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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2023

wichtiges Buch

Der Junge im Rock
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Kurz zum Inhalt des Buches: Es geht um einen Jungen, der einen Rock tragen will. Er findet Röcke schön, bequem und praktisch. Doch dieser Junge wird ausgelacht von den anderen Kindern - und vor allem von ...

Kurz zum Inhalt des Buches: Es geht um einen Jungen, der einen Rock tragen will. Er findet Röcke schön, bequem und praktisch. Doch dieser Junge wird ausgelacht von den anderen Kindern - und vor allem von den Erwachenen. Schließlich unterstützt ihn der Papa und zieht selbst auch einen Rock an....

Ich finde das Thema total wichtig und bei uns auch irgendwie aktuell. Zugegeben, bei uns war es nicht der Rock, der Thema wurde, sondern die Farben und der Nagellack sowie die Haarlänge. Eigentlich alles total harmlos, doch stoßen gerade Jungen hier durchaus auf einige Vorurteile. Während es dem Ältesten bei uns egal war, reagierte der Mittlere anders, wodurch ich Bücher wie dieses zur Bestärkung wichtig finde. In diesem Buch werden negative Reaktionen wieder reproduziert. Natürlich kann man sich jetzt fragen: Braucht es das? Wäre ein total klischeearmes Buch nicht besser, wo keiner ein Problem damit hat und Jungen einfach Röcke tragen dürfen? Ich habe mich das beim Lesen auch gefragt und ich denke: Ja, noch brauchen wir das. Ich wünsche mir, dass wir das Buch in 20 Jahren nicht mehr brauchen. Aber jetzt braucht es das. Denn: Zumindest unsere Realität ist in diesem Buch gespiegelt, Reaktionen wie im Buch an der Tagesordnung. Die Worte des Buches sind nah an der Realität und können Betroffenen das Gefühl geben, nicht alleine zu sein. Das Kind im Buch erlebt Hänselein, die man natürlich keinem Kind wünscht. Doch ich fürchte, spätestens in der Schule kann man sie davor nicht mehr beschützen. Da ist es gut zu erfahren: Ich bin nicht allein. Und ich bin okay, wie ich bin. Ich darf anziehen, was ich will. Pfeif auf die anderen! In diesem Sinn - (noch) ein wichtiges Buch!

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Auf in die Schule!

Die wilden Schulzwerge - Endlich Schule!
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Schulbeginn ist für alle Beteiligten ein Neuanfang. Und mit diesem sind Erwartungen verknüpft. Erwartungen, wie es werden wird; was man lernen wird. Die Kinder der 1c erwarten sich: Schreiben, rechnen, ...

Schulbeginn ist für alle Beteiligten ein Neuanfang. Und mit diesem sind Erwartungen verknüpft. Erwartungen, wie es werden wird; was man lernen wird. Die Kinder der 1c erwarten sich: Schreiben, rechnen, lesen lernen. Strafarbeiten, Klassenarbeiten - doch das wird anfangs gar nicht erfüllt. Im Gegenteil: Stattdessen gibt es Morgenkreis, Ausmalen und erzählen. Nichts Neues für die wissbegierigen Kinder der 1c. Und so überlegen sie gemeinsam, wie sie mit dieser Situation umgehen können.

Wir kennen die wilden Zwerge nicht so gut, aber doch ein wenig. Dass die Charaktere nicht alle wieder vorkommen und die Illustrationen ein wenig anders sind, hat uns nicht gestört. Wir fanden sie sehr ansprechend und auch das Verhältnis von Text und Bild hat uns gut gefallen. Was mir als Elternteil nicht so gut gefallen hat, waren 2 Aussagen:
1. "Gewöhn dich schon mal dran. Auf die Frauen muss man immer warten." - S. 3. Diese Aussage reproduziert unnötig Klischees und ist nicht gerade hilfreich, wenn man versucht, Genderklischees aufzubrechen
2. Bei den Wörtern mit A. hätte unter den Schimpfwörtern der Angeber, der auf Platz 4 kommt, gereicht. Das andere Schimpfwort fand ich für den Fortgang der Geschichte nicht notwendig und doch sehr kräftig. Ich weiß aber, dass die Reproduktion von Schimpfwörtern sehr unterschiedlich gehandhabt wird.
Außerdem störte es mich, dass die für Erstleser wirklich angenehme Schriftgröße auf der letzten Seite aufgegeben wird und die Schrift plötzlich klein wird.

