Mama und Mami und ich: Die große Vermissung

Inhalt: Mama und Mami und ich fühlen sich genau richtig an. Als Mami aber auf Geschäftsreise geht, kommt es zur großen Vermissung. Eine ganze Woche zwei Tassen statt drei, grauen Himmel und eine Packung Heidelbeeren, die zurück ins Regal wandert. Was hier wohl hilft? Und wie wird das große Wiedersehen aussehen?

Meine Meinung: Sagt das bezaubernde Cover nicht einfach schon mehr als tausend Worte? Das Kind strahlt uns von dem Platz entgegen, an dem es sich am geborgensten fühlt: zwischen seiner Familie. In dem Fall zwischen Mama und Mami. Dabei ist das Thema Regenbogenfamilie hier nicht vorrangig, die Michael L. Award-Preisträgerin Nina LaCour greift vielmehr Trennungsschmerz und den Umgang mit den Gefühlen dabei auf. Fast poetisch muten ihr Worte an, wenn das Vermissen so tief ist, wie ein Taucher im Ozean verschwindet und so hoch, wie eine Astronautin zu den Sternen fliegt. Auch hier merkt man die Vielfalt wunderbar in die berührende Geschichte eingeflochten. Und wer kann eine Vermessung egal ob Mensch oder Tier nicht auch nachvollziehen. Hier erhalten bereits die Kleinsten einen wunderbaren Zugang, um über eigene Gefühle zu sprechen. Die detailreichen Illustrationen lassen Emotionen wie Freude, Traurigkeit oder auch Wut gut erkennen und ebnen damit auch auf visuelle Weise einen Weg.

Fazit: Mama und Mami und ich zeigen, dass zur Familie auch ab und zu eine große Vermissung zählt.

Eine dunkel- und eine hellhäutige Mama geben ihrer kleinen Tochter auf beide Wangen einen Kuss. Das Mädchen kneift fröhlich ein Aue zu. Ein glückliche Familie ziert das Cover.
Die Geschichte führt uns durch eine ganze Woche, eine ganze Woche in der die Mutter, die das Kind „Mami“ nennt, auf Geschäftsreise ist.
Der Tag beginnt mit einem schönen Frühstück, dann winken Mama und Kind Mami zu und sie fährt für eine Woche weg.
Dienstag in der Kita erzählt das Mädchen dem Erzieher, wie sehr sie ihre Mami vermisst. Die anderen Kinder erzählen, was sie vermissen. Am Mittwoch telefonieren Mama und Kind mit Mami. „ich vermisse dich mehr, als Schnee in denn Bergen fällt“ sagt Mami und so kommt der Begrifft der Vermissung auf. Donnerstag bei Einkaufen müssen keine Heidelbeeren für Mami gekauft werden. Am Abend wird mit Mama gekuschelt, weil das Kind so traurig ist. Freitag und Samstag gibt es viel im und um das Huas zu tun.
Am Sonntag pflücken die beiden einen bunten Strauß Blumen, eine Sorte für jeden Tag. Für den Freitag Fingerhut, eine schöne, aber hochgiftige Pflanze. Dann kommt Mami endlich wieder zurück und das letzte Bild zeigt alle drei in einer liebevollen Umarmung.
Die Bilder sind mit vielen geometrischen Figuren gezeichnet, dadurch wirken sie nicht so sehr weich. Mama hat einige Tattoos, was in Bilderbüchern noch ungewöhnlich ist.
Dass ein Elternteil für eine längere Zeit nicht zu Hause ist, ist nicht ungewöhnlich. Hier werden die Gefühle des Mädchens, dass uns diese Geschichte erzählt, beschrieben und das Wort „Vermissung“ sagt ganz klar, was ihr fehlt.

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