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Christina19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2023

Authentische Eindrücke vom Leben im 19. Jahrhundert

Perlenbach
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"Perlenbach" ist der zweite Band der Eifel-Trilogie, der im ausgehenden 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt. Er erzählt von Wilhelm, Jacob und Luise, die sich als Kinder aus unterschiedlichen ...

"Perlenbach" ist der zweite Band der Eifel-Trilogie, der im ausgehenden 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt. Er erzählt von Wilhelm, Jacob und Luise, die sich als Kinder aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kennenlernen. Sie eint der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben: der freien Berufswahl, dem gesellschaftlichen Aufstieg und dem Finden der wahren Liebe. Auf der Suche nach der Verwirklichung ihrer Träume stoßen alle drei schon bald an die Konventionen und Regeln ihrer Zeit...

Der Roman lässt sich gut lesen, auch wenn man den ersten Band "Ginsterhöhe" nicht kennt. Auf anschauliche Art und Weise werden die Gegebenheiten in der Eifel um die Jahrhundertwende geschildert. Durch die Fakten, die in die Geschichte einfließen (wie der Deutsch-Französische Krieg oder der Bau der Urfttalsperre) wirkt die Handlung sehr authentisch.
Das erste Drittel des Buches fand ich teilweise etwas langatmig. Den Wendepunkt bringt ein Vorkommnis zwischen den drei Hauptfiguren auf einem Fest. Dieses läutet den zweiten Teil des Romans ein, in dem die Geschichte um Wilhelm, Jacob und Luise an Fahrt aufnimmt. Ab hier wird es deutlich spannender!
Der Schreibstil ist verständlich und lässt sich leicht lesen. Als besonders empfand ich die unterschiedlichen Erzählperspektiven: Während der überwiegende Teil des Romans aus Sicht eines außenstehenden Beobachters berichtet wird, sind einzelne Passagen in Form von Tagebucheinträgen einer Nebenfigur gestaltet. Dadurch bleibt es beim Lesen abwechslungsreich.
Wer gerne historische Romane mag, ist mit "Perlenbach" gut bedient!

Veröffentlicht am 17.07.2023

Lesenswert bei diagnostiziertem Reizdarm

Scheiß-Angst
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Das Buch "Scheiss-Angst" der selbsternannten "Kackfluencerin" Karina Spiess beinhaltet ihre Krankheitsgeschichte angefangen bei den ersten Symptomen bis heute. Dabei werden die Auslöser beleuchtet, das ...

Das Buch "Scheiss-Angst" der selbsternannten "Kackfluencerin" Karina Spiess beinhaltet ihre Krankheitsgeschichte angefangen bei den ersten Symptomen bis heute. Dabei werden die Auslöser beleuchtet, das Reizdarmsyndrom medizinisch eingeordnet und eine Reihe Therapiemöglichkeiten vorgestellt.

Das Buch ist eine gute Mischung aus persönlichen Erfahrungen und Fachwissen. Es war für mich interessant, von Kikis Erlebnissen mit dem Reizdarmsydrom zu lesen. Als Betroffene(r) kann man schnell einige Parallelen feststellen und fühlt sich dadurch weniger allein mit der Krankheit. Besonders hilfreich empfand ich die Informationen über die Zusammenhänge im Körper (Darm-Hirn-Achse) sowie die vielfältigen Therapieansätze. Eine schöne Idee sind außerdem die Aufforderungen, aktiv mitzumachen, beispielsweise eigene Symptome zu notieren, unverträgliche Lebensmittel zu reflektieren oder sich hilfreiche Affirmationen zu überlegen. Dafür ist im Buch an etlichen Stellen Raum für eigene Notizen gelassen worden.
Die Kapitel sind logisch aufeinander aufgebaut. Sie ließen sich leicht und schnell lesen, beinhalten aber hier und da umgangssprachliche Formulierungen und einige Wiederholungen.

Veröffentlicht am 14.07.2023

Ein Roman für Architekturliebhaber

Das Haus am Meeresufer
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Der Roman gibt einen ausführlichen Einblick in das Leben und Wirken von Eileen Gray. Nach ihrem Kunststudium in London und Paris wird die Irin in der französischen Hauptstadt sesshaft und beginnt, zunächst ...

Der Roman gibt einen ausführlichen Einblick in das Leben und Wirken von Eileen Gray. Nach ihrem Kunststudium in London und Paris wird die Irin in der französischen Hauptstadt sesshaft und beginnt, zunächst Möbel zu entwerfen, später auch ganze Innenräume zu gestalten. Als sie auf Jean Badovici trifft, ermutigt sie dieser zum Bau eines Hauses. Obwohl Eileen Gray Talent hat, hat sie es als Frau im 20. Jahrhundert schwer, sich in der männerdominierten Branche durchzusetzen. Als Le Corbusier ihr Werk E.1027 zerstört, ist auch Eileen Gray am Boden zerstört. Erst viele Jahre später erfährt die Künstlerin die verdiente Anerkennung.