Was mir hingegen wirklich sehr sehr gut gefallen hat:
- die große Fibelschrift
- die schönen Bilder, die auch klischeearm waren und wo auch PoC vertreten sind (wird auch thematisiert und ein wenig erzählt)
- die Wendung der Erzählung: Es wird die Möglichkeit von politischem Engagement im Kleinen aufgezeigt. Mitspracherecht wird auf friedliche Weise erkämpft, es kommt zu einem Kompromiss, was ich wirklich toll fand. Die Lehrerin reagiert überhaupt super, etwa auch auf die beiden Eltern, die sich übergriffig und unangemessen benehmen.
- Die Elemente, die aus der Lebensrealität der Kinder aufgenommen wurden. Ich finde das Buch greift wirklich wunderbar einen Aspekt auf, der für manche Kinder sicher genau ihre Empfindungen spiegeln wird - für andere Kinder wohl weniger. Doch genau das ist ja die Herausforderung als Lehrkraft - manche können (wie ein Kind im Buch) bereits lesen und alle Buchstaben, andere gar nichts. Hier einmal die Kinder mit Leistungsvorsprung mal aufzunehmem, finde ich gut.

Ich finde das Buch im Großen und Ganzen gut gelungen. Ich werde beim Lesen die beiden Punkte, die mich störten, einfach abändern. Denn der Rest ist wirklich sehr gut gelungen!

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Veröffentlicht am 27.06.2023

reizvolle Geschichte

Hiding Hurricanes
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Ich hab die Bände in chronologischer Reihenfolge gelesen. Creed und Lenny hatten schon in den Bänden davor spürbare Energie, die sich nun gut zeigte. Dass Lenny aber ein so großes Geheimnis mit sich trägt ...

Ich hab die Bände in chronologischer Reihenfolge gelesen. Creed und Lenny hatten schon in den Bänden davor spürbare Energie, die sich nun gut zeigte. Dass Lenny aber ein so großes Geheimnis mit sich trägt und Daisy die Geschichte noch so beeinflusst, gab der Geschichte einen besonderen Reiz. Die Geschichte erzählt von vielem, das mir sehr sehr gut gefallen hat. Vorurteile werden aufgenommen, viele Themen angeschnitten. Gerade die Vergangenheit von Lenny hat mich sehr getroffen. Was ich nicht ganz so überzeugend fand, war Daisys Leben und auch, was sie auf der Arbeit so erlebte. Ich mag vielleicht voll von Vorurteilen sein, aber irgendwie traute ich das keinem Club zu, dass das entworfene Bild der Realität entsprechen sollte. Sonst toll und vor allem die Andeutungen auf Band 4 machten mich sehr sehr neugierig!

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Veröffentlicht am 27.06.2023

spannend zu lesende Geschichte, etwas unrealistisch

Burning Bridges
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Eine Studentin mit eigener Wohnung in Fletcher mit Namen Ella bekommt von einem Footballstar das Herz gebrochen. Er hintergeht sie über ein Jahr und auch ihre Freundinnen sind unter denjenigen, mit denen ...

