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Veröffentlicht am 19.06.2023

Mitreißende und nervenaufreibende Fortsetzung der Thriller-Reihe "Overkill"

Overkill
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"No-Name Girl" von Astrid Korten und Eva-Maria Silber ist der 2. Band der Thriller-Reihe "Overkill", der problemlos auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Polizeihauptkommissarin Mo Celta und ihr ...

"No-Name Girl" von Astrid Korten und Eva-Maria Silber ist der 2. Band der Thriller-Reihe "Overkill", der problemlos auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Polizeihauptkommissarin Mo Celta und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf, als die zwölfjährige Greta in München spurlos verwindet und etwa zeitgleich seltsam inszenierte Leichenteile gefunden werden. In diesem Fall bekommt Mo es allerdings nicht nur mit Kindesentführung und einem mönströsen Psychopaten zu tun, sondern muss sich auch den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit stellen. ...

Der Schreibstil ist flüssig, mitreißend und die Kapitel haben eine angenehme Länge, die den Lesefluss nicht behindert.
Durch unterschiedliche Handlungsstränge, deren Zusammenhang anfangs noch unklar ist, wechselnde Blickwinkel, unerwartete Wendungen und ein rasantes Tempo bleibt die Spannung durchweg auf einem sehr hohen Level. Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gefesselt und in ihren Bann gezogen.

Der Fall ist thematisch erschreckend authentisch dargestellt und sorgte von Anfang bis Ende für eine sehr beklemmende Atmosphäre. Zudem hatte ich aufgrund der lebendigen und bildhaften Ausdrucksweise sofort Kopfkino, das hat Emotionen geweckt. Einige Szenen waren wirklich erschütternd und jagten mir eiskalte Schauer über den Rücken.

Im Gegensatz zum ersten Band stehen nun auch Mo und die Ermittlungen etwas mehr im Fokus. Gelegentliche Einblicke in ihr Privatleben und insbesondere die Rückblicke in ihre Kindheit, die dadurch geprägt war, dass ihre Schwester vor 27 Jahren spurlos verschwand, ermöglichen ein besseres Kennenlernen. Sie ist eine einfühlsame, kompetente und sympathische Frau, die ihr eigenes Päckchen zu tragen hat. Ich konnte mich sehr gut in ihre Lage hineinversetzen und mit ihr fühlen.

Aber auch die anderen Hauptfiguren sind gut beschrieben und authentisch dargestellt. Aufgrund der unterschiedlichen Erzählperspektiven ist es den Autorinnen hier sehr gut gelungen, die Gefühle und Gedanken zu transportieren, sodass die Handlungen gut nachvollziehbar waren.

Alles in allem ist "No-Name Girl" ein schockierender, packender Thriller, der brisante Themen anspricht und unter die Haut geht. Ich hatte einige nervenaufreibende Lesestunden und mit Sicherheit wird mir das Buch noch lange im Gedächtnis bleiben.

Von mir gibt es eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Ganz großes Kino mit Gänsehautmomenten - mitreißend, ergreifend und spannend - ein absolutes Highlight!

Fourth Wing – Flammengeküsst
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"Fourth Wing - Flammengeküsst" ist der überzeugende Auftakt der New Adult-Romantasy-Reihe von Rebecca Yarros, in der sich die Protagonistin Violet einer tödlichen Herausforderung gegenüber sieht. Denn ...

"Fourth Wing - Flammengeküsst" ist der überzeugende Auftakt der New Adult-Romantasy-Reihe von Rebecca Yarros, in der sich die Protagonistin Violet einer tödlichen Herausforderung gegenüber sieht. Denn als Tochter der Generalin muss sie am grausamen Auswahlverfahren der Drachenreiter teilnehmen, bei dem nicht einmal die Hälfte aller Bewerber das erste Jahr überleben. Nur die Stärksten von ihnen überleben, denn Drachen binden sich nicht an schwache Menschen, sie fackeln sie nieder. Und für Violet kommt erschwerend hinzu, dass auch die meisten Kadetten sie schon allein aufgrund ihrer Herkunft lieber tot sehen wollen. Besonders vor dem attraktiven, aber auch mächtigen und skrupellosen Geschwaderführer Xaden muss sie sich besonders in Acht nehmen und ausgerechnet ihm wird Violet unterstellt. Um zu überleben, wird sie jeden Vorteil nutzen müssen, denn am Basgiath War College gibt es für die angehenden Reiter*innen nur zwei Möglichkeiten: den Abschluss machen oder sterben.

Die Story hat mich wirklich begeistert und der lebendige und flüssige Schreibstil konnte mich von der ersten Seite an fesseln und mitreißen. Auch, wenn das Buch mit seinen gut 760 Seiten doch recht umfangreich ist, hatte ich nie das Gefühl, dass die Spannung abreißt. Vielmehr war das Buch so packend, dass ich es an nur einem Wochenende durchgesuchtet habe.

