Nie war Schmerz so schön
Colleen Hoover schafft es immer wieder, mir mein Herz herauszureißen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich jedes Mal gerne zu ihren Büchern greife. Keine Sammlung von bestimmten Autorenwerken ...
Colleen Hoover schafft es immer wieder, mir mein Herz herauszureißen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich jedes Mal gerne zu ihren Büchern greife. Keine Sammlung von bestimmten Autorenwerken wächst bei mir so schnell wie die, von Colleen. Man weiß bei ihr einfach genau, was man bekommt.
Das passiert in Hope Forever:
Seit Sky im Alter von 5 Jahren adoptiert wurde, führt sie ein glückliches Leben. Karen ist zwar etwas ungewöhnlich mit ihrer Abneigung gegen moderne Technik und Zucker, aber Sky fehlt es an nichts. Kurz vor ihrem 18. Geburtstag trifft sie auf Dean Holder. Er scheint viele Persönlichkeiten zu haben, die Sky ziemlich verwirren. Doch er zeigt ihr auch eine Seite, die Sky mehr als glücklich machen. Für Dean kann sie erstmals Gefühle entwickeln. Doch er weiß Dinge über ihre Vergangenheit, die sie stutzig machen und ihr Leben, wie sie es bisher kannte, komplett verändert.
Ich bin eine Leserin, die relativ viel aushalten kann. Aber das Thema, das hier behandelt wird, benötigt definitiv eine Trigger Warnung. Denn so schön das Cover wieder gestaltet ist und so harmlos der Klappentext auch klingt, geht das Buch unter die Haut. Die Dinge, die Sky und ihr Umfeld ertragen müssen sind nicht ohne!
Auch merkt man, dass das Buch schon etwas älter ist. Viele Formulierungen und Ansichten waren ein bisschen veraltet. In aktuelleren NA Büchern (und auch neueren Büchern von CoHo) ist ein deutlicher Unterschied zu erkennen.
Das Thema war wieder intensiv aufbereitet, wobei ich bei den meisten Colleen Hoover Büchern noch mehr Tiefgang kenne.
Die Figuren haben sich eindeutig einen Platz in meinem Herzen sichern können: Sky ist so unkonventionell und reflektiert, gleichzeitig voll von Emotionen, bei denen sie sich nicht scheut, sie zu zeigen. Ich mag ihre Freunde. Sie wählt sich einen Kreis engster Beziehungen aus, der besonders verlässlich ist. Das macht sie mir doppelt sympathisch.
Liest man nur "Hope Forever", bleibt man sicherlich mit einigen Fragezeichen zurück. Es empfiehlt sich, "Looking for Hope" zu lesen, um die Geschichte ehrlich zu begreifen. Es sind sowohl die Perspektive von Sky, wie auch die von Dean notwendig, um die Geschichte gedanklich abschließen zu können.
Der Roman ist für mich einer der schwächeren von der Autorin. Dennoch gibt es wieder viel Schmerz und viel Gefühl. Freud' und Leid liegen nah beieinander. Wir alle teilen den Wunsch, dass die guten Sachen in unseren Leben die schlechten überwiegen sollen. Das bereitet die Autorin eindrucksvoll auf.