Cover-Bild Rechne immer mit dem Schlimmsten
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 10.04.2017
  • ISBN: 9783959670869
Petteri Nuottimäki

Rechne immer mit dem Schlimmsten

Wibke Kuhn (Übersetzer)

Alles kommt anders, immer! Das lernt der strenge Matti, als er mit Frau und Kindern von Finnland nach Schweden umsiedelt. Er verkauft nützliche Insekten zur Schädlingsbekämpfung und sieht seinen eigentlichen Lebensinhalt darin, den Nachwuchs auf das richtige, das harte Leben vorzubereiten. Die wollen jedoch lieber Billard spielen, Samthosen tragen und nichts tun. Der Zeitgeist der Siebziger Jahre macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Aber eins der Kinder soll sein Lebenswerk erben, bevor er stirbt. Matti ersinnt eine List.

"Herrlich schräg liest sich das Romandebüt des Finnen Petteri Nuottimäki unter dem Titel Rechne immer mit dem Schlimmsten. […] Was den schwarzen Humor betrifft, hat uns der Norden einfach eine Menge voraus." NORR Magazin (Kristina Maid-Zinke)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2017

Skurrile Abenteuer einer finnischen Familie in Schweden - ironisch erzählt

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"Rechne immer mit dem Schlimmsten" - Der Name ist Programm bei diesem Roman von Petteri Nuottimäki.
Matti, ein kauziger Finne, ist mit seiner Frau nach Schweden ausgewandert. Die beiden haben vier Kinder, ...

"Rechne immer mit dem Schlimmsten" - Der Name ist Programm bei diesem Roman von Petteri Nuottimäki.
Matti, ein kauziger Finne, ist mit seiner Frau nach Schweden ausgewandert. Die beiden haben vier Kinder, die alle sehr unterschiedlich sind.
Der Vater Matti hat sich eine Existenz mit einer Firma aufgebaut, die Raubinsekten zur Schädlingsbekämpfung zur Verfügung stellt.
Um die Existenz seiner Kinder und der Familie zu sichern, möchte er seinen Nachfolger in der Firmenleitung unter den Kindern wählen und stellt allen daher eine Aufgabe.

Das Buch wird von einem Erzähler in einer recht distanzierten und ironischen Weise erzählt. Er beschreibt die vollkommen abstrusen und skurrilen Erlebnisse von Matti sowie auch die der Kinder.
Letztendlich passiert ein Malheur nach dem anderen, so dass dem Leser die handelnden Personen mitunter richtig leid tun.
Unterbrochen wird der Lesefluss durch zahlreiche sehr umfangreiche Fußnoten, die z.B. auf die finnisch-russische Geschichte eingehen.

Am Ende geht alles doch irgendwie noch gut aus und die Fäden der Handlung werden zusammengeführt.

Ich bin mit dem sehr eigenwilligen Humor der Erzählung nicht so richtig warm geworden, aber für Leser, die gerne ironisch erzählte skandinavische Comedies lesen, ist das Buch sicherlich zu empfehlen.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Schlimmer geht immer

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Das scheint die Devise zu sein, unter der der Finne Matti lebt. Nach seinem Kriegseinsatz flieht er vor dem kommunistischen Terror gemeinsam mit seiner Frau und den Kindern nach Schweden. Hier gründet ...

