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Veröffentlicht am 24.06.2023

Unaufgeregt

Das Café ohne Namen
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"Das Café ohne Namen" ist mein erster Roman von Robert Seethaler. Seit Ewigkeiten will ich ein Buch von ihm lesen, wobei "Der Trafikant" ganz oben auf meiner Wunschliste steht. Deswegen habe ich jetzt ...

"Das Café ohne Namen" ist mein erster Roman von Robert Seethaler. Seit Ewigkeiten will ich ein Buch von ihm lesen, wobei "Der Trafikant" ganz oben auf meiner Wunschliste steht. Deswegen habe ich jetzt in der Bücherei bei seinem neuen Roman gleich zugegriffen. Alles rund um Kaffee und Café interessiert mich. Außerdem spielt es in Wien und startet in meinem Geburtstjahr.

Die stimmungsvolle Erzählung führt uns ins Jahr 1966 in die Leopoldstadt nach Wien. Robert Simon lebt zur Untermiete bei einer Kriegswitwe. Der 31jährige Mann ist selbst Waise und arbeitet als Gelegenheitsarbeiter. Er ist fleißig und packt überall mit an. Seit Jahren träumt er von einem eigenen kleinen Café. Als eine Gastwirtschaft unweit des Karmelitermarktes leer steht, ergreift er die Chance und erfüllt sich seinen langgehegten Traum. Er eröffnet sein eigenes Café. Das Angebot ist überschaubar, aber bald hat er seine Stammkundschaft aus dem Grätzl: Handwerker, Schichtarbeiter und Markthändler. Nur ein passender Name will ihn partout nicht einfallen. Bald braucht Robert Hilfe. Als die arbeitslose Näherin Mila ohnmächtig vor seiner Tür zusammenbricht, bekommt er eine tüchtige und zuverlässige Mitarbeiterin.

Robert Seethaler wirft einen liebevollen Blick auf die damalige Zeit und haucht seinen Figuren Leben ein. Sie kommen aus demselben Viertel und sind Arbeiter.
Mila, seine Mitarbeiterin, verliebt sich in René, einem gutmütigen, aber unzuverlässigen Ringer vom Heumarkt, der Sympathien für den Kommunismus hegt. Roberts Nachbar, Fleischermeister Johannes Berg, der seine immer größer werdende Familie kaum mehr ernähren kann und außerdem seinen demenzkranken Vater bei sich hat, blieb mir neben den Hauptprotagonisten noch am meisten im Gedächtnis. Mehr Eindrücke konnte ich jedoch trotzdem nicht von ihm gewinnen. Manche Figuren betreten nur kurz die Szenerie und lassen den Leser etwas ratlos zurück, wie die Jugoslawin Jascha, die Simon kurz den Kopf verdreht.

Der Roman ist ruhig und liefert eher Momentaufnahmen und Episoden aus dem Leben kleiner Leute. Es ist eine Art Milieustudie, die das harte Leben der Menschen zu dieser Zeit, ihre Sorgen und Nöte einfängt. Es sind alltägliche, wenig spektakuläre Schicksale, die der Autor mit uns Leser:innen teilt.
Der Schreibstil ist jedoch bildhaft und stimmungsvoll. Man fühlt sich während des Lesens als Beobachter oder als Gast in Roberts "Café ohne Namen". Den damalige Zeitgeist hat der Autor perfekt eingefangen - und doch war es mir etwas zu wenig.

Fazit:
Robert Seethaler hat ein stimmungsvolles Portrait dieser Zeit geschaffen. Leider blieb mir der Roman trotzdem zu sehr an der Oberfläche, wie auch die Figuren. Am Ende erhält man eine Geschichte, die mir nicht wirklich langne im Gedächtnis bleiben wird, was sehr schade ist.

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Eine Hommage an die Küche

Wiener Melange für zwei
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Auf diesen Roman von Nadine Fauland hab ich mich sehr gefreut. Inhaltsangabe und das schöne Cover mit den Kaffeetassen haben mich sehr angsprochen. Als "Coffeeholic" und Österreicherin empfand ich "Wiener ...

