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Veröffentlicht am 14.02.2018

Valentinstag in der Valerie Lane

Die Chocolaterie der Träume
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Bei "Die Chocolaterie der Träume" von Manuela Inusa handelt es sich um Band 2 der "Valerie Lane"-Serie: In der Valerie Lane gibt es einige Geschäfte, deren Inhaberinnen Freundinnen sind und den Geist der ...

Bei "Die Chocolaterie der Träume" von Manuela Inusa handelt es sich um Band 2 der "Valerie Lane"-Serie: In der Valerie Lane gibt es einige Geschäfte, deren Inhaberinnen Freundinnen sind und den Geist der Valerie Bonham, jener warmherzigen und zutiefst menschlichen Ladenbesitzerin, die einst hier Geschäfte tätigte, weiterleben lassen: Die Kunden sollen mehr als ein paar Geschäfte in der kleinen Oxforder Seitenstraße entdecken: Auch Wärme, Geborgenheit und von Herzen kommende Freundlichkeit erwartet sie hier. Diese Maxime haben sich die Freundinnen auf die Fahne geschrieben.

In diesem 2. Band spielt Keira Buckley (29), die Besitzerin der "Chocolaterie", die Hauptrolle: Sie ist leidenschaftliche Konditorin und stellt für ihr Leben gerne neue Pralinenkreationen her, geht in ihrem kreativen Beruf auf. Da sie gerne nascht und auch die Eigenkreationen probieren muss, wird sie mit der Zeit etwas üppiger und kurvenreicher: Ihrem Lebensgefährten Jordan, der hier wirklich als ein Idiot dargestellt wird, gefällt dies wenig und er kritisiert Keira häufig, bemängelt ihren wenig sportlichen Sinn und ihre Vorliebe für Süßes. Um den weiteren Verlauf dieser nicht sehr glücklichen Beziehung geht es fortan - um Keiras Entwicklung und auch um den "Montagsmann", einem Herrn, der stets am Montag Pralinen kauft und auf dessen Erscheinen sich Keira immer mehr freut...

Man lernt in dem Roman auch alle weiteren Freundinnen Keiras kennen, da ist Susan, die ein Wollgeschäft führt; Laurie, die beste Freundin Keiras, die Tee über alles liebt, den "Tea Corner" betreibt und bei der sich die Freundinnen (und Gäste) jeden Mittwoch treffen, um sich Neuigkeiten zu berichten; da ist Orchid, die Geschenkartikel verkauft und Ruby, die den Antiquitätenladen ihrer verstorbenen Mutter weiterführt und sich neben der Arbeit im Laden um ihren etwas dementen Vater kümmert...

Da ist auch Gary, ein früherer Schriftsteller, der immer an der Ecke der Valerie Lane sitzt und sich des öfteren über leckere Kekse oder einen Tee freuen kann oder eine Mrs. Witherspoon, die an den Mittwochstreffen gerne teilnimmt und den Freundinnen gesteht, dass sie nicht weiß, wie sie einen neuen Kühlschrank bezahlen soll. Die hilfsbereiten Freundinnen fassen sofort einen Plan...

Im Grunde genommen ist es eine in malerische Form gebrachte Beziehungsstory, die allerdings meinen Geschmack so überhaupt nicht treffen konnte: Vieles ist sehr klischeehaft dargestellt, Keira für ihre 29 Jahre wenig selbstbewusst und die Botschaft des Frauenromans, der sich bemüht, eine romantische Stimmung aufkommen zu lassen, lautet: Sei du selbst und lass Dich nicht unterkriegen. Ertrage keine Demütigungen und setze klare Grenzen. Dies hätte man in besserer Form vermitteln können, etwas anspruchsvoller als am Beispiel eines chinesischen Essens, das teilweise in Jordans statt in Keiras Magen landete....
Auch die Themen Kinderwunsch und Partnerschaft spielen hier eine nicht unerhebliche Rolle.

