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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2023

Inspirierend!

Der Garten unter dem Eiffelturm
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Elena Eden hat es geschafft, mit ihrem Buch "Der Garten unter dem Eiffelturm" gleich zwei verschiedene Genres zu bedienen. Zum Einen handelt es sich hier um einen Liebesroman und zum Anderen und vielmehr ...

Elena Eden hat es geschafft, mit ihrem Buch "Der Garten unter dem Eiffelturm" gleich zwei verschiedene Genres zu bedienen. Zum Einen handelt es sich hier um einen Liebesroman und zum Anderen und vielmehr noch ist es ein Führer durch die besonderen Gärten von Paris und der Normandie. Die sympathische Protagonistin Alina hat durch einen Unfall ihre große Liebe Pierre verloren. Sie gibt sich selbst eine Mitschuld an seinem Tod. Nie wieder wollte sie seine Heimat Paris besuchen und auch nie wieder wollte sie sich verlieben. Zwei Jahre später ist sie nun doch wieder in ihre Herzensstadt gekommen, um an der Taufe von Pierres Neffen teilzunehmen. Die Tage bis dahin verbringt sie damit, sich die schönsten Gärten der Stadt anzuschauen. Als sie Florian kennenlernt, ist sie sofort von dem Tourguide begeistert. Teilt er doch ihre Liebe für die Natur und die schönen Künste. Sie nimmt an einer von ihm geleiteten Tour zu wunderschönen Gärten in der Normandie teil.
Bei der Lektüre spürt man sofort die eigene Begeisterung der Autorin für besondere und schöne Gärten. Alles hat sie so wunderbar beschrieben, dass man meint, selbst direkt in diesen Gärten zu stehen. Auch vermittelt dieser Roman viel Wissen über Kunst und Musik, insbesondere der Impressionist Claude Monet steht hier immer wieder im Mittelpunkt. Sehr geschickt hat Frau Eden dies in die Geschichte eingeflochten, denn die bereits verstorbene Oma von Alina war anscheinend ein glühender Fan Monets, hingen doch sehr viele seiner Seerosen-Bilder bei ihr an den Wänden und auch ihr Bett war genau das Gleiche, was auch der Künstler hatte. Diese Tatsache wirft viele Frage bei Alina auf. Auch wenn es hier überwiegend um die Gärten geht, ist auch die Story gut und das Ende überrascht den Leser. Das Cover ist absolut passend. Es zeigt den Eiffelturm, der einen hohen symbolischen Wert für Alina hat, sowie Seerosen, die immer wieder in Monets Bildern erscheinen. Auch der Schmetterling, der uns am Ende der Geschichte begegnet, ist abgebildet. Für mich war dieses Buch absolut inspirierend. Ich werde mir bei meinem baldigen Paris-Besuch einige dieser Gärten anschauen. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung der Geschichte!

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Eine reizende Geschichte

Das Glück der Geschichtensammlerin
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"Das Glück der Geschichtensammlerin" von Sally Page ist ein Roman der leisen Töne. Zuerst dachte ich: da passiert ja gar nichts ... langweilig. Aber dann habe ich immer mehr in die Geschichte um die Putzfrau ...

"Das Glück der Geschichtensammlerin" von Sally Page ist ein Roman der leisen Töne. Zuerst dachte ich: da passiert ja gar nichts ... langweilig. Aber dann habe ich immer mehr in die Geschichte um die Putzfrau Janice hineingefunden und war gefesselt. Die Protagonistin ist eine einfache, bescheidene Frau. Sie hat sich mit ihrem Leben, ihrer Ehe arrangiert und scheint zunächst nicht unglücklich. Sie ist eine besonders gute und wahrlich nicht dumme Putzfrau in Cambridge und hat einen großen, zufriedenen Kundenstamm. Janice großes Hobby ist das Sammeln von Geschichten ihrer Kunden oder einfach nur von Leuten deren Geschichten sie im Bus mithört. Diese Geschichten speichert sie in ihrer Kopf-Bibliothek ab. Sie selbst meint, dass sie keine Geschichte hat ... sie ist ja nur eine einfache Putzfrau, wie ihr Mann Mike ihr immer wieder klar macht. Als Janice bei der kauzigen, alten Ex-Spionin Mrs B anfängt, fängt auch ihr Leben an, sich zu verändern. Ganz leise, ganz langsam. Gebannt hört sie sich die Geschichte von Becky an, die Mrs B ihr erzählt und allmählich entwickelt sich so etwas wie eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Gekonnt entlockt Mrs B Janice deren eigene Geschichte. Sie hilft ihr, die eigene Sicht auf ihr Leben zu verändern und die Putzfrau wird vom grauen Mäuschen zur Löwin.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr gut lesen. Sally Page schafft es, auch ohne große Action im Buch einen Spannungsbogen aufzubauen und verblüfft den Leser letztendlich mit Janice' Geschichte, die man so gar nicht erwartet hätte. Auch das Cover passt hervorragend zum Inhalt des Buches. Es ist einfach, wie Janice, und zeigt Motive, die eindeutig zu den Geschichten gehören. Ich kann den Roman nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Hier lernen schon die Kleinsten Toleranz und Akzeptanz