Das scheint die Devise zu sein, unter der der Finne Matti lebt. Nach seinem Kriegseinsatz flieht er vor dem kommunistischen Terror gemeinsam mit seiner Frau und den Kindern nach Schweden. Hier gründet er ein eigenes Unternehmen, in dem er Insekten an Forstwirte verkauft, die Schädlinge vernichten. Doch eine Kriegsverletzung macht ihm zu schaffen, als plötzlich feststeht, dass er nicht mehr lange zu leben hat, denkt er sich eine Aufgabe für seine Kinder aus, um entscheiden zu können, wer die Firma übernehmen soll.
Nun hat Matti ganz eigene Ansichten zu eigentlich allem und auch einen ganz speziellen Erziehungsstil. Kein Wunder also, dass die Kinder ebenfalls ein wenig eigenartig geraten. Auch Mattis Frau Beata scheint seltsam zu sein, lässt sie ihrem Mann doch viele Marotten durchgehen und interveniert nur im Notfall.
Insgesamt also eine Figurenkonstellation der ungewöhnlichen Art. Normale Figuren tauchen höchstens als Statisten auf.
Die Erzählhaltung ist die eines Autobiographen, der dem geneigten Leser sogar durch Fußnoten bestimmte Dinge erläutert, die nur Finnen automatisch verstehen würden.
Die Handlung ist skurril, die Anschlüsse, Wendungen, Ideen, die der Autor einbringt, wie er von einem Thema zum nächsten hüpft, wie er kommentiert und relativiert, das macht Spaß beim Lesen. Allerdings bleiben die Figuren dadurch sehr unnahbar, es gibt auch nicht wirklich eine Identifikationsfigur, sodass es sich gegen Ende ein wenig hinzieht. Da nützt auch die Überraschung nicht mehr.
Ein wenig mehr Plot wäre schön gewesen, ein wenig mehr Tiefe ebenfalls.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Das Leben in den Siebzigern in Schweden: Ein überehrgeziger Vater, seine Frau und drei nichtsnutzige Kinder.

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„Rechne immer mit dem Schlimmsten“ von Petteri Nuottimäki erzählt die Familiengeschichte der Aaltos, die sich, nur um nicht ganz oben im Telefonbuch zu stehen, in „Alto“ umbenennen lassen haben. So skurril ...

„Rechne immer mit dem Schlimmsten“ von Petteri Nuottimäki erzählt die Familiengeschichte der Aaltos, die sich, nur um nicht ganz oben im Telefonbuch zu stehen, in „Alto“ umbenennen lassen haben. So skurril das klingt, umso skurriler ist die ganze Familienbande. Dieses Buch beschreibt das Leben Mattis, seine Zeit während des Krieges, seine Beziehung zu seiner Frau und letztendlich auch das Leben seiner Kinder. Von klein auf begleitet man die drei, der vierte kam schon als kleines Kind beim Spielen mit einer Granate ums Leben. Doch so sehr Matti sich für die Erziehung der Kinder eingesetzt und sich bemüht hat, diese zu ehrgeizigen Personen zu erziehen, scheint doch alles aus dem Ruder zu laufen: Raimo häuft Spielschulden an, Elina umgibt sich immer noch mit den falschen Jungs und Antti… nun, der Jüngste der Baggage, Antti, zeigt überhaupt kein Talent für irgendetwas. Doch einem dieser Nichtsnutze muss Matti sein Unternehmen vererben, in das er ein Leben lang sein Herzblut gesteckt hat; besonders jetzt, wo er krank ist, muss jemand den Laden übernehmen. Doch wie soll er sich zwischen diesen Nieten, die seine Kinder sind, entscheiden, um das Unheil noch gering zu halten?

„Rechne immer mit dem Schlimmsten“ ist Petteri Nuottimäkis erster Roman. Der gebürtige Finne erzählt mit einer Riesenportion schwarzem Humor die Lebens- und Leidensgeschichte Mattis. Dieser muss nicht nur schauen, dass sein Geschäft gut läuft, sondern auch dafür sorgen, dass aus seinen nicht gerade ehrgeizigen Kindern noch etwas wird. Und sowieso hat er sie doch anders erzogen, Kämpfer sollten sie sein, die sich gegenseitig übertrumpfen wollen! Doch leider ist dem nicht so. Alle seine Kinder scheinen ihm nur Ärger zu machen. Seitdem einer der Zwillinge, Risto, als kleiner Junge umgekommen ist, ist sowieso alles anders. Ohne es zugeben zu wollen, fühlen Matti sowie Ristos Zwillingsbruder Raimo sich amputiert. Doch für Gefühle ist im Hause Alto keine Zeit: Jedes Jahr zum Geburtstag muss das Geburtstagskind sich vor Mattis Schreibtisch stellen und verkünden, wie seine Zukunftspläne aussehen und was bisher dafür unternommen wurde. Man könnte meinen, dass diese Erziehung zu realistischen Träumen und das ewige „Kleinhalten“ Mattis Kindern nicht gut getan hat. Schließlich ist der Eine eine schlimmere Enttäuschung als der Andere. Als Matti krank wird und sein Unternehmen einem seiner Kinder vermachen muss, greift er daher zu einem ausgeklügelten Plan: Jedem seiner Kinder stehen 100.000 Kronen zu, und jeder darf damit machen, was er will. Der, der aus seinem Geld jedoch das Beste macht und echten Unternehmergeist zeigt, soll Mattis Unternehmen erben. Gesagt, getan. Es beginnt das Chaos, wenn Raimo, Elina und Antti losziehen, um etwas auf die Beine zu stellen, das ihren alten Herrn überzeugen wird…

