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Veröffentlicht am 29.06.2023

Zu viel

A place for YOURSELF (YOURSELF - Reihe 2)
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Nachdem ich den ersten Teil der Yourself- Reihe von Mara Schnellbach gelesen hatte, hatte ich mich sehr auf die Geschichte von Siwon und Chiron gefreut, die man dort bereits schon etwas kennengelernt hat.

Der ...

Nachdem ich den ersten Teil der Yourself- Reihe von Mara Schnellbach gelesen hatte, hatte ich mich sehr auf die Geschichte von Siwon und Chiron gefreut, die man dort bereits schon etwas kennengelernt hat.

Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr poetisch, zart und sanft, wie man es schon aus dem vorherigen Teil gewohnt war.

Die Charaktere sind definitiv nicht 0815, sondern wirklich mal besonders, neu und sehr gefühlvoll. Besonders Chiron hatte es mir mit seiner miesen Laune schon irgendwie sehr angetan.

Und obwohl ich mich sehr auf die beiden gefreut hatte, muss ich leider sagen, dass mich dieses Buch nicht ganz so sehr von sich überzeugen konnte, wie "A way to yourself".

Es fehlte mich hier doch etwas sehr an einer Handlung, ich hatte in manchen Momenten einfach das Gefühl, dass wirklich nichts passiert und es nur so vor sich hinläuft.

Der Schreibstil gefiel mir im ersten Teil auch wirklich sehr gut und in manchen Momenten traf er auch direkt ins Herz.
Bei diesem Teil muss ich allerdings sagen, dass es mir einfach zu viel war. Zu viele Emotionen und Gefühle.
Die Charaktere, egal welchen Alters geben auch immer sehr tiefsinnige und aufbauende Kommentare von sich. Für mich war dies in manchen Fällen unpassend und auch etwas unrealistisch. Mir fehlte es einfach an normalen Unterhaltungen. Hier wirkte manches doch sehr gestellt und gestelzt.

Was mir an diesem Buch aber am meisten gefehlt hat, war Leichtigkeit. Die Geschichte von Chiron und Siwon wirkte oftmals schwermütig und traurig. Die Charaktere weinen sehr viel, eigentlich fast immer. Sie sind nachdenklich, traurig und zweifeln.
Das wurde mir auf die Dauer zu viel und begann mich beim Lesen schon etwas runter zu ziehen.
Ein bisschen Humor oder ähnlich Leichtes hätte ich mir hier einfach gewünscht, um aus diesem Tristen auch wieder rauszukommen.

Die Entwicklung der Beziehung von Siwon und Chiron konnte ich ab einem bestimmten Punkt auch nicht mehr richtig nachvollziehen. Am Anfang nähern sie sich recht langsam an, es gibt viel hin und her und auch eine große Unsicherheit und viele, viele Zweifel. Aber plötzlich ist alles einfach, sie gehen offener miteinander um und alles was vorher so schwer erschien, ist mit einem Mal möglich. Für mich war dies nur schwer nachvollziehbar und ging mir zu schnell.

A place for yourself besticht zwar durch seinen sehr poetischen Schreibstil, allerdings uferte es hier doch etwas aus. Das Buch wirkte zwischendurch etwas bedrückend und zog mich emotional schon etwas runter. Auch die sehr vielen Gefühlsausbrüche der Charaktere waren mir auf Dauer zu viel und wurden dann auch anstrengend. Ich hätte mir hier einfach mehr Leichtigkeit gewünscht.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Es bleibt vieles offen und ungeklärt

Und morgen ein neuer Tag
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"Und morgen ein neuer Tag" ist der Debütroman von Claire Alexander, der durch einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil besticht.
Der Einstieg ins Buch gelang mir recht gut. Ich fand es sehr interessant, ...

"Und morgen ein neuer Tag" ist der Debütroman von Claire Alexander, der durch einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil besticht.
Der Einstieg ins Buch gelang mir recht gut. Ich fand es sehr interessant, direkt in das Geschehen einzutauchen. Man begegnet Meredith, die ihr Haus seit über 1200 Tagen nicht mehr verlassen hat und erlebt mit ihr ihren Alltag.

