Schachzug Rache
Für Danny hat sich die Welt aufgehört zu drehen, denn seine Karriere als Sportler liegt brach und seine Tochter hat gerade einen Suizidversuch unternommen, da sie Opfer eines fiesen Erpresser ist. Auf ...
Für Danny hat sich die Welt aufgehört zu drehen, denn seine Karriere als Sportler liegt brach und seine Tochter hat gerade einen Suizidversuch unternommen, da sie Opfer eines fiesen Erpresser ist. Auf die Unterstützung der Polizei kann sich Danny nicht verlassen, denn die Ermittlungen scheinen sich im Kreis zu drehen und keinerlei verwertbaren Erkenntnisse zu liefern. Es ist eine regelrecht Wohltat, als ein Fremder ihn anspricht und ihm mitteilt, dass er Informationen habe. In Danny keimt Hoffnung auf. Er ahnt nicht, dass er zu einer Schachfigur in einem bitterbösen Spiel wird...
Charlie Gallagher zeichnet ein düsteres, beklemmendes Szenario und spielt mit den Gefühlen der LeseR;innen. Wir alle wollen unsere Familie schützen und so gut es geht vor allem Übel bewahren und doch können wir unsere Kinder nicht in Watte packen, wenn wir sie zu freien und selbständigen Menschen erziehen wollen, die voller Neugier und Offenheit durchs Leben gehen. Dass aber eben jene Neugier sich zu einem fiesen Bumerang entwickeln kann, der katastrophale Folgen mit sich bringt, wird in der mehr als spannenden Handlung vom Autor dargelegt.
Dabei bleibt der ominöse Fremde immer eine Schattenfigur, die ihre Opfer wie Marionetten an den Fäden der Rache hält und sie zu fast willenlosen Spielfiguren macht, die nur noch auf seinen nächsten Zug warten. Es entsteht eine unterschwellige Bedrohung, die immer präsent ist und für Nervenkitzel und ein beklemmendes Gefühl sorgt. Scheinbar zufällig treffen hier die Figuren aufeinander und der Autor ist ein Meister der Manipulation, die er auf seinen Unbekannten im Buch überträgt. Selbst die Lesenden können bald nicht mehr unterscheiden, was der Wahrheit entspricht und lesen voller unverhohlener Neugier, welche grausamen Taten sich auf der imaginären Leinwand des Todes abspielen. Es sind brutale und gewalttätige Bilder, die hier gezeichnet werden und die sich regelrecht auf der Netzhaut einätzen. All das Blut, die rohe Gewalt und die Skrupellosigkeit sind nichts für Zartbesaitete.
Die Figuren sind sehr einnehmend und überzeugend, büßen aber im Mittelteil ein wenig von ihrer Glaubwürdigkeit ein. Dadurch verliert der Spannungsbogen sowie die Handlung ein wenig an Fahrt und das Interesse flaut ein wenig ab. Jedoch bekommt der Autor noch rechtzeitig die Kurve, im seine Leserschaft wieder mit ins Boot zu holen, um bis zum Schluss am Ball zu bleiben. Das Auflösen des Falles endet in einem regelrechten Showdown, der alle offenen Fragen beantwortet.