Lesefluss gerate. Denn wenn man sich viele der Witze und Sprüche genauer anschaut, sieht man leider, dass sie von Gender Stereotypen, Slut Shaming, Skinny Shaming und internalisierter Misogynie geradezu triefen. Zwar sind solche Aussagen oft als Witz verpackt, aber wenn eine Figur in einer modernen NA-Geschichte so etwas sagt wie "women aren’t supposed to think, Wellsy. That’s why your brains are smaller. Science proves it.” oder "there's nothing attractive about a girl who's skin and bones. I prefer them curvy" oder sogar "guys only want girls who give them a chase, and they want a woman who’s out of reach because guys want what they can’t have.” stößt das trotzdem sauer auf. So etwas möchte ich in modernen Liebesgeschichten einfach nicht mehr lesen!

Figuren:
Auch die beiden Figuren haben bei mir keinen enormen Eindruck hinterlassen. Zwar haben beide ihre süßen Momente, sie blieben für mich als Charaktere aber ziemlich flach. Die Autorin hat zwar versucht, den beiden durch Trauma Dumping mehr Tiefe zu verleihen, da aber weder Hannahs Vergewaltigung noch Garretts Erfahrungen mit häuslicher Gewalt auch nur annähernd glaubhaft aufgearbeitet werden, geht das gehörig schief. Nimmt man dazu die vielen mindestens orange-flags, die im Laufe der Handlung auftauchen, ergibt sich so ein für mich absolut nicht überzeugendes Gesamtbild!


Die Zitate


"Sometimes people sneak up on you and suddenly you don’t know how you ever lived without them."

"Just out of curiosity,” she says, “after you wake up in the morning, do you admire yourself in the mirror for one hour or two?”
Two,” I reply cheerfully.
“Do you high five yourself?”
“Of course not.” I smirk. “I kiss each of my biceps and then point to the ceiling and thank the big man upstairs for creating such a perfect male specimen.”

"I want to murder him in his sleep, A. No, I want to murder him when he’s awake so he can see the joy on my face when I do it."



Das Urteil

"The Deal" ist konstruiert, vorhersehbar, klischeehaft und besteht beinahe nur aus Tropes und fragwürdigen Witzen. Damit konnte mich die Geschichte leider nicht überzeugen und ich werde auch die restlichen Bände der Reihe nicht weiterverfolgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2023

Für mich leider mit Abstand der schlechteste Band der Reihe!

Boston Belles - Monster
0

Handlung: Nach Band 1, 2 und Band 4 der "Boston Belles"-Reihe von L. J. Shen stand nun Band 3 abschließend ebenfalls noch auf dem Plan (bitte fragt mich nicht, weshalb ich die Reihe in dieser gottlosen ...

Handlung: Nach Band 1, 2 und Band 4 der "Boston Belles"-Reihe von L. J. Shen stand nun Band 3 abschließend ebenfalls noch auf dem Plan (bitte fragt mich nicht, weshalb ich die Reihe in dieser gottlosen Reihenfolge gelesen habe!). Leider fand ich "Boston Belles - Monster" mit großem Abstand den schlechtesten Teil der Reihe und habe aus verschiedenen Gründen mehrmals überlegt, die Geschichte abzubrechen. Zunächst ist der Plot mit der Mischung aus Forbidden Romance, Krimi und Mafia-Geschichte inklusive Rachepläne, geheimen Untergrundkliniken, Schießereien und der typischen dunklen Vergangenheit total konstruiert, überzogen und darüber hinaus im Verlauf auch weitestgehend vorhersehbar. Außerdem bin ich durch die vielen Zeitsprünge zu Beginn nur schwer in die Geschichte hineingekommen und auch die Figuren konnten mich zunächst gar nicht abholen.

Figuren:
Auf die Geschichte von Sam und Aisling war ich sehr gespannt, da ich die beiden in den anderen Teilen sehr mochte. Leider ist Sam aber so wenig ambivalent und sympathisch, wie sein Ruf vermuten lässt und in seiner Darstellung als Mann mit Monster-Fassade für mich einfach nicht glaubwürdig. All sein Fehlverhalten wird großzügig mit seiner schweren Kindheit erklärt, die jedoch vorne und hinten nicht zusammenpasst (Er hat eine Kokain-Abhängigkeit mit acht Jahren mit schierer Willenskraft besiegt, als seine Mutter ihn abhängig gemacht hat, um ihn ruhig zu stellen? Ja klaaaaar...). Auch Aisling vereint viele Widersprüche in ihrem Verhalten und ihrem Charakter, die ich für mich einfach zu keinem runden Bild zusammensetzen konnte. Dazu kommt, dass die Anziehungskraft der Figuren nie erklärt oder aufgebaut wird. Aisling ist von vornherein schon ihr ganzes Leben in Sam verliebt, ohne dass man jemals nachvollziehen könnte weshalb und verliert irgendwo auf ihrer Mission, sich ihm an den Hals zu werfen ihre gesamte Würde und Selbstachtung. Was in Band 2 mit Cillian und Persephone wunderbar funktioniert hat - der eiskalte Schurke und die unschuldige, verletzliche Dame in Nöten -, hatte für mich in "Boston Belles - Monster" leider keinen wirklichen Reiz, was die vielen Konflikte und toxischen Entwicklungen für mich nur schwer zu ertragen gemacht hat. Schade ist auch, dass wir hier von den Nebenfiguren wie beispielsweise der weiblichen Freundesgruppe praktisch nichts mitbekommen.

Schreibstil:
Beendet habe ich die Geschichte einzig und allein deswegen, da "Boston Belles - Monster" genau wie jedes Buch von L. J. Shen durch den Schreibstil angetrieben wird und dadurch eine gewisse Suchtwirkung entwickelt. Der Dark-Romance-Gehalt ist in diesem Band der Reihe definitiv am stärksten ausgeprägt, was wahrscheinlich neben der für mich schlechten Charaktergestaltung und der konstruierten Handlung der Hauptgrund war, weshalb die Geschichte mich nicht überzeugen konnte.


Die Zitate

"Thank you. Let me put them in water."
"What’s the point?" He groaned, still obviously struggling with nicotine withdrawal.
"They’ll die at some point anyway."
"Just like us," I answered with a small smile. "Death is not a reason to stop living."

"See you tomorrow, Monster."
"Nix," he nodded his goodbye. I all but made it back home in a tornado and Googled his nickname for me, elated and terrified and pleased and joyous. Nix: A water being, half-human, half-fish, that lives in a gorgeous underwater palace and mingles with humans by assuming a variety of attractive physical forms (usually as a fair maiden). Nix was a female monster. Sam still thought of us as the same. Dark, unpredictable creatures, lurking in plain sight. Now that he let me in, I was going to destroy every single one of his walls and finally make him mine."

"There is nothing to find. Life is not about finding yourself. It’s about creating yourself. There’s something liberating about knowing your own bones, all the things you are capable of. Being unapologetically yourself makes you invincible."


Das Urteil:


"Boston Belles - Monster" ist für mich leider mit Abstand der schlechteste Band der Reihe. Die Figuren waren für mich flach, unsympathisch und unglaubwürdig, die Handlung voller Plotholes und Übertreibungen und die Liebesgeschichte reizlos und Band 2 sehr ähnlich. Von mir keine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2023

Für mich leider mit Abstand der schlechteste Band der Reihe

Boston Belles - Monster
0

Handlung: Nach Band 1, 2 und Band 4 der "Boston Belles"-Reihe von L. J. Shen stand nun Band 3 abschließend ebenfalls noch auf dem Plan (bitte fragt mich nicht, weshalb ich die Reihe in dieser gottlosen ...

Handlung: Nach Band 1, 2 und Band 4 der "Boston Belles"-Reihe von L. J. Shen stand nun Band 3 abschließend ebenfalls noch auf dem Plan (bitte fragt mich nicht, weshalb ich die Reihe in dieser gottlosen Reihenfolge gelesen habe!). Leider fand ich "Boston Belles - Monster" mit großem Abstand den schlechtesten Teil der Reihe und habe aus verschiedenen Gründen mehrmals überlegt, die Geschichte abzubrechen. Zunächst ist der Plot mit der Mischung aus Forbidden Romance, Krimi und Mafia-Geschichte inklusive Rachepläne, geheimen Untergrundkliniken, Schießereien und der typischen dunklen Vergangenheit total konstruiert, überzogen und darüber hinaus im Verlauf auch weitestgehend vorhersehbar. Außerdem bin ich durch die vielen Zeitsprünge zu Beginn nur schwer in die Geschichte hineingekommen und auch die Figuren konnten mich zunächst gar nicht abholen.

Figuren:
Auf die Geschichte von Sam und Aisling war ich sehr gespannt, da ich die beiden in den anderen Teilen sehr mochte. Leider ist Sam aber so wenig ambivalent und sympathisch, wie sein Ruf vermuten lässt und in seiner Darstellung als Mann mit Monster-Fassade für mich einfach nicht glaubwürdig. All sein Fehlverhalten wird großzügig mit seiner schweren Kindheit erklärt, die jedoch vorne und hinten nicht zusammenpasst (Er hat eine Kokain-Abhängigkeit mit acht Jahren mit schierer Willenskraft besiegt, als seine Mutter ihn abhängig gemacht hat, um ihn ruhig zu stellen? Ja klaaaaar...). Auch Aisling vereint viele Widersprüche in ihrem Verhalten und ihrem Charakter, die ich für mich einfach zu keinem runden Bild zusammensetzen konnte. Dazu kommt, dass die Anziehungskraft der Figuren nie erklärt oder aufgebaut wird. Aisling ist von vornherein schon ihr ganzes Leben in Sam verliebt, ohne dass man jemals nachvollziehen könnte weshalb und verliert irgendwo auf ihrer Mission, sich ihm an den Hals zu werfen ihre gesamte Würde und Selbstachtung. Was in Band 2 mit Cillian und Persephone wunderbar funktioniert hat - der eiskalte Schurke und die unschuldige, verletzliche Dame in Nöten -, hatte für mich in "Boston Belles - Monster" leider keinen wirklichen Reiz, was die vielen Konflikte und toxischen Entwicklungen für mich nur schwer zu ertragen gemacht hat. Schade ist auch, dass wir hier von den Nebenfiguren wie beispielsweise der weiblichen Freundesgruppe praktisch nichts mitbekommen.

Schreibstil:
Beendet habe ich die Geschichte einzig und allein deswegen, da "Boston Belles - Monster" genau wie jedes Buch von L. J. Shen durch den Schreibstil angetrieben wird und dadurch eine gewisse Suchtwirkung entwickelt. Der Dark-Romance-Gehalt ist in diesem Band der Reihe definitiv am stärksten ausgeprägt, was wahrscheinlich neben der für mich schlechten Charaktergestaltung und der konstruierten Handlung der Hauptgrund war, weshalb die Geschichte mich nicht überzeugen konnte.


Die Zitate

"Thank you. Let me put them in water."
"What’s the point?" He groaned, still obviously struggling with nicotine withdrawal.
"They’ll die at some point anyway."
"Just like us," I answered with a small smile. "Death is not a reason to stop living."

"See you tomorrow, Monster."
"Nix," he nodded his goodbye. I all but made it back home in a tornado and Googled his nickname for me, elated and terrified and pleased and joyous. Nix: A water being, half-human, half-fish, that lives in a gorgeous underwater palace and mingles with humans by assuming a variety of attractive physical forms (usually as a fair maiden). Nix was a female monster. Sam still thought of us as the same. Dark, unpredictable creatures, lurking in plain sight. Now that he let me in, I was going to destroy every single one of his walls and finally make him mine."

"There is nothing to find. Life is not about finding yourself. It’s about creating yourself. There’s something liberating about knowing your own bones, all the things you are capable of. Being unapologetically yourself makes you invincible."


Das Urteil:


"Boston Belles - Monster" ist für mich leider mit Abstand der schlechteste Band der Reihe. Die Figuren waren für mich flach, unsympathisch und unglaubwürdig, die Handlung voller Plotholes und Übertreibungen und die Liebesgeschichte reizlos und Band 2 sehr ähnlich. Von mir keine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2023

Konnte mich leider auf ganzer Linie nicht überzeugen

Neon Gods - Hades & Persephone
0

Handlung : Nachdem mich das letzte Persephone & Hades-Retelling von Scarlett St. Clair leider enttäuscht hat, war ich sehr gespannt auf die "Neon Gods"-Reihe von Katee Robert, die ein Retelling der griechischen ...

