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Veröffentlicht am 26.09.2023

Geschichte mit vielen wichtigen Botschaften

Heldenhörnchen und Drachenfreund
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Den Einstieg fand ich super süß. Das kleine Eichhörnchen hat noch nie den Herbst erlebt. Es ist erschrocken, dass die Blätter vom Baum fallen und versucht, sie wieder heranzukleben. Auch viele andere Dinge ...

Den Einstieg fand ich super süß. Das kleine Eichhörnchen hat noch nie den Herbst erlebt. Es ist erschrocken, dass die Blätter vom Baum fallen und versucht, sie wieder heranzukleben. Auch viele andere Dinge weiß es noch nicht, es entdeckt die Welt auf sehr niedliche Weise. Das Eichhörnchen orientiert sich an den anderen Tieren und gibt viel auf deren Meinung. Es möchte dazugehören und etwas Besonderes sein. Und als sich ihm die Chance bietet, ein Held zu werden, ergreift das Eichhörnchen diese. Alles, was es dafür tun soll, ist den großen, bösen, fürchterlichen (…) Drachen aus dem Wald heraus führen.

In der Geschichte stecken viele wichtige Botschaften. Es geht darum, sich eine eigenen Meinung zu bilden und nicht alles zu glauben, was andere sagen. Es geht um Angst und Mut, um Freundschaft, Lügen und Vorurteile.
Der Wunsch nach Zugehörigkeit und Freundschaften sind Themen, die für die Altersgruppe ab 6 Jahren passen – einer Zeit, in der der Wechsel auf die Schule ansteht, der mit vielen ähnlichen Sorgen verbunden sein kann.

Zudem ist auch ein wenig Tierwissen eingearbeitet, da die Waldbewohner sich auf den Winter vorbereiten, Vorräte sammeln oder die Winterstarre naht.

Die Optik des Buches gefällt mir unglaublich gut. Die Illustrationen sind farbenfroh, hell und freundlich und mit vielen kleinen Details gezeichnet.
Die Sprache steckt voller Wortspiele, ist sehr blumig, aber dennoch kindgerecht. Toll sind die Bilder, mit denen gearbeitet wird, wenn beispielweise das Eichhörnchen seine Angst bildlich an die Hand nimmt oder erkennt, was es mit dem aufgeregten Vögelchen in seiner Brust auf sich hat. Allerdings ist die Geschichte recht lang und auf einigen Seiten befindet sich ausschließlich Text.

Dies ist letztlich auch mein Kritikpunkt an dem Buch. Ich empfand die Geschichte insgesamt als etwas zu langgezogen. Es wurden mir ein paar zu viele Umwege genommen.
Zudem war mir das Verhalten mancher Tiere etwas zu überzogen dargestellt.

Dennoch ist die Aussage der Handlung toll.
Die Reise, die Eichhörnchen und Drache unternehmen, ist von besonderen Momenten und Gesprächen geprägt. Zudem sind kleine Spannungsmomente eingebunden. Besonders das Eichhörnchen lernt unterwegs sehr viel. Es erkennt, dass ein vermeintlicher Held zu sein, gar nicht so toll ist, und ihm dafür etwas anderes fehlt. Es gesteht seine Fehler ein, entschuldigt sich und versucht, sein Verhalten wieder gutzumachen. Als es auf Widerstand stößt, bleibt es bei seiner Meinung und lässt sich nicht erneut etwas anderes einreden.

Fazit

Trotz sehr poetischer, blumiger Sprache empfand ich den Schreibstil als kindgerecht. Auch die Handlung, die von Sorgen um Zugehörigkeit, dem Wunsch nach Freundschaft, dem Überwinden von eigenen Ängsten geprägt ist, ist altersgerecht und lebensnah, sodass sich manch wichtige Botschaft aus dem Verhalten der Tiere ableiten lässt. Insgesamt empfinde ich die Geschichte aber als etwas lang. Die hellen, farbenfrohen Illustrationen sind unglaublich schön.

Veröffentlicht am 13.08.2023

Gutes Finale

Meeresglühen (Bd. 3)
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Achtung: 3. Band. Rezension enthält Spoiler zu den Vorgängern.

Die Handlung setzt ein halbes Jahr nach den Ereignissen von Band 2 an. Nachdem Ella sich entschieden hatte, zu bleiben, war sie zur Untätigkeit ...

Achtung: 3. Band. Rezension enthält Spoiler zu den Vorgängern.

Die Handlung setzt ein halbes Jahr nach den Ereignissen von Band 2 an. Nachdem Ella sich entschieden hatte, zu bleiben, war sie zur Untätigkeit verbannt. Ein bisschen von dem, was sie seitdem erlebt hat, gibt sie im Verlauf preis. Und nun erwartet Ella und Aris, der einer anderen versprochen ist, ein neues Abenteuer.

Das ganze Setting ist erneut sehr detailliert und bildgewaltig ausgestaltet. Wie schon im Vorgänger waren mir die Ausschmückungen aber wieder etwas zu überladen, weil durch die vielen Beschreibungen Dialoge und spannende Szenen regelmäßig unterbrochen werden.

Die Geschichte hatte für mich einige Längen. Es gibt einige Passagen, in denen die Figuren nichts tun können und gerade Ella sich ihrem Kummer hingibt. Die junge Protagonistin fand ich zudem erneut etwas anstrengend – es gibt jetzt nämlich 2 von ihr. Sie hat ja bereits im den Vorgängern stets mit sich selbst diskutiert. Nun ist bei diesen inneren Dialogen immer wieder die Rede von „der anderen Ella“.
Ella bleibt die alleinige Ich-Erzählerin der Handlung. Ein Perspektivwechsel wäre interessant gewesen.

Die Story hat aber auch viele spannende und dramatische Momente. Wie auch in den Vorgängern sind die beiden weiterhin verschiedenen Intrigen ausgesetzt und geraten mit ihren Verbündeten in gefährliche Situationen, die nicht jeder überleben wird. Neben einigen ruhigen und emotionalen Momente gibt es so jede Menge Action und unerwartete Wendungen.

Natürlich handelt es sich um eine Fantasyreihe, bereits viele übernatürliche Elemente enthielt. Allerdings gibt in diesem Buch eine Entwicklung, die mir nicht so richtig gefallen hat. Für mich zu viel Fantasy im Fantasybuch… Irgendwie fügt sich aber dennoch alles halbwegs zusammen und das Buch wird zu einem stimmigen Abschluss gebracht.

Fazit

Zwar hat die Geschichte einige Längen, letztlich überwiegen aber die spannenden Momente und überraschenden Wendungen. Auch wenn mir ein Element im Handlungsverlauf nicht so zugesagt hat, wird die Geschichte am Ende doch stimmig abgeschlossen und lässt nur wenige Fragen offen.

Veröffentlicht am 02.07.2023

Magischer Auftakt

Die Legende des Phönix, Band 1: Dunkelaura
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Um manche Menschen sieht Eden ein Licht. Bei anderen fehlt dieses. Als Eden eines nachts von solch düsteren Gestalten angegriffen wird, erfährt sie von den Phönixkriegern. Diese erhielten einst von einem ...

Um manche Menschen sieht Eden ein Licht. Bei anderen fehlt dieses. Als Eden eines nachts von solch düsteren Gestalten angegriffen wird, erfährt sie von den Phönixkriegern. Diese erhielten einst von einem Phönix magische Kräfte, um sich gegen eine Bedrohung zu wehren. Auch Eden scheint eine Nachfahrin dieser Phönixkrieger zu sein. Doch bei ihr hat sich bisher keine Gabe gezeigt.

Eden ist eine sympathische junge Frau, mitfühlend und liebenswürdig. Nach dem Abitur engagiert sie sich in einem Youth Center. Zudem kümmert sie sich um ihren Vater, der häufig geistig verwirrt ist. Das Auftauchen der Phönixkrieger und die damit einhergehende Erkenntnis, dass es Magie gibt, bringt Eden nur kurzzeitig aus dem Gleichgewicht. Ehrgeizig arbeitet sie daran, ihre eigene Gabe zu finden und mehr über ihre Wurzeln zu erfahren. Dabei hofft sie vor allem darauf, ihrem kranken Vater helfen zu können.
Am meisten aus dem Takt bringt sie einer der anderen Phönixkrieger, Kane, der ihr auffällig schroff begegnet.

