die Fortsetzung schwächelt sehr und ist in vielen Teilen enttäuschend
The Ruby Circle (2). All unsere LügenNach dem ersten Teil und perfiden Spiel eines unbekannten Masters, der in Umschlägen Aufgaben versteckt und bei Nichteinhalten die Geheimnisse der Betreffenden aufdeckt, war ich natürlich neugierig, wie ...
Nach dem ersten Teil und perfiden Spiel eines unbekannten Masters, der in Umschlägen Aufgaben versteckt und bei Nichteinhalten die Geheimnisse der Betreffenden aufdeckt, war ich natürlich neugierig, wie es im 2.Teil weitergeht.
An der Elite Uni brodelt es immer weiter. Für einige Beteiligte bedeutete die Aufdeckung ihrer dunkelsten Geheimnisse bereits folgenschwere Entscheidungen und Entwicklungen, die durch die Presse auch an die Öffentlichkeit dringen. Scheinbar hat es alles mit dem Verschwinden eines Mädchens zu tun, doch jegliche Spur verläuft im Sande. Die bestehenden Freundschaften geraten in Schieflage, plötzlich verdächtigen sich alle gegenseitig und die Nerven liegen blank.
Normalerweise wollen Louisa und Theo ihre Zeit auch zusammen genießen, nach und nach vertraut er sich ihr an, wenn auch zurückhaltend. Bis Theo eines Tages einen roten Umschlag erhält und beide in einen Abgrund stürzt.
Ich bin dieses Mal etwas zwiegespalten, denn obwohl der Master das Tempo ordentlich anzieht und der Spannungspegel immer mehr steigt, war mir der Rest einfach zu durcheinander und hat mich stellenweise ziemlich genervt. Man hat immer das Gefühl man geht vor- zurück, vor- zurück, die Charaktere sind anstrengend und wirken oft sehr unreif. Diskussionen laufen, die aber nicht wirklich zielführend sind und so dreht sich die Handlung immer im Kreis.
Mit Louisas Art konnte ich leider auch nicht wirklich warm werden – zu oft agiert sie ohne nachzudenken und schmeißt mit Beschuldigungen um sich und verschlimmert alles noch mehr, ohne sich wirklich Zeit zu nehmen, Fakten zu checken.
Gestört haben mich auch die Zweisamkeiten zwischen Theo und ihr. Es rasselt immer wieder Entschuldigungen und Versprechen alles zu erklären, sich zu vertrauen und das ganze wird getoppt mit intimen Szenen, die auch etwas verworren verlaufen.
Mehrmals hab ich mich erwischt, dass ich Zeilen nur noch überflogen habe, weil mich die Schüler, ihr Verhalten, ihre Arroganz und ihre leichtgefällige Art wirklich genervt haben und sie der Meinung sind, mit Geld und Ansehen kriegt man alles geregelt.
Ich hab wirklich versucht, mich in ihre Lage zu versetzen, in ihr Alter, ihre Ziele, Hoffnungen, wie sie aus Leichtsinn, Eifersucht und teilweise auch Überheblichkeit schwerwiegende Fehler gemacht haben, die so viele schlimme Folgen haben. Je mehr Lügen und Geheimnisse aufkommen, desto mehr gerät man in ein Netz, aus dem man kaum rauskommt. Und der Master hat sie alle in der Hand und seine Rache nimmt keine Rücksicht auf ihre Befindlichkeiten.
Das wurde spannungsgeladen erzählt, eine Scheinwelt, in der sich so viele Abgründe auftun und in der sich jeder in Sicherheit wiegt, bis jemand da ist, der droht, alles an die Öffentlichkeit zu bringen, damit dieses Verhalten endlich aufhört.
Für mich war das leider nichts, zu vieles was mich gestört hat und zu oberflächlich war. Es ähnelt eher einem Pferdebuch, Academia Vibes sind zwar vorhanden, aber nicht so wie erwartet, dafür gibt es etliches an intimen Momenten, gleichgeschlechtlichen Beziehungen, Drogen, überdrehten Partys, Prügeleien und oberflächlichen Freundschaften.
Für die gedachte Altersklasse sehe ich das etwas mit gemischten Gefühlen, da ich selbst zwei große Jungs habe und auch etliche Kids in dem Alter im Freundeskreis kenne und weiß, was an Schulen und in dem Alter abgeht, aber finde es fraglich, das so geballt in einem Buch noch präsentiert zu kriegen.