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Veröffentlicht am 27.07.2023

Emotionaler Beginn der Saga

Einen Herbst und einen Winter lang
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Isa und Henning zwei Berliner Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, lernen sich in den Wirren eines Unfalls kennen. Sie verlieren sich aber zugleich wieder. Dennoch müssen beide immer an den ...

Isa und Henning zwei Berliner Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, lernen sich in den Wirren eines Unfalls kennen. Sie verlieren sich aber zugleich wieder. Dennoch müssen beide immer an den jeweils anderen denken.

Ihre Kindheiten könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein und so sind sie gefangen in ihren Gesellschaftsschichten. Noch dazu kommt Henning aus der Industriellenfamilie Wittmann, was für Isa den Schatten, den er auf ihre Freundschaft wirft, noch dunkler macht.

„Einen Herbst und einen Winter lang“ von Margit Steinborn ist der erste Teil der Stadtlichter-Saga.

Margit Steinborn ist mit diesem Roman ein hochemotionaler und feinfühliger Roman gelungen. Schon allein das Cover spiegelt diese Emotionalität wider.Die beiden Protagonisten Isa und Henning sind sensibel ausgearbeitet. Obwohl Isa über wenig Schulbildung verfügt, weil sie aus einer sehr armen Familie im Berliner Scheunenviertel stammt, ist sie absolut strebsam und intelligent. Sie versucht, aus allen Situationen das Beste zu machen und ist eine Kämpferin. Dabei vergisst sie nie, wo sie herkommt und es mangelt ihr nicht an Höflichkeit und Respekt.

Henning dagegen scheint an der Sonnenseite des Lebens zu leben. Seine Familie, eine Industriellenfamilie, lebt in einer riesigen Villa mit Personal. Er hat Schuldbildung, einen Hund und immer genug zu essen. Doch Henning ist ebenso sensibel. Er setzt sich für Schwächere ein und nutzt den goldenen Löffel, mit dem er geboren wurde nicht aus, im Gegenteil, er versucht ihn für andere zu nutzen.

Die Geschichte spielt zu Zeiten des Kaiserreichs und reicht bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Die Autorin hat dabei die standesrechtlichen Unterschiede wunderbar dargestellt und in den Kapiteln wird die Geschichte aus Hennings und Isas Perspektive erzählt.

Es hat mir vor allem gefallen, welche Personen mir innerhalb dieses Romans begegnet sind, denn es waren durchaus alle starke und hilfsbereite

Charaktere, an denen man sich durchaus auch in der heutigen Zeit noch ein Beispiel nehmen kann.

Fazit: Der Beginn einer emotionalen Geschichte über Standesunterschiede und Licht und Schatten in den verschiedenen Lebenssituationen. Eine Empfehlung für all jene, die historische und ergreifende Romane mögen!

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Das Leben der Astrid Lindgren

Astrid Lindgren
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Die junge Astrid Ericsson ist aus ihrer Heimat geflohen, um den Eltern keinen Kummer zu bescheren.
Schwanger von ihrem ehemaligen Chef flüchtet sie nach Stockholm, bringt dort ihren Sohn auf die Welt und ...

Die junge Astrid Ericsson ist aus ihrer Heimat geflohen, um den Eltern keinen Kummer zu bescheren.
Schwanger von ihrem ehemaligen Chef flüchtet sie nach Stockholm, bringt dort ihren Sohn auf die Welt und beginnt ein neues Leben. Als Lasses Pflegemutter schwer krank wird, nimmt sie ihn zu sich. Verbringt er den ersten Sommer noch bei ihren Eltern auf Näß, so zieht er danach zu ihr nach Stockholm.
Dort verliebt sie sich in Sture, heiratet ihn und bekommt mit ihm noch ein zweites Kind, Karin.
Für Karin erschafft Astrid eine Welt voller Geschichten und mit ganz besonderen Charakteren.
All das ist der Beginn einer großen Schriftstellerkarriere.

Susanne Lieder ist mit dem Porträt über Astrid Lindgren ein wunderbarer Roman gelungen.
Ich kannte bisher nur einige der Geschichten der Autorin, aber habe mich nie mit der Person Astrid Lindgrens beschäftigt. Susanne Lieder hat sie mir näher gebracht und das ist ihr in einer besonderen Weise gelungen. 
Die Autorin zeigt Astrid Lindgren von ihrer einzigartigen Seite. Einer Seite, in der sie ihre Welt als Erwachsene verlässt und wieder in ihre Kindheit entschwindet. Sie zeigt dabei die phantasievoller und emphatische Seite der Astrid. Gleichzeitig lernt der Leser eine liebevolle und besorgte Mutter kennen, aber auch eine Frau, die in bestimmten Lebenssituationen nicht in der Lage ist, über ihre Gefühle zu reden.

Ein tolles Buch über eine außergewöhnliche Frau, dass es sich zu lesen lohnt, wenn man an starken Frauen, Geschichten aus der eigenen Kindheit und einer einzigartigen Persönlichkeit interessiert ist.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Generationen voller Missverständnisse

Der Laden der unerfüllten Träume
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Sarah steht eines Nachts mit verletzten Knien vor ihrem Elternhaus. Sie ist geflüchtet vor einem Schicksalsschlag und vor ihrem Leben. In der Hoffnung, in ihr altes Leben zurückkehren zu können, flüchtet ...

Sarah steht eines Nachts mit verletzten Knien vor ihrem Elternhaus. Sie ist geflüchtet vor einem Schicksalsschlag und vor ihrem Leben. In der Hoffnung, in ihr altes Leben zurückkehren zu können, flüchtet sie in den Schoß ihrer Familie. Doch hier gerät sie zwischen die Fronten. Während sie und ihre Großmutter am familieneigenen Laden hängen, möchte ihre Mutter ihn schnellstmöglich verkaufen. Durch das Aufeinandertreffen der drei Frauen kommen Emotionen und Fragen auf, die viele Jahre verborgen waren. Jede der drei Frauen hat dabei ihre Geheimnisse, die sie vor den anderen beiden versteckt. Doch es fällt schwer, diese Geheimnisse zu wahren, denn vielleicht hilft die Wahrheit, ein neues Leben aufzubauen.

„Der Laden der unerfüllten Träume“ von Amanda Cox ist ein wunderschöner Roman dreier Frauen der Familie Clearwater-Anderson-Ashby. 
Das Buch hat kurze Kapitel, dessen Erzählperspektive immer zwischen heute und der Vergangenheit von Großmutter Glory-Ann und Mutter Rosemary wechselt.
Amanda Cox ist ein wunderschöner Roman gelungen, der die inneren Konflikte der drei Frauen wunderbar aufzeigt. Bei dieser Geschichte wird für mich auf die Tatsache, dass Geschichte sich immer wiederholt, dargestellt.
Ich mag auch die Idylle der Kleinstadtatmosphäre, in der jeder jeden kennt und viele Generationen unter einem Dach bzw. in einem Ort wohnen und mit einfachen Dingen glücklich sind.
Die Geschichte hinter der ganzen Handlung ist traurig, aber gut dargestellt. Drei Frauen, die keinen richtigen Draht zueinander finden, weil sie nie offen miteinander reden und das Leben voller Missverständnisse miteinander verbringen, geprägt davon, die jeweils andere nicht zu belasten. Damit hat für mich diese Geschichte eine wertvolle Message, nämlich, dass man in Familien immer offen miteinander reden sollte, da sich sonst ein ganzes Leben grundlegend anders entwickeln kann, sogar bis hin zur Unzufriedenheit.

Für mich war diese Geschichte eine wunderbare und wertvolle und ich kann es nur allen empfehlen, die Familiengeschichten lieben!

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Die Suche nach dem Leben

Mika im echten Leben
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In Mikas Leben läuft nichts, wie es sein sollte, doch irgendwie schafft sie es, sich über Wasser zu halten. Doch dann meldet sich plötzlich ihre Tochter, die sie mit 19 Jahren zur Adoption freigegeben ...

In Mikas Leben läuft nichts, wie es sein sollte, doch irgendwie schafft sie es, sich über Wasser zu halten. Doch dann meldet sich plötzlich ihre Tochter, die sie mit 19 Jahren zur Adoption freigegeben hat. Im Austausch mit ihr spinnt sich Mika ein ganz anderes und neues Leben zusammen. Als Penelope, genannt Penny, dann eines Tages ihren Besuch ankündigt, muss Mika das erfundene Leben entweder enthüllen oder ihm Leben einhauchen. Doch hat sie den Mut, Penny die Wahrheit zu sagen oder schafft sie es, den Schein aufrechtzuerhalten?