Anders super - Ein Pappbilderbuch zum Thema Inklusion, ab 2 Jahren
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Vielleicht bist du anders, aber du bist gut so, wie du bist! Das ist die Kernaussage dieses Bilderbuchs. "Anders super" ist ein Pappbilderbuch, geschrieben und illustriert von Kathrin Wessel. Herausgebracht ...

Vielleicht bist du anders, aber du bist gut so, wie du bist! Das ist die Kernaussage dieses Bilderbuchs. "Anders super" ist ein Pappbilderbuch, geschrieben und illustriert von Kathrin Wessel. Herausgebracht vom Ravensburger Verlag. Auf 16 Seiten lernen Kinder ab 2 Jahren das Pferd Merle kennen. Merle ist anders, als die anderen Pferde. Sie ist vorne schlank und hinten sehr dick. Die schlanken Reitpferde grenzen sie aus, genauso wie auch die dicken Kutschpferde. Merle passt eben nicht in die Norm. Sie ist einsam. Eines Tages fällt ein kleines Küken in den Brunnen. Die schlanken Reitpferde können nicht helfen, da sie sonst selbst in den Brunnen fallen würden, die Kutschpferde können nicht helfen, weil sie stecken bleiben würden. Aber Merle kann helfen! Sie zögert nicht lange und kann das Küken retten, denn sie ist einfach etwas besonderes! Letztendlich müssen die anderen Pferde dies anerkennen!
Eine Geschichte über das Anders-sein. Egal ob im Aussehen, der Hautfarbe, der Religion, oder ob jemand vielleicht behindert ist ... den jungen "Lesern" soll hier schon früh beigebracht werden, dass jeder einzigartig ist und jeder auch besonders ist und integriert und akzeptiert werden sollte. Ich finde das Bilderbuch gut gelungen. Eine nette Story, die Texte nicht zu lang und gut verständlich. Die Illustrationen finde ich recht einfach (wie von Kinderhand gemalt), aber für Kinder in dem Alter vermutlich genau richtig.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Ein Leuchtturm und seine Geheimnisse

Lighthouse Bookshop
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LIGHTHOUSE BOOKSHOP ist ein Roman der Britischen Schrifstellerin Sharon Gosling und bei DUMONT erschienen. Es geht um einen Leuchtturm der mitten auf dem Land in Schottland steht. In ihm ist ein Antiquariat ...

LIGHTHOUSE BOOKSHOP ist ein Roman der Britischen Schrifstellerin Sharon Gosling und bei DUMONT erschienen. Es geht um einen Leuchtturm der mitten auf dem Land in Schottland steht. In ihm ist ein Antiquariat untergebracht. Er ist der Treff- und Mittelpunkt einiger Buchverliebter, die, gemeinsam mit Rachel, die den Bookshop führt, so eine Art Freundeskreis oder Wahlfamilie bilden. Im Turm werden Gespräche geführt, Schach gespielt, Tee getrunken und man fühlt sich einfach wohl und geborgen. Hin und wieder stoßen auch Neue dazu. So z.B. Toby. Ein Kriegsreporter, der jetzt seine Autobiografie schreiben will. Auch Gilly ist neu. Sie sieht verwahrlost aus und ist sehr misstrauisch. Alles ist gut, bis plötzlich Cullen McDonald, der Besitzer, aus ihrer Mitte gerissen wird. Die kleine Gruppe macht sich berechtigte Sorgen darüber, wie es jetzt mit dem Leuchtturm und seinem Antiquariat weitergehen soll.

