Cover-Bild Liebewesen
(64)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Themen
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 27.01.2023
  • ISBN: 9783847901303
Caroline Schmitt

Liebewesen

Roman

Ein mutiger Debütroman voller Wucht

"Puff, puff machen die Liebesroman-Stereotype, während sie implodieren: Dieses Buch modernisiert ein ganzes Genre. Seine Figuren sind angedetscht und überfordert und tapfer und hoffnungsvoll, kurz: Sie sind wie wir." Mareike Fallwickl

Vor drei Monaten war ich sicher, dass ich nicht schwanger werden konnte. Dann war ich sicher, dass der Abbruch erfolgreich gewesen und ich in meinem Körper wieder allein war. Ich lag in beiden Fällen daneben.

Lios Körper ist ihr Albtraum, daran ändert auch ihr Freund Max nichts. Als sie ungeplant schwanger wird, starrt sie nicht nur fassungslos auf den positiven Test, weil jemand wie sie doch gar nicht schwanger werden kann, sondern auch auf das Ende einer mühsam erarbeiteten Normalität. Sie ist unfähig, Max von der Schwangerschaft zu erzählen, und genauso unfähig, diese zu beenden. Während das Kind in Lios Bauch wächst, prasseln Erinnerungen auf sie ein: an ihre kalte Mutter, ihren hilflosen Vater und an all das andere, das sie für immer vergessen wollte. Zum ersten Mal stellt sie sich ihrer Vergangenheit - und riskiert damit, dass alles zusammenbricht.

Scharfsinnig, berührend und hochkomisch zugleich erzählt Caroline Schmitt von versehrten Körpern und Seelen, von der Kompliziertheit der Liebe und der großen Sprachlosigkeit, die alles umgibt. Vor allem aber erzählt sie die Geschichte einer großen Befreiung.




Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2023

Nicht alles ist rosig

0

Als Lio Max kennenlernt, lernt sie auch ihren Körper kennen. Nicht alles läuft in der Beziehung super, aber die beiden versuchen (vor allem Lio) es Max recht zu machen.

Liebewesen ist kein typischer ...

Als Lio Max kennenlernt, lernt sie auch ihren Körper kennen. Nicht alles läuft in der Beziehung super, aber die beiden versuchen (vor allem Lio) es Max recht zu machen.

Liebewesen ist kein typischer Roman, indem es nur um die Liebe und ein Happy End geht.

An sich fande ich das Buch in Ordnung, leider hatte es mich nicht gepackt sodass ich mich teilweise zwingen musste, zu lesen.
Sehr ungewohnt fande ich auch das Gendern beim Lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2023

Eine ergreifende Reise durch die Komplexität der Liebe

1

"Liebewesen" von Caroline Schmidt ist ein Roman, der durch seine außergewöhnliche Handlung und den eindringlichen Schreibstil fesselt. Die Geschichte dreht sich um die Protagonisten Lio und Max, die sich ...

"Liebewesen" von Caroline Schmidt ist ein Roman, der durch seine außergewöhnliche Handlung und den eindringlichen Schreibstil fesselt. Die Geschichte dreht sich um die Protagonisten Lio und Max, die sich auf ungewöhnliche Weise in einer Badewanne kennenlernen und eine Beziehung eingehen. Doch ihre Liebe wird von tiefgreifenden seelischen Belastungen überschattet. Als Lio schwanger wird, steht sie vor der Herausforderung, sich mit ihren eigenen Problemen auseinanderzusetzen und eine bedeutsame Entscheidung zu treffen. Außerdem wird die Geschichte von Lio und Mariam beleuchtet, die nach kurzem Kennenlernen zusammen in eine WG ziehen. Obwohl die beiden Frauen komplett verschieden sind, Mariam ist sehr extrovertiert und Lio sehr introvertiert, verstehen sie sich gut.

Der Schreibstil von Caroline Schmidt ist dennoch äußerst interessant. Sie nutzt verschiedene Stilmittel, um die Geschichte lebendig zu gestalten und den Leser zu fesseln. Besonders beeindruckend fand ich die Einbindung von Fakten über Schwangerschaft, die zu Beginn der Kapitel präsentiert wurden. Dadurch wird nicht nur die Handlung vorangetrieben, sondern es entsteht auch ein informativer Aspekt, der die Geschichte bereichert.

"Liebewesen" hat eine langanhaltende Wirkung, auch nachdem man das Buch beendet hat.

Insgesamt ist "Liebewesen" von Caroline Schmidt eine lesenswerte Geschichte mit einem interessanten Schreibstil und einer fesselnden Handlung. Obwohl mir die Protagonisten seltsam fremd blieben, konnte ich mich von der emotionalen Tiefe der Geschichte mitreißen lassen. Der Roman erzählt von der Suche nach Liebe, Identität und Verbundenheit in einer komplexen Welt der Gegensätze. Dennoch bleibt eine gewisse Unzufriedenheit zurück, da die Bindung zu den Figuren fehlt und wichtige Themen nicht ausreichend vertieft werden. Trotzdem ist "Liebewesen" eine packende Erzählung, die den Leser auf eine ergreifende Reise mitnimmt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Themen
Veröffentlicht am 25.06.2023

Sprachlos

1

Lio trifft Max zum ersten Mal, kommt mit ihm zusammen, wird von ihm schwanger. Ihre Beziehung wird überdeckt von den Traumata ihrer Vergangenheit und einer großen Sprachlosigkeit. „Wichtige Gespräche fingen ...