Der Roman ist flüssig zu lesen und besteht zu einem hohen Prozentsatz aus wörtlicher Rede; die Romanidee und das sehr schöne Cover gefielen mir, aber an die Umsetzung hatte ich höhere Erwartungen. Mich konnte Valerie Lane 2 leider nicht überzeugen, schade!

Veröffentlicht am 11.12.2017

Handlicher Kalender mit Sinnsprüchen fürs ganze Jahr...

... durch's Jahr kommen
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".... durchs Jahr kommen" von Bernd Desinger erschien im Grupello-Verlag, Düsseldorf, 2013 und ist ein Sammelsurium vieler Sinnsprüche (365 an der Zahl plus einen für das Schaltjahr) und Aphorismen, die ...

".... durchs Jahr kommen" von Bernd Desinger erschien im Grupello-Verlag, Düsseldorf, 2013 und ist ein Sammelsurium vieler Sinnsprüche (365 an der Zahl plus einen für das Schaltjahr) und Aphorismen, die allesamt aus der Feder (und der Lebenserfahrung) des Autors stammen.


Format und Aufmachung finde ich schon sehr gelungen. Das Cover hat mich auch angesprochen, jedoch der Inhalt konnte mich leider nicht vollends überzeugen:


Das Büchlein ist wie ein Kalender mit 365 Tagen, bei dem es dem geneigten Leser möglich ist, jeden Tag hineinzublicken - und den jeweiligen Spruch zum Beispiel zum Tagesmotto zu bestimmen. Viele der Sinnsprüche fand ich grundsätzlich positiv, andere sagten mir ehrlich gesagt - überhaupt nichts.


Ich muss jedoch dazu sagen, dass ich seit Jahrzehnten Weisheiten und Sprüche (aus Literatur, Philosophie, Psychologie u.a.) sammle und diese zusammengetragenen Verse, Dichtungen, Aphorismen sehr mag. Dies war ein Grund für mich, mir dieses Büchlein genauer anzuschauen. Ich denke, das Sammeln von Weisheiten, sinnigen Sprüchen, die sowohl das Herz als auch den Verstand berühren, sind überaus spezifisch und sehr individuell.


Daher konnte ich leider meine Erwartungen an die Aphorismen nicht als erfüllt betrachten und dementsprechend nur 3 Sterne vergeben. Für Sammler und Liebhaber von Weisheiten und Aphorismen jedoch ist das Buch im handlichen Format einen Blick wert.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Miss Daisy und der Tote auf dem Eis - netter 'Teatime-Crime'

Miss Daisy und der Tote auf dem Eis
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Hampshire, England - Winter 1923:
Daisy Dalrymple (25), Journalistin aus London, erhält den Auftrag, eine Reportage über "Wentwater Court", ein Herrenhaus auf dem Land, zu schreiben und begibt sich auf ...

Hampshire, England - Winter 1923:
Daisy Dalrymple (25), Journalistin aus London, erhält den Auftrag, eine Reportage über "Wentwater Court", ein Herrenhaus auf dem Land, zu schreiben und begibt sich auf die Reise...

Selbst von 'blauem Blut', wird sie mit Begeisterung über ihr Vorhaben von der illustren Gesellschaft, die ihr teils bekannt ist, empfangen. Nachdem die geschwätzige Lady Josephine aus dem Nähkästchen und der Vergangenheit des ehrwürdigen Hauses und der Familie erzählt, nimmt Daisy mit Freuden an den üppigen Dinnern teil, fühlt jedoch die teils recht angespannte Atmosphäre bei Tisch. Die anderen Gäste überreden sie, am nächsten Morgen am nahe gelegenen See Schlittschuhe zu laufen - wozu es dann aber nicht kommen sollte: Im Eis finden die erschrockenen Schlittschuhläufer einen Toten....

