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Veröffentlicht am 26.03.2023

tragisches Leben - tragische Liebe

Uns bleibt immer New York
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Lorraine kommt von Paris nach New York. Die Stadt ihrer Kindheit, ihrer Sehnsüchte und ihrer Hoffnungen. Als ihre Geschäftspartner ihr die Leitung des dortigen Büros anboten, gab es kein Zögern. Kaum in ...

Lorraine kommt von Paris nach New York. Die Stadt ihrer Kindheit, ihrer Sehnsüchte und ihrer Hoffnungen. Als ihre Geschäftspartner ihr die Leitung des dortigen Büros anboten, gab es kein Zögern. Kaum in New York, lernt sie Léo kennen und lieben. Doch ihre Liebe scheint unmöglich.
Léo kommt gerade aus dem Gefängnis. Drei Jahre seines Lebens musste er dort wegen Fälschung von Gemälden absitzen. Kaum wieder in Freiheit, rettet er Lorraine vor einem brutalen Messerangriff und verliebt sich sofort in sie. Denn beide verbindet die Liebe zur Kunst. Eine Liebe ohne Zukunft.

Das Cover zeigt Lorraine, wie sie auf New York blickt. Ein eisiger Wind umweht sie, gleichzeitig von den wärmenden Strahlen der Sonne beschienen, blickt sie auf die Stadt ihrer Jugend. Ihre Körperhaltung spricht von Zuversicht und Hoffnung. Ich finde das gewählte Coverbild ausdrucksstark und zusammen mit dem Klapptext hat es mich neugierig auf das Buch gemacht.

Von Beginn an haben mir die wunderbaren Beschreibung der Örtlichkeiten von Mark Miller gefallen! Er beschreibt New York, das Leben dort und die Atmosphäre gekonnt, so dass ich mich sofort in diese pulsierende Stadt versetzen konnte! Mal strahlt sie Ruhe und Kraft aus, dann ist sie hektisch, unübersichtlich und gefährlich. In dieser quirligen Atmosphäre kommen seine Charaktere besonders gut zur Geltung, so dass ich ohne Probleme direkt eine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Interessant fand ich die Kunstszene, die der Autor in seine fiktive Handlung mit einbezog. Die genannten Gemälde und Künstler sah ich mir im Internet an, um eine noch tiefere Bindung zu den Protagonisten und der Handlung herstellen zu können. Denn immer wieder spielte das Gemälde La Sentinelle eine Rolle. Nicht nur als Bild, sondern auch der Künstler und die Geschichte, die sich dahinter verbirgt.
Ebenso begeistert hat mich die Playlist in dem Buch. Jedes Kapitel stand unter einem anderen Songtitel, der meistens den Inhalt wieder spiegelte. Lebendig, romantisch, aufrührerisch, chaotisch und vieles mehr, wie das Leben eben spielt. Oft habe ich die Titel während des Lesens abspielen lassen, um mich in die entsprechende Stimmung zu bringen und noch tiefer in das Buch einzutauchen.

Mark Miller schafft mit Léo und Lorraine tragische Liebende, die mich tief berührten. Nicht nur wegen ihrer Liebe zueinander, sondern auch wegen der gesamten Begleitumstände. Mal explodiert das Buch vor lauter Spannung und ich sah mich in einem intelligenten Krimi wieder, dann weinte ich, weil mir die Liebesgeschichte so nah ging. Aber auch die Freundschaften, die engen Familienbande und vieles mehr, machten das Buch für mich zu einem unvergesslichen Highlight!

Mein Fazit
Eine tragisch schöne Liebes- und Lebensgeschichte, die mir unter die Haut ging. Sehr bewegend!

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Veröffentlicht am 27.08.2024

jede Tür führt überall hin

Das Buch der tausend Türen
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Cassie ist traurig, als einer ihrer liebsten Kunden, der ruhige und stets freundliche Mr. Webber, in der Buchhandlung während ihrer Schicht stirbt. Er hinterlässt ihr das Buch der tausend Türen und damit ...

Cassie ist traurig, als einer ihrer liebsten Kunden, der ruhige und stets freundliche Mr. Webber, in der Buchhandlung während ihrer Schicht stirbt. Er hinterlässt ihr das Buch der tausend Türen und damit beginnt für Cassie ein Abenteuer!
Noch am selben Abend öffnet sich ihre Schlafzimmertür plötzlich nach Frankreich; An einen ihrer Sehnsuchtsorte! Cassie und ihrer Mitbewohnerin Izzy trauen ihren Augen kaum und genießen die ungeahnten Möglichkeiten, die das geheimnisvolle Buch ihnen bietet.
Doch nicht zu sie kennen das Buch...