„Mika im echten Leben“ von Emiko Jean war ein Buch, das mich interessierte, weil es doch recht anders wirkte. Der Anfang war für mich auch gewöhnungsbedürftig. Mikas Leben erlebte ich als Leben in zwei Welten. Mika ist eine amerikanische Mittdreißigerin, die in den USA aufgewachsen ist und sich damit auch der amerikanischen Kultur angeglichen hat, aber, sie ist auch eine Frau mit japanischen Wurzeln, die sich den Vorstellungen der Eltern beugen muss.
Ich finde es beeindruckend, wie die Autorin es geschafft hat, die Gefühlswelt von Mika darzustellen. Am Anfang dachte ich, sie ist eine Person ohne Plan fürs Leben, doch im Laufe der Geschichte wird bewusst, dass dem nicht so ist. Demnach ist Emiko Jeans Schreibstil wirklich mitreißend und emotional.
Mika macht während des Verlaufs der Geschichte eine tolle Entwicklung durch, die nachvollziehbar und authentisch wirkt.
Toll dargestellt finde ich auch die Beziehung zu ihren Eltern. Diese ist sehr schwierig, viele unausgesprochene Dinge stehen zwischen ihnen und beeinflussen letzten Endes auch die Beziehung zu Penelope. 
Während Penny und Mika sich gut verstehen und auch Penny und Mikas Eltern sich gut verstehen, klappt das eben Mika und den Eltern nicht. Auf mich machte es den Eindruck, als sähen Mikas Eltern in Penny das, was sie immer von Mika erwartet haben.
Viele unausgesprochene Dinge hängen zwischen den Eltern und der Tochter. Gleiches findet sich aber auch in der Beziehung zu Penny und ihrem Vater wider. Das versteht man im Laufe des Buches wirklich gut und auch das Ende lässt einen die Geschichte gut reflektieren und nachvollziehen.
Pennys Vater Thomas scheint auch anfangs als unnahbar, aber wandelt sich auch und wurde mir sehr sympathisch.
Ein kleiner Sonnenschein in der Geschichte war für mich immer Mikas Freundin Hana. Die Freundschaft der beiden ist auch etwas ganz Besonderes und verleiht dem Ganzen immer eine gewisse Leichtigkeit, auch wenn Hana ebenso ihr Päckchen zu tragen hat.

Alles in allem finde ich diese Geschichte sehr gelungen und emotional. Für mich war es mal eine etwas andere Geschichte, die ich aber gern weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Der Anfang von etwas Wunderbarem

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Nora ist unglücklich, bestimmt doch ihr großer Bruder Henry, dass sie ins Pensionat muss.
Auf dem Weg dorthin flüchtet sie, um Karl, ihren Jugendfreund zu suchen. Dabei begegnet sie Gesche Petersen, einer ...

Nora ist unglücklich, bestimmt doch ihr großer Bruder Henry, dass sie ins Pensionat muss.
Auf dem Weg dorthin flüchtet sie, um Karl, ihren Jugendfreund zu suchen. Dabei begegnet sie Gesche Petersen, einer jungen Frau, die ihr Leben rettet und noch dazu ihre neue Lehrerin am Pensionat ist.
Im Pensionat lernt sie Fanny, Agnes und Lotte kennen. Die vier Mädchen werden Freundinnen und gehen gemeinsam durch dick und dünn.
Auch Gesche und Noras Bruder Henry kommen sich näher. Als Noras Mutter Hilfe braucht, verlegt Henrys Bruder Noras Klasse an das familieneigene Landgut. Dabei trifft Nora wieder auf einen alten Freund und Henry und Gesches Liebe beginnt, aufzublühen.

Das Pensionat am Holstentor - Frühlingstöchter ist der erste Band der Holstentor-Reihe und bringt Lesenden die vier Freundinnen näher.
Nora wirkt am Anfang etwas verwöhnt, doch in ihrem Auftreten ist sie beispielgebend und zukunftsorientiert. Sie denkt über die Stände hinaus und ist Menschen aller Gesellschaftsschichten gegenüber aufgeschlossen. Auch, wenn Gesche etwas älter ist, wirken beide auf mich charakterlich ähnlich. Es gibt viele Gemeinsamkeiten, die die Frauen zu einem starken Duo vereinigen.
Als eine ebenso starke Frau beschreibt Anna Perbandt, meiner Meinung nach, Fanny. Sie steht als junge, verletzliche, aber starke Frau für eine Generation, für die Vernunft und Sicherheit die Säulen des Lebens darstellten.
Auf mich wirkte der Roman erfrischen, aber auch ernst und gesellschaftskritisch.
Die Autorin hat meines Erachtens einen authentischen Roman über die damalige Zeit geschaffen, der die Probleme der Frauen darstellt, die den Fängen der Gesellschaft unterliegen.
Der Roman war für mich problemlos zu lesen und die Frische, aber auch die intelligente, aber freundschaftliche Art der Hauptfiguren, machte die ganze Geschichte sehr familiär.

Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band der Reihe!

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