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Veröffentlicht am 04.07.2023

5 Sterne!

Die Schwestern von Marienfehn
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Klappentext:

„1966: Eigentlich will Hanna Brook nichts anderes, als Journalistin im geteilten Berlin werden – und mit ihrer großen Liebe Carl zusammen sein. Doch ihre Träume zerschlagen sich, und dann ...

Klappentext:

„1966: Eigentlich will Hanna Brook nichts anderes, als Journalistin im geteilten Berlin werden – und mit ihrer großen Liebe Carl zusammen sein. Doch ihre Träume zerschlagen sich, und dann wird sie auch noch zu ihrer Familie nach Marienfehn zurückgerufen. Lange hadert sie, ob sie wirklich alles aufgeben soll, um die Brennerei fortzuführen. Gegen große Widerstände arbeitet sie sich schließlich in die Traditionen des Handwerks ein – bis auf einmal Carl wieder vor ihr steht …



Die bewegende Geschichte einer Familie und ihrer Schnapsbrennerei im Emsland“



Mal wieder eine Geschichte die fast vor meiner Haustür spielt. Ist sie denn damit auch glaubwürdig? Absolut! Autor Jan Steinbach hat mit „Die Schwestern von Marienfehn“ eine sehr lesenswerte und authentische Geschichte verfasst, die aber durch ihr liebliches Cover etwas „weich“ im ersten Moment wirkt, aber beim lesen sich eine ganz andere Welt auftut. Wir erlesen erst die Zeit um 1966. Deutschland ist in zwei Teile durch eine Mauer geteilt und Hanna will direkt mitten ins Geschehen. Ihr Wunsch ist es Journalistin im geteilten Berlin zu werden. Somit wäre sie im politischen Brennpunkt Berlin aber auch automatisch raus aus ihrem Alltag bzw. raus aus der „Heimat“, weg von allem Alten und weg auch von Carl. Ist es das alles wert? Die Ereignisse überschlagen sich bzw. zerschlagen Hannas Pläne in Windeseile wie ein Nordseesturm heftig an die Deiche nagt. Als wäre das alles nicht schon Strafe genug, holen Hanna auch die Fänge der Familie wieder ein. Ihr Familie in Marienfehn braucht sie. Sie brauchen sie voll und ganz um die Brennerei weiter am laufen zu halten. Auch hier stellt sich die Frage für Hanna: Ist es das alles wert? Warum wollen Sie nun wissen? Hanna ist die dritte Tochter der Familie Brook und war immer schon das fünfte Rad am Wagen, das hässliche Entlein. Nichts wurde ihr zugetraut, hübsch genug war sie auch nicht (jedenfalls empfanden ihre Eltern das so) und ihr Berufswunsch war sowieso immer obsolet. Kurzum: Hanna war nie DIE geliebte Tochter und litt immer unter dem negativen Einfluss von außen und eben auch dem ihrer Eltern. Und nun soll sie die Kastanien aus dem Feuer holen? Und genau hier setzt Autor Jan Steinbach einen sehr flüssigen und anregenden Spannungsbogen ein und der Leser taucht komplett in die Geschichte rund um Hanna und ihren Carl ein und die Buchseiten fliegen nur so dahin. Es ist ein Auf und Ab und auch die Emotionen und Gefühle werden von Steinbach gekonnt und ohne große Klischees wunderbar eingebracht. Steinbachs Ausdruck schmiegt sich wunderbar an seine Figuren und man kommt nicht drumherum Hanna richtig ins Herz zu schließen. Der Roman ist keine typische Mitleids-Geschichte, oder gar eine Frauen-Power-Story, es ist eine Geschichte voller authentischer Gesichter, voller authentischer Geschehnisse und voller realer Strukturen. Das Leben auf dem Land ist nunmal anders! Hier ticken die Uhren anders als anderswo! Wir begleiten die junge Hanna bis hin zu ihrem letzten Weg und erlesen somit eine wirklich berührende und starke Geschichte einer Frau, die dem Schnaps die Flötentöne beigebracht hat. Hätte das jemals jemand von Hanna gedacht? Mit Sicherheit nicht! Und Hanna hat ihnen allen gezeigt was sie kann! Die Zeitenwechsel sind definitiv gelungen und runden das Gesamtbild des Romans mehr als gekonnt ab!

Alles in allem gibt es hier 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 03.07.2023

Wenn Wildnis nicht nur wild ist, sondern einfach grandios!

Rewilding
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!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Mehr Wildnis wagen – für ein vollkommen neues Verhältnis zur Natur



»Rewilding« ist die Antwort auf die Klimakrise. Es bedeutet: Kontrolle abgeben und die Natur ...

!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Mehr Wildnis wagen – für ein vollkommen neues Verhältnis zur Natur



»Rewilding« ist die Antwort auf die Klimakrise. Es bedeutet: Kontrolle abgeben und die Natur sich selbst überlassen. In der Folge entstehen intakte Ökosysteme, die nicht nur Tieren und Pflanzen neue Lebensräume bieten, sondern auch für saubere Luft, sauberes Wasser und fruchtbare Böden sorgen, die Kohlendioxid binden und vor Hochwasser und anderen Klimaextremen schützen.



Simone Böcker verbreitet die positive Botschaft: Das Artensterben ist nicht nur aufzuhalten, es kann umgekehrt werden! Zudem zeigt sie Wege auf, selbst aktiv zu werden: ob im eigenen Garten oder bei der gemeinschaftlichen Schaffung von Wildblumenwiesen. Ein Buch, das Lust macht, mehr Wildnis zu wagen – und zu einem achtsamen Verhältnis zur Natur anregt, wie es indigene Kulturen pflegen.“



Das Thema Wildnis ist ja das eine aber eine Renaturierung bzw., um bei der Wildnis zu bleiben, ein „Rewilding“ ist eine ganz spezielle Sache. Autorin Simone Böcker zeigt in ihrem aktuellen Buch genau diese Möglichkeit auf und verdeutlicht dem Leser auf wunderbarem Weg, wie wichtig einerseits Wildnis ist, aber auch wie wichtig es ist, der Natur etwas wieder zu geben was ihr einst gehörte. Zu Beginn erläutert sie erstmal viel Fakten aus der Vergangenheit, viele Fakten die uns in die Wiege gelegt worden sind auf unserem Weg der Evolution. Das Thema Landwirtschaft und auch der Anstieg der Bevölkerung wird beleuchtet, genau wie die Thematik Flurbereinigungen. Sie ist dabei nicht milde mit ihren Worten. Sie ist eindringlich und verdeutlich dem Leser dennoch eloquent und sachlich wie es war, wie es sein könnte und wo eben der Fehler im Detail liegt. Die weiteren Kapitel zeigen auf wie wilde Landschaften oder eben auch wilde Landschaft möglich wäre und was es diesem Planeten aber auch uns Menschen bringen könnte. Anhand von Beispielen die bereits erfolgreich in die Tat umgesetzt worden sind, zeigt sie, möglich ist (fast) alles wenn wir es nur wollen. Böcker spricht dann gegen Ende aber das generelle Thema „wild“ an und bohrt auch in Wunden wie eben immer alles hübsch und sauber im heimischen Garten haben zu wollen. Hübsch und sauber heißt aber nicht gleich das sich dort auch die Natur und die Tierwelt wohl fühlt nur weil uns Menschen das gut gefällt! Unsere Augen sind blind geworden und wir müssen das Thema Natur und eben Wildnis erstmal wieder erlernen! Ist das schwierig? Mit Nichten! Man braucht nur das nötige Wissen, den richtigen Blick und jede Menge Feingefühl dafür! Die Wildnis bahnt sich ganz schnell dann ihren Weg in unseren Garten und unser Herz! Simone Böcker hat hier jedenfalls ein grandioses Buch verfasst mit einer ganz wichtigen Message! Dafür gibt es 5 Sterne!

Veröffentlicht am 26.06.2023

Dieses Buch hat mehr als 5 Sterne verdient!

Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten
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!ein Lesehighlight 2023!

Klappentext:
„Dieulefit, 1965: Im Auftrag ihres Freiburger Radiosenders reist die Moderatorin Agnes in einen kleinen französischen Ort, wo im Zweiten Weltkrieg mehr als tausend ...

!ein Lesehighlight 2023!

Klappentext:
„Dieulefit, 1965: Im Auftrag ihres Freiburger Radiosenders reist die Moderatorin Agnes in einen kleinen französischen Ort, wo im Zweiten Weltkrieg mehr als tausend Flüchtlinge Schutz fanden. Darunter viele jüdische Kinder, die in der Schule Beauvallon von den mutigen Dorfbewohnern versteckt wurden. Könnte auch Agnes’ Freundin Lily überlebt haben, von der seit zwanzig Jahren jede Spur fehlt? Welche Antworten hat ein damals ranghoher Résistance-Offizier? Agnes’ Recherche wird zu einer aufwühlenden Reise in die Vergangenheit, die sie mit der Macht des Schweigens und einem Versprechen von einst konfrontiert.“

Autorin Bettina Storks hat mit ihrer Geschichte „Die Kinder von Beauvallon“ ein extrem lesenswertes und sehr emotionales Buch verfasst. Die Geschichte geht einerseits tief in die französische Geschichte, in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und des Nazi-Regines zurück, beleuchtet aber auch die katholische Kirche und irgendwie auch noch so viel mehr. Hauptprotagonisten in diesem Buch sind Lily, Agnes und Jolie. Auch wenn sie nur bedingt miteinander zu tun haben, verbinden sich ihre Geschichten wie ein geflochtener Zopf. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und als Leser taucht man gekonnt in diese ein. Autorin Bettina Storks ist mir bereits durch andere Bücher aus ihrer Feder bekannt und ich wurde bislang nie enttäuscht! Mit diesem Werk führt sie diesen Erfolg gekonnt weiter. Wir lernen die Damen in verschiedensten Situationen kennen und fühlen uns sofort mit ihnen verbunden. Storks fängt bemerkenswert die Stimmung in den Zeiten ein und wir Leser sind rasch mittendrin. Schlussendlich bildet diese (fiktive) Geschichte aber nur ein gewisses Bild vor eben einem wahren Hintergrund. Storks beleuchtet, wie bereits gesagt, hier französische Geschichte und erklärt anhand der Damen einerseits dem Leser eine Zeit inkl. Geschehnissen, die man wohl so (noch) nicht auf dem Bildschirm hatte oder in Vergessenheit gerät. Dass die Dorfbewohner aus Dieulefit damals so viele jüdische Kinder vor dem Tot bewahrt und versteckt haben, grenzt schier an ein Wunder. Der Mut der Menschen, ihr Zusammenhalt, ihren Kampf gegen das Böse sind mit nichts zu vergleichen! Storks bringt dies grandios mit den richtigen Worten herüber und nimmt uns Leser eben mit den Figuren bestens an die Hand! Die Emotionen gehen in der Geschichte auf und ab und genau so liegt Freud und Leid beieinander. Das Leben bringt oft Freud aber eben auch Leid und tiefe Trauer. Bettina Storks gibt der unglaublichen Geschichte von der Schule Beauvallon in Dieulefit ein Gesicht und bildet einen gewissen Rahmen. Egal was hier fiktiv gestaltet wurde oder nicht - die Geschichte lebt hier neu auf und dringt zu den Lesern durch. Storks hat einen stets feinen und perfekt gewählten Sprachstil eingebracht. Ihr Ausdruck, ihre Wortwahl sind immer auf dem Punkt, genau wie der rote Faden der Geschichte. Der zieht sich akurat von Anfang bis Ende und ebenso erwähnenswert ist der Spannungsbogen. Wie bereits von mir hier beschrieben: hier ist alles dabei was dabei sein muss in so einer Geschichte. Sie merken schon, die Geschichte war einfach großartig und ist uneingeschränkt eine Leseempfehlung.
Die Autorin muss für ihre angesprochene Thematik hoch gelobt werden, denn fest steht, diese dunkelbraune Zeit mit all ihrem Schmerz und Leid von damals darf nie in Vergessenheit geraten. So etwas darf nie wieder an die Macht kommen, so etwas darf sich nie wieder wiederholen! Chapeau Bettina Storks für dieses großartige Werk! 5 Sterne hierfür, auch wenn sie mehr verdient hätte!

Veröffentlicht am 25.06.2023

Eine lesenswerte Sommergeschichte!

Vielleicht der schönste Sommer
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Klappentext:

„Das Glück einer außergewöhnlichen Freundschaft



Der zwanzigjährige Adam wird von seiner Mutter vor die Tür gesetzt. Er hat Schulden, das Leben läuft aus dem Ruder. Ohne Ziel und Perspektive ...

Klappentext:

„Das Glück einer außergewöhnlichen Freundschaft



Der zwanzigjährige Adam wird von seiner Mutter vor die Tür gesetzt. Er hat Schulden, das Leben läuft aus dem Ruder. Ohne Ziel und Perspektive streunt er über die Insel Lindö und steigt schließlich in ein vermeintlich leerstehendes Haus ein. Und macht am nächsten Morgen Bekanntschaft mit der 86-jährigen Britta. Die wiederum hat der Stadt den Rücken gekehrt und Zuflucht in ihrem Landhäuschen gesucht, obwohl die Tochter es ihr streng verboten hat. Nach einem Kreuzverhör lässt Britta den jungen Mann bei sich wohnen – aber er muss zupacken und ihr in Haus und Garten helfen. Ohne dass sie es ahnen, steht den beiden ein magisch schöner Sommer bevor ...“



Ja, Buchtitel und Cover verraten schon eine ganze Menge über das Buch selbst und ja, wenn man sich in die Geschichte eingelesen hat, steht schnell fest, vieles ist vorhersehbar. Hat mich das gestört beim lesen? Ganz und gar nicht. Der Schreibstil von Eleonore Holmgren ist leicht wie der Sommerwind und dennoch gewaltig wie ein Sommergewitter. Ihre Geschichte rund um Adam und Britta ist aufschlussreich und auch irgendwie eigen. Adam ist mit seinen jungen Jahren eine verkappte Existenz und Britta ist es mit ihren 86 Jahren irgendwie auch. Beide suchen ihren inneren Frieden, suchen Ruhe und irgendwie auch das eigene Ich. Adam ist ein Streuner, denn durch sein Tun und Handeln hat er mehr auf dem Kerbholz als andere. Und Britta? Sie fühlt sich getrieben und will einfach nur in ihrem Landhaus ihre Ruhe vor der Stadt und allem was sie dort belastet. Das Aufeinandertreffen der beiden verläuft erwartungsgemäß aber dennoch ist man als Leser gespannt wie dieses Zweier-Gespann die Zeit in Brittas Landhaus bestreiten wird. Der Verlauf der Geschichte ist eine optimale Sommerlektüre die aber zu keinem Zeitpunkt sich in Klischees verheddert. Sie läuft wunderbar ruhig und stetig und bietet auch dem Leser oft genug eigene Gedankengänge und Anstöße. Wie gesagt, der Buchtitel ist eigentlich der Spoiler überhaupt und beide erleben den wohl schönsten Sommer überhaupt. Wie es dazu aber kam und wie beide ihren Weg wieder für sich gefunden haben müssen Sie schon selbst erlesen! Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen und war von Holmgrens Schreibstil gefangen. Ihr Ausdruck und ihre Wärme bescherten wundervolle Lesestunden mit kleinen und großen philosophischen Gedankengängen. 5 Sterne für diese berührende Geschichte!

Veröffentlicht am 25.06.2023

"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben" (Roland Kaiser)

Der Liebende
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!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Zwei einsame Menschen, eine letzte große Liebe



Monsieur Haslinger ist als Seelsorger in der pittoresken Altstadt von Brüssel tätig, ansonsten lebt er sehr ...

!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Zwei einsame Menschen, eine letzte große Liebe



Monsieur Haslinger ist als Seelsorger in der pittoresken Altstadt von Brüssel tätig, ansonsten lebt er sehr zurückgezogen. Bis Madame Janssen ins Nachbarhaus zieht und ihn mit ihrer Lebensfreude ansteckt. Beide verbindet die Liebe zu allem, was grünt, sie treffen sich zu anregenden Gesprächen und zu gutem Essen. Madame Janssen spricht schließlich aus, wie sehr sie den attraktiven Geistlichen mag, und bittet ihn, mit ihr an die Nordsee zu reisen. Dort geschieht, was der zölibatär lebende Monsieur Haslinger nie erwartet hat: Sie lieben sich. Für ihn ist es das erste Mal, für Madame Janssen jedoch das letzte Mal.“



Autor Martin Ehrenhauser hat mit „Der Liebende“ ein mehr als außergewöhnliches und so besonderes Buch auf den Markt gebracht. Die Geschichte rund um Monsieur Haslinger und Madame Janssen ist von so viel Wärme und Gefühl durchzogen, dass es ein wahrer Jammer war, als die Geschichte sich dem Ende neigte. Er erzählt dabei komplett ohne Wertung und spricht Themen an, die wohl gerade bei der Kirche eher Tabu-Thema sind, aber was kann man denn gegen die große Macht der Liebe tun? Eben! Gar nichts! Ein anderes Thema ist aber auch die Liebe im Alter an sich. Für viele nicht vorstellbar aber ja, es gibt sie und warum sollen Menschen im (hohen) Alter keinen Sex mehr haben oder sich gar so richtig verlieben? Wer nimmt sich heraus es ihnen abzusprechen? Wohl nur die, die keine wahre Liebe je erfahren haben. Die Geschichte um Herrn Haslinger und Frau Janssen beginnt still und unaufgeregt. Wir streifen durch Brüssel (grandios bildhaft beschrieben) und dennoch erinnert der Einzug Frau Janssen‘ eher an einen alten Schlager. Wie einst schon Roland Kaiser mit voller Stimme sang - „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben“ so trifft dies wohl mehr als treffend auf Herrn Haslinger zu. Da hat er die schöne Nachbarin erblickt und die Gemeinsamkeiten und Vorlieben der beiden werden DIE Bindung. Seine Arbeit, sein Glauben scheinen irgendwie Bremse gegen die Liebe zu sein aber der Anziehung und eben seinen Gefühlen Frau Janssen gegenüber kann er sich nicht mehr entziehen! Und als Frau Janssen genau das ausspricht, was beide irgendwie schon länger wussten, so bricht selbst beim Leser die emotionale Bande und Tränchen kullern vor Freude und Erstaunen. Erstaunen? Ja, denn es kommen viele Fragen auf und zudem die Neugier wie beide mit ihren Gefühlen umgehen. Die Liebe ist so viel mehr als nur Sex! Und genau das zelebriert hier Ehrenhauser mit ganz feiner Stimme. Sein Ausdruck, seine Schreibweise sind stets passend und hüllen den Leser ein. Man klebt an den Buchseiten und erfreut sich stets daran, dass hier kein Kitsch und vor allem keine Klischees zu finden sind. Ehrenhauser vermag genau zu wissen wo er wie und wann welche Tonart am besten anschlagen kann und muss. Er schreibt so herrlich unaufgeregt, dass es nur so ein Fest ist.

Liebe ist auch Verantwortung, Liebe kann Freude bringen und auch Leid und Liebe ist eine Macht, gegen die selbst der liebe Gott keine Schranke gesetzt hat…Die beiden erleben jedenfalls etwas ganz wunderbares und ja, auch wir Leser erlesen hier etwas ganz wunderbares, nämlich ein grandioses Buch mit einer extrem tiefgreifenden Thematik die unter die Haut geht. 5 Sterne inkl. Leseempfehlung für diese Highlight!