Matti war es gar nicht wichtig, dass die Kinder viel Geld verdienen oder berühmt werden sollten. Er wollte ihnen nur helfen, in einer harten, unbegreiflichen Welt zurechtzukommen. Er wollte sie nicht zu Menschen erziehen, die am Ende unter die Räder kamen und zurückbleiben mussten.

Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com

Veröffentlicht am 01.06.2017

Finne Matti und das Mittelmaß

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Der Finne Matti zieht mit seiner Frau Beata von Finnland nach Schweden, bepackt mit Vorurteilen über das „fremde“ Land und deren Einwohner. Doch nicht nur seine negative Einstellung Schweden gegenüber ...

Der Finne Matti zieht mit seiner Frau Beata von Finnland nach Schweden, bepackt mit Vorurteilen über das „fremde“ Land und deren Einwohner. Doch nicht nur seine negative Einstellung Schweden gegenüber hat er mit im Gepäck, sondern auch besondere Erziehungsmethoden, die er seinen Kindern bereits in ganz jungen Jahren angedeihen lässt. Aus allem macht er einen Wettkampf und spornt seine Nachkommen zu immer besseren Leistungen an. So stehen vor allem die Zwillinge Raimo und Risto in einem ständigen Konkurrenzkampf, der nicht nur Gutes bringt. Matti vertritt außerdem die Meinung, dass man sich nicht aus der Masse herausheben soll. Mittelmaß also! Er gibt damit das Credo seines eigenen Vaters weiter. Pessimismus gehört auch zu seinem Leben, getreu dem Motto „Rechne immer mit dem Schlimmsten“ kommt die Lebensfreude bei ihm bisweilen zu kurz. Seine Frau Beata dagegen ist der Ruhepol der Familie und braucht oft starke Nerven. Als ein Unglücksfall die Familie ereilt und zudem seine Bemühungen, seine Kinder für sein Lebenswerk, den Verkauf von Raubinsekten, zu begeistern, fehlschlägt, kommt er auf eine ganz andere Idee. Natürlich hat sein Versuch wieder den Charakter eines Wettkampfes unter den Geschwistern.
Das Cover stellt einen sehr guten Bezug zum Inhalt des Buches dar. Im Laufe der Geschichte erschließt sich dem Lesen die Bedeutung dieses hässlichen Hundes auf dem Billardtisch.
Der Autor springt in der Zeit ziemlich wahllos vor und zurück, das sorgt für Verwirrung und macht die Geschichte unnötig kompliziert. Die Schreibweise ist genauso gewöhnungsbedürftig wie der Schreibstil, der an eine Biografie oder einen Bericht erinnert. Die Fußnoten irritieren mich manchmal doch sehr. Dagegen finde ich die Idee, den Leser in die Geschichte einzubeziehen ganz gelungen. Matti ist mir nicht sonderlich sympathisch, da er es mit seiner eigenwilligen Erziehungsmethode doch recht übertreibt und seine Vorurteile sind bisweilen grauenhaft. Doch tut er mir auch manchmal leid, denn er meint es sicherlich gut mit seinen Kindern – schießt jedoch oft weit übers Ziel hinaus. Seine Frau Beata bleibt in der Geschichte sehr blass und wirklich gefallen hat sie mir nur mit ihrer Treppenliftaktion. Für Lacher haben bei mir vor allem die wirklich dummen und blauäugigen Aktionen von Raimo gesorgt. Selbst jetzt weiß ich nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll. Leider wiegen für mich die lustigen Passagen das Durcheinander beim Vor und Zurück in der Zeit und dem eigenwilligen Erzählstil nicht auf. Schade, denn ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut und gehofft, dass es mich zum Lachen bringt. Letztlich musste ich mich fast schon überwinden weiterzulesen. Deshalb vergebe ich hier nur 2 Punkte.