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Veröffentlicht am 25.06.2023

Toll

Die Paradiese von gestern
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Der Roman " Die Paradiese von gestern" von Mario Schneider hat mich durchgehend beeindruckt und begeistert.

Die Handlung dreht sich um Ella und René, ein Paar aus Ostdeutschland das nach der Wende ihren ...

Der Roman " Die Paradiese von gestern" von Mario Schneider hat mich durchgehend beeindruckt und begeistert.

Die Handlung dreht sich um Ella und René, ein Paar aus Ostdeutschland das nach der Wende ihren ersten Urlaub in Südfrankreich verbringt.

In dem Hotel, einem Schloss in dem sie unterkommen "herrscht" Madame de Violet, eine Gräfin die mit dem Leben abgeschlossen hat. Sie residiert dort mit ihrem Diener, doch wie lange das Schloss noch zu halten ist weiß niemand. Ella und René lernen, nach dem Fall der Berliner Mauer, in Frankreich die Freiheit, sich selbst und einander auf eine Art und Weise kennen die nicht nur ihre Beziehung sondern auch ihre Identitäten und Persönlichkeiten in Frage stellt.
Nachdem Madame de Violets Sohn Alain unerwartet auftaucht kommt es zu einem Abend nach dem Nichts mehr so ist wie am Vorher.
Alain und René verbringen immer mehr Zeit miteinander. Man kann sich allerdings des Eindrucks nicht erwehren das Alain René zu seinem Spielzeug gemacht hat.

Ein wichtiger Aspekt dieses Romans ist das Wechselspiel zwischen Vergangenheit und Zukunft sowie die Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit.
Es geht um Geheimnisse und wie man mit einer Vergangenheit umgeht die viel Leid und Schmerz verursacht hat, eine Vergangenheit die aber in gewisser Weise auch Sicherheit bedeutete und in der die herrschenden Zustände mit den Jahren zur Normalität wurden. Wie kommt man damit zurecht wenn alles was einem einmal alles bedeutete plötzlich unbedeutend wird?

Dieser Roman konnte mich durchgehend durch seine unglaublich tolle Sprache und seinen Tiefgang begeistern. Die Komplexität und Authentizität der Figuren war wunderbar. So hat es Mario Schneider geschafft seine Figuren mit so viel Herz, Leben und auch menschlichen Fehlern auszustatten das man während des Lesens das Gefühl bekommt in die Handlung einzutauchen.
Ich fand auch den Titel sehr passend nach dem Motto die Paradiese von gestern strahlen für die einen hell und für die anderen sind es nur noch Ruinen.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Einblick in eine andere Lebensrealität

Elf ist freundlich und Fünf ist laut
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Der Name Daniel Tammet ist vielleicht einigen bereits bekannt.

Er rechnet schneller als jeder Computer, zwischenmenschliche Beziehungen sind ihm allerdings aufgrund seines Savant Syndroms oftmals ein ...

Der Name Daniel Tammet ist vielleicht einigen bereits bekannt.

Er rechnet schneller als jeder Computer, zwischenmenschliche Beziehungen sind ihm allerdings aufgrund seines Savant Syndroms oftmals ein Rätsel.
In diesem sehr interessanten und persönlichen Buch erzählt er offen, schonungslos und auch berührend aus seinem Leben.

Daniel Tammet sieht Zahlen als Formen, Farben oder Charaktäre. So hat er Zahlen die ihn beruhigen, solche die leuchten, andere sind für ihn dunkel, manche vibrieren, sind laut oder grell.

Ich fand dieses Buch wirlich sehr aufschlussreich, interessant und spannend. Daniel Tammet erzählt aus seinem Leben das durch seine Mischung aus Savant Syndrom und Synästhesie, als auch von seiner Epilepsie beeinflusst wird. Daniel Tammet hat es geschafft das ich mich fühlte als würde ich neben ihm sitzen während er seine Geschichte erzählt.

Von mir gibt es daher eine eindeutige Empfehlung für alljene die sie etwas mehr mit dem Thema Autismusspektrumstörung, Savant Syndrom oder auch Synästhesie beschäftigen wollen.
Hier erfährt man einiges spannendes. Hin und wieder mutet es an wie ein Sachbuch, dann wird es wieder durch viel persönliches aufgelockert.
Eindeutig sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Tolles Buch

Ozelot
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Die pure Lebenslust machte mich feministisch.Alles, was das Herz begehrte: wilde Abenteuer, lockende Fernen, tolle Kraftproben, Unabhängigkeit, Freiheit - das schäumende Leben schlechthin - schien in Tat, ...

Die pure Lebenslust machte mich feministisch.Alles, was das Herz begehrte: wilde Abenteuer, lockende Fernen, tolle Kraftproben, Unabhängigkeit, Freiheit - das schäumende Leben schlechthin - schien in Tat, Wort und Schrift den Männern vorbehalten zu sein." Iris van Roten (1917 - 1990) Prolog, S. 11

Rahel Senn widmet sich in ihrem Roman "Ozelot" den Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht in der Schweiz insbesondere dem Leben von Iris van Roten der Autorin des Feministischen Buches "Frauen im Laufgitter" die im Laufe ihres Lebens mit dem "Schweizer Frauenverein" bricht da dieser ihrer Ansicht nach einfache, schnelle Lösungen anstatt wirklicher veränderung anstrebt.

Iris van Roten war eine sogenannte "Suffragette". Anders als viele andere Frauen wurde sie in ihrem Bestreben auch von ihrem Mann unterstützt.
Im Rahmen der Handlung in der Abwechselnd Iris van Roten und Viktoria, ein Elfjähriges Mädchen das durch die Mutter zur Frauenbewegung kommt als Protagonistinnen auftreten, erfährt man viel über die Gesellschaftlichen Gepflogenheiten in der Schweiz der 70er Jahre. Eingefahrene Gewohnheiten, Misogynie und die Ansicht "Die Frau gehöre hinter den Herd und zu den Kindern" sind die vorherrschenden Glaubenssätze. Doch eine Gruppe von Frauen will sich das nicht länger bieten lassen und zieht für das Frauenwahlrecht in den Kampf. Ihr Erkennungszeichen ist das für den Roman Namensgebende Ozelot.

Mir hat dieser Roman unglaublich gut gefallen. Ich wusste zwar schon etwas über die Suffragetten in England, die Schweizer Frauenbewegung war jedoch für mich Neuland. Rahel Senn hat es mit diesem Roman geschafft mir diese auf spannende und lehrreiche Art nahezubringen.

Ich fand es spannend das der Roman teilweise aus Sicht eines Kindes erzählt wird. Ich kann
dieses Buch wirklich nur wärmstens empfehlen. Gerade auch weil es oft so selbstverständlich erscheint wählen zu dürfen. Jedoch finde ich das man im Hinterkop behalten sollte wie viele Menschen für dieses Privileg große Opfer gebracht
und für uns gekämpft haben und wie vielen Menschen dieses Recht nach wie vor verwährt bleibt.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Interessant

Das verlorene Paradies
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Abdulrazak Gurnah hat mit "Das verlorene Paradies" einmal mehr seine Fähigkeit zur Figurengestaltung und sein sprachliches können bewiesen.

Der Protagonist ist Yusuf der an seinen Onkel verpfändet wird ...

Abdulrazak Gurnah hat mit "Das verlorene Paradies" einmal mehr seine Fähigkeit zur Figurengestaltung und sein sprachliches können bewiesen.

Der Protagonist ist Yusuf der an seinen Onkel verpfändet wird um die Schulden des Vaters zu tilgen. Yusuf unterstützt seinen Onkel wo er kann. Als er allerdings von einem Kaufmann auf eine Reise mitgenommen wird wo er der harten Realität ins Auge sehen und mit der Realität der Kolonialherraschaft konfrontiert wird ist es mit seiner behüteten Kindheit ein für allemal vorbei.

Ich finde das Abdulrazak Gurnah mit Yusuf einen Protagonisten geschaffen hat der sehr interessant ist. Einerseits durch seine Naivität und andererseits durch die von allen bewunderte Schönheit Yusufs wird eine Figur erschaffen die an der Schwelle zwischen Kind und Erwachsenen seinen Platz in der Welt sucht und anfängt gewisse Dinge zu hinterfragen, allerdings auch überfordert ist mit dem Erwachsenwerden.

Die Geschichte ist wirklich interessant und spannend zu lesen und durch die vielen mythisch und märchenhaft anmutenden Elemente entsteht ein Buch das man voll genießen kann wenn man sich einmal auf die in meinen Augen geheimnisvolle und etwas düstere Stimmung eingelassen hat.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Interssant

Die italienischen Schuhe
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Man bekommt ständig Versprechen", fuhr sie fort. "Man gibt selber Versprechen. Man lauscht den Versprechen anderer Menschen. Politikern, die von einem besseren Leben für die Alternden sprechen, von einer ...

Man bekommt ständig Versprechen", fuhr sie fort. "Man gibt selber Versprechen. Man lauscht den Versprechen anderer Menschen. Politikern, die von einem besseren Leben für die Alternden sprechen, von einer Krankenpflege, bei der niemand wundgelegene Stellen bekommt.[...]Wie viele von diesen Versprechungen hat man im Gedächtnis? [...] Gebrochene Versprechen sind wie Schatten,die in einer Dämmerung herumtanzen. [...] Das schönste Versprechen in meinem Leben war das von dir, als du mir diesen Waldteich versprochen hast. Ich will ihn sehen und träumen, dass ich darin schwimme, ehe es zu spät ist". Das ist ja schonmal ein sehr Wortgewaltiger und vielversprechender Anfang. 😊 In diesem Buch geht es wie so oft bei Henning Mankell um Außenseiter, Menschen am Rand der Gesellschaft . Es geht um kranke; einsame Menschen. Menschen auf der Flucht, vor äußeren Einflüssen, Einsamkeit, vor sich selbst. Ein emotional sehr aufwühlendes Buch. ❤️

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