Neben Kapiteln aus der Ich-Perspektive von Eden gibt es einige Passagen aus der Sicht von Kane. Diese geben nicht nur Einblicke in seine Gefühlswelt, sondern auch in die Vorgänge in der Zentrale der Phönixkrieger, die Eden zwar aufgenommen haben, aber ihre ganz eigenen Vorstellungen von ihrer zukünftigen Mitarbeit haben.

Aber das sind nicht die einzigen Geheimnisse, mit denen Eden im Verlauf des Buches konfrontiert wird. In ihrer eigenen Vergangenheit ebenso wie in der Geschichte der Phönixkrieger macht sie unerwartete Entdeckungen. Einige Fragen bleiben am Ende allerdings noch offen.
Die Geschichte hat mehrere actionreiche und aufregende Momente, aber auch viele ruhige Passagen, in denen sich nicht allzu viel tut. Die spannende Suche nach der Wahrheit konnte mich gut unterhalten, große Überraschungen gibt es allerdings nicht. Ebenso mochte ich die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte, auch wenn sich hier die typischen Dramen und Missverständnisse abspielen.
Gut gefallen haben mir die sehr unterschiedlichen magischen Fähigkeiten.

Nach den letzten Erkenntnissen und geschmiedeten Plänen bin ich gespannt auf die Fortsetzung der Dilogie.

Fazit

Fantasyauftakt mit spannenden und emotionalen Passagen, der im großen und ganzen aber wenige Überraschungen bereithält. Dennoch ist die Geschichte, nicht zuletzt aufgrund der Mischung der Charaktere, unterhaltsam.

Veröffentlicht am 19.06.2023

überraschende Ermittlungen

Wenn Worte töten
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Es handelt sich um den dritten Band der Reihe. Ich kenne die Vorgängerbände nicht. Zwar wird hin und wieder auf vorherige Ermittlungen angespielt, ich hatte aber nicht das Gefühl, das mir wichtiges Wissen ...

Es handelt sich um den dritten Band der Reihe. Ich kenne die Vorgängerbände nicht. Zwar wird hin und wieder auf vorherige Ermittlungen angespielt, ich hatte aber nicht das Gefühl, das mir wichtiges Wissen fehlt. Die Figuren werden ausreichend eingeführt.

Die Grundidee der Story fand ich ganz witzig,
Wir haben zwei Hauptfiguren, den ehemaligen Polizisten Daniel Hawthorne und den Autor Anthony Horowitz, der demnächst sein erstes Buch basierend auf den Ermittlungen von Hawthorne veröffentlichen wird. Horowitz hatte zuvor schon Kinder- und Abenteuerbücher veröffentlicht. Er ist der Ich-Erzähler der Geschichte.
Und damit wird der Autor des Buches zugleich zur Hauptfigur. Denn bei der anstehenden Buchveröffentlichung handelt es sich um den ersten Band der „Hawthorne ermittelt“-Reihe und auch auf andere „echte“ Werke des Autors gibt es Anspielungen.

Horowitz und Hawthorne werden zu einem Literaturfestival auf eine Insel eingeladen, wo sie ihr Buch vorstellen sollen. Als ein Mord geschieht, beginnen die zwei zu ermitteln – oder Hawthorne ermittelt und Horowitz rätselt munter mit.

Es befinden sich nur wenige Personen auf der Insel. Dementsprechend ist der Kreis der Verdächtigen klein und übersichtlich. Auch in der Hörbuchfassung ist es mir problemlos gelungen, den Überblick über die Charaktere zu behalten.

Die Geschichte braucht etwas, um in Schwing zu kommen. Die Ermittlungen sind dann aber spannend und haben einige Wendungen zu bieten. Es gibt von Beginn an verschiedene Verdächtige mit möglichen Motiven. Nach und nach finden die zwei Ermittler neue Spuren und setzen die Ereignisse neu zusammen. Die endgültige Auflösung habe ich zu keinem Zeitpunkt kommen sehen und war über das Ende dementsprechend überrascht.

Uve Teschner ist ein angenehmer Sprecher, dem sich gut zuhören lässt. Sprechtempo und Betonung passten für mich.

Fazit

Nach einem gemächlichen Start entwickelt sich eine spannende Story mit vielen Wendungen, die mir besonders aufgrund der witzigen Idee, dass der Autor sich selbst zur Hauptfigur gemacht hat, gefallen hat.

Veröffentlicht am 19.06.2023

Spannender Auftakt

The Darkest Gold – Die Gefangene
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Auren lebt in einem goldenen Käfig in einem goldenen Schloss als Besitz von einem goldenen König. Sie liebt König Midas und vertraut ihm bedingungslos. Bis er ihr Vertrauen verletzt und Auren einer Gefahr ...

Auren lebt in einem goldenen Käfig in einem goldenen Schloss als Besitz von einem goldenen König. Sie liebt König Midas und vertraut ihm bedingungslos. Bis er ihr Vertrauen verletzt und Auren einer Gefahr ausgesetzt wird, vor der Midas sie eigentlich beschützen sollte. Damit gerät Aurens Welt ins wanken…

Der Einstieg ist… speziell. Auren gilt als die Favoritin des Königs, sie ist ein sogenannter königlicher Sattel, einer von vielen, aber die einzige, die zu ihrer eigenen Sicherheit eingesperrt ist. Ist sie nicht selbst die aktuelle Gespielin des Königs, muss sie regelmäßig bei seinen Orgien zusehen.

Im goldenen Käfig sitzen ist hier absolut wörtlich gemeint. Auren ist Tag und Nacht eingesperrt, darf höchstens zu repräsentativen Anlässen hinter dem Thron Stellung beziehen. Zwar ist sie einsam, allerdings hat sie schlimme Erfahrungen gemacht, sodass ihr Käfig ihr Sicherheit gibt.
Sie agiert zu Beginn sehr naiv, fügt sich gutgläubig allen Befehlen. Doch als diese ihr missfallen, beginnt Auren zu zweifeln und es regt sich Widerstand in ihr. In jeder Situation sucht sie nach einem Silberstreif. Als Ich-Erzählerin (der meisten Passagen) lässt sie an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich im Verlauf der Reihe noch weiter entwickeln wird.

Einige Rezensionen kritisieren Band 1 als frauenverachtend und vulgär… In gewisser Weise stimmt das, allerdings ist das Teil des Weltenentwurfs. Immerhin wird es fünf Bände geben und irgendwas müssen die Figuren ja die ganze Zeit zu tun haben. Und schon in Band 2 beginnen die ersten Frauen, ihre Situation und die Behandlung, die ihnen zuteil wird, zu überdenken und sich zu wehren…

Die Fantasywelt ist mittelalterlich angehaucht. Es gibt keine Technik, die Lebensweise ist vergleichsweise einfach. Die Welt ist in verschiedene Reiche unterteilt, die jeweils von einem König/ Königspaar regiert werden. Es gibt Bündnisse zwischen einzelnen Reichen und Auseinandersetzungen zwischen anderen.
An zwei Stellen fiel die Sprache (Übersetzung?) für mich aus dem Rahmen. „Jepp“ oder „aber hey“ passte für mich nicht zum sonstigen Sprachgebrauch.

Mir hat der Auftaktband auf jeden Fall gut gefallen. Magie, Geheimnisse, Intrigen und Machtspielchen machen Lust auf mehr. Nach einem ruhigen, etwas freizügigen Beginn entwickelt sich eine spannende, wendungsreiche Geschichte. Es gibt sehr unterschiedliche, facettenreiche Charaktere.
Die große Liebesgeschichte, die für die Reihe angekündigt ist, zeigt sich in diesem Band noch nicht. Der allerletzte Satz deutet ein großes Geheimnis an, von denen die geschichte mehrere zu bieten hat, und ich bin froh, dass Band 2 bereits parat liegt.

Fazit

Ein spannender Auftaktband. Es dauert ein wenig, bis Spannung, Action und Dramatik zunehmen, aber je mehr Auren in Gefahr gerät, desto mehr konnte mich die Geschichte fesseln. Allerdings ist das Buch vorbei, als es gerade richtig aufregend wird.