Hier wurde es für mich auch schon zum ersten Mal recht schwierig, beim Lesen weiter dabei zu bleiben. Denn es passiert nicht viel. Man beobachtet Meredith dabei, wie sie arbeitet oder puzzelt, sich mit Tom trifft und so weiter. Aber leider dümpelt das Ganze eher vor sich hin. Dadurch wurde es zwischenzeitlich doch sehr langatmig und an manchen Stellen sogar langweilig.

Der Grund für ihre Abgeschiedenheit erfährt man aber erst später, dieser offenbart sich auch erst nach und nach, was ich gut gemacht fand und was auch ein bisschen Spannung mitgebracht hat.
Leider muss ich sagen, dass es mir hier an emotionaler Tiefe gefehlt hat. Für mich waren die Emotionen im Buch nicht greifbar. Auch kam mir Meredith in manchen Situationen recht kalt und abweisend vor. Sie war definitiv kein leichter Charakter.
Denn manche von ihren Handlungen und Reaktionen konnte ich nicht nachvollziehen und haben sich für mich auch nicht erschlossen.

Die Haupthandlung wird immer wieder von Rückblicken in Merediths Kindheit unterbrochen, die alles andere als schön war. Die aber leider nicht chronologisch erfolgen, sondern sehr durcheinander. Manches Mal haben diese Rückblicke mich sehr verwirrt zurück gelassen, da ich sie zeitlich nicht richtig einordnen konnte.

In diesem Buch werden sehr viele ernste Themen angesprochen, aber ich glaube die Vielzahl an Themen war für dieses Buch nicht hilfreich. Für mich wurde manches nur angeschnitten und zum Ende hin blieben für mich einfach viel zu viele Fragen offen.
Manche Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen und auch auf emotionaler Ebene fehlte es mir hier einfach an Tiefgang.
Allgemein empfand ich auch das Ende als zu offen, hier hätte ich mir einen ausführlicheren Ausblick in die nährere Zukunft gewünscht.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Wunderbarer Anfang und dann lässt es leider nach

Hold Me - New England School of Ballet
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Seitdem ich über eine Teenie-Serie gestolpert bin, in der Ballett eine Rolle spielte, habe ich ein Faible für Ballett entwickelt. Umso mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut.

Der Anfang des Buches ...

Seitdem ich über eine Teenie-Serie gestolpert bin, in der Ballett eine Rolle spielte, habe ich ein Faible für Ballett entwickelt. Umso mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut.

Der Anfang des Buches war auch sehr vielversprechend. Ich war sofort in der Geschichte drin und war richtig gepackt von den Charakteren, Jase und Zoe und ihren kleinen Wahrheiten.
Das Setting an der New England School of Ballett fand ich großartig. Die ersten Tanzszenen waren genauso beschrieben, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich war einfach nur unglaublich begeistert von Hold me. Genauso hatte ich mir ein Buch mit dem Thema Ballett vorgestellt.

Doch leider muss ich sagen, dass sich mit der Annährung von Jase und Zoe, das Ballett sehr in den Hintergrund rückt. Im Vordergrund drehte sich alles nur noch um die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten. Ballett fand dann nur noch am Rande statt und wurde lediglich erwähnt. Dies fand ich so schade, denn der Anfang war so gut gelungen. Das Setting an der Schule wurde somit austauschbar, denn es war für die weitere Handlung eigentlich nicht mehr relevant.

Am Anfang ist es der Autorin auch sehr gut gelungen, Zoes Probleme glaubwürdig zu beschreiben, sodass man wirklich nachvollziehen kann, was sich in ihr abspielt. Auch hier fand ich es sehr schade, dass dies im Laufe der Geschichte verloren ging. Denn ich hatte das Gefühl, dass die Handlungen von Zoe nicht mehr ganz zu den Geschehnissen in ihrer Vergangenheit gepasst haben. Hier wurden der Liebesgeschichte und den spicy Szenen definitiv den Vorrang gelassen.

Die Annährung zwischen Jase und Zoe empfand ich erst noch als sehr glaubwürdig. Doch dann ging es mir einfach viel zu schnell. Es wurden sehr viele spicy Szenen eingebaut, die so einfach nicht gepasst haben. Für mich verlor das Buch in solchen Momenten sehr an Authentizität. Ich bekam fast das Gefühl, dass es nur noch um das eine ging.
Für mich hätte eine langsamere Annäherung und vielleicht auch mal der Verzicht auf spicy Szenen besser zu der Thematik des Buches gepasst.

