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Veröffentlicht am 01.07.2023

Eine Familie überwindet alle Hindernisse

Café Engel
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Im Jahr 1961 muß sich das Café Engel in Wiesbaden gegen eine große Konkurrenz wehren. Hilde will mit der Zeit gehen, doch ihre Mutter Else will das Zepter nicht aus der Hand geben. Hildes Bruder Willi ...

Im Jahr 1961 muß sich das Café Engel in Wiesbaden gegen eine große Konkurrenz wehren. Hilde will mit der Zeit gehen, doch ihre Mutter Else will das Zepter nicht aus der Hand geben. Hildes Bruder Willi ist mit seiner Schauspielkarriere und auch mit seiner Ehe am Tiefpunkt angekommen. Deshalb zieht er wieder zu seinen Eltern und läßt sich bemitleiden. Da kommt Mutter Else auf die Idee, ihren Liebling Willi als Geschäftsführer im Café anzustellen. Das bringt nicht nur Ärger mit Hilde, sondern auch Chaos im Café. Hildes Ehemann Jean-Jaques hat sich auf sein Weingut zurückgezogen. Er braucht dort dringend Hilfe. Svetlanas Sohn Mischa springt ein und findet Gefallen an der Arbeit und auch an Simone, die ebenfalls dort arbeitet. Luisa hat heftige Geldsorgen, denn ihr Mann Fritz lebt nur in der Welt der Musik. Er drillt ihre Tochter Petra unerbittlich, denn er sieht in ihr die kommende Stargeigerin. Es muß erst Weihnachten werden, damit die große Familie wieder zusammenfinden kann.

Es war schön, nach längerer Zeit wieder etwas vom "Café Engel" zu lesen. Marie Lamballe beschreibt in der neuen Folge "Ein frischer Wind" die 1960er Jahre. Die Menschen wollen sich endlich wieder etwas gönnen. Diese Stimmung spürt man ganz deutlich, doch man merkt auch, daß dies nicht für alle gilt. Viele müssen den Pfennig umdrehen. Diese Unterschiede gibt es auch in der großen Familie Koch. Es macht riesigen Spaß, die Geschichten der Menschen mitzuerleben. Man kennt sie aus den drei vorherigen Büchern schon so gut, daß man sich wie ein Teil der Familie fühlt. Daß es in dieser großen Familie einmal zu Unstimmigkeiten kommen kann, ist nur natürlich. Die Menschen sind doch sehr unterschiedlich. Sie werden von Marie Lamballe sehr lebensnah beschrieben und man kann eigentlich keinem böse sein. Auf ihre Art sind sie alle sympathisch- trotz ihrer Macken.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Wunderschön und bewegend

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
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Im Jahr 1920 lebt Johanna Fuchs als Tochter eines wohlhabenden Fabrikanten in Trier. Eines Tages erbt sie von ihrer Tante Lisbeth unerwartet einen alten Bauernhof in dem Eifeldorf Altenburg. Johanna hat ...

Im Jahr 1920 lebt Johanna Fuchs als Tochter eines wohlhabenden Fabrikanten in Trier. Eines Tages erbt sie von ihrer Tante Lisbeth unerwartet einen alten Bauernhof in dem Eifeldorf Altenburg. Johanna hat bisher gar nicht gewußt, daß sie eine Tante dort hat, denn in der Familie wurde nicht über sie gesprochen. Als Johanna ihr Erbe besichtigt, ist sie begeistert von der Schönheit der Landschaft und beschließt, in das Haus einzuziehen. Ihre Eltern sind entsetzt und es kommt zum Streit. Johanna setzt sich durch und überwindet alle Schwierigkeiten, denn das neue Leben als einfache Bäuerin ist nicht leicht. Sie findet im Dorf neue Freundinnen, aber von einigen Bewohnern wird sie offen angefeindet. Als in den 1930er Jahren die politische Lage eskaliert, bleibt auch das Dorf Altenburg nicht davon verschont. Für Johanna gibt es aber kein Zurück mehr, denn sie hat hier längst ihre Heimat gefunden.

Der Roman "Eifelfrauen - Das Haus der Füchsin" von Brigitte Riebe ist eine wunderschöne Geschichte über eine junge Frau, die aus ihrem vorgezeichnet Leben ausbricht und stattdessen mit der Natur im Einklang leben will. Brigitte Riebe beschreibt dies sehr lebensnah. Das Dorf Altenburg entsteht beim Lesen vor den Augen. Die Bewohner wirken manchmal grantig, aber wenn man genauer hinsieht, meinen sie es nicht böse. Natürlich gibt es auch Typen, auf die man verzichten könnte, aber leider findet man diese in jeder Gemeinschaft. Durch sie wird die Handlung so richtig glaubwürdig. Man erlebt mit den Menschen die unruhige Zeit der 1930er Jahre und kann durch diese Geschichte gut nachvollziehen, wie es vielen von ihnen ergangen ist. Ihre Schicksale gehen sehr zu Herzen. Brigitte Riebe beweist mit diesem Buch wie vielseitig sie ist. In ihrer Reihe "Die Schwestern vom Ku'damm" tobt das Großstadtleben und in diesem Buch stellt sie die Ruhe der Eifel in den Vordergrund. Ich bin schon sehr auf den zweiten Teil gespannt

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Urlaubsflair inklusive

Ostseenebel
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Im Garten des Ferienhauses von Alva Dohrmann wird die Leiche des Bürgermeisters gefunden. Die Einwohner von Stüvensee sind nicht wirklich traurig um ihn - war er doch sehr umstritten. Als auch noch Alva ...