Auf diesen Roman von Nadine Fauland hab ich mich sehr gefreut. Inhaltsangabe und das schöne Cover mit den Kaffeetassen haben mich sehr angsprochen. Als "Coffeeholic" und Österreicherin empfand ich "Wiener Melange für zwei" als perfekte Lektüre. So ganz wurde sie es leider dann doch nicht...

Lissy betreibt in Wien einen Lieferservice der besonderen Art. Sie kocht nach dem Gefühlen der Gäste, die sich per Mail an den "Pizzakummerkasten" wenden. Zugeschnitten auf die jeweilige Nachricht erhält jeder Kunde sein individuelles Menü. Lissy, ihr Koch Pierre und Lehrling Max geben sich dabei ganz besondere Mühe ihren Gästen mit ihren kulinarischen Genüssen den Kummer zu vertreiben. Doch bei Matthias greift Lissy daneben. Er hinterlässt eine schlechte Bewertung, die Lissy vollkommen aus dem Gleichgewicht bringt. Deshalb versucht sie Matthias, den sie "Mr. Crunch" nennt, etwas Neues zu kochen und bringt ihm ihr neues Menü bis vor die Tür.

Ich hatte anfangs ein paar Probleme in die Geschichte zu kommen. Ich musste mich zuerst an die langen, verschachtelten Sätze, die jedoch mit einem wunderschönen poetischen Schreibstil erzählt werden, gewöhnen. Mit Hunger sollte man diesen Roman auf keinen Fall lesen!
Man bekommt laufend leckere Kreationen vorgesetzt und selbst nachdem man gut gegessen hat, läuft einem bei den bildhaften Beschreibungen das Wasser im Mund zusammen. Obwohl ich selbst nicht wirklich ein Genuss-Esser bin und auch nicht gerne koche, musste ich mich zusammenreißen, nicht den Kühlschrank zu plündern. Ich denke aber auch, dass genau diese Eigenschaften von mir auch dazu beitragen, dass ich für "Wiener Melange für zwei" nur eine durchschnittliche Bewertung geben kann. Hier geht es wirklich fast nur ums Essen....und das ist nicht wirklich meine Thema.
Daneben beschreibt die Autorin unsere wunderschöne Hauptstadt und was vielen vielleicht aufstoßen wird: die Geschichte spielt während der Pandemie und des Lockdown. Mich störte es nicht wirklich.

Lissy ist eine lebensfrohe und humorvolle Person, die ihren Kunden liebevolle Spitznamen gibt. Pierre ist der typisch klischeehafte französische Koch, der mit Genuss und Liebe kocht. Mit Max erlebt man immer wieder lustige Situationen, die den Roman auflockern, genauso wie Lissy's beste Freundinnen Lenka und Angi. Matthias ist hingegen unfreundlich, wirkt unnahbar und knurrig. Er befindet sich zur Zeit in einer schwierigen Lebensphase, in der er nur schlecht Hilfe annehmen kann.
Positiv möchte ich anmerken, dass der Verlag österreichische Wörter nicht eingedeutscht hat. Dies hätte den Wiener Charme nämlich komplett ruiniert. Danke, Bastei Lübbe!

Nochmals betonen muss ich den wunderbaren poetischen Schreibstil und die tollen Metapher, die Nadine Fauland immer wieder einbaut. Dabei greift sie auch ernste Themen auf, die der Süße einen kleinen bitteren Nachgeschmack geben. Die Liebesgeschichte spielt natürlich auch eine größerer Rolle, wobei diese außergewöhnlich ist und sich nicht in die 08/15 Lovestories einreiht. Warum? Das müsst ihr selbst lesen!

Fazit:
Eine Hommage an das Essen und Kochen mit Wiener Charme und einer nicht alltäglichen Liebesgeschichte. Für mich leider nicht das erwartete Highlight, aber eine wunderschön poetische Geschichte, die das Leben trotz Pandemie feiert.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Gelobtes Land?

