Emotionaler Beginn der Saga
Einen Herbst und einen Winter langIsa und Henning zwei Berliner Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, lernen sich in den Wirren eines Unfalls kennen. Sie verlieren sich aber zugleich wieder. Dennoch müssen beide immer an den ...
Isa und Henning zwei Berliner Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, lernen sich in den Wirren eines Unfalls kennen. Sie verlieren sich aber zugleich wieder. Dennoch müssen beide immer an den jeweils anderen denken.
Ihre Kindheiten könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein und so sind sie gefangen in ihren Gesellschaftsschichten. Noch dazu kommt Henning aus der Industriellenfamilie Wittmann, was für Isa den Schatten, den er auf ihre Freundschaft wirft, noch dunkler macht.
„Einen Herbst und einen Winter lang“ von Margit Steinborn ist der erste Teil der Stadtlichter-Saga.
Margit Steinborn ist mit diesem Roman ein hochemotionaler und feinfühliger Roman gelungen. Schon allein das Cover spiegelt diese Emotionalität wider.Die beiden Protagonisten Isa und Henning sind sensibel ausgearbeitet. Obwohl Isa über wenig Schulbildung verfügt, weil sie aus einer sehr armen Familie im Berliner Scheunenviertel stammt, ist sie absolut strebsam und intelligent. Sie versucht, aus allen Situationen das Beste zu machen und ist eine Kämpferin. Dabei vergisst sie nie, wo sie herkommt und es mangelt ihr nicht an Höflichkeit und Respekt.
Henning dagegen scheint an der Sonnenseite des Lebens zu leben. Seine Familie, eine Industriellenfamilie, lebt in einer riesigen Villa mit Personal. Er hat Schuldbildung, einen Hund und immer genug zu essen. Doch Henning ist ebenso sensibel. Er setzt sich für Schwächere ein und nutzt den goldenen Löffel, mit dem er geboren wurde nicht aus, im Gegenteil, er versucht ihn für andere zu nutzen.
Die Geschichte spielt zu Zeiten des Kaiserreichs und reicht bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Die Autorin hat dabei die standesrechtlichen Unterschiede wunderbar dargestellt und in den Kapiteln wird die Geschichte aus Hennings und Isas Perspektive erzählt.
Es hat mir vor allem gefallen, welche Personen mir innerhalb dieses Romans begegnet sind, denn es waren durchaus alle starke und hilfsbereite
Charaktere, an denen man sich durchaus auch in der heutigen Zeit noch ein Beispiel nehmen kann.
Fazit: Der Beginn einer emotionalen Geschichte über Standesunterschiede und Licht und Schatten in den verschiedenen Lebenssituationen. Eine Empfehlung für all jene, die historische und ergreifende Romane mögen!