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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2023

Interessant

Der Vogelhändler von Kabul
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Friedrich Orter ist Berichterstatter, freier Autor und Journalist. Er lebt in Wien.

In diesem Buch erzählt er von einem Aufenthalt in Afghanistan. Dort besucht er den Vogelmarkt von Ka Faroshi.

Im Laufe ...

Friedrich Orter ist Berichterstatter, freier Autor und Journalist. Er lebt in Wien.

In diesem Buch erzählt er von einem Aufenthalt in Afghanistan. Dort besucht er den Vogelmarkt von Ka Faroshi.

Im Laufe der Geschichte erfährt man auch einiges über die Politische Lage und die Gesellschaft von Afghanistan.

Ich fand das Buch interessant. Vögel interessieren mich zwar nicht wirklich, jedoch finde ich es interessant etwas über Afghanistan zu erfahren da ich sehr viele Menschen aus Afghanistan kennengelernt habe die mir mittlerweile sehr nahe stehen und die ich schnell in mein Herz geschlossen habe. Vogelzucht und die Jagd mit Vögeln haben in Afghanistan eine lange Tradition.

Von meinen Freunden habe ich gehört das in Ka Faroshi ein ziemlich reges treiben herrscht und man sich vor den dort immer wieder auftauchenden Betrügern in acht nehmen sollte.

Das Buch gibt einen interessanten Einblick in ein Land das man leider hauptsächlich mit den Taliban und Terror in Verbindung bringt, das aber einiges mehr zu bieten hat, alleine schon Geschichtlich und Kulturell (zumindest vor der Taliban Herrschaft)

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Ein sehr interessanter Roman

Das Mädchen auf dem Baum
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Inmitten der Unruhen im Gülhane - Park klettert eine junge Frau auf einen Baum und beschließt dort oben zu bleiben.

Sie beginnt sowohl das Zeitgeschehen zu kommentieren als auch ihre Lebensgeschichte ...

Inmitten der Unruhen im Gülhane - Park klettert eine junge Frau auf einen Baum und beschließt dort oben zu bleiben.

Sie beginnt sowohl das Zeitgeschehen zu kommentieren als auch ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und ist vor Schmerz und Zynismus nicht gefeit. Dann kommt ein Junger Mann zu dem Baum, entdeckt sie und verliebt sich in sie.

Die beiden beginnen sich aus ihren Leben zu erzählen. Mit gnadenloser Ehrlichkeit und Schonungslos lassen sie ihre Leben, die doch eigentlich bisher eher kurz waren, jedoch vollgepackt mit Ereignissen und Erlebnissen die ihre Jugend zu früh beendeten, revuepassieren.

Dieser Roman war wirklich sehr spannend. Ich wusste von den Protesten bisher eigentlich gar nichts. Doch dieser Roman hat mir einen Einblick gegeben in die jüngere Geschichte Istanbuls aus Sicht einer jungen Frau die gefangen scheint zwischen Erwartungen von Außen und eigenen Wünschen, zwischen Gewalt und dem Wunsch nach Liebe und Geborgenheit und die sich dem entziehen will indem sie sich über die Menschen erhebt und aus einer ihnen (zumindest Räumlich) übergeordneten Postion zur Beobachterin und ein Stück weit zur Richterin über die Menschen wird.

Sie betrachtet und bewertet, verachtet und liebt. Und das alles mit einer Mischung aus Schmerz, Resignation aber auch einem kleinen funken Hoffnung.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Wichtiges Thema

Bruno
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TW: Kindesmissbrauch

Dieses Buch von Stefanie Taschinski und Karsten Teich zu lesen und zu rezensieren fällt mir absolut nicht leicht.

Das hat absolut nichts mit der Qualität des Buches zu tun sondern ...

TW: Kindesmissbrauch

Dieses Buch von Stefanie Taschinski und Karsten Teich zu lesen und zu rezensieren fällt mir absolut nicht leicht.

Das hat absolut nichts mit der Qualität des Buches zu tun sondern eher mit der darin dargestellten Thematik .

Es geht um Bruno der in seinem Verhalten immer auffälliger wird. Seine Eltern können absolut nicht verstehen was mit ihm los ist.

Sie wissen nichts von Taube und davon das er Bruno auf dem Spielplatz beobachtet, wissen nichts davon das Bruno das Gefühl hat das Taube ihn nachts beobachtet. Taube ist doch zu den Erwachsenen immer so nett.

Doch Bruno wird immer auffälliger. Er schläft nicht mehr und ist völlig verändert. Eines Tages passt Taube auf Bruno auf. Am nächsten Tag malt Bruno ein Bild, bei einem Ausflug macht er sich bei Taubes Anblick in die Hose und nun wird den Eltern klar was passiert ist und sie lassen Taube die Konsequenzen seiner Handlungen spüren.