Es handelt sich dabei um jemandem, dem niemand aus dem illustren Kreis große Sympathien entgegenbrachte. Ein gerade wegen eines Diebstahls von Schmuck in der Nähe weilenden Inspectors von Scotland Yard wird dieser kurzerhand nach Wentwater geschickt, um den Fall zu untersuchen: DCI Alec Fletcher macht die Bekanntschaft von Daisy, die sich - sehr talentiert, wie sie ist - gerne als Assistentin von Alec anbietet und fotografische sowie stenografische Kenntnisse besitzt. Wie Fletcher feststellt, ist sie auch mit einer guten Kombinationsgabe und Klugheit ausgestattet: Sie versuchen also mit Sgt. Tring und Piper, Zusammenhänge in beiden Fällen zu suchen.
Im Falle des Toten im See ist nicht klar, ob es sich um einen Unfall oder einen Mord handelt. Daisy steht auf Wunsch mancher Bewohnerinnen, so Lady Annabel z.B., der zweiten Frau des Viscount, in den nun folgenden Vernehmungen seitens Scotland Yards zur Seite.

Die Auflösung des Ablebens des Toten im See passt bestens zu dem etwas tradierten Stil, in dem dieser nette und vor allem unterhaltsame "Tea-Time-Krimi" geschrieben wurde. Der Stil Carola Dunn's ist flüssig und sehr leicht zu lesen, die Winterlandschaft im ländlichen England sehr gut vorstellbar, da atmosphärisch geschildert.

Wer kriminalistische Unterhaltung in "Downton Abbey" Ambiente liebt, dem sei die Reihe um 'Miss Daisy' empfohlen; wer jedoch anspruchsvollere Krimikost lesen möchte, kann diese getrost auslassen. Ich für meinen Teil bevorzuge aus dem England dieser Zeit z.B. die Kriminalromane von Rennie Airth, die mehr in die Tiefe gehen und spannender zu lesen sind (man möge es mir verzeihen).

Pluspunkte kann jedoch auf jeden Fall die sympathische Miss Dalrymple, Daisy verbuchen, die auf ihre Art eine emanzipierte, vielseitig talentierte und für diese Zeit recht unabhängige junge Frau darstellt, die hier auch kriminologischen Spürsinn aufweist, gewürzt mit einer Prise Romantik und weiblichem Scharfsinn. Ich vergebe 3 Sterne am Krimi-Firmament und 85° auf der "Krimi-Couch".

Veröffentlicht am 22.08.2017

Die Kapitel meines Herzens

Die Kapitel meines Herzens
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Der große Schriftsteller Tristan Whipple, Samanthas Vater und direkter letzter Nachfahre der Bronté-Familie, vererbte seiner Tochter die "Warnungen aus Erfahrung". Samantha (Sam), in Boston aufgewachsen, ...

Der große Schriftsteller Tristan Whipple, Samanthas Vater und direkter letzter Nachfahre der Bronté-Familie, vererbte seiner Tochter die "Warnungen aus Erfahrung". Samantha (Sam), in Boston aufgewachsen, ist angehende Studentin der Englischen Literatur und nimmt auf Wunsch des verstorbenen Vaters ein Auslandssemester an der Universität Oxford an, um das Rätsel ihres mysteriösen Erbes zu lösen. Mit ihrer Verwandtschaft zu den Schwestern Bronté, die aus der klassischen englischen Literaturgeschichte nicht wegzudenken sind, tut sie sich eher schwer.

Sie bezieht im College ein Turmzimmer, in dem ein Bild ("Die Gouvernante") hängt, das ihr teils zuwider, teils auch faszinierend erscheint, da es zu verschiedenen Tageszeiten seinen Ausdruck zu verändern scheint... Das erste Tutorium bei Dr. Orville führt sie dann sehr rasch an ihre Grenzen, da sie es auf ihrem "Wohlfühl-College" in den Staaten gewohnt war, dass jede Meinung zählte.

