Cover-Bild Rehragout-Rendezvous
Band 11 der Reihe "Franz Eberhofer"
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 17.09.2021
  • ISBN: 9783423437530
Rita Falk

Rehragout-Rendezvous

Der elfte Fall für den Eberhofer – Ein Provinzkrimi
»Was gibt's zum Essen?«
»Nix. Die Oma kocht nicht mehr.«
Der elfte Fall stellt den Eberhofer vor schier unlösbare Aufgaben
Zefix! Was ist denn in die Eberhofer-Weiber gefahren? Die Oma beschließt nach gefühlten 2.000 Kuchen und noch mehr Schweinsbraten, Semmelknödeln und Kraut, sich der häuslichen Pflichten zu entledigen − und fortan zu chillen. Ausgerechnet an Weihnachten! Und seit die Susi ihre Karriere als stellvertretende Bürgermeisterin verfolgt, fühlt sich der Sex mit ihr im schicken Neubau für den Franz an, als hätten sie ihn gratis zu den Esszimmermöbeln dazubekommen. Zu allem Übel wird noch der Steckenbiller Lenz vermisst. Der Franz soll gefälligst eine Vermisstenanzeige aufgeben, die Mooshammer Liesl befürchtet das Schlimmste. Nur: Eine Leiche ist weit und breit nicht in Sicht. Damit steht der Eberhofer vor einer schier unlösbaren Aufgabe.


»Falk ist Kult, und die Verfilmungen sind es auch, weit über die Weisswurstlinie hinaus.« Die Weltwoche 
»Rita Falk rockt die (deutsche) Kriminalliteratur wie kaum jemand sonst. Ihre Romane machen einfach nur Spaß, Spaß, Spaß!« Susann Fleischer, literaturmarkt.info


Alle Bände der ›Eberhofer-Reihe‹: 
Band 1: Winterkartoffelknödel
Band 2: Dampfnudelblues
Band 3: Schweinskopf al dente
Band 4: Grießnockerlaffäre
Band 5: Sauerkrautkoma
Band 6: Zwetschgendatschikomplott
Band 7: Leberkäsjunkie
Band 8: Weißwurstconnection
Band 9: Kaiserschmarrndrama
Band 10: Guglhupfgeschwader
Band 11: Rehragout-Rendezvous
Band 12: Steckerlfischfiasko

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2021

Unterhaltsamer, humorvoller 11. Fall mit dem Eberhofer Franz

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Zum elften Mal sind wir zu Gast in Niederkaltenkirchen und bei der Familie Eberhofer. Und da geht so einiges drunter und drüber, was dem Franz so gar nicht gefällt. Seine Susi hat aktuell die Vertretung ...

Zum elften Mal sind wir zu Gast in Niederkaltenkirchen und bei der Familie Eberhofer. Und da geht so einiges drunter und drüber, was dem Franz so gar nicht gefällt. Seine Susi hat aktuell die Vertretung des Bürgermeisters an sich gerissen, da der beim Skifahren einen Unfall hatte und im Urlaubsort im Krankenhaus liegt. Da wittert die Susi ihre Karrierechance und stürzt sich mit Eifer in ihre neue Aufgabe. Für den Franz und den kleinen Paul bleibt da nicht mehr viel Zeit. Und dann meldet sich die Eberhofer-Oma plötzlich zu Wort, weil sie sich nun nicht mehr um den Haushalt und das Essen kümmern möchte. Sie ist der Meinung, sie hat nun den Ruhestand verdient.
Zu all dem Übel geht dem Franz sein Bruder Leopold kräftig auf die Nerven, dessen Frau Panida mit der kleinen Sushi in Thailand bei ihrer Familie festsitzt, weil sie „wegen so einem Virus“ nicht zurückfliegen kann. Der Franz ist schon genervt genug, aber dann kommt auch noch die Mooshammer Liesl, eine Freundin von der Oma, und will eine Vermisstenanzeige aufgeben, weil der Steckenbiller Lenz vermisst wird. Da es aber keine Leiche gibt und der Steckenbiller als erwachsener Mann gehen kann wohin er will, ist das für den Franz kein Fall zum Ermitteln. Aber die Mooshammer Liesl gibt keine Ruhe …

Es war schön, wieder in Niederkaltenkirchen mit all seinen Bewohnern und natürlich den Eberhofers zu sein.
Der erste Teil der Geschichte dreht sich mehr um die familiäre Situation im Hause Eberhofer. Der Franz kommt mit den plötzlichen Karriereabsichten seiner Susi nicht zurecht und muss immer öfter den kleinen Paul hüten, weil die Susi keine Zeit hat und die Oma als Babysitterin auch ausfällt. Denn die Oma kocht nicht mehr und kümmert sich auch nicht um den Haushalt. Vielmehr verbringt sie viel Zeit bei ihrer Freundin Liesl zum Karten spielen und ratschen.
Jetzt kümmert sich Bruder Leopold um die Küche und teilt die anderen Familienmitglieder zur Hausarbeit ein. Damit ist der Franz so gar nicht einverstanden, auch wenn er das Essen vom Leopold gerne isst.

