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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2024

Spannend

Bruch: In eisigen Nächten
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Während der kompletten Handlung war die Atmosphäre bedrückend und erinnerte mich an ein Horrorbuch. Beide Ermittler wirken aufgrund ihrer Probleme vollkommen fehl in ihrem Beruf und ich hatte mich oft ...

Während der kompletten Handlung war die Atmosphäre bedrückend und erinnerte mich an ein Horrorbuch. Beide Ermittler wirken aufgrund ihrer Probleme vollkommen fehl in ihrem Beruf und ich hatte mich oft gefragt, wieso ihnen überhaupt das Tragen einer Waffe erlaubt ist. Und genau dieser Punkt finde ich macht das alles sehr spannend, denn es sind beides keine zuverlässigen Erzähler und es ist nie ganz klar, ob sie tatsächlich in der Lage sind die Ermittlungen nicht vollkommen versemmeln. Beide Charaktere sind vielschichtig und haben mein Interesse geweckt.

Die ganze Zeit haben Schauer und Bruch mit sich selbst zu kämpfen und genau das macht den Großteil der Handlung aus. Aus dem Grund kann ich nur empfehlen mit dem ersten Teil der Reihe zu starten um das alles besser verstehen zu können.

Der Fall ist total verzwickt und definitiv nicht leicht zu durchschauen. Wie bei anderen Büchern vom Autor waren auch hier die Hinweise auf den Täter eher unscheinbar und leicht zu überlesen. Aus dem Grund habe ich hier sehr genau darauf geachtet was alles passiert bzw. erwähnt wird um ja keine Spur zu verpassen. Zudem versucht hier jemand aktiv die Ermittlungen zu verhindern, was die Spurensuche natürlich erschwert. Teilweise gibt es einige Längen, die die Spannung gedämpft hatten.

Leider endet das alles in einem Cliffhanger, das heißt der Fall ist nicht in sich geschlossen.

Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Allgemein lässt sich über das Buch schreiben, dass es um menschliche Abgründe geht und es sich definitiv um keine leichte Lektüre handelt. Mir gefallen tiefgründige Krimis in denen es hauptsächlich um zwischenmenschliches und innere Dämonen geht.

Veröffentlicht am 08.05.2024

Spannend

Falsch verdächtigt
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Der Autor geht hier auf einige sehr bekannte, recht aktuelle Fälle ein. Obwohl es das Cover vermuten lässt, war der Autor nicht bei allen Fällen der Strafverteidiger. Und genau das fand ich sehr irreführend ...

Der Autor geht hier auf einige sehr bekannte, recht aktuelle Fälle ein. Obwohl es das Cover vermuten lässt, war der Autor nicht bei allen Fällen der Strafverteidiger. Und genau das fand ich sehr irreführend und hier hätte ich mir eine klarere Formulierung gewünscht.

Was mir besonders gut an dem Buch gefallen hat ist, dass der Autor die jeweiligen Urteile sehr ausführlich und mehr oder wenig neutral erklärt. Er geht auch darauf ein wie diese überhaupt zustande kamen. Und wie das deutsche Strafrecht überhaupt funktioniert. Seine Beschreibungen entsprechen sich oft nicht mit dem, was man vor allem in den Medien darüber liest. Das zeigt einfach einmal wieder wie wichtig es ist Bücher dieser Art bzw. allgemein Interviews und Artikel und Richtern und Anwälten zu lesen. Oft haben die einen neutraleren Blick auf das alles und diese haben im Gegensatz zu den Medien nicht das Ziel mit überzogenen Überschriften hohe Klickzahlen zu erreichen. Stattdessen wird versucht Urteile zu erklären und warum in dubio pro reo so extrem wichtig ist.

Das Buch hatte ich innerhalb kurzer Zeit durchgelesen und der Autor hatte mehrfach zeigen können wie viel Macht vor allem die Medien heutzutage haben. Diesbezüglich geht er sehr ausführlich darauf ein wie wichtig die Unschuldsvermutung ist. Falsche Verdächtigungen können sehr schlimme Auswirkungen haben und diese zerstören mitunter sowohl das Leben als auch die Karriere dieser Person. Zudem ist oft vieles nicht so wie es auf den 1. Blick scheint weshalb nie vorschnell urteilen sollte.

Mich hat das Gelesene nachdenklich gestimmt, denn nicht jedes Urteil war in meine Augen gerecht. Zudem fand ich es erschreckend wie schnell die Justiz und die Polizei ohne vorige, ausführliche Ermittlungsarbeit ein Urteil fällen. Davon hört man ja immer wieder oder bekommt es im Bekanntenkreis mit, wie Leute falsch verdächtigt werden und wie schwer es ist gegen Fehlurteile anzugehen.

