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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2023

Schöne Bilder aber keine Rahmenhandlung

Du bist wunderbar - Ich hab dich immer lieb
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Die Tiere im Wald unterstützen sich gegenseitig, trösten sich und sprechen sich Mut zu, wenn es einmal nicht so läuft. Diese Geschichte erzählt das Bilderbuch Du bist wunderbar – Ich hab dich immer lieb.
So ...

Die Tiere im Wald unterstützen sich gegenseitig, trösten sich und sprechen sich Mut zu, wenn es einmal nicht so läuft. Diese Geschichte erzählt das Bilderbuch Du bist wunderbar – Ich hab dich immer lieb.
So zeigt jede Doppelseite andere kleine Waldtiere, die sich gegenseitig ein paar liebe Worte sagen. Und obwohl der Klappentext genau das angekündigt, hatte ich erwartet, dass darum herum eine Geschichte gewoben wird. Ich hatte also mit einem oder mehreren tierischen Protagonisten gerechnet, die ein Abenteuer erleben und sich gegenseitig unterstützen und trösten, wenn sie in Schwierigkeiten geraten. Leider lag ich damit falsch und musste feststellen, dass es keine echte Geschichte gibt, sondern einfach nur verschiedene Tiere gezeigt werden, die sich etwas Nettes mit auf den Weg geben. Die Bilder dazu sind zwar sehr schön gestaltet, doch auch dort findet sich leider kein Hinweis auf eine Rahmenhandlung.
Daher wirkte das Buch auf mich wie eine bebilderte Sammlung an netten Sprüchen – fast wie ein Mut-Mach-Sprüche-Buch zum Verschenken. Wenn man es vor diesem Kontext betrachtet, hat es mir sogar ganz gut gefallen. Zum Vorlesen oder für Kinder würde ich es aber nicht weiterempfehlen, weil zumindest meine kleinen Leseratten immer fragen, warum macht die Maus das oder warum ist die Maus traurig und sie sich nicht mit einer fehlenden Gesamthandlung zufrieden geben.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Schöne Sommerlektüre am Meer

Wattgeküsst
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Wohin verschlägt es einen als erstes, wenn man eine Auszeit braucht? Richtig, ans Meer! Und genauso geht es auch Louisa, die sich von ihrer Arbeit, aber vor allem von ihrem Liebesdilemma erholen muss. ...

Wohin verschlägt es einen als erstes, wenn man eine Auszeit braucht? Richtig, ans Meer! Und genauso geht es auch Louisa, die sich von ihrer Arbeit, aber vor allem von ihrem Liebesdilemma erholen muss. Nachdem Louisa durch die Ehefrau ihres Freundes erfahren muss, dass dieser ein Doppelleben führt, von dem sie bislang nicht das geringste geahnt hat, wird sie kurzerhand von ihrer besten Freundin nach Sylt verfrachtet. Dort findet sie aber nicht Ruhe und Entspannung, sondern läuft dem Übeltäter zufällig ständig über den Weg und gerät auch noch in einer Wirtschaftsspionage hinein.
Was sich nach einem absurden Agentenfilm anhört, lässt sich aber wirklich gut lesen. Louisa steckt so in ihrem Alltags-Arbeitsstress als Anwältin, dass man ihr direkt glaubt, nichts von dem Betrug ihres Freundes geahnt zu haben. Sie stellt sich zwar etwas ungeschickt bei der Anreise und der Suche nach Erholung an, ist aber wirklich sympathisch. Die Dialoge sind unterhaltsam geschrieben und stellenweise sehr humorvoll. Auch die Idee der Geschichte gefällt mir wirklich gut, auch wenn man über das ein oder andere unrealistische Detail hinwegsehen muss: Wie wahrscheinlich ist es, dass der betrügerische Freund zufällig im gleichen Ort, im gleichen Hotel und im Zimmer nebenan das romantische Wochenende verbringt? Oder wie wahrscheinlich ist es, dass eine Anwältin, die rational und analytisch handelt durch und durch, sich auf einen Fremden einlässt, um mit ihm zu spionieren? Doch das macht es zu einem Liebesroman mit dem gewissen Humor und sorgt für ein kurzweiliges Leseerlebnis.
Ich hätte mir nur mehr detailreiche Beschreibungen und etwas mehr Kontext gewünscht. Denn in diesem Buch sind alle erzählten Begebenheiten irgendwie wichtig für den Fortgang der Geschichte und es wird so gut wie nichts drum herum erzählt oder erklärt. Das macht es einerseits zu einem relativ kurzen Lesevergnügen und hat bei mir andererseits dafür gesorgt, dass ich nicht so richtig tief in die Geschichte und die Emotionen der Protagonistin abtauchen konnte.
Alles in allem aber eine schöne, leichte Sommerlektüre, von der ich gerne mehr gehabt hätte.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Die Königsgemahlin in allen Facetten vorgestellt, aber nicht ganz einfach für Königsanfänger

Königsgemahlin Camilla
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Wer steckt hinter dem großen Namen Camilla? Was zeichnet sie aus und wie ist sie eigentlich als Mensch? All diese Fragen und noch viele mehr beantwortet die Biografie Königsgemahlin Camilla von Angela ...

Wer steckt hinter dem großen Namen Camilla? Was zeichnet sie aus und wie ist sie eigentlich als Mensch? All diese Fragen und noch viele mehr beantwortet die Biografie Königsgemahlin Camilla von Angela Levin.
Sie erzählt nicht nur von der Camilla heute, sondern geht zurück in die Zeit, als Charles und sie sich kennenlernten und zeichnet ihren Weg weiter bis zu ihrer jetzigen Stellung. Dabei ist diese Biografie so besonders dadurch, dass die Meinungen und Perspektiven vieler bekannter Persönlichkeiten aber auch von engen Weggefährten Camillas zu Wort kommen. So bekommt man als Leser einen ausgezeichneten Rundumblick auf die Camilla, die wir selbst nur aus dem Fernsehen und Hochglanzblättern kennen.
Wer sich für die Royals interessiert und ein gewisses Verständnis für Camillas Umfeld mitbringt, wird mit dieser Biografie noch mehr Details erfahren und dabei bestens unterhalten werden. Für mich als Königs-Laien allerdings war es zunächst etwas anstrengend, mich in den Schreibstil einzufinden und mich zwischen den verschiedenen Persönlichkeiten, die zu Wort kommen, zurechtzufinden. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten mochte ich aber besonders die Erzählungen zu Camillas Kindheit und zu ihren Eltern. Ebenso waren die Fotografien im Mittelteil des Buchs ein besonderes Highlight für mich, da ich bedingt durch mein Alter keine Erinnerungen an die frühen Jahre von Charles und Camilla habe.
Alles in allem ein Buch, das uns Camilla so vorstellt, als würde man sie danach wirklich in allen Facetten kennen.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Beklemmende Geschichte, aber nicht mein Schreibstil

Keine gute Geschichte
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Auch wenn der Titel des Romans „Keine gute Geschichte heißt“ erwartet man dennoch eine gute Geschichte. Und diese Geschichte hier spielt in einem Stadtteil von Essen und in ärmlichen Verhältnissen.
Denn ...

Auch wenn der Titel des Romans „Keine gute Geschichte heißt“ erwartet man dennoch eine gute Geschichte. Und diese Geschichte hier spielt in einem Stadtteil von Essen und in ärmlichen Verhältnissen.
Denn dorthin begleiten wir Protagonistin Arielle, die nach einem Klinikaufenthalt wegen Depression dorthin zurückkehrt, um ihre Großmutter krankheitsbedingt zu unterstützen. Wer nun auf eine liebevolle Oma, Enkelin à la weißt-Du-noch-damals-Geschichte hofft wird hier nicht fündig werden. Denn das Verhältnis zwischen den beiden ist alles andere als liebevoll. Und das obwohl Arielle bei ihrer Oma aufgewachsen ist, nachdem ihre Mutter damals verschwand. Genauso verschwunden sind jetzt auch zwei Mädchen aus diesem Viertel.
Das Besondere an diesem Roman ist wohl das Setting und die beklemmende Atmosphäre. Sie wird unterstützt von dem groben Schreibstil und den Gedankenausführungen, die Arielle an ihre Mutter richtet. Und obwohl das alles wunderbar in diese ärmlichen Verhältnisse passt, konnte ich mich mit dem Buch nicht ganz anfreunden. Mir war der Schreibstil zu derb und die Geschichte zu offen. Doch das ist ja schließlich eine Geschmacksfrage.
Wer also Geschichten mag, die nicht rosarot sind, sondern auch das traurige, schwere Leben zeigen, sollte hier zugreifen.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Glück auf Umwegen

Das Einmaleins des Glücks
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Das Buch „Das Einmaleins des Glücks“ von Katherine Colette rankt sich um die skurrile Germaine, der das Zwischenmenschliche nicht besonders liegt, und die dennoch versucht, ihren Platz in der Gesellschaft, ...

Das Buch „Das Einmaleins des Glücks“ von Katherine Colette rankt sich um die skurrile Germaine, der das Zwischenmenschliche nicht besonders liegt, und die dennoch versucht, ihren Platz in der Gesellschaft, ihre Karriere und ihr Glück zu finden. Doch sie muss lernen, dass das Glück wohl manchmal anders aussieht, als man zunächst vermutet.

Germaine hat ihren Job verloren und ist froh, dass sie nach längerer Suche, bei der telefonischen Seniorenberatung anfangen kann. Sie ist hochmotiviert und versucht die Effizienz zu erhöhen genauso wie die durchschnittliche Gesprächsdauer zu senken, indem sie den Senioren schnellstmöglich die gewünschte Antwort serviert und dabei gar nicht merkt, dass deren eigentliches Bedürfnis einfach nur ein nettes Gespräch sowie etwas menschliche Zuwendung ist. Ebenso wenig merkt Germaine leider auch, dass die Bürgermeisterin sie für ihre Zwecke nutzt, um das Seniorenzentrum zu sabotieren, welches es dem nahegelegenen Golfclub nicht immer leichtmacht. Doch wer ist hier eigentlich die gute Seite und wer die Böse? Für Germaine gar nicht so einfach festzustellen, denn auf der vermeintlich guten Seite der Bürgermeisterin begegnet ihr auch noch ihr früherer Schwarm Alan Cosgrove, der nun unter einem anderen Namen den Golfclub betreibt und nichts mehr von seiner Vergangenheit als Sudoku-Champion wissen will. Natürlich ist Germaine da sofort Feuer und Flamme, die Bürgermeisterin und Alan im Kampf gegen die bösen Senioren zu unterstützen. Doch sind die wirklich so böse? Germaine beginnt mehr und mehr zu zweifeln und entscheidet sich schlussendlich für die gute Seite und bekommt damit ein glückliches Leben mit vielen Freunden und einer kleinen großen Liebe.

Die Protagonistin wirkt wirklich sehr skurril und kann mit dem Sozialen und allem Zwischenmenschlichen so gar nichts anfangen. Sie ist verunsichert und wittert hinter vielen freundlichen Annäherungen ihrer neuen Kollegen nur Boshaftes. Die Zuwendung der Bürgermeisterin kommt ihr da gerade Recht, doch auch hier macht sich Germaines menschliche Schwäche bemerkbar, denn sie wird in keinster Weise skeptisch oder misstrauisch bei den Plänen der Bürgermeisterin. Germaine scheint nicht immer durchschaubar und man kann ihr Motiv nur erahnen. Im Laufe der Erzählung gewinnt sie beim Leser aber auf jeden Fall einiges an Sympathiepunkten dazu und man freut sich schlussendlich dann mit ihr über ihr persönliches Glück.

Der Titel des Buches hat in mir die Vorstellung geweckt, dass man miterleben kann, wie jemand erkennt, wodurch man glücklich wird. Dieser Vorstellung entspricht Germaine mit ihren Handlungen nicht ganz, denn man hat eher den Eindruck, dass sie zufällig erkennt, was gut für sie ist und sie in ihr Glück mehr oder weniger hineinstolpert. Dennoch hat mich das Buch ganz gut unterhalten und das Ende hat mir wiederrum sehr gut gefallen.

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