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Veröffentlicht am 21.08.2017

Die Hetzjagd

Gehetzt
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Eigentlich mag ich Fantasy gar nicht so gerne. Aber dieses Buch habe ich mit Begeisterung gelesen.
Atticus ist ein Druide, 2100 Jahre alt, sieht aber aus wie 21. Sein treuester Begleiter ist der Wolfshund ...

Eigentlich mag ich Fantasy gar nicht so gerne. Aber dieses Buch habe ich mit Begeisterung gelesen.
Atticus ist ein Druide, 2100 Jahre alt, sieht aber aus wie 21. Sein treuester Begleiter ist der Wolfshund Oberon. Atticus hat sich in Arizona niedergelassen und betreibt dort einen okkulten Laden mit Buchhandlung. Oft hilft er seiner alten irischen Nachbarin im Garten und er hat immer einen coolen Spruch drauf.
Dort in der Einsamkeit glaubt er sich sicher vor dem keltischen Gott Aenghus Óg, dem er einst ein besonderes Schwert stibitzt hat. Leider gefehlt! Es tauchen immer mehr seltsame Gestalten dort auf mit magischen Kräften, gegen die sich Atticus zur Wehr setzen muss, da er nicht mehr fliehen will. Es geht oft recht blutig zu, aber das macht nichts, weil man ja magische Fähigkeiten hat und deshalb alles im Nu wieder heilt. Und Anwälte, die Wehrwölfe sind oder Vampir sind, sind auch recht hilfreich. Witzig ist auch die Kommunikation zwischen Atticus und Oberon, die auch lautlos von statten gehen kann.
Es ist eine Geschichte voller Kontraste: einerseits die uralte Götterwelt, andererseits die Jetztzeit mit moderner Technik.
Bis man sich in der Götterweltzurecht gefunden hat, braucht es schon ein Weilchen. Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Die Geschichte ist amüsant und kurzweilig. Der nächste Teil ist ein Muss für mich.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Ein paar Tage in Rom

Via dell'Amore - Jede Liebe führt nach Rom
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Rom ist wirklich eine ganze besondere Stadt, eine Stadt mit langer Geschichte und eine Stadt voller Leben. In diese Stadt verschlägt es ganz unterschiedliche Menschen.
Die Kunststudentin Alice ist eigentlich ...

Rom ist wirklich eine ganze besondere Stadt, eine Stadt mit langer Geschichte und eine Stadt voller Leben. In diese Stadt verschlägt es ganz unterschiedliche Menschen.
Die Kunststudentin Alice ist eigentlich nur auf der Durchreise nach Florenz, wo sie ihren Verlobten Daniel treffen will. Doch sie trifft auf eine Gruppe Studenten und sie überzeugen wollen, einfach ein wenig länger zu bleiben. Da sie gerne etwas Verrücktes erleben und sich eigentlich auch selbst finden wollte, lässt sie sich überreden und so kommt alles ganz anders als geplant.
Meghan und Alec sind schon fast zwanzig Jahre verheiratet und wie es oft so ist, ist die Liebe irgendwann auf dem gemeinsamen Weg verschwunden. Als die Liebe noch da war, hatten sie in Rom hatten eine wunderschöne Zeit erlebt und eine blaue Fliese, die sie einst aus ihrem Hotel mitgenommen hat, erinnert daran. Nun möchte Meg die Werkstatt finden, in der diese Fliese hergestellt wurde. Alec hat dieser Reise nur zugestimmt, weil er ein schlechtes Gewissen hat, da er nicht nur Megs Geburtstag, sondern auch den Hochzeitstag vergessen hat.
Zwei alte Damen wollen einen letzten Wunsch erfüllen, sie wollen Henrys Asche in den Tiber streuen. Henry war Constanzes Ehemann und der Bruder von Lizzie. Für die beiden Frauen ist es eine Reise in die Vergangenheit, die Erinnerungen wieder hervorbringen.
Diese Protagonisten erleben zwei Tage in Rom, aber sie begegnen sich nicht, und so laufen diese unterschiedlichen Erzählstränge nebeneinander her und doch gibt es einen Zusammenhang. Jeder von ihnen hat seine ganz eigenen Geschichte, aber immer geht es um Beziehungen und die Liebe. Alle Charaktere sind gut und authentisch beschrieben und ich konnte mich in alle hineinversetzen, aber am liebsten waren mir Lizzie und Constanze.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und leicht zu lesen.
Sehr bildhaft ist auch der Handlungsort beschrieben, so dass ich mit den beteiligten Personen durch Rom gewandert bin und diese ganz besondere Atmosphäre aufnehmen konnte. Dabei habe ich ganz nebenbei vieles über diese Stadt und ihre Geschichte erfahren.
Ein unterhaltsamer Roman.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Er fühlt sich göttlich

Die sieben Farben des Blutes
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Drei bestialische Morde an Frauen hatte es in Berlin gegeben. Doch der Täter, der sich Dionysos nennt, wurde nicht gefasst. Dann brach die Serie ab, doch Staatsanwältin Helena Faber war der Ansicht, dass ...

Drei bestialische Morde an Frauen hatte es in Berlin gegeben. Doch der Täter, der sich Dionysos nennt, wurde nicht gefasst. Dann brach die Serie ab, doch Staatsanwältin Helena Faber war der Ansicht, dass es nicht zu Ende war. Nun ist fast ein Jahr vergangen und Dionysos meldet sich zurück. In den Hinweisen, die er ausgibt, spricht von sieben „Heilungen“. Das bedeutet, dass er sein Werk noch nicht vollendet hat. Ein anonymer Hinweis weist auf ein Buch von Professor Rashid Gibran, der radikale Ansichten hat und dem es Spaß macht zu provozieren. Aber ist er auch der Täter?
Die Ermittler stehen daher unter Zeitdruck und dann gerät Helena selbst ins Visier von Dionysos.
Es ist keine leichte Kost, die uns der Autor Uwe Wilhelm mit diesem Buch liefert. Es ist eine komplexe und sehr brutale Geschichte. Zartbesaitete Seelen seien also gewarnt.
Dionysos hat ein Problem mit starken, unabhängigen Frauen. Das Buch „Dionysos“ ist für ihn Inspiration. Doch wer ist er und was hat ihn zu seinen kranken Gedanken und Taten gebracht? Ich habe es nicht erfahren. Manchmal taucht er überraschend schnell auf, um zu verhindern, dass man ihm auf die Schliche kommt. Woher wusste er davon? Recht früh gibt es über die Identität keine Zweifel mehr, trotzdem bleibt es spannend.
Staatsanwältin Helena Faber bekommt aufgrund eines Traumas eine Amnesie, die nicht nur ihren Kindern Sorgen bereitet, sondern auch ihrem Ex Robert, der als Kommissar ebenfalls mit dem Fall zu tun hat. Sie hat eine steile Karriere hingelegt und ist bekannt dafür, dass sie immer alle Fakten parat hat. Wie hart muss es sie also treffen, als es zu diesen Aussetzern kommt, die immer häufiger und schlimmer auftreten.
Ich konnte nicht verstehen, dass sie aus Ehrgeiz immer weitermacht mit diesen Ermittlungen und ihrem Arzt verheimlicht, was der Auslöser ist. Erschreckend war auch, was die Krankheit dann mit ihr macht. Ich konnte mit Helena fühlen und sie tat mir leid, aber sie ist mir nicht nahe gekommen. Überhaupt hatte ich mit einigen Personen so meine Schwierigkeiten. Sympathisch war mir eigentlich nur ihr Ex-Mann Robert, dem anzumerken war, dass er immer noch Gefühle für seine Frau hat.
Der Thriller ist spannend und das Ende bietet dann auch noch einige Überraschungen. Ganz zum Schluss gibt es einen Cliffhanger, der den Übergang zu einem weiteren Band schafft und Schlimmes ahnen lässt.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Dem Sumpf abgerungen

Die Stadt des Zaren
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Zar Peter ist ein weltoffener Mann, der erkannt hat, dass Russland lange nicht so fortschrittlich ist wie andere Länder. Er hat Visionen und will sein Land voran bringen. Da er an Schiffen interessiert ...

Zar Peter ist ein weltoffener Mann, der erkannt hat, dass Russland lange nicht so fortschrittlich ist wie andere Länder. Er hat Visionen und will sein Land voran bringen. Da er an Schiffen interessiert ist, soll ein Hafen an der Ostsee ihm Zugang zum Meer verschaffen. Es soll eine Stadt im Sumpfgebiet der Newa entstehen, die nach westlichem Vorbild errichtet gebaut werden soll. Einwände, dass es sich um Sumpf handelt, wischt er beiseite. Kanäle sollen das Land trockenlegen, Vorbild dafür ist Amsterdam. Er hat auch schon einen Namen für seine Stadt: St. Pieterburch.