Alles in allem hat mir das Buch ganz gut gefallen, denn es zeigt wie wichtig die Unschuldsvermutung ist. Leider rückt die immer mehr in den Hintergrund, was total erschreckend ist. Zudem werden Menschen tagtäglich in den Medien voreilig verurteilt und genau darauf geht auch der Autor ausführlich ein.

Veröffentlicht am 18.06.2023

Spannender Fall

Die letzte Lügnerin
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In diesem Buch geht es hauptsächlich um menschliche Abgründe. Der Täter scheint vollkommen skrupellos und zu allem bereit zu sein. Wenn man erst einmal die Beweggründe kennt dann kann man seinen Wunsch ...

In diesem Buch geht es hauptsächlich um menschliche Abgründe. Der Täter scheint vollkommen skrupellos und zu allem bereit zu sein. Wenn man erst einmal die Beweggründe kennt dann kann man seinen Wunsch durchaus ein Stückchen nachvollziehen. Auch wenn dieser moralisch absolut verwerflich ist. Nicht nur einmal hatte ich deshalb und allgemein aufgrund der Handlung meine eigenen moralischen Werte hinterfragt.

Wie im Klappentext schon verraten wurde geht es um den Bausenator Möller, der plötzlich auf der Anklageband sitzt. Dieser ist absolut passend für diese Rolle beschrieben und er scheint tatsächlich nur auf eigene Vorteile aus zu sein. Ihm scheinen die Folgen des Deals absolut egal sein, was mich tatsächlich an einige Schlagzeilen der letzten Jahre erinnert hatte. Das Szenario an sich wirkt total realistisch und es ist einfach nur erschreckend zu was manche Menschen in der Lage sind.

Das Buch lässt sich gut in einem durchlesen und die relativ kurzen Kapitel halten die Handlungsgeschwindigkeit hoch. Mir hat es gut gefallen, dass sich die Autoren auf das wesentliche beschränken und es kein zusätzliches Geplänkel gibt. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht vom Verteidiger, Rechtsmediziner und dem Täter erzählt. Genau das erhöht die Spannung, denn ich musste ständig auf neue relevante Informationen warten. Mich konnte die Handlung richtig fesseln und oft hatte ich beim Lesen die Zeit vergessen. Die Zeit- und Ortsangaben hatten mir dabei geholfen den Überblick zu behalten, da es doch relativ viele Zeitsprünge gibt.

Während dem Lesen kam es mir richtig komisch vor, dass die Staatsanwaltschaft ständig neue stichhaltige Beweise hatte. Genau das hatte die Arbeit von dem Verteidiger Rocco so schwer gemacht, da er vorher meist nicht wusste was für ein Ass sie nun schon wieder aus dem Ärmel schütteln wird. Es hat richtig Spaß gemacht dieses Katz‘ und Maus Spiel zwischen den beiden zu verfolgen. Es ist auf jeden Fall immer spannend zu lesen wie so ein Gerichtsprozess aufgebaut ist und wie wenig diese mit denen in den meisten Serien gemeinsam haben.

Alles in allem hat mir das Buch richtig gut gefallen. Man kann es gut ohne Vorwissen lesen, denn man erfährt alles relevante über die Charaktere im Laufe der Handlung.

Veröffentlicht am 10.06.2023

Lustig

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
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Dieses Mal gibt es wie gewohnt abstruse Geschichten à la Sträter, bei denen er vollkommen vom Thema abkommt. Oft fangen diese noch ganz nachvollziehbar an, bis die geschilderten Sachen immer abwegiger ...

Dieses Mal gibt es wie gewohnt abstruse Geschichten à la Sträter, bei denen er vollkommen vom Thema abkommt. Oft fangen diese noch ganz nachvollziehbar an, bis die geschilderten Sachen immer abwegiger werden. Ich hatte mir beim Lesen Zeit gelassen um das alles erst einmal auf mich wirken zu lassen. Seine Texte haben definitiv einen hohen Wiedererkennungswert.

In dem Buch befinden sich einige Texte aus den Jahren 2019-2021. Ein paar von denen kannte ich schon im Vorfeld, da er diese schon in diversen Fernsehformaten vorgetragen hatte. Jedoch finde ich ich es immer wieder toll diese dann später in seinen Büchern nachlesen zu können, da es mir dann leichter fällt diese zu verstehen. Denn manche Pointen verstehe ich erst beim zweiten Mal lesen, da ich über ein paar Themen schlichtweg zu wenig weiß. Und wenn ich gar nichts darüber weiß, verstehe ich die Pointen absolut gar nicht. Was mich aber nicht gestört hatte, denn dafür wurden ziemlich viele verschiedene Themenbereiche abgedeckt.