In der Vermisstenanzeige von der Liesl sieht der Franz keinen Fall und überhaupt hat er keine Lust zu arbeiten. Er sinniert viel herum und überdenkt die Lage zu Hause und in der anderen Zeit kümmert er sich um seine Ernährung in der Metzgerei Simmerl. Aber die Simmerls wollen auch seine Unterstützung bei einem familiären Problem.
Da gab es wieder herrlich komische Situationen und auch viele humorvolle Dialoge, wofür ich diese Reihe so mag.

Der eigentliche Kriminalfall beginnt erst sehr viel später und auch nur, weil plötzlich der Birkenberger Rudi auftaucht und den Franz förmlich bedrängt, endlich zu ermitteln. Dabei macht der Rudi dann doch die meiste Arbeit. Etwas nervig war diesmal, dass sich der Franz und der Rudi fast nur gestritten haben. Dabei kennen sie sich doch schon so lange und müssten eigentlich wissen, wie sie miteinander umgehen sollten.
Ansonsten sind die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit aber so gut wie immer.

Der Franz hat in diesem Teil auch nicht so gesprüht vor guter Laune wie sonst, was wohl der Situation zu Hause geschuldet ist. Vielmehr wirkt er diesmal sehr nachdenklich und extrem arbeitsscheu. Der Rudi muss ihm häufig sagen, was jetzt zu tun ist.

Trotz der kleinen Kritikpunkte ist die Geschichte wieder sehr unterhaltsam und auch witzig. Die Geschichten der lieb gewordenen Protagonisten werden weiter erzählt und die Wortgefechte und Dialoge sind gewohnt humorvoll. Der eigentliche Kriminalfall ist für mich bei dieser Reihe meist Nebensache, hier spielt er tatsächlich aber nur eine Nebenrolle.

Durch einen privaten Schicksalsschlag hat sich das Erscheinungsdatum dieses Buchs um ein Jahr verschoben. In einem sehr berührenden Nachwort lässt die Autorin Rita Falk ihre Leser daran teilhaben.

Wie gewohnt, gibt es auch diesmal wieder einige Rezepte für Rehragout, Kalsbsschnitzel, Spitzbuben, Schinkennudeln und Apfel-Zwetschgen-Streusel im Anhang.

Fans von Franz Eberhofer und Niederkaltenkirchen werden auch den 11. Teil mögen aber Krimi-Fans kommen hier nicht so auf ihre Kosten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Blieb aus verschiedenen Gründen für mich hinter den Filmen zurück.

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Die "Eberhofer"-Krimis von Rita Falk kenne ich bisher nur als Verfilmungen des bayrischen Rundfunks. Da ich bisher alle 8 erschienen Heimatkrimis urkomisch fand, habe ich beschlossen, auch mal in eine ...

Die "Eberhofer"-Krimis von Rita Falk kenne ich bisher nur als Verfilmungen des bayrischen Rundfunks. Da ich bisher alle 8 erschienen Heimatkrimis urkomisch fand, habe ich beschlossen, auch mal in eine der Buchvorlagen reinzulesen und mir dazu Falks neustes Werk "Rehragout-Rendezvous" ausgesucht. Auch wenn ich die Figuren beim Lesen genauso lebendig vor Augen hatte, wie in den Filmen und der zünftige Schreibstil durchaus seinen Charme hat, blieb das Buch aus verschiedenen Gründen für mich leider hinter den Filmen zurück.

Die Gestaltung ist mit dem rot-karierten Hintergrund, dem Hirschgeweih mit der Rose, dem karierten Tischtuch, der Servierschüssel mit Rehragout, zwei Gläsern Rotwein und einer Axt der optische Inbegriff eines Provinzkrimis und passt damit sehr gut zur Geschichte. Gut gefallen hat mir auch das Glossar am Ende des Buches sowie die zusätzlichen Rezepte zu in der Geschichte vorkommenden Leckereien, die auf den letzten Seiten beigefügt sind.

