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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2023

Immer dein Bruder

Sieben Tage Mo
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Wir lernen in dem Buch die Familie um die Brüder Karl und Mo kennen, wobei Mo ein besonderes Kind ist. Seit seiner Geburt an leidet er an einer geistigen Beeinträchtigung und kann sich nicht altersgerecht ...

Wir lernen in dem Buch die Familie um die Brüder Karl und Mo kennen, wobei Mo ein besonderes Kind ist. Seit seiner Geburt an leidet er an einer geistigen Beeinträchtigung und kann sich nicht altersgerecht um sich selbst und seine Belange kümmern, so dass die Pflege und tägliche Umsorge durch die Familie, vorrangig die Mutter, aber eben auch zu großen Teilen der gleichaltrige Zwillingsbruder Karl übernehmen muss. Diese verantwortungsvolle Aufgabe übernimmt Karl meist mit einer bewunderswerten Gelassenheit, denn Karl liebt Mo, trotz oder weil er so besonders ist. Gleichzeitig natürlich erwacht der ambivalent Gedanke in ihm, dass sein Bruder ihn eigentlich von seinem eigenen Leben abhält und er nie frei und ohne Rücksicht etwas unternehmen kann... Ich finde, der Autor hat hier sehr authentisch aufgezeigt, wie sehr das Leben als Angehöriger mit betroffen sein kann und welche Gedanken der Person durch den Kopf schießen können. Und gleichzeitig gibt es einem den Mut, wenn man sieht, welche Freude und Energie aber in dieser speziellen Konstellation entstehen können.

Eine berührende Geschichte über Freundschaft, über Familie und (zu große? )Verantwortung und der Zwiespalt der Gefühle bei dem Leben mit Behinderung im Umfeld. 

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Ein faszinierendes Tier

Der Kolkrabe – Totenvogel, Götterbote, tierisches Genie
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Wer sein Wissen über den Corvus corax ‐ den Kolkraben ‐ erweitern will, sollte sich diesen gewaltigen Bildband zulegen! Das Buch ist groß und schwer - und absolut imposant in Erscheinung und auch der Inhalt ...

Wer sein Wissen über den Corvus corax ‐ den Kolkraben ‐ erweitern will, sollte sich diesen gewaltigen Bildband zulegen! Das Buch ist groß und schwer - und absolut imposant in Erscheinung und auch der Inhalt lässt sich sehen. Es wird der Kolkrabe in sämtlichen Facetten beleuchtet, wie er lebt, wie er mit anderen Lebewesen interagiert, wie seine Verhaltensmuster sind. Dies geschieht immer in kurzen Kapiteln ‐ der Großteil des Buches allerdings besteht aus Bildern des beeindruckenden Vogels, der unserer Spezies sehr oft nahe kommt. Die Bilder sind tatsächlich gar nicht effekthascherisch, sondern bestechen eher durch die Klarheit und sind unverfälscht. Hier hätte ich mir noch mehr farbenreichere Bilder zur Auflockerung gewünscht, so wirkt es manchmal sehr düster  - wobei das Tier jedesmal natürlich im Fokus steht und auch ganz spezielle Momente eingefangen wurden! Besonders gefallen hat mir zudem bei den Fotos, dass mit erklärt wurde, wo und wobei die Vögel zu sehen sind und wann die Fotos geschossen wurden. Dies gibt dem Buch einen persönlichen Touch. Man merkt, dass hier jemand die Tiere studiert hat, ohne in ihren Lebensraum einzudringen oder zumindest so wenig wie nötig. Der Autor und Fotograf hat ein besonderes Werk zum Verständnis der großen schwarzen Vögel geschaffen, in ihrem natürlichen Habitat und nicht unter der Prämisse, nur die allerspektakulärsten Fotos zu schießen ‐ soetwas findet man selten heutzutage. 

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Familiensaga mit Flair

Das Erbe der Greiffenbergs - Gegen den Wind
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Am wunderschönen Chiemsee ist das Feinkostunternehmen Greiffenberg - eine richtige Familiendynastie - angesiedelt. Als der Familienpatriarch Ludwig von einem Segeltörn nicht mehr auftaucht, muss Tochter ...

Am wunderschönen Chiemsee ist das Feinkostunternehmen Greiffenberg - eine richtige Familiendynastie - angesiedelt. Als der Familienpatriarch Ludwig von einem Segeltörn nicht mehr auftaucht, muss Tochter Pauline die Geschicke des Unternehmens in die Hand nehmen, denn alle restlichen Familienangehörigen scheiden aus diversen Gründen aus. Dabei stößt sie gegen allerhand Widerstände, sowohl innerhalb der eigenen Familie sowie auch von außen. Doch sie muss zudem noch unerwarteter Weise das Unternehmen auch noch aus der wirtschaftlichen Krise befreien, nebenbei ihre Frau als Ehefrau und Mutter von Zwillingen stehen - alles in allem definitiv kein leichter Job.
Mir hat an dem Roman zum einen die Beschreibung der schönen Gegend sehr gut gefallen und ich finde insgesamt die ganze Geschichte auch als überwiegend schlüssig, spannend und emotional, wenngleich teils nicht überraschend, was mich aber nicht zu sehr gestört hat. Die Charaktere waren für mich lebhaft vorstellbar und je nach Rolle auch mehr oder weniger sympathisch, wobei Pauline ein Charakter mit toller Entwicklung ist. Auch die Großmutter Elsa gefällt mir gut, sie steht Pauline stets zur Seite. Ein paar Geheimnisse, Intrigen und Dramen dazu geben der Story eine gewisse Würze.
Ich habe mich mit dem Schreibstil der Autorin sofort wohlgefühlt in dem Buch. Jetzt bleibt es abzuwarten, inwieweit es weitergeht, denn das Ende bietet einen Cliffhanger und auch so sind nicht alle Fragen geklärt....