In diesem Buch geht es um ein wirklich schwieriges Thema. Es wird in meinen Augen sehr gut dargestellt welche Verhaltensmuster sich bei einem Kind nach einem missbrauchsfall zeigen können. So wird der Leser sensibilisiert. Ein bedrückendes, heftiges jedoch sehr wichtiges Buch über ein schwieriges Thema.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Interessant

Die Frau von Montparnasse
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Ich werde mich so lange ändern und verändern und beobachten, bis ich sagen kann : Jetzt bin ich so, wie ich sein möchte." S. 86

Simone de Beauvoir ist wohl eine der wenigen Frauen neben Hannah Arendt ...

Ich werde mich so lange ändern und verändern und beobachten, bis ich sagen kann : Jetzt bin ich so, wie ich sein möchte." S. 86

Simone de Beauvoir ist wohl eine der wenigen Frauen neben Hannah Arendt die man aus dem Philosophieunterricht kennt. In ihrem Roman" Die Frau von Montparnasse" lässt Caroline Bernard sie sehr gekonnt wieder zum Leben erwachen.

Über die Handlung möchte ich nicht viel verraten da man sie sowohl anhand des Klappentextes als auch im Internet herausfinden kann.

Was ich aber hervorheben möchte ist das Caroline Bernard es wirklich gut gelungen ist die Charaktäre, sowohl Simone de Beauvoir die sich den Gesellschaftlichen Zwängen ihrer Zeit entziehen möchte, sich in ihrem Denken immer wieder selbst herausfordert, als auch Jean Paul Sartre der ihr nicht nur zum Partner sondern auch zum Gegenpol und sozusagen Schleifstein ihrer Gedanken wird, sie ständig herausfordert und sie oftmals an ihre Grenzen bringt, sowohl als Denkerin als auch als Frau zu skizzieren. Sartre ist immer wieder untreu, und das so offen wie es Simone als Frau der damaligen Zeit, wenn auch noch so emanzipiert, niemals in den Sinn gekommen wäre, wobei auch sie sich immer wieder ausprobiert, neu Erfindet und auch mal einen kleinen Seitensprung wagt.

Auch die Arbeit an ihrem ersten Buch wird hier geschildert. Dieses bereitet Simone zusehends Bauchschmerzen da es ihr anfangs sehr schwer fällt zu schreiben und ihre Gedanken zu ordnen. Sie scheint immer im Schatten Sartres zu stehen bzw sich auch selbst sozusagen freiwillig in seinen Schatten zu begeben.

Ich fand das Buch wirklich interessant und wer von Simone De Beauvoir noch nicht viel gehört hat ist hier für den Einstieg sehr gut aufgehoben um ein bisschen Ahnung von ihrem Leben und ihrem Denken zu bekommen.

Ein für mich sehr gut gelungener Roman über eine faszinierende Frau und eine große unabhängige Denkerin die Geschichte geschrieben hat und aus der Philosophie sowie der Literatur nicht mehr wegzudenken ist wenn er auch zwischenzeitlich für mich zu sehr an der Oberfläche blieb

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Absolute empfehlung

Die Sehnsucht der Schwalbe
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Ein Buch über Heimat und das Fremdsein, über Sicherheit und Flucht... Aber allen voran eine Familiengeschichte. Das alles steckt in diesem Roman. Der Protagonist Lutfi (auch genannt Sohn der Hure) erzählt ...

Ein Buch über Heimat und das Fremdsein, über Sicherheit und Flucht... Aber allen voran eine Familiengeschichte. Das alles steckt in diesem Roman. Der Protagonist Lutfi (auch genannt Sohn der Hure) erzählt auf einer Hochzeitsfeier dem Bräutigam seine Lebensgeschichte. Es geht um Lutfis erste Liebe, die zu Ende geht als die Frau die er liebt verheiratet wird, über den Weg von Syrien nach Deutschland. In Deutschland lernt Lutfi Molly kennen, die ihn niemals aufgibt auch wenn er immer wieder von der Polizei mit falschen Pässen erwischt und nach Damaskus abgeschoben wird.

Ein sehr intensives Buch über Fremdheit, das Ankommen die Herausforderungen die sich ergeben wenn zwei sehr unterschiedliche Kulturen aufeinander treffen.

Ich mochte dieses Buch, wie schon "Sami und der Wunsch nach Freiheit" sehr gerne. Die Figuren sind glaubhaft und man fiebert richtig mit ihnen mit, beneidet sie um ihren Mut, trauert mit ihnen, fühlt sich irgendwie mit ihnen verbunden.

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