Ein Kriminalfall der anderen Art mit einem Ermittler in der Lebenskrise
Ein Sommer in CassisVorneweg: Ich habe bei diesem Buch keinen üblichen Kriminalfall erwartet, da mit bewusst war, dass Peter Berg auch die Vorstellung der Region, wie in einer Art Reiseführer, als Ziel hat. Wer hier einen ...
Vorneweg: Ich habe bei diesem Buch keinen üblichen Kriminalfall erwartet, da mit bewusst war, dass Peter Berg auch die Vorstellung der Region, wie in einer Art Reiseführer, als Ziel hat. Wer hier einen spannungsgeladenen Thriller erwartet, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht werden, obwohl es mehr als nur eine Leiche gibt.
Kurz zum Inhalt: Jens Schneider, Kriminalkommissar aus Frankfurt und ausgebrannt, fährt nach Südfrankreich in den wunderschönen Ort Cassis, einer Kleinstadt am Mittelmeer in einer Bucht der Calanque-Küste unweit von Marseille. Schnell wird er Mordfälle verwickelt und gerät selbst in Verdacht.
Meine Meinung: mir persönlich haben die Beschreibungen der Landschaft gut gefallen, der Autor hat die Region schön beschrieben. Das geht etwas zu Lasten der eigentlichen Kriminalhandlung, die das Buch tragen sollte. Tagebucheinträge des Kommissars werden als Stilmittel eingesetzt, um die Gedanken des Kommissars dem Leser näher zu bringen und hebt sich stilistisch auch deutlich ab. Er lässt seine Gedanken kreisen, das führt auch zu der einen oder anderen Wiederholung. Ich habe mich öfters dabei ertappt, die Passagen dann nur flüchtig zu lesen. Die eingearbeitete Liebesgeschichte gehört zu der Geschichte zwar dazu, hätte ich aber nicht gebraucht und an manchen Stellen hätte auch eine Andeutung gereicht.
Zum Ende war ich wieder zufrieden, denn der überraschende Schluss des Falls versöhnt und ist nachvollziehbar. Daher (und wegen des umfassenden Lokalkolorits) gibt es 4 von 5 Sternen.