Architektur und Innenarchitektur sind Themen, die mich sehr interessieren, weshalb mich das Buch sofort angesprochen hat. Ich mochte die Erzählperspektive sehr gerne: Die Geschichte Eileen Grays wird rückblickend in Ich-Perspektive geschildert, wodurch man den Eindruck gewinnt, die Künsterlin selbst erzählte ihre Lebensgeschichte. Dabei werden immer wieder Rückblicke und Vorausschauen gewährt. Der Erzählstil ist beinahe poetisch, einem Gedicht gleich. Ich fand ihn für die Zeit, in der die Handlung spielt, passend, jedoch nicht ganz einfach zu lesen. Gut hätte es mir gefallen, wenn im Buch einige Fotografien eingebunden wären, die die Werke Grays wie ihren "Adjustable Table" oder das Haus E.1027 zeigen.
Trotz des anspruchsvollen sprachlichen Niveaus und fehlender Anschauung ist der Roman für Achitekturliebhaber lesenswert!

Veröffentlicht am 29.06.2023

Für Führungskräfte ein Muss!

Berge, Trolle, tiefe Sehnsucht
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In der Erzählung "Berge, Trolle, tiefe Sehnsucht" begibt sich Martha, die Leiterin eines Start-ups, vollkommen ausgebrannt auf eine fünfwöchige Reise durch Norwegen. Sie bewandert dort als Pilgerin den ...

In der Erzählung "Berge, Trolle, tiefe Sehnsucht" begibt sich Martha, die Leiterin eines Start-ups, vollkommen ausgebrannt auf eine fünfwöchige Reise durch Norwegen. Sie bewandert dort als Pilgerin den Olavsweg, auf dem sie einige Bekanntschaften macht und tiefsinnige Gespräche führt. Martha erfährt viel über den Umgang mit Menschen, vor allem den von Führungskräften mit ihren Angestellten. Dabei lernt sie sich selbst besser kennen und erreicht ihr Ziel Trondheim als veränderter Mensch.

Das Cover des Buches zeigt auf den ersten Blick, dass die Erzählung in Norwegen spielt. Mit seinen hohen Bergen, Fjorden und typischen roten Holzhäusern wirkt es sehr idyllisch.
Der Schreibstil der Autorin Susanne Ringen trägt dazu bei, dass man gut in die Geschichte kommt und diese sich flüssig lesen lässt.
Das Buch hat sehr viel Tiefgang, sodass man sich viel daraus für das eigene Leben mitnehmen kann. Vor allem im Mittelteil reiht sich ein Gespräch an das andere und somit auch eine Erkenntnis an die vorhergehende. Hier erging es mir beim Lesen ähnlich wie der Hauptfigur Martha, die die vielen neuen Impulse und die daraus resultierenden Gedanken erst einmal ordnen musste. Ich hätte mir an dieser Stelle daher ein etwas langsameres Erzähltempo und mehr Leichtigkeit gewünscht. Am Ende fügen sich die vielen neu gewonnenen Erkenntnisse zu einem Gesamtbild zusammen, sodass sowohl bei Martha als auch bei mir mehr Klarheit herrschte.
Die Erzählung eignet sich für alle, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen und noch herausfinden wollen, wie es für sie weitergehen kann. Unbedingt lesen sollten dieses Buch außerdem Führungskräfte!

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Ein typischer Jonasson...

Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte
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Das Buch „Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte, ist mir durch sein besonderes Cover ins Auge gestochen. Wie alle Romane von Jonas Jonasson ist es mit einem Tiermotiv versehen und ...

Das Buch „Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte, ist mir durch sein besonderes Cover ins Auge gestochen. Wie alle Romane von Jonas Jonasson ist es mit einem Tiermotiv versehen und in schlichter Farbigkeit gehalten. Ich mag die Gestaltung sehr gerne, auch wenn ich den Zusammenhang zwischen der Giraffe und dem Inhalt nicht ganz verstehe – vielleicht hätte ein Kaffernbüffel oder ein Löwe besser gepasst!?

Inhaltlich und stilistisch ist das Buch ein typischer Jonasson: Die Geschichte steckt voller Witz, kurioser Zufälle und unvorhergesehener Wendungen: Nachdem der Schwede Kevin von seinem Vater in Afrika ausgesetzt wurde, wächst er bei Ole Mbatian, seines Zeichens Häuptling der Massai und Medizinmann, auf. Eines Tages reist Kevin zurück nach Schweden, woraufhin Ole Mbatian ihm folgt und in Stockholm für so einiges Chaos sorgt… Die Charaktere zeichnet Jonasson für den Leser gut greifbar. Der Handlungsverlauf ist manchmal sehr detailliert beschrieben und teils rasant erzählt - meistens kann man ihm aber gut folgen. Eine wichtige Rolle im Buch spielen Werke der Künstlerin Irma Stern. Hier verschwimmen Realität und Fantasie, denn während einige ihrer Bilder als Farbdrucke im Buch zu finden sind, sind andere Werke, die ihr in der Geschichte zugeschrieben werden, frei erfunden.

„Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte“ ist ein sehr unterhaltsamer Roman. Leser, die realistische Erzählungen mögen, sind mit einem anderen Buch allerdings besser beraten.

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