Profilbild von dakotamoon

dakotamoon

Lesejury Star
offline

dakotamoon ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit dakotamoon über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2024

Erlösung oder doch eher nicht, das ist hier die Frage

Todeskalt
0

"Todeskalt" von Nicolas Stoltz ist ein Thriller mit echtem Gänsehautfeeling, der 2024 bei Bastei-Lübbe erschienen ist.
Als die Polizeipsychologin Caro Löwenstein einen verzweifelten Anruf von ihrer Freundin ...

"Todeskalt" von Nicolas Stoltz ist ein Thriller mit echtem Gänsehautfeeling, der 2024 bei Bastei-Lübbe erschienen ist.
Als die Polizeipsychologin Caro Löwenstein einen verzweifelten Anruf von ihrer Freundin Melanie erhält, zögert sie nicht und eilt in das verschneite Oberweildorf im Taunus. Doch Melanie ist nicht da, dafür findet sie die Leiche einer jungen Frau. Niemand im Dorf scheint sich im geringsten am Tod der Frau zu stören, und die örtliche Polizei zeigte keine Ambitionen, den Tod aufzuklären. Dafür hat Caro ihren Kollegen Kommissar Simon Berger an ihrer Seite und gemeinsam entdecken sie Dinge, die sie selbst in höchste Lebensgefahr bringen.
Schon das düstere Cover verrät, dass es hier um eine schaurige Geschichte gehen wird, die so richtig unter die Haut geht. Diese Erwartung wird erfüllt. Caro Löwenstein ist eine Frau, die sich nicht so schnell ein X für ein U vormachen lässt und eine echte Freundin. Sie gibt nicht auf und tut alles, ihre Freundin Melanie zu finden. Ihr Gegenspieler nennt sich Erlöserin und greift dabei auf eine düstere Legende des Dorfes zurück. Nicolas Stoltz spart nicht mit Verdächtigen, ganz im Gegenteil, das Mitraten wird zum Vergnügen. Die Dorfpolizisten sind so unsympathisch, dass ich selbst sie nicht ausschließen konnte. Einzig der Wirt im Ort hat mir gefallen. Hier ist ein liebevoller Vater, der sich um seine behinderte Tochter kümmert und gar nicht ahnt, wie gescheit sie wirklich ist.
Der junge Kollege meint es gut, ist aber noch etwas unbedarft , doch er wird sich mausern. Seine Freundin stärkt ihn. Das hat mir sehr gefallen. Simon Berger obwohl noch angeschlagen vom Tod seiner Freundin, ist aber dennoch eine Stütze für sein Team und so richtig menschlich. Der Killer ist so richtig perfide und gemein und nutzt die Schwächen der Menschen, die ohnehin schon am Boden sind, um sie umzubringen. Die Auflösung befriedigt, auch wenn mein Verdacht nicht ganz richtig war. Es gibt viele Überraschungen und Wendungen und so kann man das Buch bis zum Ende nicht aus der Hand legen.
Sowohl für Krimifans als auch für Thrillerliebhaber kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.06.2024

Möwengeschrei, Schauspielerei und ein echter Mord

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 3)
0

"Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording" von Tanja Janz ist ein unterhaltsamer Küstenkrimi, der einem beim Lesen schon fast in Urlaubsstimmung versetzt. Erschienen ist er im Mai 2024 im Ullsteinverlag.

Im ...

"Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording" von Tanja Janz ist ein unterhaltsamer Küstenkrimi, der einem beim Lesen schon fast in Urlaubsstimmung versetzt. Erschienen ist er im Mai 2024 im Ullsteinverlag.

Im wunderschönen St. Peter-Ording stirbt der Schauspieler Titus Frank in der Sauna seines Ferienhauses, dabei hätte er sich eigentlich auf der Premierenfeier seines jüngsten Filmes befinden sollen. Schnell ist klar, dass es sich um einen kaltblütigen Mord handelt, denn die Tür zu Sauna war versperrt. Die Inselpolizisten Fred und Ernie ermitteln auf Hochtouren ud werden hierbei tatkräftig untersützt - dieses Mal nicht nur von der Insellehrerin Ilva sondern auch von Freds Vater, der Kommissar im Ruhestand ist.