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Ein Autakt mit Potenzial

Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
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Das Buch ruft verschiedene Gefühle in mir hervor, soviel sei schonmal verraten... Es geht los mit dem Cover, welches ich einerseits interessant finde, aber gleichzeitig empfinde ich es als ziemlich düster, ...

Das Buch ruft verschiedene Gefühle in mir hervor, soviel sei schonmal verraten... Es geht los mit dem Cover, welches ich einerseits interessant finde, aber gleichzeitig empfinde ich es als ziemlich düster, gerade in Hinsicht auf die eigentliche Zielgruppe. Vom Schreibstil her ging es flott und leicht zu lesen und ich denke, hier kommt man gut auf seine Kosten.

Mia mit ihrer Familie lebt in Nubis, einer Stadt in völliger Dunkelheit, was interessant, aber auch leicht unheimlich wirkt. Mias Eltern sind Zähmer von den Schattenwesen, den Umbras, die wiederum die Dunkelheit beherrschen können. Mia dagegen hat aufgrund eines früheren Vorfalls mehr Angst vor den Wesen als der Sache dienlich ist - doch als ihre Eltern entführt werden, muss Mia neue unbekannte Wege gehen und über sich hinauswachsen. Mia ist ein Charakter, den ich okay fand - aber sie entwickelt sich, manchmal allerdings unheimlich schnell.... Dagegen fand ich ihre Beziehung zu ihrem kleinen Bruder Lucas, der mir älter erschien als geschrieben, fand ich besonders toll - eine schöne Geste in einem Buch für die Jugend.

Mias Weg ist natürlich beim Kampf gegen die Dunkelheit bzw dem König der Finsternis nicht auf sich alleine gestellt und es steht Familie und Freundschaft ganz weit vorne. Insgesamt fand ich die Geschichte mit Schatten/Licht/magischen Wesen/Kampf Gut-gegen-Böse schon spannend, aber mir war es stellenweise zur oberflächlich und Szenen zu schnell abgehandelt. Die Zielgruppe der jungen Leser mag dies aber vielleicht gar nicht stören oder auffallen.
Ich bin aber auch der Meinung, dass man als Leser außerhalb der Zielgruppe vieles kritischer hinterfragt, als das jugendliche Auge, deswegen mein Fazit: Altersgerechte Fantasy mit Potenzial!

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Eine Hochzeit samt Mord

Ein Toter im Inn
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Wer bayerische-österreichische cosy Krimis liebt, hat hier bestimmt seine Freude damit! Die Kräuterrosi ist an sich schon eine g'standene Frau, die schon ein paar Jahre Lebenserfahrung hat - nicht im Kräuterwesen. ...

Wer bayerische-österreichische cosy Krimis liebt, hat hier bestimmt seine Freude damit! Die Kräuterrosi ist an sich schon eine g'standene Frau, die schon ein paar Jahre Lebenserfahrung hat - nicht im Kräuterwesen. Jedes der Kapitel mit angenehmer Länge ziert ein kleines Hausmittelchenrezept für das eine oder andere Wehwehchen.

Die Rosi feiert zusammen mit ihrer Tochter gemeinsam Hochzeit, was nicht nur den beiden als besonderer Tag im Gedächtnis bleiben wird, denn kurz drauf wird einer der Gäste tot im Inn aufgefunden. Und nein, er ist definitiv nicht nur betrunken hineingefallen.... Allerdings habe ich recherchiert, ist dies der 5. Band um die Kräuterrosi und offenbar hat sie ein kleines Talent für komplizierte Mordfälle. Ihr Schwiegersohn arbeitet passenderweise bei der Polizei und anders wie in der Realität kann Rosi oftmals schnell und unbürokratisch die Polizeiarbeit unterstützen. 

Langweilig wird es nicht im Laufe der Ermittlungen, da es allerlei Verstrickungen gibt und Rosi, ihr Mann Sepp und Kurt, ihr Schwiegersohn, kaum vor unerwarteten Ereignissen zum Verschnaufen kommen. Das bayerische Flair kam dabei gut rüber und auch fand ich die Geschichte gut erzählt. Rosi ist eine Frau der Tat, denkt aber immer erst an andere als an sich. Von Kurt hätte ich tatsächlich noch gern mehr erfahren, muss er doch einiges unter einen Hut bekommen. Nur das Rosi so problemlos überall in die Ermittlungen mit einbezogen wird und selbst tätig wird, war mir etwas suspekt....

Alles in allem eine schöne Unterhaltung mit entsprechendem Flair und Humor. Sehr sympathisch fand ich außerdem, dass Rosi nicht mehr zarte 30 Jahre alt ist! Auch wenn ich die ersten Bände nicht kenne, habe ich der Geschichte rund um die Protagonisten trotzdem folgen können - und genießen! 

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