Handlung : Nachdem mich das letzte Persephone & Hades-Retelling von Scarlett St. Clair leider enttäuscht hat, war ich sehr gespannt auf die "Neon Gods"-Reihe von Katee Robert, die ein Retelling der griechischen Mythologie in kontemporären, dystopischen Setting versucht. Leider konnte mich aber auch genau wie "A Touch of Darkness" die Umsetzung der Mythologie überhaupt nicht überzeugen, da das Worldbuilding nicht erklärt, auf die magischen Aspekte von Olympus nie eingegangen und auch die Referenzen zu den Gottheiten nicht wirklich ausgenutzt werden. Die Autorin hätte die Figuren einfach anders nennen und sie zu Mitgliedern verfeindeter Mafia-Familie machen können und es hätte nichts am Plot geändert. Neben der ärgerlichen Tatsache, dass die Mythologie also mehr als Verkaufsstrategie als als wirklicher Ideengeber verwendet wurde, ist das Worldbuilding auch extrem lückenhaft. Sind die 13 "Götter" normale Menschen oder haben sie magische Kräfte? Was hat es mit der magischen Barriere zwischen Oberstadt und Unterstadt auf sich, wo es sich doch ansonsten um eine magiefreie Welt handelt? Wo befindet sich Olympus in unserem Weltgefüge...? Viele Fragen drängen sich auf, die einfach nie beantwortet werden. Auch die Handlung macht es sich leider total einfach und wählt an vielen Stellen den Weg des geringsten Widerstands, sodass eine lauwarme, vorhersehbare Geschichte entsteht.

Figuren:
Am ärgerlichsten fand ich jedoch nicht die Logiklücken, die unspektakuläre Handlung oder das mittelmäßige Worldbuilding, sondern die oberflächlichen und klischeehaften Figuren. Anstatt ein spannendes Retellings der mythologischen Grundlage zu wagen, bewegen sich die Charakterisierungen stark im Rahmen der Vorlage und schaffen es kaum den Eindruck einer tiefgründigen Persönlichkeit zu vermitteln. Sowohl die Haupt- als auch Nebenfiguren sind aufgewärmte Mikrowellen-Charaktere und mich hat leider kein einziger wirklich interessiert. Auch die Liebesgeschichte konnte mich nicht abholen. Ich hatte auf eine charmante Umsetzung des Grumpy vs. Sunshine Tropes mit ein bisschen Glamour der Unterwelt gehofft. Bekommen habe ich jede Menge Insta-Love, Sex und oberflächliche Gefühle.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin empfinde ich als grundsätzlich gelungen, sodass ich trotz der offensichtlichen Mängel der Geschichte bis zum Ende gut unterhalten wurde. Sehr schade finde ich aber, dass sie es kaum schafft, Emotionen zu transportieren und ich die Beziehung von Hades und Persephone - welche aufgrund des zuvor geschilderten Mangels an Plot und Worldbuilding DIE Stütze des Romans ist - kaum gefühlt habe. Ob es an den klischeehaften Figuren liegt, oder doch an der Tatsache, dass die beiden bei jeder Gelegenheit Sex haben (sehr repetitiven und wenig einfallsreichen übrigens), statt sich miteinander zu unterhalten und sich wirklich kennenzulernen, kann ich schwer sagen. Fest steht jedoch, dass es hier kaum eine Entwicklung gibt und die Autorin zunächst auf Insta-Lust setzt, bevor sie den beiden eine Schicksalsliebe andichtet, statt wirklich authentische Figuren mit einer bewegenden Liebesgeschichte aufzubauen. Da das Ende in sich abgeschlossen ist, reicht es in meinen Augen also völlig aus, einen Band zu lesen (oder es ganz zu lassen).


Das Urteil:


"Neon Gods" konnte mich leider auf ganzer Linie nicht überzeugen. Das mythologische Thema ist nur in Ansätzen umgesetzt, das Worldbuilding lückenhaft, die Handlung vorhersehbar, die Figuren klischeebehaftet und die Liebesgeschichte für mich reizlos. 2 Sterne gibt es von mir für den Unterhaltungsfaktor und den Schreibstil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere