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Veröffentlicht am 18.06.2023

Lord Peter ist ein Garant für gute Unterhaltung

Keines natürlichen Todes
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Durch einen Zufall erfahren Lord Peter Wimsey und sein Freund Charles Parker von dem Tod der alten Miss Dawson. Obwohl die alte Dame sehr krank war, hatte ihr Arzt Zweifel, ob es sich dabei um einen natürlichen ...

Durch einen Zufall erfahren Lord Peter Wimsey und sein Freund Charles Parker von dem Tod der alten Miss Dawson. Obwohl die alte Dame sehr krank war, hatte ihr Arzt Zweifel, ob es sich dabei um einen natürlichen Tod handelte. Doch der Gerichtsarzt konnte keine Hinweise auf ein Verbrechen entdecken. Deshalb wurde der junge Hausarzt derToten verlacht und gemieden. Lord Peter wittert jedoch einen Kriminalfall und macht sich an die Ermittlungen. Neben seinem Freund Charles Parker und seinem Diener Bunter hat er diesmal eine neue Hilfe. Seine alte Freundin Miss Climpton unterstützt ihn mit Begeisterung. Sie ist nicht nur neugierig, sondern auch überaus scharfsinnig. Lord Peter ahnt nicht, was er mit seinen unangenehmen Fragen auslöst, denn bald gibt es weitere Leichen. Auch für Lord Peter und seine Freunde wird die Lage sehr gefährlich, denn sie kommen dem Mörder immer näher.

Immer, wenn ich ein Buch suche, das garantiert Spaß macht, nehme ich ein Buch von Dorothy L. Sayers zur Hand. Ihre Reihe über Lord Peter Wimsey ist wirklich sehr amüsant. Diesmal heißt der Roman "Keines natürlichen Todes" und auch darin wird es richtig spannend. Die bekannten Personen Lord Peter Wimsey, Inspektor Charles Parker und der Diener Bunter bekommen Verstärkung von einer nicht mehr so jungen Dame. Diese Miss Climpson sorgt für jede Menge Humor in der Handlung. Ihre betuliche Art ist oft nur Tarnung, denn sie ist sehr mutig und schlau. Ich hoffe, daß sie auch in den nächsten Folgen dabei ist. Der verzwickte Fall erfordert mal wieder die volle Aufmerksamkeit des Lesers. Man muß schon genau mitdenken, um mit den Detektiven auf die Lösung zu kommen. Aber genau das macht ja den Spaß aus, für den diese englischen Krimis bekannt sind.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Einfach nur wunderschön

Belladonna. Gefährtinnen für immer
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Hannah wächst in den 1920er Jahren auf dem Gestüt ihrer Eltern in der Nähe von Königsberg auf. Ihre ganze Liebe gehört den Trakehnern. Als eines Tages ein schwarzes Fohlen geboren wird, pflegt Hannah es ...

Hannah wächst in den 1920er Jahren auf dem Gestüt ihrer Eltern in der Nähe von Königsberg auf. Ihre ganze Liebe gehört den Trakehnern. Als eines Tages ein schwarzes Fohlen geboren wird, pflegt Hannah es liebevoll und zieht es mit der Flasche groß. Sie nennt die kleine Stute Belladonna. Die zwei sind von nun an unzertrennlich. Nach einigen Jahren verliebt Hannah sich in Johann, dem Stiefsohn des Grafen von Haydn zu Funkenstein. Als sie schwanger wird, schicken ihre Eltern sie aufs Land, wo sie ihr Kind zur Welt bringen und dann abgeben soll. Zu Johann unterbrechen sie jede Verbindung. Doch Hannah weigert sich, ihr Kind zu verlassen und kann deshalb nicht mehr nach Hause zurückkehren. Da inzwischen der Krieg auch bis nach Ostpreußen vorgedrungen ist, entschließt Hannah sich zur Flucht. Nur mit ihrem Sohn und ihrem treuen Pferd Belladonna wagt sie den gefährlichen Weg in den Westen.

Diese wunderschöne Geschichte von Paula Mattis zeugt von einer großen Liebe zu Pferden und auch von einer Menge Fachwissen, denn hier erhält man nebenbei Einblicke in die bewegte Geschichte der Trakehnerzucht und begegnet berühmten, bis heute wichtigen Vererbern. Das Leben der Menschen mit ihren Pferden wird so warmherzig beschrieben, daß man Sehnsucht danach bekommt. Man möchte so gerne ein Teil dieser Gemeinschaft sein. Doch mit dem Krieg bekommt das Bild vom Paradies schnell Risse. Die Menschen zeigen plötzlich ein ganz anderes Gesicht. Die Beschreibung von Hannahs Flucht ist noch gemäßigt ausgefallen. Da kennt man ganz andere Berichte. Doch ein zu harter Bericht würde das Gesamtbild dieses Wohlfühlromanes wahrscheinlich nur stören. Ich möchte beim Lesen nicht immer die Probleme der Welt wälzen. Manchmal darf es auch ein Buch mit Zuckerguss wie dieser wirklich ans Herz gehende Roman für Pferdefreunde sein

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Absolut klasse

Der Bojenmann
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Kommissar Thies Knudsen staunt nicht schlecht, als er zu einem Tatort gerufen wird. Mitten in der Elbe bei Övelgönne hat jemand den "Bojenmann" gegen eine täuschend echt aussehende plastinierte Leiche ...

Kommissar Thies Knudsen staunt nicht schlecht, als er zu einem Tatort gerufen wird. Mitten in der Elbe bei Övelgönne hat jemand den "Bojenmann" gegen eine täuschend echt aussehende plastinierte Leiche ausgetauscht. Und es soll nicht die letzte zur Schau gestellte Leiche sein.... Gemeinsam mit seiner Kollegin Dörte Eichhorn, Forensikerin "Spusi" Dierks und seinem alten Freund "La Lotse" Oke Andersen begibt er sich auf Spurensuche..

Dieses Buch ist einfach Wahnsinn! Kester Schlenz und Jan Jepsen haben mich mit "Der Bojenmann" von der ersten bis zur letzten Seite begeistert! Hier stimmt wirklich alles und für mich ist es das perfekte Buch! Angefangen von dem wunderbaren Handlungsort Hamburg. Diese Stadt ist einfach faszinierend und wird hier wirklich gebührend dargestellt. Die dort angeführten Örtlichkeiten gibt es wirklich - vom Duckdalben angefangen bis hin zu den übrigen Sehenswürdigkeiten und Restaurants. Hier findet man sich mittenmang wieder im wunderschönen Hamburg. Toll empfand ich auch, daß man hier noch sehr viele Informationen über die Containerschifffahrt und den Hamburger Hafen erhält. Da wurde der sehr spannende Fall für mich schon fast zur Nebensache - obwohl dieser extrem fesselt und mich auch nicht mehr losgelassen hat. Die Charaktere sind allesamt sympathisch. Wobei mein Favorit La Lotse Oke Andersen war. Der alte Kapitän und Lotse rastet nicht, sondern hilft mit seinem Wissen ungemein bei der Lösung des Falles. Dazu kommt er als typisches Hamburger Original daher. Schon seine Redensarten ließen bei mir Wohlfühlatmospäre aufkommen. Ein wenig Humor findet sich im Buch übrigens auch - die Gedanken von Thies in Bezug auf die Kommissare bei "Aktenzeichen xy" waren ein echter Renner!

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Ein sehr turbulenter zweiter Teil

Das Pensionat am Holstentor: Sturmschwestern
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Nachdem Fanny ihre Freundinnen wegen ihrer Heirat mit Jan Riklof verlassen musste, sind Lotte, Agnes und Nora allein im Pensionat am Holstentor. Ihre einzige Vertraute ist die junge Lehrerin Gesche Petersen. ...

Nachdem Fanny ihre Freundinnen wegen ihrer Heirat mit Jan Riklof verlassen musste, sind Lotte, Agnes und Nora allein im Pensionat am Holstentor. Ihre einzige Vertraute ist die junge Lehrerin Gesche Petersen. Das Noras Bruder Graf Henry von Jagow und Gesche ein Liebespaar sind, darf niemand wissen, denn das würde in der vornehmen Gesellschaft einen Skandal auslösen. Auch Nora kann Karl, den Sohn der Köchin auf Gut Rosenhagen, nicht vergessen. Der arbeitet inzwischen in Lübeck auf einer Werft und so können die zwei Verliebten sich heimlich treffen. Für Fanny wird die Ehe zur Hölle. Nur mit Hilfe ihrer Freundinnen und Gesche Petersen kann sie diese schlimme Zeit überstehen. Als sich endlich alles zum Guten wendet, kommen neue Schicksalsschläge auf Gesche und Nora zu. Sie müssen jetzt für ihre Liebe kämpfen.

Der zweite Teil von "Das Pensionat am Holstentor" ist deutlich turbulenter als Teil eins. Der Titel "Sturmschwestern" läßt das schon erahnen. Die vier jungen Mädchen müssen lernen, daß die Zeit der Träume vorbei ist und die Wirklichkeit auf sie wartet. Besonders für eine von ihnen kommt es sehr hart. Anna Perbandt zeigt auch in diesem Band sehr realistisch, wie in der Zeit um 1900 mit Frauen umgegangen wird. Der Ehemann darf sie sogar ungestraft totprügeln. Trotzdem wirkt die Geschichte nicht schwermütig. Die Autorin findet immer wieder zu einem heiteren Ton zurück. Das liegt auch an der tiefen Freundschaft der vier Mädchen und ihrer Zuversicht, daß sie zusammen alle Probleme aus dem Weg räumen können. Sie gehen stur ihren Weg und das gibt dem Leser die Hoffnung, daß sie das auch tatsächlich schaffen werden. Gerne würde ich ihr Leben weiter mitverfolgen, denn die Geschichte macht neugierig darauf, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Überraschend gut

Wolfskinder
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Jakobsleiter - eine abgeschiedene Siedlung in den Bergen. Die Bewohner leben ohne die Errungenschaften der modernen Welt, es gelten die Regeln der Natur. Jesse und den anderen Kindern wird erzählt, daß ...

Jakobsleiter - eine abgeschiedene Siedlung in den Bergen. Die Bewohner leben ohne die Errungenschaften der modernen Welt, es gelten die Regeln der Natur. Jesse und den anderen Kindern wird erzählt, daß unten in der Stadt das Böse wohnt. Seine Freundin Rebecca glaubt dies nicht, will die Siedlung verlassen - und verschwindet spurlos. Wie vor ihr schon viele Frauen. Journalistin Smilla sieht Zusammenhänge, auch mit dem Verschwinden ihrer Freundin Juli. Sie forscht nach und kommt einem unvorstellbaren Geheimnis auf die Spur.

Vera Buck hat mit "Wolfskinder" einen unheimlich atmosphärisch - düsteren Thriller geschrieben. Die Abgeschiedenheit ist hier deutlich und beklemmend beschrieben. Die Geschichte wird aus der Sicht von vier Charakteren erzählt. Dies ist zunächst verwirrend und man muß genau aufpassen, sonst geht der rote Faden verloren. Man gewöhnt sich aber recht schnell daran und man erhält eine Menge Eindrücke vom Geschehen. Dadurch versteht man die einzelnen Handlungsweisen viel besser. Gerade die Kapitel aus Sicht von Rebecca gingen mir unter die Haut. Spannend bleibt es hier auf jeden Fall bis zum Schluß - denn was nun hinter dem Verschwinden der Frauen steckt, bleibt tatsächlich bis zum Ende ein Geheimnis.

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