Auch muss ich sagen, dass ich mit der Vielzahl an Konflikten etwas überfordert war. Hier fielen mir besonders die sehr vielen Auseinandersetzungen von Jase und seinen Eltern auf. Diese endeten fast immer auf die gleiche Weise und ließen mich manchmal sehr frustriert zurück.
Bei manchen Konflikten hatte ich auch das Gefühl, dass sie viel zu schnell abgehandelt wurden. Auch manche Erklärungen empfand ich als an den Haaren herbeigezogen. Auf manches wurde dann auch einfach nicht mehr eingegangen. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen.

Dieses Buch war für mich ein hin und her. Ich habe es einerseits für seinen wundervollen Anfang und der Ballettthematik sehr geliebt. Andererseits hat es mich aufgrund der Vielzahl an Konflikten auch sehr frustiert.
Und obwohl es mich so zwiegespalten zurück lässt, werde ich dem zweiten Teil der Reihe eine Chance geben, einfach weil ich es mir das Ballett so angetan hat.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Verwirrend

Der Duft von Eis
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In Yoko Ogawas Buch "Der Duft von Eis" geht es um Ryoko, die mit dem Suizid von ihrem Freund Hiroyuki konfrontiert wird und dabei erkennen muss, dass er ein ganz anderer Mensch war, als sie immer gedacht ...

In Yoko Ogawas Buch "Der Duft von Eis" geht es um Ryoko, die mit dem Suizid von ihrem Freund Hiroyuki konfrontiert wird und dabei erkennen muss, dass er ein ganz anderer Mensch war, als sie immer gedacht hat.
Immer wieder entdeckt Ryoko andere fremde Seiten von Hiroyuki, sie macht sich auf eine Reise in seine Vergangenheit, um Klarheit über seinen Tod und sein Leben zu bekommen.

Dabei driftet Yoko Ogawa sehr ins Surreale ab, was mir für meinen Geschmack etwas zu viel war.
Der Beginn des Buches war für mich noch sehr mitreißend und ich wollte genauso wie Ryoko hinter die Geheimnisse von Hiroyuki kommen.
Allerdings wurde es mir wie bereits oben erwähnt, dann doch zu surreal und ich konnte mich nicht mehr so ganz auf dieses Buch einlassen. Manche Vorkommnisse ließen mich auch eher verwirrt zurück, als das sie mir Klarheit gegeben hätten.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Hatte mir mehr erhofft

Das St. Alex - Nachtleuchten
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Als ein großer Grey's Anatomy Fan kam ich an "Nachtleuchten" von Anne Lück natürlich nicht vorbei.

Leider muss ich sagen, dass ich mir von diesem Buch einfach mehr erhofft habe.
Das Krankenhaussetting ...

Als ein großer Grey's Anatomy Fan kam ich an "Nachtleuchten" von Anne Lück natürlich nicht vorbei.

Leider muss ich sagen, dass ich mir von diesem Buch einfach mehr erhofft habe.
Das Krankenhaussetting kam mir hier einfach viel zu kurz. Die Grey's Anatomy Vibes, die dieses Buch am Anfang noch ausgestrahlt hatte, gingen leider im Laufe der Geschichte verloren.
Die Geschichte spielte sich vorwiegend außerhalb des Krankenhauses ab.
Auch hätte ich mehr interessante und emotionale Fälle von Patienten erwartet, gerade weil Samira auf der Kinderpalliativstation arbeitet. Dies fand ich wirklich sehr schade.

Trotzdem muss ich den Schreibstil der Autorin sehr loben, dieser war angenehm flüssig und leicht zu lesen.
Auch die Charaktere, allen voran Samira und ihre Brüder waren sehr gut gezeichnet, sodass ich sie mir wirklich bildlich vorstellen konnte.
Nur Louis blieb für mich im Vergleich zu den anderen Charakteren etwas blass zurück. Und mit ihm wurde ich auch leider nicht ganz so warm. Seine Reaktion auf Samira's Geheimnis konnte ich so nicht ganz nachvollziehen, dafür standen sie für mich doch noch ganz am Anfang des Kennenlernens.

"Nachtleuchten" war im großen und ganzen eine nette Geschichte, die ich gerne gelesen habe. Doch im Vergleich mit anderen Büchern, die im Krankenhaus spielen, blieb es doch etwas zurück.

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