Interessante Geschichte
Wodka mit GrasgeschmackWer in Schließfächern nach vergessenen Pfandmünzen sucht, weiß was er finden will, auch wenn es unwahrscheinlich ist. Auf dieser Reise versuche ich etwas zu finden, für das ich nur vage Bezeichnungen besitze, ...
Wer in Schließfächern nach vergessenen Pfandmünzen sucht, weiß was er finden will, auch wenn es unwahrscheinlich ist. Auf dieser Reise versuche ich etwas zu finden, für das ich nur vage Bezeichnungen besitze, obwohl ich einen Fund für wahrscheinlich halte. [...] alles ist möglich, auch der Abgrund. Niemand läuft ungestraft ins dunkel von gestern. " S. 84
Markus Mittmann erzählt anhand einer Autoreise die Geschichte einer Familie die stellvertretend ist für eine ganze Generation vertriebener die den Verlust der Heimat niemals überwunden haben. Man kann seiner eigenen Vergangenheit nicht entrinnen, aber sie macht einen auch zu dem Menschen der man ist.
Da Markus Mittmann selbst in einer Familie aufwuchs die fast ausschließlich aus Kriegsvertriebenen bestand hat man das Gefühl das dieser Roman teilweise autobiografische Züge haben könnte. Es entsteht durch die Sprache die mir sehr gut gefallen hat und die Handlung die sehr feinfühlig, psychologisch scharfsinnig und auf eine Weise erzählt wird das es einem unmöglich scheint nicht den Schmerz der vertriebenen zu fühlen eine sehr berührende, interessante Geschichte.
Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen. Es war vielschichtig, interessant und zugleich Kurzweilig.