Was geschah auf der Maiden?
Die LeuchtturmwärterDrei Leuchtturmwärter verschwinden 1972 spurlos von ihrem Arbeitsplatz mitten im Meer. Zwanzig Jahre später macht sich ein Journalist auf, das Geheimnis doch noch zu lüften. Er interviewt die hinterbliebenen ...
Drei Leuchtturmwärter verschwinden 1972 spurlos von ihrem Arbeitsplatz mitten im Meer. Zwanzig Jahre später macht sich ein Journalist auf, das Geheimnis doch noch zu lüften. Er interviewt die hinterbliebenen Frauen und sie beginnen zu erzählen.
Wer einen thrillerartigen Roman erwartet, ist hier falsch. Das Buch erzählt die Geschichten der drei sehr unterschiedlichen Leuchtturmwärter und ihrer Familien. Dabei lässt die Autorin die Männer in einem Erzählstrang in der Vergangenheit lebendig werden. Aus ihren drei Perspektiven wird das schwierige Leben intensiv geschildert. Die Frauen kommen im Erzählstrang von 1992 zu Wort, fast ausschließlich in ihren Antworten, die sie dem Journalisten geben. Interessanterweise spricht dieser bis zum letzten Kapitel gar nicht. Er ist aus der Geschichte als aktive Person nahezu ausgeschlossen.
Das war praktisch völlig gegensätzlich zu meinem vorherigen Buch („Harry Quebert“), in dem auch ein Buch über einen mysteriösen Fall geschrieben wird, dort stand der Autor aber unangefochten im Mittelpunkt.
„Die Leichtturmwärter“ gewährt einen tiefen Einblick in die Seelen der Männer und ihrer Probleme, mit denen sie und ihre Frauen zu kämpfen haben, jenseits aller Seefahrerromantik. Das Meer als unberechenbarer und ständiger Begleiter, das den Leuchtturm wie eine Enklave umschließt und die Wärter zu Gefangenen macht. Sehr einfühlsam und schmerzhaft geschildert, aber nicht so spannend wie erhofft.