Im Romanverlauf, der flüssig und gut zu lesen umschrieben werden kann, werden Samantha dann Päckchen vor die Türe gelegt, die die berühmten Klassiker der Bronte-Schwestern enthalten und einst ihrem Vater gehörten: Führen diese Romane der bekannten Vorfahrinnen sie zu der Lösung des Rätsels um ihr Erbe? Ihr Vater markierte immer besondere Stellen in Büchern und versah die ungelesenen Bücher für die Tochter mit Lesezeichen: Ob diese den Weg markieren? Kann Orville, der zwar gerne helfen möchte, aber selbst einen gewissen brennenden Schmerz empfindet, wenn es um die Literatur der Bronté-Schwestern geht, Samantha dabei helfen, dem Familienrätsel des Erbes auf die Spur zu kommen?

Catherine Lowell entführt die Leser gekonnt in die Welt der klassischen englischen Literatur und lässt Samantha eine Art von literarischer Schnitzeljagd bestehen, an deren Ende sie ihr Erbe antreten kann. Gefallen haben mir die Ausflüge in diese Welt der englischen Literaturgeschichte, auch der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Weniger überzeugen konnten mich die etwas fiktiv angelegten literarischen Rätsel, die mir recht hypothetisch erschienen. Die Spannungsbogen nimmt im letzten Drittel des Romans noch zu, ein Brunnen auf dem Gelände des Campus spielt hier eine Rolle, jedoch wirkte diese Szene auf mich etwas konstruiert. Die Dialoge im Pfarrhaus mit dem Literaten Sir John Booker, Dr. Orville und Samantha hingegen konnten mich eher fesseln; der Eindruck einer zarten Liebesbeziehung verstärkt sich.

Interessant fand ich auch die Tatsache, dass sich in Samanthas Leben im Grunde Muster wiederholten, die auch das Leben der Brontés in Haworth prägten. Der Roman entführt in die Welt der Brontés, von Vorteil ist jedoch, wie ich finde, diese bereits in Form gelesener Klassiker wie Jane Eyre, Sturmhöhe oder Agnes Grey bzw. in Form von Sachbüchern über die Familie Bronté bereits betreten zu haben. Sollte dies nicht der Fall sein, so regt dieser Roman sehr dazu an, dieses nachzuholen.

Mich konnte leider die Hauptprotagonistin Samantha nicht erreichen bzw. überzeugen; evtl. war sie mir zu 'amerikanisch' angelegt, was m.E. nicht so recht zum Romaninhalt passen wollte. Auch das schwere Erbe, das hier als Hypothese im Raum stand, war mir zu fiktiv.

Spürbar ist jedoch, dass sich die Autorin mit den Werken der Schwestern Bronté sehr auseinandersetzte und Samantha immer wieder in Beziehung zu deren Geschichte setzt. Insofern ist es in gewisser Weise auch ein Entwicklungsroman, da Samantha in Oxford auch in gewisser Hinsicht einen Weg zu sich selbst findet, der ihr zuvor verschlossen war. Dr. Orvilles Charakter war etwas ambivalent angelegt, jedoch letztendlich ein sympathischer Charakter, der fürsorgliche Seiten hatte und Samantha auf diesem Weg zur Seite stand.

Da es sich um das Début von Catherine Lowell handelt, sehe ich hier noch Luft nach oben und vergebe 3,5 * sowie eine Leseempfehlung für lesebegeisterte Fans der Schwestern Bronté, da "Die Kapitel meines Herzens" dazu einladen, sich mit den berühmten Werken der Schwestern (noch einmal oder erstmals) auseinanderzusetzen.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Der Ärger mit Ziegen und Schafen...

Der Sommer der schwarzen Schafe
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"Der Sommer der schwarzen Schafe" von Joanna Cannon erschien (HC, gebunden) 2017 im Limes-Verlag; Gruppe Random House GmbH und hat mich durch das etwas schräge Cover und den deutschen Titel für sich einnehmen ...

"Der Sommer der schwarzen Schafe" von Joanna Cannon erschien (HC, gebunden) 2017 im Limes-Verlag; Gruppe Random House GmbH und hat mich durch das etwas schräge Cover und den deutschen Titel für sich einnehmen können.

Eine Straße in einer kleinen Stadt irgendwo in Mittelengland, 1976:
Grace und Tilly (10) wohnen in derselben Straße und die beiden
Mädchen freunden sich an, werden beste Freundinnen. Das Leben hat nicht viel zu bieten und die Sommerferien stehen bevor; zudem wird es immer heißer und es droht, ein mörderischer Sommer voll ungewohnter Hitze in England zu werden. Eines Tages verschwindet Mrs. Creasy, die jeder mochte und schätzte, spurlos: Wohin kann sie hingegangen sein? Weshalb verschwand sie urplötzlich? Wurde ihr etwas angetan?

Diese Fragen beschäftigen die Bewohner - und Grace und Tilly machen sich auf den Weg, Gott und Mrs. Creasy zu finden. Dazu suchen die beiden Mädchen unter sehr fantasievoll erfundenen Gründen alle Bewohner der 'Avenue' auf und lassen alle zu Wort kommen bzw. entlocken ihnen Antworten auf die Frage des Verbleibs der Verschwundenen und ihr Verhältnis zu Mrs. Creasy.

Der Roman liest sich flüssig und eingängig; die Erzählperspektive ist die von Grace und Tilly, die das ganze Vorhaben abenteuerlich finden, aber nicht wissen, welche Leichen sie mit ihren Fragen aus den Kellern der verschiedenen Bewohnern holen....

Vom Haus No. 11 besagter Avenue sollen sie sich fernhalten, was Kinder natürlich zum Gegenteil bewegt: So unterhalten sie sich mit Walter Bishop, den jeder Bewohner und Nachbar seit Jahren meidet; ihn ausgrenzt und die Meinung vertritt, dass etwas mit ihm nicht stimmt: Zurück geht dieses einhellige Mobbingverhalten auf ein Ereignis im Jahre 1967 und auf ein Hobby von Walter Bishop...

Die Charakterisierung der einzelnen Bewohner, angefangen beim 'dünnen Brian', Eric Lamb, die Eltern von Grace bis hin zu dem sehr "entzückenden" Ehepaar Dorothy und Harold Forbes ist durchaus gelungen; allerdings sind viele Figuren auf ihre Weise nicht sehr sympathisch. Einzig Grace und Tilly, in die ich mich gut hineinversetzen konnte (und die Beschreibung der tiefen Kinderfreundschaft mir gefallen hat) sowie Mrs. Morton und deren wundersame Wandlung, die ich interessant fand, fanden meine Sympathie. Die Geschichte des Mobbings, der Ausgrenzung und der Vorurteile, um die es hier im eigentlichen Sinne geht, hatte ich so nicht erahnt und fand sie insgesamt düster, wenn auch absolut realisitisch. Eine Prise schwarzen englischen Humors konnte ich auch finden und mochte die recht scharfsinnigen Gedanken von Grace, das Romanende allerdings lässt den Leser mit dem Wetterwechsel in England des Jahres 1976 ebenfalls ein wenig 'im Regen stehen' und war mir zu abrupt. Eine Art 'roter Faden' fehlte auch mir und ich fasse den Roman als eine Art Gesellschaftskritik zusammen, der auch satirisch-realisitische Bezüge zur Gegenwartsgesellschaft hat, deren Fassade oft glatt und sauber ist, sich jedoch tiefe Abgründe dahinter verbergen können, die alles andere als offensichtlich sind.
Hier ist es ein "dazugehören wollen" - doch um jeden Preis?

Fazit:

Ein Roman, der etwas schwarzhumorig ist, in der Perspektive zweier 10jähriger englischer Mädchen erzählt wird und durch schonungslose Ehrlichkeit punktet, was Vorurteile, Ausgrenzung und Mobbing betrifft und welche Rädchen sie zum Rollen bringen können. Nicht alle Handlungsstränge waren für mich von Belang und Wichtigkeit, was das Zusammenreimen der vielen Fäden und Figuren zuweilend etwas anstrengend machte. Das Ende lässt viele Fragen offen, z.B. der zur Rehabilitation Walter Bishops - ob es die überhaupt gab? Ich vergebe 3 Sterne und 77° auf der "Belletristik-Couch".