Inhaltlich ist "Rehragout-Rendezvous" jedoch nicht so quirlig, wie das Cover es vermuten lassen würde. Die Handlung dieses elften Bandes ist leider etwas in die Länge gezogen, im Großen und Ganzen vorhersehbar und auch wenig komplex. Der eigentliche Mordfall wird komplett in die zweite Hälfte verströstet und dann auf wenigen Seiten uninspiriert abgefrühstückt, sodass das Buch trotz der kurzen 288 Seiten für mich ein paar Längen hatte. Da der Krimiplot aber in der gesamten Reihe eher nebensächlich ist und die großen und kleinen Konflikte und Eigenheiten der Figuren von Niederkaltenkirchen im Vordergrund stehen, kann man das der Geschichte aber gerne verzeihen. Mit Susis neuem Karriereplan, dem Kochstreik der Eberhofer-Oma, Leopolds in Asien festsitzender Familie und Heiratsdrama bei der Familie Simmler ist trotzdem einiges los.

Rita Falk erzählt mit viel Witz, Charme und Situationskomik vom ländlichen Alltag ihrer Figuren und spart dabei nicht an kuriosen Szenen und der Erwähnung von Fleischkäsesemmeln! Auch wenn mir ihr Schreibstil grundsätzlich gut gefallen hat, empfand ich es zunächst als sehr irritierend, dass Rita Falk auch außerhalb ihrer wörtlichen Rede bayrische Mundart verwendet. Viele Begriffe kannte ich zwar, Unbekannte konnte man im Glossar nachschlagen und insgesamt konnte man sich so auch gut beim Lesen den bayrischen Dialekt der Hauptfigur vorstellen. Ich bin aber immer wieder über "falsch konjugierte" Verben oder umgangssprachliche Formulierungen gestolpert und musste mich daran erstmal gewöhnen.

Auch die Hauptfigur Franz Eberhofer ist gewöhnungsbedürftig. Dass er absolut egoistisch, arbeitsfaul und ein absoluter Macho ist, wusste ich ja schon aus den Filmen. Das gesamte Buch aus seiner Perspektive zu lesen, gab der Handlung und vor allem den Nebenfiguren aber doch eine eher unangenehmen Touch. Durch ihn und die ganzen Hinterwäldler-Nebenfiguren ist mir vor allem eines immer wieder negativ aufgestoßen: der Sexismus, mit dem weibliche Figuren beschrieben werden. Sei es die klassische Arbeitsteilung zuhause oder die Abstempelung der "Verwaltungsschnepfen" als hysterische, missgünstige Zicken, die nicht in der Lage sind, eine Freundschaft zu führen - aus der Feder einer weiblichen Autorin hätte ich da ein bisschen moderneres Frauenbild erwartet. Dass es im Kopf eines bayrischen Dorfpolizisten nicht immer politisch korrekt zugeht, mag zwar sein. Regelmäßige abwertende Beschreibungen von Frauen á la "die Dicke mit der Warze" oder "die Dünne mit den Titten" müssen aber einfach nicht sein.

Die Nebenfiguren sind so herrlich greifbar und überspitzt, dass man beim Lesen sofort ein lebendiges Bild vor Augen hat. Während dem Lesen ist mir an vielen Stellen aufgefallen, wie gut die Filme gecastet sind und wie treffend die DarstellerInnen Rita Falks Figuren umsetzen. Meine absoluten Favorit waren schon immer der Rudi Birkenberger und die Oma. Auch bei den Nebenfiguren sind jedoch viele Klischees verbaut und über die ein oder andere rassistische Darstellungen habe ich ebenfalls die Nase gerümpft. Ich halte also fest, dass mich der Ausflug in die Welt des Provinzkrimis gut unterhalten hat, ich in Zukunft aber wahrscheinlich wieder bei den Filmen bleiben werde. Am 10. August diesen Jahres startet übrigens der Film zu "Rehragout-Rendezvous". Wie die Geschichte auf der Leinwand umgesetzt wurde, interessiert mich natürlich trotz allem wieder sehr!


Fazit:


Mit einem vorhersehbaren, uninspirierten Krimiplot, einigen Längen, der gewöhnungsbedürftigen Hauptfigur und den rassistischen und sexistischen Darstellungen von Nebenfiguren hat mich "Rehragout-Rendezvous" leider ein bisschen enttäuscht. Auch wenn ich die Figuren beim Lesen genauso lebendig vor Augen hatte, wie in den Filmen und der zünftige Schreibstil durchaus seinen Charme hat, blieb das Buch aus verschiedenen Gründen für mich hinter den Filmen zurück.

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