Am Anfang der Lektüre ging es bei mir etwas schleppend voran. Ich fand es eher ein wenig langweilig, aber dann, von Seite zu Seite hat mich dieser Roman gepackt! Mit Cullens' Tod hat sich offenbart, dass der Turm und seine Entstehung vor mehr als 200 Jahren, geheimnisumwittert sind. Rachel fängt an zu forschen und Toby, als ausgebildeter Journalist, ist ihr dabei eine große Hilfe. Und nicht nur der Leuchtturm birgt Geheimnisse. Auch Rachel selbst, oder die junge Gilly geben nicht alles über sich preis. Es ist so schön zu sehen, wie diese Leute alle zusammenhalten und sich gegenseitig helfen! Nehmen wir einmal die Künstlerin Edie. Sie, die zuerst noch vor Gilly gewarnt hat, nimmt diese bei sich auf und gibt ihr eine Perspektive. Gilly will keine Hilfe annehmen, da sie in ihrem bisherigen Leben immer wieder lernen musste, dass grundsätzlich nichts im Leben umsonst ist. Ganz allmählich lernt sie zu vertrauen. Gilly will sich für die Zuneigung und Hilfe revanchieren. Dieses blutjunge Mädchen hat so ein feinsinniges Gespür, dass ihr sofort klar war, dass Edie und Ezra, die sich seit Ewigkeiten nur zoffen, für einander bestimmt sind. Sie spielt Amor.

Lighthouse Bookshop ist ein richtiger Wohlfühlroman, der einen bis zum Schluss nicht loslässt. Die Protagonisten sind alle authentisch und besonders Gilly gewinnt immer mehr an Tiefe. Der Schreibstil (aus dem Englischen von Sibylle Schmidt übersetzt) hat mir auch gut gefallen. Wer Wohlfühlromane mit den leisen, unaufgeregten Tönen liebt, ist hier goldrichtig!

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Freundschaften im Mädchenpensionat

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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"Das Pensionat am Holstentor - Frühlingstöchter" ist Band 1 der neuen (2-teiligen) Holstentor - Reihe von Anna Perbrandt und spielt, wer hätte das gedacht, in Lübeck im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Die ...

"Das Pensionat am Holstentor - Frühlingstöchter" ist Band 1 der neuen (2-teiligen) Holstentor - Reihe von Anna Perbrandt und spielt, wer hätte das gedacht, in Lübeck im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Die junge Adelige Nora, ein echter Wildfang, kommt neu in die Abschlussklasse eines Mädchenpensionats in Lübeck. Dort findet sie in Fanny, Lore und Agnes schnell sehr gute Freundinnen. Auch die junge Lehrerin Gesche Petersen ist eher eine Freundin. Der Bruder von Nora, der junge Graf Henry, verliebt sich in Gesche, aber die Standesunterschiede machen eine Ehe unmöglich. Auch die aufkeimende Liebe zwischen Nora und dem Stallburschen Karl, mit dem sie auf dem Gutshof aufgewachsen ist, hat keine Zukunft.
Dieser Roman befasst sich vor allem mit den Standesunterschieden. "Warum können wir nicht lieben, wen wir wollen?" Was ist schicklich und was nicht? Und warum werden bei Männern und Frauen auch so viele Unterschiede in der Auslegung dieser Frage gemacht? Henry z.B. nimmt für sich das Recht in Anspruch, sich in die Lehrerin Gesche verlieben zu dürfen, hat aber überhaupt kein Verständnis dafür, dass seine Schwester Gefühle für den Stallburschen Karl hat.
Die Autorin hat einen angenehmen, leicht zu lesenden Schreibstil. Mir hat das Buch gut gefallen. Obwohl es einen ernsten Hintergrund hat (Die Mutter von Nora und Henry z.B. ist an diesen damaligen Verhältnissen zerbrochen und leidet an Depressionen) liest es sich allerdings eher, wie ein "leichter" Roman, was ja nichts schlimmes ist. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Zum Schluss bleiben leider einige Fragen offen und so müssen wir uns bis zum 17. Oktober gedulden, wenn Band 2 "Sturmschwestern" erscheint.

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