Auch als Hörbuch ein Genuss, die souveräne Kulturgeschichte des Wieners Egon Fridell
Egon Friedell brilliert mit jenem Wiener Charme, der Unverschämtheiten und Beleidigungen auf eine Weise serviert, dass man denkt, es handele sich um leckere Sachertorte mit Fiaker, einem dieser berühmten ...
Egon Friedell brilliert mit jenem Wiener Charme, der Unverschämtheiten und Beleidigungen auf eine Weise serviert, dass man denkt, es handele sich um leckere Sachertorte mit Fiaker, einem dieser berühmten österreichischen Kaffeezubereitungen.
Er verstarb zu früh,, um seine Kulturgeschichte um die Unkultur-Geschichte seiner Landsleute nach dem "Anschluss" seines Heimatlandes in der Zeit des Holocaust erleben zu müssen - vielleicht ein Segen?.
Nun bitt'schön, Herrschaften, wollen'S bei der Wahrheit bleiben: Am 16. März 1938 gegen 22 Uhr stürzte sich dieses jüdische Genie im Morgenmantel aus dem dritten Stock seiner Wiener Etablissements, um den SA-Männer zuvorzukommen.
Dies nur am Rande erwähnt, denn seine "Kulturgeschichte der Neuzeit" ist ein Genuss und mit einer derartigen Souveränität geschrieben, dass sich potentielle Leser durch das unschöne Ableben des Autors nicht von der Lektüre abhalten lassen sollten.