Lio trifft Max zum ersten Mal, kommt mit ihm zusammen, wird von ihm schwanger. Ihre Beziehung wird überdeckt von den Traumata ihrer Vergangenheit und einer großen Sprachlosigkeit. „Wichtige Gespräche fingen Max und ich oft nur an und bogen dann schnell ab. Aber vielleicht waren sie auch nicht so wichtig.“
Angelockt durch das provokante Cover, das ein Mädchen im biederen Kleid zeigt, das mit einem Gewehr bewaffnet ist, und durch die Leseprobe, die mit dem Wortgefecht zweier Freundinnen aufwartet, habe ich zu diesem Buch gegriffen. Ich hatte erwartet, eine frische und freche Erzählstimme darin zu finden, die ebendiesem ersten Eindruck gerecht wird.
Die Hauptfigur hat Übles erlebt, insofern ist ihr Verhalten ein Stück weit nachzuvollziehen. Allerdings bleiben die Erinnerungen eher im Hintergrund, und wenn dann mal etwas klar angesprochen wird, ist es beispielsweise der Ablauf eines Frauenarzttermins; das ist Alltag und nicht sonderlich erhellend.
Das Nichtsprechen war für mich die größte Schwachstelle des Romans, hat es doch verhindert, in der Beziehung irgendetwas anderes zu sehen, als dass sie verkorkst ist. So fiel es mir schwer, mit der Protagonistin mitzufühlen. Zwar fand ich das Buch nicht schlecht, gerate aber in Anbetracht meiner Erwartungen nicht in Verzückung.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Themen
Veröffentlicht am 21.06.2023

Keine leichte Kost

1

Ein Roman, der wichtige gesellschaftliche und emotionale Themen behandelt, mit Charakteren, die besonders sind.

Zunächst ist der Schreibstil von Caroline Schmitt sehr passend und gelungen! Durch Rückblenden ...

Ein Roman, der wichtige gesellschaftliche und emotionale Themen behandelt, mit Charakteren, die besonders sind.

Zunächst ist der Schreibstil von Caroline Schmitt sehr passend und gelungen! Durch Rückblenden in die Vergangenheit findet sich der Leser schnell in die Geschichte ein und wird direkt mitgenommen. Man begleitet Lio und Max, die sich kennen und lieben lernen. Beide haben ein großes Päckchen zu tragen und so trägt jeder für sich seine unausgesprochenen Traumata mit in die Beziehung hinein. Ein Wendepunkt steht bevor, als Lio schwanger wird.

Gut gefallen hat mir die liebevolle Ausarbeitung der Charaktere. Man merkt in jedem Satz, dass viel Arbeit darin steckt. Leider blieb mir die gesamte Geschichte etwas zu oberflächlich und teilweise verwirrend. Vielleicht hatte ich mich zu sehr vom Klappentext leiten lassen, der ja unter anderem am Ende eine große Befreiung verspricht. Angesichts der Gestaltung des Covers hätte ich einen großen Knall erwartet, der für mich in dieser Wiese ausblieb. Das Buch und die Geschichte an sich haben mich aber eher ratlos hinterlassen und sind schnell verblasst. Insgesamt ein Buch, das man gut lesen kann, für mich aber leider kein absolutes must-read.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Themen
Veröffentlicht am 28.02.2023

"Liebewesen" - ein rasanter, mutiger Roman mit Achterbahngefühlen

0

Liebesgeschichten, Gedanken über Schwangerschaften, die Zukunft und Erzählungen von glücklichen Beziehungen gibt es in der Buchwelt wie Sand am Meer. An sich ist Liebe ja auch etwas sehr Schönes, doch ...

Liebesgeschichten, Gedanken über Schwangerschaften, die Zukunft und Erzählungen von glücklichen Beziehungen gibt es in der Buchwelt wie Sand am Meer. An sich ist Liebe ja auch etwas sehr Schönes, doch in Romanen wird dies (für mein Gefühl) meistens so überromantisiert und die Wirrungen des Lebens werden oftmals durch die erträumte Partnerschaft am Ende belohnt... aber so ist es eben nicht immer, schon gar nicht in der Realität. Was ist also, wenn alles nicht so rund läuft, die Beziehung anstrengend wird und jeder noch so die eigenen Probleme mit einbringt, vielleicht auch gar nicht mal so beziehungsfreudig veranlagt ist? In Caroline Schmitts Roman "Liebewesen" lernen die Leserinnen zunächst Lio und Miriam kennen. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Miriam eher locker und leicht auf andere Menschen zugeht, braucht Lio eine Weile, ist eher unentspannt und kämpft stets mit sich und der Welt und doch beschließen sie beide auf einer Party eine gemeinsame WG zu gründen. Das läuft auch ganz gut und irgendwie ergänzen die beiden sich perfekt, nur in Sachen Liebe könnte es für Lio noch besser laufen, findet zumindest Miriam...