Das Cover ist sehr dunkel gehalten. Es zeigt eine schier endlose Treppe, die sich durch das Nichts ins Unendlich zu schlängen scheint; von einer Tür zur nächsten. Es wirkt auf mich nicht nur geheimnisvoll, sondern auch bedrohlich und spiegelt so den Inhalt des Buches wieder.

Gareth Brown hat mich mit seinem fantastischen Roman eiskalt erwischt! Wenn man mich bitten würde aufzulisten, was ein gutes Buch ausmacht, würde dort stehen: Spannung, Magie, Liebe, Freundschaft, Unvorhersehbarkeit und bildliche Beschreibungen. Und genau das ist das Buch der tausend Türen für mich!
Ich konnte mich hoffnungslos zwischen den Zeile verlieren und tief, ganz tief in die Magie geladene Welt der Bücher abtauchen, die der Autor vor meinen Augen entstehen ließ. Dabei blieb der Faden zur Realität stets deutlich sichtbar und ich konnte mir gut vorstellen, dass mein nächstes Buch ein magisches ist und ein Tor zu einer unerforschten Welt für mich bereithält.
Besonders gut gefällt mir die Idee, dass Bücher magisch sein können. Nebel erzeugen, Illusionen, Schmerz nehmen oder eben Türen überall hin öffnen können. Die Beschreibungen von Gareth Brown fand ich hier sehr gelungen, da ich mir alles bildlich vorstellen und mich an die jeweiligen Schauplätze versetzen konnte. Ich liebe solche Bücher, die mich als Leser mit auf die Reise nehmen und das nicht nur als außenstehenden Beobachter, sondern quasi mit einsaugen ins Geschehen.
Ich spürte förmlich die Leidenschaft von Cassie, wie tief ihre Verbundenheit zu dem Buch ist, aber auch die Verantwortung, die es mit sich bringen kann.

Und während Cassie ihr Buch immer weiter erforscht und die Geheimnisse zu ergründen versucht, wird die Handlung um sie herum immer dichter und magischer. Hier taucht ein Feind auf, hier ein Freund. Gleichzeitig muss sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, um die Zukunft meistern zu können. Denn irgendwie hängt alles zusammen, jede Handlung beinhaltet eine Reaktion, die manchmal anders ist, als man es sich vorstellt und wünscht.

Gareth Brown hat eine sehr interessante und tiefgründige Ursache - Wirkung - Verstrickung kreiert, die mich teilweise schmunzeln, teilweise staunen und stets verblüfft zurück ließ. Aber auch ein Buch über Freundschaft und Liebe, das mich tief bewegte.
Ich habe sein Buch gerne gelesen und vor allem die Protagonisten beobachtet, die an ihren Aufgaben reiften. Aber nicht jeder reift an einer Aufgabe, sondern ergibt sich der Gier und der Herrschsucht. Ich fand es spannend, die einzelnen Charaktere kennenzulernen und sie zu beobachten. Oft stellte ich mir natürlich die Frage, wie ich reagiert hätte und nicht immer fiel dies positiv aus. Hin und wieder kann ich verstehen, wenn man sich den Verlockungen ergibt.

Mein Fazit
Ein spannendes und tolles Buch, mit dem ich träumen, staunen und lachen konnte! Ich war gerne in der magischen Welt der Bücher!

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Veröffentlicht am 04.08.2024

willst du wirklich die Wahrheit wissen?

Scandor
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Eine Münze

Eine Challenge

Hundert Teilnehmer

Fünfmillionen Euro

Das alles und noch viel mehr erwartet die Teilnehmer bei einer einzigartigen Herausforderung. Tessa und Philipp kommen in den Besitz ...

Eine Münze

Eine Challenge

Hundert Teilnehmer

Fünfmillionen Euro

Das alles und noch viel mehr erwartet die Teilnehmer bei einer einzigartigen Herausforderung. Tessa und Philipp kommen in den Besitz einer Münze, hinter der sich die Teilnahme an einem Experiment verbirgt. Ein einzigartiger Lügendetektor mit Namen Scandor soll getestet werden. Hunter Teilnehmer wurden ausgewählt und müssen sich der Challenge stellen, nicht zu lügen. Weder Notlügen, noch Nettigkeitslügen dürfen über ihre Lippen kommen. Und jede ihnen gestellte Frage muss beantwortet werden. Wer lügt, fliegt nicht nur aus dem Experiment und verliert die Chance auf das Preisgeld von fünf Millionen Euro, sondern muss sich auch seiner größten Angst stellen.