Violet war mir auf Anhieb sympathisch und ist mir mit ihrer selbstlosen und liebenswerten, aber auch kämpferischen Art schnell ans Herz gewachsen. Sie stolpert mehr oder weniger von einer Herausforderung zur nächsten und gerät nicht selten an ihre körperlichen Grenzen, während sie verbissen und todesmutig kämpft, um das grausame Auswahlverfahren der Reiter zu bestehen. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren und habe mit ihr gefühlt und gelitten. ...

Die anderen Charaktere sind ebenfalls gut ausgearbeitet, vielseitig und authentisch dargestellt. Man trifft sowohl auf eindimensionale Idioten als auch auf Figuren mit Tiefgang. Gut ausgearbeitet sind insbesondere die zwischenmenschlichen Beziehungen, die mir zum Teil sehr nahe gingen. Besonders auch die nicht vordergründige, aber packende und emotionsgeladene Liebesgeschichte, die mit wenigen spicy Szenen abgerundet ist, hat mich überzeugt. Spannend ist hier vor allem aber auch die Frage, wem Violet trauen kann und vor wem sie sich lieber in Acht nehmen sollte.

Die magische Welt, das Academy-Setting und das Magiesystem haben mir sehr gut gefallen und die Drachen sind absolut faszinierend. Sie sind intelligent und clever und können situationsabhängig witzig, bezaubernd oder aber einfach nur furchteinflößend, blutrünstig und absolut tödlich sein.

Besonders die Kommunikation zwischen Violet und den Drachen, aber auch der stete Schlagabtausch mit Xaden waren amüsant, sodass ich das ein oder andere Mal schmunzeln musste.

Rebecca Yarros hat mit diesem Buch ein fantastisches actionreiches Abenteuer, mit starken Charakteren, gut ausgearbeiteten zwischenmenschlichen Beziehungen und einer mitreißenden emotionsgeladenen Lovestory geschaffen, die mich von Anfang bis Ende begeistert und auch noch Tage nach dem Lesen sehr bewegt hat. Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen.

Das war ein absolutes HIGHLIGHT, deshalb gibt es von mir eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Großartiger Young Adult-Fantasy-Auftakt

SOL. Das Spiel der Zehn
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"SOL. Das Spiel der Zehn" ist der großartige Fantasy-Auftakt von Aiden Thomas, in dem der 17jährige Teo überraschend ausgewählt wird, zusammen mit neun anderen Halbgöttern, darunter auch seine beste Freundin ...

"SOL. Das Spiel der Zehn" ist der großartige Fantasy-Auftakt von Aiden Thomas, in dem der 17jährige Teo überraschend ausgewählt wird, zusammen mit neun anderen Halbgöttern, darunter auch seine beste Freundin Niya und der Außenseiter Xio, in einem tödlichen Wettkampf um die Ehre zu kämpfen, das Licht der Sonne tragen zu dürfen. Alle 10 Jahre findet dieses große Spektakel, der Wettkampf für Sol, statt, in dem der Verlierer der Sonne geopfert wird, um böse Mächte fernzuhalten.
Wird es Teo gelingen, sich und seine Freunde vor dem letzten Platz zu bewahren und zu beweisen, dass sie das Zeug zu Ruhm und Ehre haben? ...

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen und die Verwendung von genderneutralen Pronomen war ungewohnt, aber nicht störend. Aufgrund der anschaulichen und bildhaften Beschreibung der fantasievollen und bunten Schauplätze kam es mir so vor, als wäre ich mittendrin statt nur dabei, sodass ich gut in diese komplexe, magische und mystische Welt abtauchen konnte.
Die Handlung ist spannend erzählt und konnte mich von der ersten Seite an begeistern. Innerhalb eines Tages habe ich das Buch verschlungen. Immer wieder gibt es Überraschungen und unvorhersehbare Wendungen, sodass die Spannung bis zum Ende aufrecht erhalten wird.

Der Protagonist Teo ist authentisch dargestellt und war mir auf Anhieb sympathisch. Es hat mir Spaß gemacht, ihn auf seinem Abenteuer zu begleiten und seine persönliche Entwicklung mitzuerleben.

Aber auch die anderen Figuren sind einzigartig, gut beschrieben und glaubhaft dargestellt, so fiel es mir leicht, mich in sie hineinzuversetzen und mit ihnen zu fühlen.

Alles in allem hat mich dieses queere Yong Adult-Fantasy-Abenteuer mit seiner bildhaften und humorvollen Schreibweise, der einzigartigen Welt voller Götter und Magie mit ihren wunderschönen Schauplätzen und farbenfrohen lateinamerikanischen Einflüssen und aufgrund der gut gezeichneten und interessanten Charaktere begeistert.
Die Handlung hat mich gefesselt und das Ende eiskalt erwischt, weshalb ich es kaum erwarten kann, die Fortsetzung zu lesen. Von mir gibt es deshalb eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.05.2023

"Das Leben ist das, was dir passiert, während du dabei bist, andere Pläne zu machen."

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Mit "The Man I Never Met" hat Elle Cook eine tiefgründige und emotionale Liebesgeschichte der besonderen Art geschaffen, in der ein Telefonat das Leben zweier Menschen von Grund auf ändert. Ein simpler ...