Polnischer Abgang
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Jarek Sobota und seine Eltern leben im oberschlesischen Dorf Salesche. Nach dem Mauerfall will die Familie auf ins "gelobte Land" Deutschland. Vor acht Jahren ist Jareks Großmutter Agnieszka still und ...

Jarek Sobota und seine Eltern leben im oberschlesischen Dorf Salesche. Nach dem Mauerfall will die Familie auf ins "gelobte Land" Deutschland. Vor acht Jahren ist Jareks Großmutter Agnieszka still und leise in die damalige Bundesrepublik geflohen. Ohne es ihrem Mann oder ihren Söhnen mitzuteilen, war sie eines Tages verschwunden. Getarnt mit einem Touristenvisa und der Einladung der Großmutter fahren die Sobotas mit dem Schlepper Hübner Richtung Grenze. Zuhause wurde alles verschenkt und verkauft.
Im Zwischenlager Unna-Massen leben sie auf engstem Raum mit anderen Flüchtlingen. Dort lernt Jarek Monika kennen, mir der er sich anfreundet.
Vom Aussiedlerlager geht es weiter in Notquartiere und Jarek fragt sich, wann er endlich seine Großmutter Agnieszka treffen wird. Doch das Geheimnis um ihre Flucht halten die Eltern selbst am Weihnachtstag aufrecht...

Die Geschichte spielt 1990 nach dem Fallen des eisernen Vorhangs. In vierzig kurzen Kapiteln erzählt der Autor von der Flucht und der ersten Zeit in Deutschland. Dazu gibt es immer wieder Rückblicke in die nahe Vergangenheit, in die damals sehr unruhige Zeit in Polen. Mariusz Hoffmann wechselt dabei zwischen verschiedenen zeitlichen Ebenen, die nicht wirklich gekenntzeichnet sind. Das hat mich manchmal in meinem Lesefluss gebremst.

Die erste Hälfte hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist humorvoll. Besonders geschmunzelt habe ich über die Episode mit dem Gartenzwerg. Es gibt jedoch auch einige kritische Töne.
Die Zeit in Polen und die Flucht wurde sehr bildhaft und emotional dargestellt. Ich habe mit Jarek und seinen Eltern an der Grenze mitgezittert und die Anspannung gespürt, war entsetzt von den Auffanglagern, in die sie untergebracht wurden und neugierig auf die verschiedenen Menschen, die sie getroffen haben. Die pfiffige Monika nimmt dabei einen größeren Teil ein. Jarek und seine Familie erkennen bald, dass die Bürokratie in Deutschland eine größere Hürde ist, als sie dachten. Die Behördenwege sind lange und aufreibend, die Aufnahme durch die Bewohner nicht immer herzlich. Ihnen schlagen viele Vorurteile und typische Klischees entgegen. Wir begleiten Jarek und seine Familie in eine ungewisse Zukunft, die nicht ganz so rosig aussieht, wie sie dachten.

Die zweite Hälfte konnte mich hingegen nicht mehr so mitreißen. Die Figuren werden nicht greifbarer und bleiben eher blass. Von den Gefühlen und Ängsten der Eltern hat man kaum etwas erfahren. Einzig Jarek konnte ich durch die Ich-Perspektive besser kennen lernen. Der Aufenthalt in Deutschland war zeitweise auch etwas langatmig. Das Ende bleibt leider auch etwas offen.

Fazit:
Das Buch hat mir in der ersten Hälfte sehr gut gefallen, jedoch fand ich die zweite Hälfte leider nicht mehr so stark. Mir fehlte etwas die Tiefe der Figuren und die emotionale Erzählweise, die bis zur Ausreise vorhanden war. Dennoch finde ich die Thematik - besonders für Jugendliche - sehr interessant und aufschlussreich und empfehle den Roman für diese Altersgruppe gerne weiter.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Schwächer als Band Eins

Belgische Schatten
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Vor 2 1/2 Jahren habe ich den ersten Band dieser Reihe gelesen, der mir gut gefallen hat. Irgendwie habe ich die Veröffentlichung des zweiten Buches versäumt. Dieses werde ich mir noch kaufen und den Kriminalfall ...

Vor 2 1/2 Jahren habe ich den ersten Band dieser Reihe gelesen, der mir gut gefallen hat. Irgendwie habe ich die Veröffentlichung des zweiten Buches versäumt. Dieses werde ich mir noch kaufen und den Kriminalfall nachholen. Bei Lovelybooks ist mir dann "Belgische Schatten" aufgefallen und ich freue mich sehr, dass ich nun wieder mit Piet Donker ermitteln darf.

Nach der Trennung von seiner Freundin fällt Piet in ein tiefes Loch. Er nimmt sich eine Auszeit, bleibt jedoch antriebslos. Eigentlich möchte er sich wieder aufraffen und auf die Beine kommen, doch er verfällt immer mehr in eine Depression. Piet trinkt zu viel und verschleudert sein Geld bei Sportwetten.
Bis sein Freund Francis Albert, der die Leitung der Lütticher Kripo übernommen hat, Piet um Hilfe bittet. In Eupen wurde eine Politikerin brutal ermordet. Mit diesem Fall möchte er Piet wieder aus seinem Tief holen. Alles deutet auf eine politisch motivierte Tat hin, doch dann wird ein weiterer Toter aufgefunden. Der Ermordete war in seiner Jugendzeit in derselben Clique, wie die tote Politikerin. Damals verschwand ein Mädchen aus der Gruppe spurlos. Bis heute gibt es keine Spuren.

Stephan Haas erzählt in der Gegenwart in der Ich-Form aus der Sicht von Piet, in der Vergangenheit aus der Sicht der verschwundenen Joleen. Dazwischen befinden sich noch Dialoge in kursiver Schrift, die einen kleinen Einblick in die Gedanken des Täters aufzeigen.
Obwohl Piet durch den neuen Fall etwas aus seinem Loch herauskommt, ist sein Spürsinn doch etwas getrübt. Mit seinen beiden Kolleginnen hat er ebenfalls zu kämpfen, vorallem mit Melchior, die kaum menschliche Regungen zeigt. Uma hingegen scheint nett, gehörte jedoch zur damaligen Jugendclique und darf deswegen nicht ermitteln - was sie natürlich nicht befolgt. Es gibt jede Menge Verdächtige und es scheint, als hätten hier so einige Einwohner etwas zu vertuschen.
Lange tappt Piet im Dunkeln und gerät schließlich selbst in Gefahr. Genau bei diesem Aspekt fand ich einige Handlungen von ihm etwas unglaubwürdig. Schwer verletzt ermittelt Piet weiter, als wäre nichts geschehen. Das war mir etwas too much. Auch die Auflösung fand ich leider nicht ganz rund. Ansonsten war die Krimihandlung aber abwechslungsreich und spannend.

Der Schreibstil ist flüssig und auch das eingebaute Lokalkolorit ist gelungen. Eupen wird sehr bildhaft dargestellt und ich konnte mir auch das Leben in der Stadt sehr gut vorstellen. Die drei gewählten Perspektiven waren gut aufeinander abgestimmt und sorgten für ordentlich Spannung.

"Belgische Schatten" ist im Vergleich zu Stephan Haas Debütkrimi "Belgische Finsternis" leider trotzdem etwas schwächer. Dennoch möchte ich mir noch auf jeden Fall den zweiten Band der Reihe holen und erfahren, was Piet in diese tiefe Depression gestürzt hat und welchen brisanten Fall ich verpasst habe.

Fazit:
Ein dritter Teil, der für mich nicht ganz an den ersten Band der Reihe herankommt, mich aber trotzdem gut unterhalten und mir spannende Lesestunden bereitet hat. Wegen der genannten Kritikpunkte gibt es diesmal 3 1/2 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Das Leben im Rückblick

Die Sekunde zwischen dir und mir
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Nach dem Beenden dieses Romans bin ich noch immer etwas unentschlossen, wie ich diese Geschichte bewerten soll. Der Aufbau ist ungewöhnlich und der Plot wirklich interessant. So ganz konnte mich der Roman ...