Das Cover zeigt eine Art Folie. Genauso habe ich mir Scandor an den Unterarmen der Probanden vorgestellt und finde das Bild dementsprechend gut zu Titel und Inhalt gewählt, auch wenn es mir optisch nicht gefällt.

Ursula Poznanskis neuer Roman treibt nicht nur die Teilnehmer zur Verzweiflung, sondern bringt auch mich als Leser als Grübeln. Wie oft lüge ich eigentlich am Tag? Wie oft nutze ich Floskeln, um einem Gespräch zu entkommen, das ich nicht führen möchte? Mit diesen Überlegungen im Hinterkopf, konnte ich mich sehr gut in die zu bewältigende Aufgabe hineindenken.
Hundert Münzen scheinen wahllos verteilt worden zu sein. Auf jeder ein Barcode, der den Scannenden auf eine geheimnisvolle Internetseite lotst und anschließend zu den Entwicklern von Scandor, einem neuartigen Lügendetektor. Die Macher wollen diesen unter realen Bedingungen testen und werben hindert Probanden an, die diesen testen sollen. Denn Scandor entdeckt nicht nur ausgesprochene Lügen, sondern auch Halbwahrheiten, Notlügen und geschriebene Ausflüchte. Wer lügt, fliegt sofort aus dem Programm. Wer lügt, kann nicht mehr die 5 Millionen Euro Preisgeld gewinnen. Alles scheint erlaubt, nur andere dürfen körperlich nicht verletzt werden. Eigentlich eine einfach Idee, doch Ursula Poznanski setzt dies mit ihrem gewohnt spannenden und mitreißendem Schreibstil um, der mir schier den Atem raubt. Aber nicht nur die Spannung steht im Mittelpunkt, sondern die Überlegung, wie oft ich selber lüge und ob ich dieses Experiment schaffen würde. Nein, würde ich nicht!

Tessa und Philipp stellen sich diesem simpel klingenden Experiment. Doch als sie ihre schlimmste Angst als Einsatz setzen müssen, kommen ihnen erstmals Zweifel. Denn der Einsatz beim Versagen ist gewaltig; Für jeden der Teilnehmenden! Und schnell kam bei mir die Überlegung auf, was wirklich hinter Scandor steckt! Mal rasten meine Gedanken in die Richtung, mal in jene. Ich liebe dieses Verwirrspiel der Autorin, die mir wieder viel Platz für eigenen Überlegungen lässt und trotzdem gekonnt und klar ihren eigenen Weg verfolgt. Die Wendungen waren für mich nicht vorhersehbar, was das Lesen noch spannender gestaltete.

Ich mochte die beiden Protagonisten Tessa und Philipp von Beginn an. Sie sind ganz normale junge Erwachsene, die sich in ihrem Leben zurecht finden. Sie wirken wie du und ich; natürlich mit dem ein oder anderen Schicksalsschlag, aber wer kennt das nicht. Durch diese Nahbarkeit, wirken die beiden authentisch und lebensnah. Mir waren sie sympathisch und blieben dies auch, egal welche Richtung die Handlung des Buches einschlug.

Mein Fazit
Ein starker, spannender und tiefgründiger Roman, der mir viel Freude beim Lesen bereitet hat. Die Seiten verflogen wie nichts!

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Veröffentlicht am 19.08.2023

das Leben wird smarter

The Marriage Act - Bis der Tod euch scheidet
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Jeffrey ist staatlicher Beziehungsberater für Smart-Ehen. Doch er hilft den ausgewählten Paaren anders, als man denkt.
Roxi ist eine Möchtegern-Influencerin, die ihrer eigenen Tochter likes missgönnt. ...

Jeffrey ist staatlicher Beziehungsberater für Smart-Ehen. Doch er hilft den ausgewählten Paaren anders, als man denkt.
Roxi ist eine Möchtegern-Influencerin, die ihrer eigenen Tochter likes missgönnt. Bis sie ihren Tag gekommen sieht und endlich die Follower bekommt, die ihr vermeintlich zu stehen.
Corrine ist ein Opfer. Gezwungen und gefangen in der Smart-Ehe mit ihrem Mann Mitchell, ist das Leben mehr als trostlos. Sie versucht einfach alles, um ihrer persönlichen Hölle zu entkommen.
Arthur ist über fünfzig Jahre mit seiner Frau zusammen. Doch was droht ihm, wenn sie ihrer Krankheit erliegt?
Anthony arbeitet für die Regierung. Auch erlebt in einer Smart-Ehe, die er hilft zu propagieren. Er könnte was ändern.

Fünf Menschen, fünf Leben, fünf Ansichten; stellvertretend für die ganzen Menschen in einem Land. Menschen, wie du und ich.