Im Garten des Ferienhauses von Alva Dohrmann wird die Leiche des Bürgermeisters gefunden. Die Einwohner von Stüvensee sind nicht wirklich traurig um ihn - war er doch sehr umstritten. Als auch noch Alva Dohrmann spurlos verschwindet und eine weitere Leiche gefunden wird, muß Pia Korittki in einem Dorf voller Geheimnisse ermitteln!

Mit "Ostseenebel" hat Eva Almstädt mich nun bereits zum 18. mal komplett mit dieser Serie begeistert. Ihre Fälle spielen stets an wunderschönen Orten in Schleswig-Holstein, was mich immer wieder in Urlaubsstimmung versetzt. Durch die Detailtreue merkt man, daß Eva Almstädt diese Orte kennt und dort recherchiert hat. Und sie mag ihre Heimat - dies ist überdeutlich zu spüren. So toll kann man sonst diese Landschaft nicht beschreiben. Die Autorin schafft es auch nach nun schon 18 Bänden, noch immer richtig gute Ideen zu haben und daraus spannende Fälle zu kreieren. Langeweile kommt hier definitiv nicht auf. Ganz im Gegenteil. Immer wieder wird man ganz geschickt in die Irre geleitet und bekommt einen überraschenden und furiosen Schluß präsentiert. Natürlich entwickelt sich Pias Privatleben mit jedem Band. Aber da hierauf nicht das Hauptaugenmerk der Serie liegt, stellt dies auch kein Problem dar, wenn man mitten in der Serie einsteigt. Die Fälle selbst sind stets in sich abgeschlossen. Begeistern wird wohl jeden der frische Schreibstil von Eva Almstädt. Er ist so frisch wie eine Ostseebrise und macht einfach genauso viel Spaß wie ein Tag an der Ostsee, wohin man mit dieser Serie immer wieder versetzt wird!

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Bewegend

Der einsamste Eisbär
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Im Columbus Zoo Ohio wird ein kleiner Eisbär geboren: Nora. Doch die Mutter verstößt Nora, so daß das Eisbärenmädchen von den Pflegern von Hand aufgezogen werden muß. Nora führt einen Kampf ums Überleben, ...

Im Columbus Zoo Ohio wird ein kleiner Eisbär geboren: Nora. Doch die Mutter verstößt Nora, so daß das Eisbärenmädchen von den Pflegern von Hand aufgezogen werden muß. Nora führt einen Kampf ums Überleben, wird zum Star des Zoos.

Kale Williams schreibt in seinem Buch "Der einsamste Eisbär"sehr warmherzig über Nora, das Eisbärenmädchen aus Ohio. Natürlich kommt einem diese Geschichte streckenweise bekannt vor, denn es gibt Parallelen zu Knut aus Berlin. Dies verwundert jedoch nicht, denn egal, wo ein Eisbär von Hand aufgezogen werden muß - die erforderlichen Maßnahmen sind halt gleich. Dabei zieht er Vergleiche zwischen Noras Schicksal und dem Schicksal der wildlebenden Eisbären. Dadurch ist dies Buch nicht einfach nur eine schöne Tiergeschichte, sondern ein Buch mit Tiefgang, welches nicht nur verklärend die fast heile Welt eines kuscheligen Bärenkindes zeigt. Hier wird deutlich, daß für Nora, die erhebliche Erkrankungen aufweist, alles getan wird, während ihre wilde Verwandtschaft einen erbarmungslosen Überlebenskampf führen muß. Hier kommt auch die Frage auf, wie hoch der Preis für das Tier sein darf, damit der Zoo eine Attraktion mehr hat. Wo hört die medizinische Verantwortbarkeit auf?

Dieses Buch ist so wahnsinnig viel mehr als nur eine Geschichte über einen kleinen Eisbären!

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Veröffentlicht am 21.06.2023

Pendergast ist einfach genial

BLOODLESS - Grab des Verderbens
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In Savannah werden Leichen gefunden, die völlig blutleer sind. Schnell flammt die Legende vom "Vampir von Savannah" auf. Agent Pendergast und sein Partner Agent Coldmoon stellen einen Zusammenhang zwischen ...

In Savannah werden Leichen gefunden, die völlig blutleer sind. Schnell flammt die Legende vom "Vampir von Savannah" auf. Agent Pendergast und sein Partner Agent Coldmoon stellen einen Zusammenhang zwischen einer nicht aufgeklärten Flugzeugentführung im Jahr 1971 her. Beide werden selbst zu Gejagten, denn hinter den Fällen steckt etwas, was bedeutend böser ist als ein Vampir!

Mit "Bloodless - Grab des Verderbens" verweben die Autoren Douglas Preston und Lincoln Child die wahre Geschichte einer Flugzeugentführung im Jahr 1971 mit einer fiktiven Geschichte. Dies ist absolut gelungen. Nachdem man im Jahr 1971 war, bereitet der Fall des Vampirs extreme Spannung. Immer wieder stößt man hier auf Wendungen, die urplötzlich kommen und die Spannung bis zum Schluß sehr hoch halten. Mir persönlich gefallen solche Fälle um alte Sagen ja immer extrem gut. Beide Geschichten werden zum Schluß so miteinander verwoben, daß die Geschichte schlüssig wirkt und man sich entspannt zurücklehnen kann. Die Charaktere sind hier wieder sehr sympathisch- allen voran natürlich Pendergast, der nun sein 20. Jubiläum feiert. Trotzdem ist auch dieser Band wieder ein richtiges Highlight. Für mich ist diese Serie einfach unschlagbar und gehört fest in mein Lesejahr!

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