Eine Studentin mit eigener Wohnung in Fletcher mit Namen Ella bekommt von einem Footballstar das Herz gebrochen. Er hintergeht sie über ein Jahr und auch ihre Freundinnen sind unter denjenigen, mit denen Ella betrogen wird. Vollkommen fertig läuft sie blind vor Tränen und Trauer aus dem Lokal - bis sie auf schmierige Typen trifft, die sie anmachen. Wie gut, das Chess in der Nähe ist, den sie bis dahin noch nicht kennt. Sie trifft ihn ein zweites Mal und hat bald schon einen neuen Mitbewohner, ohne wirklich viel über ihn zu wissen....

Mich hat die Geschichte fasziniert. Die Schilderungen eines Untergrundes mit Kämpfen, klaren Regeln und einer vollkommen verborgenen Welt waren sehr mitreißend geschildert. Ich wollte gar nicht aufhören, darüber zu lesen. Ich fand die Geschichte echt gut geschrieben und es blieb allein durch die wenigen Infos, die man anfangs von Chess hatte, lange sehr spannend, was hinter all dem steckt. Die Vergangenheit beeinflusst die Gegenwart und prägt die beiden sehr. Was mich hingegen nicht so ganz überzeugen konnte, war Ellas Handeln. Ella wirkt auf mich eigentlich weder besonders irrational noch naiv. Dennoch holt sie sich einen wildfremden Menschen ins Haus, folgt ihn in zwielichtige Orte, handelt meiner Meinung nach eher unüberlegt - und das alles, nachdem gerade erst ihr Herz gebrochen wurde. Dass sie so bald nach der Trennung schon frei ist für den nächsten Partner, verwundert mich. Dennoch hab ich das Buch total gerne gelesen und wollte wissen, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Athmosphärisch besonders schönes Bilderbuch

Träumer
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Was willst du mal werden? Diese Frage kennt wohl jedes Kind. Manche tun sich leicht bei der Antwort. Doch der Junge, um den es im Buch geht, gehört nicht zu denen. Er tut sich schwer. Was soll ...

Was willst du mal werden? Diese Frage kennt wohl jedes Kind. Manche tun sich leicht bei der Antwort. Doch der Junge, um den es im Buch geht, gehört nicht zu denen. Er tut sich schwer. Was soll mal aus ihm werden? Was will er werden? Andere haben ganz konkrete Pläne, aber er... Er bespricht sich mit seinem Vater und sein Vater erklärt ihm, dass es auf der Welt Macher gibt, die, die viel nachdenken und schließlich Kinder, die so sind wie das Kind in der Geschichte. Ein Träumer. Ich finde die Geschichte ermutigend für Kinder, die sich unsicher sind und oft ermahnt werden, weil sie ständig nur träumen. Was ich etwas unglücklich finde, sind die Begriffe in gewisser Weise. Ich denke nämlich, dass auch Träumer ganz viel Denken und sich in ihren Gedanken verlieren, sich ganz darauf einlassen können. Die Denker im Buch sind meinem Verständnis nach die, die analytisch denken und eher dieses problemlösende Denken sich angeeignet haben. Es werden die Begriffe super erklärt, sodass auch klar ist, was gemeint ist. Wie gesagt, nur die Begriffe selbst fand ich im ersten Moment ein wenig unglücklich und auch die Seiten bis zu Beschreibung. Denn während die Macher kurz und knapp beschrieben werden können, ebenen die Denker, werden die Träumer mit etwas wirr wirkenden Worten versucht zu umschreiben, bevor sie beschreiben werden mit "Sie sind was ganz Besonderes!“ - was mich unweigerlich an Inklusion und Co erinnerte von der Wortwahl. Was mich sprachlich manchmal etwas Nachdenken und stolpern ließ, wurde durch wunderschöne Bilder wieder wettgemacht. Die Bilder laden selbst zum Träumen ein und haben eine sehr eindrückliche Farbgebung, die eine ganz besondere Atmosphäre erzeugt, die das Buch prägt. Diese athmosphärisch toll eingegangene Stimmung, die träumen und kreativ sein so positiv und wertschätzend beschreibt, hat mich sehr angesprochen. Ein stimmungsvolles Buch!

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