Das Cover zeigt ein Brautpaar. Sie stehen jedoch nicht vor einem Altar, sondern vor einem gigantischen Auge; ganz nach dem Motto Big Brother is watching you. Und genauso ist es auch, denn was in den eigenen vier Wänden geschieht ist nicht mehr privat, sondern wird überwacht. Ich finde das Bild schlicht und doch mehr als aussagekräftig. Es passt hervorragend zum Inhalt des Buches und fasst mehr zusammen, als es ein Klapptext jemals vermögen könnte.

Bisher konnten mich alle Bücher von John Marrs restlos begeistern und so war ich auf die Fortsetzung von the one - finde dein perfektes Match mehr als gespannt! Ich habe the one tatsächlich direkt vor the marriage act gelesen, weil ich annahm, dass ich es gelesen haben müsste, um die Fortsetzung zu verstehen. Klare Antwort: Nein. Auch ohne den Vorgänger kann man dieses Buch lesen und verstehen; nichts ist aus dem Zusammenhang gerissen. Denn es ist zwar eine Fortsetzung, aber nicht mit den damalige Charakteren. The marriage act ist in meinen Augen eher eine Weiterentwicklung der DNA Matches. Natürlich liest es sich etwas schöner, wenn man den Werdegang der Matches kennt, muss aber nicht wirklich sein. Diesmal geht es um die Smart Ehe. Jeder, der seine normale Ehe upgradet und sich mit den Smart Geräten quasi unter staatliche Kontrolle begibt, erhält Sonderkonditionen. Bessere Gesundheitsfürsorge, bessere Schuldbildung für die Kinder, günstige Kredite, ein besseres Haus. Dies und vieles mehr verspricht der Staat seinen Bürgern, wenn sie sich unter seine Fittiche begeben. Es klingt wie ein wahrgewordener Traum und dafür muss man sich nur täglich zehn Minuten abhören lassen um sicher zu stellen, dass mit der Ehe alles ok ist. Kleiner Preis für diese Vergünstigungen. Oder? Selten habe ich George Orwells 1984 interessanter weiterentwickelt gesehen!

John Marrs schildert gekonnt, wie sehr und vor allem wie überaus dankbar, sich der Staat in die Belange seiner Bürger einmischt, wenn diese ihm freiwillig Tür und Tor öffnen. Und wie schwer sich eine solche Tür wieder schließen lässt, wurde sie einmal aufgestoßen. Menschen, die in einer dauerhaften Beziehung, also einer Ehe leben, sind glücklicher, gesünder, effektiver und zuverlässiger. So der Tenor und ja, ich konnte und kann das nachvollziehen. Denn es ist schon ein Unterschied, wenn man das Leben zu zweit meistert und nicht allein. Und hier setzt der Staat erfolgreich seinen Hebel an mit der Smart-Ehe. Wer seine ehe upgraden lässt, erhält viele attraktive Vorteile. Doch aus den Vorteilen wird mal schon ein Zwang und die Freiwilligkeit schnell zu einer Augenwischerei. Eine gute Sache verkommt zu etwas gruseligem, das keiner haben will. Diese Abwärtsspirale schildert der Autor anhand von fünf Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Zu dem einen baute ich schneller eine Verbindung auf, als zu dem anderem, was vermutlich auch das Ziel von John Marrs war. Jedem seiner Leser soll die Möglichkeit gegeben werden, sich mit einem Charakter zu identifizieren und zu verbrüdern. Aber eben auch, andere Sichtweisen zu sehen, zu verstehen und akzeptieren. Für mich ist schnell deutlich geworden, dass John Marrs zu jedem seiner Charaktere eine innige Beziehung aufgebaut hat und ihnen Leben einhaucht. Es schien mir fast, dass sich die Menschen Schritt für Schritt weiter entwickelten und ich gemeinsam mit dem Autor jeden einzelnen von ihnen kennenlernen durfte. Die Spirale des Grauens schlug ihre brutale Klaue in jeden und dank der intensiven Beschreibung des Autors, konnte ich mit fiebern, mitleiden und mitkämpfen.
John Marrs baut seinen Roman, bzw. die Geschehnisse in diesem nicht langsam auf, sondern warf mich direkt ins Geschehen. Natürlich ließ er mir Zeit und Raum die Gegebenheiten und Protagonisten kennenzulernen, aber dann ging die Fahrt auch schon ungebremst los. Dank vieler und schneller Wechsel zwischen den Charakteren, fiel es mir denkbar schwer, das Buch auch nur kurz zur Seite zu legen, da ich wissen wollte, wie es weitergeht. Absoluter Suchtfaktor!