Mit "The Man I Never Met" hat Elle Cook eine tiefgründige und emotionale Liebesgeschichte der besonderen Art geschaffen, in der ein Telefonat das Leben zweier Menschen von Grund auf ändert. Ein simpler Zahlendreher führt dazu, dass der Texaner Davey versehentlich die Engländerin Hannah anruft, statt das Unternehmen, bei dem er sich vorstellen möchte. Beide verstehen sich auf Anhieb und bleiben zunächst über gegenseitige Nachrichten in Kontakt. Als dann aus den Nachrichten Anrufe werden und aus den Anrufen Videocalls, verspüren beide bereits ein gewisses Knistern. Und da Davey die Zusage für einen Job in London hat, sehen sie mit großer Vorfreude einer gemeinsamen Zukunft in London entgegen. Sie freuen sich auf ihr erstes Aufeinandertreffen und haben bereits alles durchgeplant, doch dann taucht Davey unter. ...

Der Schreibstil ist flüssig, gut zu lesen und stellenweise sehr amüsant. Ich konnte mir so manches Mal ein Lächeln nicht verkneifen.

Die Geschichte wird zunächst aus Hannahs Perspektive erzählt, wodurch Hannah mir von Anfang an sehr sympathisch und vertraut war, da wegen der Ich-Erzählweise ihre Gedanken und Handlungen verständlich und gut nachvollziehbar waren. Davey dagegen war charmant und zuckersüß, blieb sonst aber etwas blass und war für mich deshalb irgendwie schwer zu greifen. Erst später, als die Geschichte teilweise auch aus seinem Blickwinkel erzählt wurde, konnte ich mich zumindest teilweise in seine Lage versetzen und mit ihm fühlen.

Aufgrund des farbenfrohen Covers bin ich mit einer ganz bestimmten Erwartungshaltung in die Geschichte gestartet. Ich dachte, ich bekomme es mit einer lockeren und humorvollen und vielleicht auch etwas schrägen Liebesgeschichte zu tun. Und zu Beginn bekam ich genau, was ich erwartet habe. Aber dann wurde die Geschichte dramatisch und immer emotionaler und tiefgründiger.

Elle Cook hat mich mit "The Man I Never Met" auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen, die mich noch Tage nach dem Lesen beschäftigt hat.
Von mir gibt es auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Subtil, verstörend und fesselnd

Erinnere dich!
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Mit "Erinnere dich!" hat Max Reiter einen schwer durchschaubaren, gut strukturierten und spannenden Psychothriller erschaffen, der mich von Anfang bis Ende überzeugen konnte.

Auf die bevorstehende 20-jährige ...

Mit "Erinnere dich!" hat Max Reiter einen schwer durchschaubaren, gut strukturierten und spannenden Psychothriller erschaffen, der mich von Anfang bis Ende überzeugen konnte.

Auf die bevorstehende 20-jährige Abi-Feier hat Arno eigentlich so gar keine Lust - alte Schulfreunde treffen und in Erinnerungen schwelgen - das klingt für ihn alles andere als reizvoll. Denn vor circa 20 Jahren ist Maja, seine Jugendliebe, auf einer zweitägigen Bergwanderung mit der Clique einfach verschwunden. Seitdem fehlt von ihr jede Spur und Arno hat jede Erinnerung an dieses traumatische Ereignis verdrängt.
Als er nun wider Erwarten doch am Abitreffen teilnimmt, treffen die Freunde von damals wieder aufeinander. In Gedenken an Maja beschließen sie, die einstige Wanderung noch einmal gemeinsam zu unternehmen. ... Doch was als nettes Treffen unter Freunden geplant war, setzt Arno zunehmend unter Druck, denn er erhält anonyme SMS mit der immer gleichen Aufforderung: "Erinnere Dich!" ... Nach und nach beginnt Arno sich zu erinnern: Er war der Letzte, der Maja an jenem Morgen gesehen hat. Er hat sie in die Höhle gelockt. Aber was ist dann geschehen? ...

Das Thema ist faszinierend und der Schreibstil ist flüssig und unglaublich fesselnd. Die Spannung ist sehr subtil angelegt, denn Erinnerungen sind wahrlich trügerisch. ...

Die Ich-Perspektive ist gut gewählt, da man so tiefe Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt von Arno erhält. Er ist gut beschrieben, authentisch und scheint ein sympathischer, freundlicher Mann zu sein, der allerdings auch eine dunkle Seite haben könnte. Seine Unsicherheit und seine Zweifel konnte ich gut nachempfinden.

Die anderen Figuren sind nur oberflächlich beschrieben, was der Spannung sehr zuträglich ist, da sie dadurch schwer einzuschätzen sind. Bis zum überraschenden Ende war mir nicht klar, wem man trauen kann.

Alles in allem hat mich dieser spannende und undurchschaubare Thriller von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen und überzeugt.
Deshalb gibt es von mir eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung!

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