">Warum erzähle immer nur ich von Blowjobs und all dem anderen Kram?< [...] Wir kannten uns jetzt seit drei Monaten, in denen ich keine einzige solcher Geschichten beigesteuert hatte. In Miriams Zeitrechnung war das eine unerträglich lange Zeit ohne Sex. In meiner war es die beste meines Lebens."

Und so kümmert sich Miriam darum, dass Lio sehr schnell Max kennen lernt, mit dem sie bereits beim zweiten Date in der Badewanne landet und dann auch intimer wird, gar eine Beziehung eingeht. Doch Lios Körper ist ihr persönlicher Albtraum, sei es durch ihre Erfahrungen in der Vergangenheit, aber auch die Unsicherheit und Nähe stellen für sie oftmals Hindernisse da. Und als sie dann auch noch ungewollt schwanger wird, scheint ihre ganze, mühsam erkämpfte Beziehung und Normalität ins Wanken zu geraten. Sie kann Max nichts von ihrer Schwangerschaft erzählen, eigentlich möchte sie auch gar kein Kind und fühlt sich in ihrer Beziehung gar nicht mal so wohl und doch möchte sie auch... ach, was will sie eigentlich? Gedanken und Erinnerungen beschäftigen sie, Dinge ploppen auf, die sie einfach nur vergessen wollte und doch muss sie sich jetzt damit beschäftigen um endlich ihren eigenen Weg zu gehen.

"Mir wurde kotzübel. Wenn Gott eine Frau war, musste sie doch verstehen, dass Sex der Untergang meiner Welt war, und Gespräche über ihn oder Experimente mit ihm den anderen überlassen. Die meisten Objekte, die in Vulven eingeführt wurden, Penisse, Hände, Dildos, waren noch größer als Tampons. Die Gegenwart dieser Gegenstände nicht nur ohne Panik zur Kenntnis zu nehmen, sondern sogar Gefallen an ihnen zu finden, schien mir unmöglich."

Puh, dieser Roman hat es in sich und das in so ganz unterschiedliche Richtungen. Wäre dieses Buch nicht so dünn gewesen, hätte ich es bereits in der Mitte des ersten Teils abgebrochen, denn Caroline Schmitt legt mit ihrem jungen Roman ein Tempo vor, das es mir wahrlich schwer gemacht hat. So springt sie mit ihren Charakteren ständig von einem Thema zum anderen, ohne wirklich auf etwas einzugehen. Man findet sich irgendwo zwischen Tinder, rasantem Kennenlernen, komischen Dates, Sinnkrisen, Depression, Problemen mit dem eigenen Körper, schwierigen Familienverhältnisse, Sex, Vergewaltigung, Schwangerschaft, Blumenbeeten, Beerdigungen... die Liste ist wirklich lang und gefühlt ploppt mit jedem 3-zeiligen Dialog, der nicht nur aus einzelnen Worten besteht, mindestens ein weiteres Thema auf und bleibt einfach so im Raum stehen. Man muss nicht alles ausführlich erklären, aber zwischen all dem Witz, dem fast schon etwas flapsigen Grundton und der ungewöhnlichen Annäherung zwischen Lio und Max, fühlt man sich als Leser*in zwar irgendwie unterhalten, aber man schrubbelt eben nur an der Oberfläche entlang ohne eine wirkliche Bindung aufzubauen. Aber dann kam der zweite Teil, der zwei Jahre später spielt und doch etwas fokussierter und intensiver, vielleicht sogar etwas ausführlicher ist. Die ungeplante Schwangerschaft, der Abbruch und die kriselnde Beziehung dominieren diese Hälfte, man kann Lios Zweifel und Probleme endlich verstehen, mit ihr mitfühlen und findet sich zeitgleich gedanklich in eigenen Beziehungsproblemen und -geschichten wieder.
Und das fand ich wirklich toll! Im Nachgang verblasst vieles zwar recht schnell wieder, aber "Liebewesen" hat bei mir für den Moment Eindruck hinterlassen. Dieses Buch und meine Lesezeit kann man vielleicht am besten mit einer Achterbahnfahrt beschreiben... zunächst die etwas holprigere, anstrengende Ansteigung, das Fahrt aufnehmen, etwas links und recht anditschen und hin und her geschleudert werden, bevor man rasant dem Abgrund entgegenfährt, nach kurzer Überforderung, Euphorie und einem "Oh, Gott, bloß nie wieder", bleibt nach der Fahrt die Begeisterung und Aufregung noch kurz hängen, aber dann stürzt man sich in ein neues Abenteuer und die Erinnerung verblasst.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere