Lässt mich voller ungeklärter Fragen zurück
Kurzfassung
Ein Jahr ist vergangen, seitdem die A-Gruppe den Machtmorde-Fall gelöst hat. Seither ist nichts Aufregendes passiert, zumindest keine Kriminalfälle mit internationalem Bezug. Die Rufe nach ...
Kurzfassung
Ein Jahr ist vergangen, seitdem die A-Gruppe den Machtmorde-Fall gelöst hat. Seither ist nichts Aufregendes passiert, zumindest keine Kriminalfälle mit internationalem Bezug. Die Rufe nach der Auflösung der Sondereinheit werden lauter als plötzlich alle Alarmglocken schrillen: der in den USA seit Jahren gesuchte Kentucky-Serienmörder ist auf dem Weg nach Schweden. Sein Aussehen? Unklar. Seine Mission? Ebenso. Nur eins steht fest: sollte ihm die Einreise gelingen, wird Schweden mit einer bisher nicht gekannten Dimension der Gewalt konfrontiert.
Handlung
Der Kentuckymörder treibt seit fast zwei Jahrzehnten sein Unwesen. Seine Art zu töten ist höchst effektiv, weil lautlos: er imitiert die Foltermethode einer US-Spezialeinheit im Vietnamkrieg namens Commando Cool, bei der die Opfer auf grausamste Art und Weise gequält und schließlich getötet werden. Der FBI-Ermittler Ray Larner war die letzten zwanzig Jahre seines Lebens auf der Jagd nach dem Kentuckymörder, vergeblich wie sich nun erneut zeigt. Die schwedischen Polizisten Kerstin Holm und Paul Hjelm fliegen nach New York, um sich vor Ort mit dem Experten auszutauschen und gemeinsam herauszufinden, was den Serienmörder nach Schweden zieht.
Charaktere
In „Böses Blut“ begegnen dem Leser eine Vielzahl von Charakteren, die dazu führen, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Dafür lernt man die Hauptprotagonisten, allen voran die Ermittler der A-Gruppe, schrittweise besser kennen. Waren mir die Charaktere am Ende des ersten Buches noch ziemlich fremd, komme ich ihnen im Laufe des zweiten Buches schon deutlich näher. Mir gefällt, dass Arne Dahl seine Figuren in vielen Schattierungen zeichnet, so dass es kein Schwarz-Weiß-Denken gibt: Täter, Opfer und Ermittler sind nicht in Gut und Böse eingeteilt, es gibt keine klassischen Helden wie in anderen Kriminalromanen, sondern die handelnden Personen sind Menschen wie Du und ich, mit Stärken, Schwächen, Ängsten und Sehnsüchten.
Schreibstil
Bei Arne Dahls Roman "Böses Blut" handelt es sich um einen Kriminalroman, der sich durch sein sprachliches Niveau von anderen Thrillern und Krimis ganz klar abgrenzt. Der Stil des Autors ist anfangs gewöhnungsbedürftig, die Gespräche der Personen verlaufen oft kryptisch und es sind die kleinen Zwischentöne, die die Entwicklung der Figuren und den Fall voranbringen. Im Gegensatz zum ersten Buch weiß ich im zweiten Teil der A-Gruppe ein neues Stilmittel Dahls sehr zu schätzen: durch Ironie und trockenen Sarkasmus bringen mich die Dialoge doch das ein oder andere Mal zum Schmunzeln.
Fazit
"Böses Blut" ist für mich kein Buch für den Strand oder für den Abend nach einem anstrengenden Tag, denn Arne Dahl verlangt dem Leser einiges an Konzentration und Hingabe ab. Warum ich dennoch nur drei Sterne geben kann, liegt an der für mich verwirrenden Auflösung des Falls. Ich bin mir nicht sicher, dass ich die Erklärung wirklich verstanden habe. Es bleibt für mich ein fader Beigeschmack zurück, weil ich dem Autor das Ende schlichtweg nicht abkaufe. Es wirkt auf mich zu gewollt, zu konstruiert. Das ist schade, denn bis zum Showdown fand ich das Buch sehr gut.