Humorvoll
Der Gärtner war's nicht!„...Ich bin sozial nicht kompetent genug, um mit Leuten, die mich langweilen, über dinge zu sprechen, die mich nicht interessieren...“
Die beiden Zwillingsschwestern Konny und Kriemhild sind über 60 und ...
„...Ich bin sozial nicht kompetent genug, um mit Leuten, die mich langweilen, über dinge zu sprechen, die mich nicht interessieren...“
Die beiden Zwillingsschwestern Konny und Kriemhild sind über 60 und führen eine Pension. Die läuft mehr schlecht als recht. Da meldet sich eine Band namens Cordt an. Sie buchen für eine Woche alle freien Zimmer. Doch die Freude wird bald durch einen Mord getrübt.
Die Autorin hat einen humorvollen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Gegensätzlicher wie Konny und Kriemhild können zwei Schwestern nicht sein. Mit obigen Zitat charakterisiert sich Kriemhild selbst. Sie ist für die Küche zuständig und muss aufpassen, dass sie bei den Gästen nicht von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt.
Konny ist offen und kann deshalb mit den Gästen gut umgehen.
Die Band entpuppt sich als eine Gruppe von Individualisten, die sich brauchen, aber trotzdem häufig in den Haaren haben. Die Frauen stehen auf Leon, den Sänger. Der scheint aber mit ihnen nur zu spielen.
Der Schriftstil des Buches zeichnet sich durch seine humorvollen Spitzen und die gut ausgearbeiteten Dialoge aus. Allerdings dauert es etwas, bis wirklich Spannung aufkommt.
Zwei Protagonisten geben der Geschichte ein besonderes Flair. Das ist zum einen der Kater Amunhotep. Er entstammt einer Rasse ohne haarendes Fell und weiß genau, was er will. Hier ist seine, kursiv wiedergegebene, Reaktion, als er Frauchen in den Keller begleiten soll.
„...Da runter? Bin ich meschugge? Never ever!...“
Zum anderen ist es Herr Hirsch. Den ehemaligen Filialleiter einer Bank haben die Schwestern nach seinem Schlaganfall bei sich zeitweise ein Heim geboten. Er ist Aphasiker. Er antwortet immer mit zusammengesetzten Substantiven, und nur die Schwestern wissen, was er damit meint.
Zu den sprachlichen Glanzleistungen gehören die Abschnitte, in denen die Inhaber und Gäste der Pension nach und nach den Toten sehen. Ihre Reaktionen und köstlich amüsant, trotz dem Ernst der Situation.
Auch die Ermittlungsmethoden der Schwester haben mir häufig ein Lächeln entlockt.
Um die Haushaltskasse aufzubessern, beantwortet Konny für eine Zeitschrift Leserbriefe und gibt Lebensratschläge. Je ein Brief mit ihrer Antwort steht vor jedem Kapitel. Wie die Briefschreiber wohl reagiert haben?
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das folgende Zitat fasst das Geschehen gekonnt zusammen:
„...Immer, wenn etwas zu gut aussieht, um wahr zu sein, ist es nicht wahr. Und hat einen Haken...“