Das Cover ist definitiv passend zu den anderen Büchern von Sträter.

Alles in allem konnten mich die Texte gut unterhalten. Sträter liebt es definitiv mit Wörtern zu spielen und es ist immer wieder schön die Resultate davon zu lesen.

Veröffentlicht am 30.10.2022

Spannender Fall

Schmerz und kein Trost
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CN: brutale Morde, Kindesmissbrauch, Snuff

Wie bei den vorigen Teilen der Reihe bin ich nur so durch die Handlung geflogen und habe beim Lesen oft die Zeit vergessen. Hierbei handelt es sich um einen ...

CN: brutale Morde, Kindesmissbrauch, Snuff

Wie bei den vorigen Teilen der Reihe bin ich nur so durch die Handlung geflogen und habe beim Lesen oft die Zeit vergessen. Hierbei handelt es sich um einen komplexen und recht undursichtigen Fall. Ich musste schon sehr aufmerksam lesen um keine Details und somit wichtige Spuren zu verpassen.
Es ist definitiv ein packender Thriller und Erik Donner ermittelt mal wieder gegen die Uhr. Sehr oft erscheint es so als hätte er keine Möglichkeit zu gewinnen, da jemand seine ganz eigene Vendetta gnadenlos bis zum Ende durchziehen will. Ungeachtet über wie viele Leiche er dafür gehen muss.

Im Gegensatz zu den vorigen Bänden ist die Atmosphäre durchgehend erdrückend und oft hatte ich das Gefühl, als wäre das nun das endgültige Ende. Überspitzt geschrieben geht es nur noch um das Abschlachten und Nägeln mit Köpfen machen. An sich ist die Reihe ohnehin eher in die Sparte der Thriller einzuordnen, in denen sehr viele Menschen auf brutale Weise sterben. Jedoch wurde hier noch eine gewaltige Schippe obendrauf gelegt, was mich nachdenklich gestimmt hat. Wie der Autor am Ende des Buches erahnen lässt handelt es sich hierbei wahrscheinlich um den letzten Band der Reihe, was mich jetzt wenig verwundert vor allem nach den ganzen Geschehnissen. Erik Donner ist nun einmal letztendlich nur ein Mensch und wie will er mit all dem umgehen und weitermachen? An sich fände ich es schade, wenn die Reihe nun komplett beendet wäre.

An sich hatte ich immer wieder die Hoffnung, dass es nicht noch schlimmer kommt und wurde jedes Mal eines besseren belehrt. Hier werden zahlreiche menschliche Abgründe gezeigt und diese erscheinen endlos tief. Es scheint fast so als gäbe es für manche absolut keine Grenzen. Aus diesem Grund bin ich ganz froh darüber, dass die Gewaltszenen recht oberflächlich beschrieben wurden. Trotzdem hatte mein Kopfkino daraus recht abartige Szenen gebastelt und ich musste mich oft zwingen nicht genau über manche Szenen nachzudenken. Es ist an sich wichtig solche Sachen wie Snuff in Thrillern zu thematisieren und dabei nicht zu sehr ins Detail zu gehen. Ansonsten erinnert das alles zu sehr an Fetischromane und daran habe ich absolut kein Interesse. Und es sollte eher darum gehen zu zeigen, dass solche Filme existieren und es Abnehmer dafür gibt.

Vor allem in diesem Band scheint Donner unzerstörbar und ihn scheinen die neuen Erlebnisse aufgrund seiner Vergangenheit wenig zu berühren. Zudem stößt er auf alte Bekannte und man erfährt anhand von Rückblicken, wie diese eventuell mit dem neuen Fall in Zusammenhang stehen. Es ist definitiv erschreckend zu lesen was manche Polizisten erleben.

Das Cover passt mal wieder perfekt zu der Reihe und es ist schön zu sehen, dass die Fliegen wieder mal eine Rolle spielen.

Fazit:
Mich hat der Thriller definitiv daran erinnert, dass manche Menschen absolut keine Grenzen kennen und für ihre eigenen Rachegelüste sehr weit gehen. Um ein besseres Gespür für den Ermittler Donner zu bekommen, würde ich jedem empfehlen die vorigen Bände zu lesen. Ansonsten bekommt man leider das Gefühl als ginge es hier nur darum Menschen auf bestialische Art und Weise zu bestrafen. Denn wie schon im Vorfeld erwähnt handelt es sich hierbei mintunter um den letzten Band der Reihe und da ist es ja klar, dass hier ein spezielles Feuerwerk gezündet wurde um für einen krönenden Abschluss zu sorgen.