Schon das wunderschöne Cover stimmt einen auf einen Urlaubskrimi ein, man spürt fast den Nordseewind und sieht sich am Strand von St. Peter sitzen. Kurzweilig wird die Geschichte über den Mord an Titus Frank erzählt, der zwar ein guter Schauspieler, aber kein so guter Mensch war. Schnell gibt es Verdächtige und der Leser genießt es, Ilva, Ernie und Fred beim Ermitteln gedanklich zu unterstützen. Dadurch, dass sich die Ermittler so gut kennen und alles sehr familiär ist, fühlt man sich dazugehörig. Man spürt fast die Küstenbrise, hört die Möwen schreien und wird durch die Schulaufführung an die eigene Schulzeit erinnert.
Hier ist Tanja Janz ein wunderbarer Urlaubskrimi gelungen, der einen sofort in Urlaubsstimmung versetzt und eigentlich auf keiner Urlaubsreise fehlen sollte. Ich fand ich wunderbar entspannend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.06.2023

Mord ist nicht gleich Mord oder etwa doch?

Eiskalte Hölle
0

"Eiskalte Höllte" von Ilaria Tuti ist ein Thriller, der 2019 im Peguin Verlag erschienen ist.
Es ist Winter und in einem Wald in der Nähe eines kleinen italienischen Bergdorfes wird die furchtbar entstellte ...

"Eiskalte Höllte" von Ilaria Tuti ist ein Thriller, der 2019 im Peguin Verlag erschienen ist.
Es ist Winter und in einem Wald in der Nähe eines kleinen italienischen Bergdorfes wird die furchtbar entstellte Leiche eines Mannes gefunden. Sie ist umringt von Tierfallen. Profilerin Teresa Battaglia übernimmt die Ermittlungen zusammen mit ihrem neuen Kollegen Massimo Marini, doch die Bewohner des Ortes machen es ihr nicht einfach. Bald darauf gibt es ein weiteres Opfer und ein Ritualmord scheint nicht ausgeschlossen. Der Ort scheint ein Geheimnis zu verbergen und so müssen die beiden Ermittler in die Vergangenheit des Dorfes einsteigen, während der Mörder nicht untätig bleibt.
Gefallen hat mir, wie der junge Polizist Massimo bei seiner Ankunft unfreiwillig für ein wenig Humor sorgt bei dieser doch sehr düsteren Geschichte. Diese Auflockerung tut der Geschichte gut und zeigt, wie die Polizisten um Profilerin Teresa als Team zusammenwachensen, denn das sind sie nicht sofort. Die Geschichte ist gut aufgebaut und wirkt glaubwürdig. Der Gedanke an Menschenversuche ist an sich schon gruselig und so sind die Folgen gut vorstellbar. Der Aufbau von Spannung durch die Erzählung von Agnes, die offenbar eine Nonne oder ähliches ist, ist gelungen. Mit Teresa Battaglia ermittelt eine intelligente Frau, die aber auch ihre Schwächen hat. Ihr größte Stärke ist der Rückhalt und das Vertrauen, dass sie in ihrem Team genießt. Massimo Marini ist eines mit Sicherheit, ein guter Ermittler und er passt zum Team, doch zu Anfang zweifelt man daran, Dieses Zusammenspiel der einzelnen Personen ist absolut gelungen.
Das einzige, was mich manchmal gestört hat, ist die teilweise Vorhersehbarkeit der Handlung. So ist relativ schnell klar, dass das Waisenhaus eine Rolle gespielt hat und der Täter wahrschenlich hier zu suchen sein wird. Doch auf die Lösung wäre ich nie gekommen.
Das Ende ist plausibel und gut erklärt. Es passt absolut und lässt den Leser das Buch zufrieden zuklappen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.06.2023

Hoffnung sieht man nur mit offenen Augen

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
0

"Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen" von John Ironmonger ist ein Roman über die Klimaerwärmung und ihren Einfluss auf die Erde und die Menschen, die auf ihr Leben. Der Roman ist 2023 im S. Fischer ...

"Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen" von John Ironmonger ist ein Roman über die Klimaerwärmung und ihren Einfluss auf die Erde und die Menschen, die auf ihr Leben. Der Roman ist 2023 im S. Fischer Verlag erschienen.
Es begann alles in einem gemütlichen kleinen Pub in einem kleinen Dorf in Cornwall an einem Mittsommerabend. Ein junger Student und Klimaaktivist trifft auf einen Politiker, der den Klimawandel leugent und es kommt zu einer folgenschweren Wette, die zu einer Legende wird. Werden die Bewohner dieses kleinen Dorfes bald zu spüren bekommen, wovor der Rest der Welt die Augen noch verschließt?
Ich gebe zu, ich habe mich für das Buch beworben, weil mir das Titelbild so sehr gefiel, denn ich bin ein großer Eisbärfan, und hatte dann ein wenig Angst, dass es sich um einen typischen Ököroman handelt, bei dem man ständig den erhobenen Zeigefinger vor Augen hat. Meine Befürchtung hat sich nicht bestätigt, im Gegenteil, es ist eine wunderbare Geschichte, die unterhält und dennoch aufzeigt, dass der Klimawandel schon sehr weit fortgeschritten ist und unbedingt gehandelt werden sollte.
Mir gefällt die Art und Weise, wie John Ironmonger seine Geschichte erzählt. Beginnend mit der Vorstellung der einzelnen Charaktere und wie es zu der folgenschweren Wette kam und dann wie es mit den Charakteren weiterging nach der Wette. Die Charaktere sind absolut glaubhaft und man kann sich sehr gut vorstellen, dass es wirklich so gewesen sein könnte und nicht nur Fiktion. Tom, der Student, der sich für den Klimaschutz einsetzt, und das nicht nur aus Liebe zu seiner Frau sondern auch, weil die Zerstörung sieht, und auch Monty, der Politiker, der nur seine Karriere sieht und den Klimawandel vehement leugnet, die Augen fest vor der Wahrheit verschließt. Die restlichen Personen runden die Geschicht ab. Es fügt sich jedes noch so kleine Puzzleteil ein und am Ende steht eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Liebe, Erkenntnisse und ja, auch über den Klimawandel, den es nicht erst seit gestern gibt.
Es gab nur eine winzige Kleinigkeit, die mir nicht gefallen hat, aber für die ist der Autor nicht verantwortlich, denn es handelt sich um Werbung für ein Buch von Greta Thunberg am Ende des Buches. Da sie alles sehr einseitig sieht, bin ich nicht gerade ein Fan von ihr.
Aber auch ich kämpfe für den Erhalt unserer Erde und freue mich, dass zumindet in diesem Buch nicht alles als hundertprozentig hoffnungslos geschildert wird. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Vorher ist Aufgeben keine Option.
Wer sich für Romane mit Bezug zur Realität interessiert und wer die Natur liebt, für den ist dieses Buch genau richtig, aber auch sonst kann ich es wärmstens empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.06.2023

Die Katze - Freundin, Kameradin, Familienmitglied, Göttin und noch viel mehr

Auf Samtpfoten durch die Geschichte
0

"Auf Samtpfoten durch die Geschichte - Wie wir Katzen die Welt eroberten" von Baba, der Katze und Paul Koudounaris ist ein reich bebilderter Streifzug durch die Geschichte der Katzen und 2023 im Benevento ...

"Auf Samtpfoten durch die Geschichte - Wie wir Katzen die Welt eroberten" von Baba, der Katze und Paul Koudounaris ist ein reich bebilderter Streifzug durch die Geschichte der Katzen und 2023 im Benevento Verlag erschienen.

Die enge Beziehung zwischen Mensch und Katze gibt es schon länger als die geschriebene Sprache und es gibt wohl kaum ein Tier, dass den Menschen mehr fasziniert. Katzendame Baba nimmt uns mit auf eine Reise in die Geschichte der Katzen. Mit Samtpfoten und sanfter Stimme erzählt sie uns nicht nur von ihrer wilden Urahnin Felis und der Katzengöttin Bastet sondern auch von der Rolle der Katze im Mittelalter, in der Seefahrt und sogar im Weltall.

Als ich das Buch zum ersten Mal in Händen hielt, dachte ich nur WOW, denn es wunderschön aufgebaut. Die unterschiedliche Farbkennzeichnung der einzelnen Kapitel fand ich super. Allerdings muss ich zugeben, dass mir Babas Erzählstil im ersten Kapitel doch ein wenig eingebildet vorkam, das gab sich aber schnell mit den folgenden. Baba ist halt Stolz auf ihre kätzischen Urahnen und das kann sie auch sein. Ich habe in diesem Buch vieles erfahren, das mir noch neu war und wenn ich Katzen nicht schon vorher toll gefunden hätte, spätestens nach der Lektüre des Buches hätte ich sie mit anderen Augen gesehen. Die vielen Bilder von Baba, die das ganze herrlich abrunden, mögen manchen stören, doch ich denke, dass viele dieser Bilder mit Fotoshop entstanden sind. Auf keinem der Bilder wirkt Baba gequält oder zu etwas gezwungen. Das würde auch nicht zu einer Katze passen, denn Katzen haben ihren eigenen Kopf und hatte ihn schon immer. Das Zusammenleben mit dem Menschen war für die Katze nicht immer leicht und ist es wohl auch heute nicht, aber wer einmal eine Katze als Freund hatte, der wird das nie vergessen.

Für alle Katzenliebhaber und solche, die es noch werden wollen, ist dieses Buch ein wunderbares informatives Nachschlagewerk. Ich bin sicher, ich bin nicht die einzige, die nicht alles wusste, wovon in diesem Buch die Rede ist. Aber zum Glück kann man ja immer dazulernen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere