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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2023

Ein Buch das unter die Haut geht

Nebelkinder
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Warum lese ich immer wieder Bücher über Schicksale im und nach dem zweiten Weltkrieg? Weil ich ein sogenanntes „Nebelkind“ bin… diesen Begriff habe ich nun gelernt und es hat mir ein bisschen die Augen ...

Warum lese ich immer wieder Bücher über Schicksale im und nach dem zweiten Weltkrieg? Weil ich ein sogenanntes „Nebelkind“ bin… diesen Begriff habe ich nun gelernt und es hat mir ein bisschen die Augen geöffnet.
Nebelkinder sind die Nachkommen der Generation, die den Krieg erlebt haben, aber wenig darüber gesprochen… oder vielleicht nur selektiert darüber erzählt, die wirklich schlimmen Erlebnisse ausgespart. Und so tappen wir Nachkommen ewig im Nebel und wissen lediglich durch Dokumentationen und Bücher was wohl damals alles geschah.
Stefanie Gregg hat, inspiriert durch die eigene Familiengeschichte, einen großartigen Roman abgeliefert, der unter die Haut geht. Eine Flucht von Breslau nach München, die uns Leser:Innen einmal mehr vor Augen führt wie viel Leid ein Krieg mit sich bringt.
Dabei schafft Gregg es auch ganz wunderbar plastische Protagonisten zu schaffen, die authentisch wirken.
Wer historische Romane aus dieser Zeit mag, dem sei dieses Buch sehr empfohlen, es sticht enorm positiv aus dem reichhaltigen Angebot heraus!
Ich muss mir nun auf jeden Fall den zweiten Band besorgen.

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Ein ganz wundervolles und intelligentes Buch

Die leise Last der Dinge
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Ich hab das Cover gesehen und war schockverliebt. Das Buch ist im Eisele Verlag erschienen - kann also nur gut sein. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Ich wollte das Buch unbedingt.
Nun habe ...

Ich hab das Cover gesehen und war schockverliebt. Das Buch ist im Eisele Verlag erschienen - kann also nur gut sein. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Ich wollte das Buch unbedingt.
Nun habe ich es beendet und es hat mich umgehauen. Was für eine bemerkenswerte Autorin ist diese Ruth Ozeki? Sie hat ein kleines Universum mit liebevoll ausgearbeiteten Charakteren erschaffen und erzählt eine extrem tragische und berührende Familiengeschichte ohne einen düsteren Strudel zu erzeugen, der den Leser in depressive Stimmungen versetzt. Sie nimmt sich viel Zeit für die Erzählung, und bleibt selbst da wo es sehr drückend wird, sprachlich sanft und leicht. Auch wenn man die Protagonisten immer wieder gerne in die Arme nehmen möchte und ihnen aus dieser Trostlosigkeit helfen, man bleibt Zuhörer. Und die Geschichte wird abwechselnd vom Teenager Benny, der zu früh seinen Vater verloren hat, und seinem Buch erzählt. Ja, richtig: sein Buch! Das Buch erhält eine eigene Stimme und erzählt da weiter, wo Benny nicht erzählen kann.
Ich habe wirklich selten so ein wunderbares und intelligentes Buch in Händen gehalten, das einfach rundherum passt!
Toll übersetzt von Andrea von Struve und Petra Post.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Berührend aber nicht kitschig

Für immer in meinem Herzen
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Wow! Ein Buch, das ich so nicht erwartet habe.
Eine ganz wunderbare, unkitschige Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen deren Lebensmodell nicht unterschiedlicher sein könnte.
Ich liebe ja Bücher, in ...

Wow! Ein Buch, das ich so nicht erwartet habe.
Eine ganz wunderbare, unkitschige Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen deren Lebensmodell nicht unterschiedlicher sein könnte.
Ich liebe ja Bücher, in denen Amische vorkommen, für mich ist diese Volksgruppe extrem faszinierend. Leider werden sie in der Literatur meist stereotyp dargestellt und für schlechte Krimis missbraucht.
Dieses Buch nimmt sich der Thematik anders an und öffnet einen Blick in eine Welt, die uns völlig fremd ist, behandelt aber auch die Dramatik, die passiert wenn zwei Welten aufeinander prallen.
Die Einfühlsamkeit der Autorin hat mich sehr an Jodi Picoult erinnert.
Diese tragische Geschichte ist mir ziemlich unter die Haut gegangen und ich bin traurig, dass das Buch fertig gelesen ist, da mir die Protagonisten sehr ans Herz gewachsen sind.
Übersetzt von Yvonne Senn.

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Kurzweilig und lustig

Bridgerton - Der Duke und ich
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Vor einer Woche noch hätte ich gesagt, dass ich diese Buchreihe nicht mit der Kneifzange anfassen würde, geht mir doch schon der Hype rund um die Netflix Serie gehörig auf den Keks.
Aber dann brachte mir ...

Vor einer Woche noch hätte ich gesagt, dass ich diese Buchreihe nicht mit der Kneifzange anfassen würde, geht mir doch schon der Hype rund um die Netflix Serie gehörig auf den Keks.
Aber dann brachte mir meine Tochter den ersten Band aus dem öffentlichen Bücherregal mit und ich habe einen Blick riskiert… kostet ja nichts.
Was soll ich sagen? Ich bin begeistert! Es ist nett geschrieben, sehr humorvoll und nimmt sich selbst nicht so ernst: also alles was kurzweilige Unterhaltung haben sollte.
Ich habe nichts gegen Liebesromane, so lange sie nicht schmalzig sind, hier gibt es Szenen die kurz vor dem Kitsch sind und dann… BAMM… kommt ein Stimmungswechsel, den man nicht erwartet, meistens gefolgt von einem Lacher, der einem vom Herzen kommt.
Ja, ich bin jetzt bekennende Quinn-Begeisterte… die Netflix Serie schenk ich mir aber trotzdem.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Sympathische Autobiografie

Samuels Buch
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Ich muss ehrlich zugeben, bis zu diesem Buch kannte ich Samuel Finzi nicht, ich habe sogar extra bei IMDB nachgesehen... keinen einzigen seiner Filme habe ich je gesehen.
Und dennoch war es eine sehr erhellende ...

Ich muss ehrlich zugeben, bis zu diesem Buch kannte ich Samuel Finzi nicht, ich habe sogar extra bei IMDB nachgesehen... keinen einzigen seiner Filme habe ich je gesehen.
Und dennoch war es eine sehr erhellende Lektüre, die mir nicht nur den Schauspieler selbst und seine Familie, sondern auch das kommunistische Bulgarien näher gebracht hat.
Eigentlich ist es kein herkömmlicher Roman, es sind kurze Kapitel mit Anekdoten aus der Kindheit und Teenagerzeit Finzis, die uns - chronologisch aneinander gereiht - mit subtilem Humor durch das Buch navigieren.
Trotz des leichten und teils heiteren Erzählstils, ist aber auch immer wieder klar, dass wir uns zeitlich in einer Diktatur befinden, auch wenn Finzis Familie priviligiert scheint, sind Einschnitte im Leben spürbar. Samuel Finzi entstammt einer jüdischen Künstlerfamilie und trifft schon früh auf mehr oder weniger prominente Bulgaren. Es ist nicht von Kindesbeinen klar, dass er in die Fußstapfen seines schauspielernden Vaters treten wird, das kristallisiert sich erst später heraus.
Ich mochte die Art des Erzählens sehr und habe das Buch in einem Rutsch durch gehabt, ich mochte vor allem die Kindheitserinnerungen ans Meer (ich hatte da auch schon einen Urlaub verbracht). Aber ich konnte auch viel Neues für mich mitnehmen... denn mal ehrlich, was wusste ich vorher über Bulgarien? So gut wie gar nichts!
Eine wunderbare und interessante Autobiografie, die mir einen Künstler näher gebracht hat, den ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte.

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