Nach dem Beenden dieses Romans bin ich noch immer etwas unentschlossen, wie ich diese Geschichte bewerten soll. Der Aufbau ist ungewöhnlich und der Plot wirklich interessant. So ganz konnte mich der Roman jedoch nicht überzeugen...

Edingburgh 2019. Als Robbie und Jen sich nach einer längeren Pause in ihrer Beziehung wieder näherkommen, rast ein LKW auf ihr Auto zu. Die Sekunden bevor dies passiert, erlebt der Leser auf den ersten Seiten mit und hat mich bei der Leseprobe sofort gefesselt. Im Hinterkopf hatte ich den Film "Die Dinge des Lebens" mit Romy Schneider und Michel Piccoli.
Doch diese Geschichte ist anders, auch wenn wir ebenfalls auf die Vergangenheit der beiden Figuren zurückblicken. Als der LKW auf das Auto zurast, steht die Zeit sill. Robbie reist in dieser Zeitspanne durch Jenns Erinnerungen. Diese Rückblicke verlaufen jedoch nicht zeitlich linear. Vorallem zu Beginn hatte ich deswegen Schwierigkeiten in den Roman zu finden. Die Rückblicke sind bunt durcheinander gewürfelt. Sie erzählen einmal von Jennys Kindheit und dann von Robbie und ihrer Beziehung kurz vor der Trennung. Man wechselt immer wieder zwischen den Zeiten und den Figuren.

Der Schreibstil von Emma Steele lässt sich sehr gut lesen und nachdem man sich an die Zeitsprünge gewöhnt hat, habe ich sehr gut in die Handlung gefunden. Etwas befremdlich fand ich hingegen, dass beide Protagonisten auf das Leben von Jenn zurückblicken. Robbie ist dabei Zuschauer. Er sieht sich selbst und blickt auf ihre Beziehung und auf das Leben davor zurück. Dabei spürt er auch Jenns Gefühle und erkennt, dass er einiges falsch gemacht hat. Mit der Zeit hat Robbie das Gefühl, dass er den Unfall abwenden kann, wenn er herausfindet, was Jenn ihm kurz vor dem Zusammenstoß sagen wollte. Wird er das Geheimnis herausfinden?

Nach und nach gewöhnt man sich an die Zeitsprünge und lernt die beiden Charaktere immer besser kennen. Jenn ist eine symathische junge Frau, die keine einfache Kindheit hatte. Sie ist ehrgeizig und hat Ziele im Leben. Ihr Wunsch Ärztin zu werden, steht an erster Stelle. Robbie ist hingegen das komplette Gegenteil. Er liebt es Party zu machen und seinen Job als Koch. Doch die beiden ziehen sich an, wie das Licht die Motten.
Robbies Sicht von außen auf sich und Jenn zeigt ihm auch, wie unsensibel er war und wie die beiden sich vor der Trennung schon ziemlich voneinander entfernt haben. Ich war neugierig, wie sie zueinander gefunden haben und wieso sich Jenn schließlich getrennt hat. Kann Robbie herausfinden, was vor acht Monaten passiert ist? Und wenn er es weiß, kann er verhindern, was gleich geschehen wird?

Ich mag Geschichten, die ein bisschen Zeitreise beinhalten oder das "Was wäre wenn" Attribut haben. "Die Sekunde zwischen dir und mir" ist eine Mischung aus beiden Elementen und deshalb schwer einzuordnen. Ich war vorallem auch gespannt, wie die Autorin die Geschichte auflösen wird. Leider gibt es einige offene Inhaltsfragen, aber das Ende ist aufgelöst.

Cover:
Obwohl der Roman aus dem Englischen übersetzt wurde, habe ich keine anderen Cover gefunden. Angeblich soll das Buch erst 2024 im Original veröffentlicht werden....?

Fazit:
Ein außergewöhnlicher Roman mit einem tollen Thema, das mich neugierig gemacht hat. Es ist ein emotionales und tiefgründiges Buch und alles andere als kitschig. Ich mochte es sehr, dass man hier eine Geschichte abseits des aktuellen Buchmarktes bekommt. Trotzdem konnte mich "Die Geschichte zwischen dir und mir" nicht völlig überzeugen.

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