Mein Fazit
Pure Spannung, intelligente Handlung und authentische Charaktere; Mal wieder ein grandioses Werk von John Marrs und ich freue mich schon sehr auf viele weitere Bücher dieses faszinierenden Autors!

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Veröffentlicht am 01.07.2023

hell und dunkel

Der Hexenzirkel Ihrer Majestät. Die falsche Schwester
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Viel Zeit ist nicht vergangen, dass sich die Hexenwelt neu sortieren konnte. Jeder kämpft mit den Nachwirkungen des letzten Kampfes und orientiert sich neu. Vor allem Theo hat schwer an ihrem Los zu knabbern, ...

Viel Zeit ist nicht vergangen, dass sich die Hexenwelt neu sortieren konnte. Jeder kämpft mit den Nachwirkungen des letzten Kampfes und orientiert sich neu. Vor allem Theo hat schwer an ihrem Los zu knabbern, auch wenn all ihre Wünsche in Erfüllung gegangen sind. Sie ist endlich auch körperlich ein Mädchen, der Fluch, alles zu vernichten lastet nicht mehr auf ihren Schultern, sie hat Familie und Freunde und kann das erste Mal in ihrem Leben einfach ankommen. Doch leider überschlagen sich die Ereignisse und die Bedrohung gegen die Welt der Hexen wächst. Aus einer Richtung, mit der niemand gerechnet hätte.



Um den flüssigen und lockeren Erzählstil, der mir in Teil eins gut gefallen hat, auch hier wieder zu finden, benötigte ich doch eine gewisse Zeit. Denn Juno Dawson geizt gewaltig mit Rückblicken und so fiel es mir denkbar schwer, in den Erzählfluss zurückzufinden und den roten Faden der Geschichte erneut aufzugreifen. Viele Personen und unterschiedliche Schauplätze erschwerten mir dies. Als diese Hürde jedoch genommen war, konnte ich tief in den neuen Roman der Autorin abtauchen. Voller atemloser Spannung folgte ich den Hexen auf ihrem magischen Weg, der teils brutal, teils durchdacht zynisch, aber immer mit viel Herz war. Ich weiß nicht, ob mein Eindruck mich täuscht, aber ich finde diesen Teil wesentlich brutaler und grausamer, fast so, als wäre der erste Band nur eine Einstimmung gewesen, auf das was jetzt kommt. Mit der Bedrohung der Hexen, steigt nicht nur die Unvorhersehbarkeit der Ereignisse, sondern auch die Gegner werden mächtiger. Anfangs dachte, dass es eine nette Geschichte um Hexen in der jetzigen Zeit ist, aber nach und nach kristallisiert sich immer mehr der Action geladene Stil von Juno Dawson heraus. Erst war ich verblüfft ob der Wendung, doch dann genoss ich es in vollen Zügen! Nicht nur das mystische Rätselraten hat mir Spaß gemacht, sondern auch die grausame Seite, die Seite der dunklen Magie begeisterte mich sehr!



Die Charaktere von Juno Dawson sind einfach umwerfend! Jeder ist anders und einzigartig, strotzen vor Leben und die Ränkespiele sind ganz großes Kino! Ob Hexe, Hexer, Mensch, Dämon oder sonst wer, alles greift nahtlos ineinander und macht das Buch zu einem wahren Hochgenuss. Wenn, ja wenn, es nicht so viel Charaktere wären. Ich habe mir wirklich schwer getan, sie alle nicht nur auseinander zu halten, sondern sie auch in der Geschichte zu verorten. Und wenn ich mal dachte, prima, ich hab's; kam eine unvorhergesehene Wendung. Und doch liebe ich jeden einzelnen und fand sie unschlagbar grandios!

Im Sturm erobert hat mich Luke! Schon im ersten Teil fand ich diesen eher stillen Blumenverkäufer mit dem Herz aus Gold und den Modelmaßen, super! Ein Ruhepol zu dem ganzen Magischen. Jetzt zeigte er eine andere Seite und ich verliebte mich gleich noch mehr in ihn. Denn auch die dunklen Schatten machen Luke sexy.

Dieses hell und dunkel, gut und böse, ist in diesem Band maßgeblich. Vorher sehr liebe und brave Charaktere verändern sich; das Böse hingegen entdeckt seine guten Seiten. Mir hat es gefallen!



Mein Fazit

Magisch, brutal, spannend, mystisch und doch mit viel Herz und Freundschaft. Eine sehr gelungene Mischung, die mich mal wieder begeisterte und mich voller Freude auf den nächsten Teil blicken lässt!

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