Der Schreibstil ist sehr schön zu lesen, allerdings gab es mir manchmal zu viele Details rund um die Baustelle, denn mir war das Schicksal der Menschen wichtiger.

Zar Peter ist weltoffen, neugierig und visionär. Im Westen hat er vieles gesehen, was nun als Vorlage für sein Projekt herhalten muss. Eine gewaltige Aufgabe liegt vor den Menschen, die an den Neva gekommen sind, um dort als Handwerker zu schaffen oder um ihr Glück zu machen. Die schwedischen Kriegsgefangenen haben natürlich keine Wahl, sie müssen mitarbeiten. Wir lernen eine ganze Reihe höchst unterschiedlicher Menschen kennen. Graf Fjodor Bogdanowitsch kommt mit seiner Familie und einigen Leibeigenen. Seine Frau Viktoria möchte, dass Tochter Arina das Herz des Zaren erobert. Der italienische Architekt Matteo di Gregorio will sein altes Leben hinter sich lassen, wird dann aber doch wieder von ihm eingeholt. Der deutsche Arzt Dr. Albrecht reist mit seiner Familie an, nachdem er eine Einladung erhalten hat. Gut gefallen hat mir auch Fürst Alexander Menschikow, welcher der beste Freund des Zaren ist und ihn berät. Er darf sich ein offenes Wort leisten.

Es ist interessant zu lesen, welche Widrigkeiten beim Bau der Stadt auftreten, die zu Ehren von Petrus ihren Namen erhält. In diesem Roman ist der Krieg genauso Thema wie Intrigen und persönliche Schicksalsschläge.

Mir hat dieser historische Roman gut gefallen.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Tannie Maria kocht

Tannie Marias Rezepte für Liebe und Mord
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Die Witwe Tannie Maria lebt in Klein Kaaro in Südafrika. Sie verdient sich etwas nebenbei indem sie in der örtlichen Zeitung Rezepte veröffentlicht, denn sie ist eine sehr gute Köchin und Bäckerin. Als ...

Die Witwe Tannie Maria lebt in Klein Kaaro in Südafrika. Sie verdient sich etwas nebenbei indem sie in der örtlichen Zeitung Rezepte veröffentlicht, denn sie ist eine sehr gute Köchin und Bäckerin. Als diese Rubrik zugunsten eine Ratgeberrubrik verschwinden soll, verbindet sie kurzerhand beides – zu ihren Ratschlägen gibt es jeweils das passende Rezept. Dann erreicht sie der Brief von Martina, die sehr verzweifelt ist. Sie wird immer wieder von ihrem Mann verprügelt. Doch ihre Ratschläge helfen nicht, denn schon bald ist Martina tot. Die Polizei ermittelt, aber Tannie Maria hält gar nichts von deren Erkenntnissen und macht sich an ihre eigenen Ermittlungen. Dabei kreuzen sich ihre Wege immer wieder mit denen von Detective Henk Kannemeyer.
Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und beim Lesen bekommt man leicht Appetit. Glücklicherweise gibt es die passenden Rezepte im Anhang.
Tannie Maria ist eine sympathische Frau, die auf einem kleinen Bauernhof lebt, und das Leben ohne ihren Ehemann genießt, denn er hat sie auch verprügelt. Am liebsten ist sie in ihrer Küche und kocht und backt mit großer Leidenschaft. Ein bisschen Gesellschaft würde ihr manchmal ganz gut tun, denn Kühlschrank, Plätzchen und ähnliches antworten halt nicht. Da der Fall Martina ihr nahe geht, macht sie sich mit Hilfe von Jessie und Hattie, ihren Kolleginnen, an die Ermittlungen. Wenn es dabei zu schwierigen Situationen kommt, ist Henk als Retter in der Not da und Tannie Maria freut sich immer, ihn zu sehen.
Die Umgebung ist malerisch beschrieben, so dass man einen sehr atmosphärischen Eindruck bekommt. Auch die Charaktere sind sehr gut und interessant dargestellt. Ein wenig Afrikaans zwischendurch macht das Ganze authentisch.
Wer einen spannenden Krimi erwartet, ist bei diesem Buch nicht richtig. Es ist eher eine Mischung aus Frauenroman verknüpft mit einer Kriminalhandlung, denn der Fall gerät oft in den Hintergrund. Dass immer alles mit Kochen verbunden wird, wurde mir dann doch zu viel.
Ein unterhaltsamer Roman mit Krimihandlung.