Ein Roman für Architekturliebhaber
Das Haus am MeeresuferDer Roman gibt einen ausführlichen Einblick in das Leben und Wirken von Eileen Gray. Nach ihrem Kunststudium in London und Paris wird die Irin in der französischen Hauptstadt sesshaft und beginnt, zunächst ...
Der Roman gibt einen ausführlichen Einblick in das Leben und Wirken von Eileen Gray. Nach ihrem Kunststudium in London und Paris wird die Irin in der französischen Hauptstadt sesshaft und beginnt, zunächst Möbel zu entwerfen, später auch ganze Innenräume zu gestalten. Als sie auf Jean Badovici trifft, ermutigt sie dieser zum Bau eines Hauses. Obwohl Eileen Gray Talent hat, hat sie es als Frau im 20. Jahrhundert schwer, sich in der männerdominierten Branche durchzusetzen. Als Le Corbusier ihr Werk E.1027 zerstört, ist auch Eileen Gray am Boden zerstört. Erst viele Jahre später erfährt die Künstlerin die verdiente Anerkennung.
Architektur und Innenarchitektur sind Themen, die mich sehr interessieren, weshalb mich das Buch sofort angesprochen hat. Ich mochte die Erzählperspektive sehr gerne: Die Geschichte Eileen Grays wird rückblickend in Ich-Perspektive geschildert, wodurch man den Eindruck gewinnt, die Künsterlin selbst erzählte ihre Lebensgeschichte. Dabei werden immer wieder Rückblicke und Vorausschauen gewährt. Der Erzählstil ist beinahe poetisch, einem Gedicht gleich. Ich fand ihn für die Zeit, in der die Handlung spielt, passend, jedoch nicht ganz einfach zu lesen. Gut hätte es mir gefallen, wenn im Buch einige Fotografien eingebunden wären, die die Werke Grays wie ihren "Adjustable Table" oder das Haus E.1027 zeigen.
Trotz des anspruchsvollen sprachlichen Niveaus und fehlender Anschauung ist der Roman für Achitekturliebhaber lesenswert!