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Veröffentlicht am 02.07.2023

Wahre Geschichte als Kinderbuch

Der Detektiv von Paris
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Dieses Buch hat eigentlich mein Sohn gelesen. Da er dann ein Buch-Referat für die Schule darüber gemacht hat, hab ich es mir auch einmal durchgelesen, und fand es recht spannend. Es erzählt nämlich die ...

Dieses Buch hat eigentlich mein Sohn gelesen. Da er dann ein Buch-Referat für die Schule darüber gemacht hat, hab ich es mir auch einmal durchgelesen, und fand es recht spannend. Es erzählt nämlich die wahre Geschichte von Francois Vidocq, der einst eine Art Ausbrecherkönig war. 25 Mal ist er auf verschiedenste Art und Weise aus den schlimmsten Gefängnissen Frankreichs ausgebüchst - wurde aber irgendwann immer wieder gefangen. Zwischenzeitlich hat er auch mal unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in der Armee gedient und war dort ziemlich erfolgreich.
Ganz am Ende (seiner 'Verbrecherkarriere', die nie eine solche war) bietet er dem Polizeipräsident dann an, dass er ihm helfen könne die Kriminellen aufzuspüren und ins Gefängnis zu kriegen. Und so begann seine Karriere als Undercover-Polizist und später - als längst bekannt geworden war, dass er nun auf der anderen Seite des Gesetzes steht - als Leiter einer Spezialeinheit. Als dieser hat er die Art und Weise der Beweisaufnahme, Befragung und Spurensicherung revolutioniert und die Grundlagen für einige Dinge geschaffen, die auch heute noch angewendet werden.

Das erinnert ein bisschen an die (ebenfalls wahre) Geschichte von Frank Abagnale jr. von "Catch me if you can", dessen Buch ich ebenfalls schon gelesen habe - und natürlich auch den Film mit Leonardo DiCaprio gesehen habe.
Auch Vidocqs Leben wurde bereits mehrfach verfilmt, u.a. mit Gerard Depardieu und erst kürzlich mit Vincent Cassel in den Hauptrollen. Werde ich bei Gelegenheit sicher auch mal schauen.

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Frühlingsgefühle auf Sylt

Liebe oder Eierlikör
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Es war wirklich ganz entzückend, wie Ernst Mannsen um die die Frauen in seinem Bekanntenkreis besorgt war. Er vermutete, dass einige Damen ihrer kleinen sylter Gemeinschaft in einer Dating-App dem sogenannten ...

Es war wirklich ganz entzückend, wie Ernst Mannsen um die die Frauen in seinem Bekanntenkreis besorgt war. Er vermutete, dass einige Damen ihrer kleinen sylter Gemeinschaft in einer Dating-App dem sogenannten "romance scamming" zum Opfer gefallen sind und auf einen Betrüger reingefallen sind, der die naiven Damen um Geld anpumpt dass sie dann nie wieder sehen - genauso wenig wie den Herrn.

Das muss Ernst verhindern, und meldet sich selbst in dieser App an. Es folgen einige kuriose Begegnungen, humorvoll beschrieben von Dora Heldt und genial vorgetragen von der Sprecherin Katja Danowski. Ich hatte sehr viel Spaß, Ernst - und auch die anderen ProtagonistInnen - bei ihrem Abenteuer zu begleiten.

Es ist nicht nötig, den Vorgänger "Geld oder Lebkuchen" gelesen zu haben. Man lernt dort zwar viele der Charaktere schon besser kennen, aber diese werden auch hier nochmal ausreichend eingeführt.

Dora Heldt hat mit "Liebe oder Eierlikör" zwar keine weltbewegende Geschichte verfasst, aber eine super sympathische und amüsante, die mich wirklich gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

What happens at a Riva Party...

Malibu Rising
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Das ist bereits mein 5. Buch von Taylor Jenkins Reid, und jedes Mal transportiert sie ihre LeserInnen in eine komplett neue Welt - selbst wenn hier sogar einige der Figuren aus früheren Romanen wieder ...

Das ist bereits mein 5. Buch von Taylor Jenkins Reid, und jedes Mal transportiert sie ihre LeserInnen in eine komplett neue Welt - selbst wenn hier sogar einige der Figuren aus früheren Romanen wieder am Rande auftauchen. Man kriegt zwar hier und da ein paar "Daisy Jones & the Six"-Vibes wegen des Zeitraums, in dem der Roman spielt und auch wegen der Musikindustrie, in der sich zumindest Mick Riva bewegt hat. Aber "Daisy Jones" hatte eine komplett andere Erzählweise wie nun "Malibu Rising".

Ich muss gestehen, dass ich mit dem Titel nicht wirklich was anfangen konnte, und vielleicht immer noch nicht kann. Da haben wir die anderen Buchtitel deutlich besser gefallen. Doch die Art und Weise, wie Jenkins Reid ihre Protagonisten hier lebendig werden lässt, ist wieder mal 1A. Und ich war gleichermaßen fasziniert von der Geschichte um Mick und June Riva als auch um die Geschehnisse des 27.08.1983, an dem ihre 4 Kinder die Hauptpersonen sind.

Bei allem schwingt die ganze Zeit auch ein gewisses Maß an Melancholie mit, denn die Autorin verrät ja bereits ganz zu Beginn, dass nach diesem einen Tag nichts mehr so sein wird, wie es war. Das hat dazu geführt, dass ich die meiste Zeit immer mit "angehaltenem Atem" quasi gelesen habe, weil ich natürlich nicht wollte, dass mit irgendeinem meiner bereits lieb gewonnen Charaktere was schlimmes geschieht.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Über Hebammen und das Wunder des Lebens

Storchenherzen
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Ich war wirklich positiv überrascht, wie sehr mir dieses Buch gefallen hat.
Zum einen sicherlich, weil mir beide Protagonistinnen sehr sympathisch waren, selbst Helga, die anfangs eher als kratzbürstige ...

Ich war wirklich positiv überrascht, wie sehr mir dieses Buch gefallen hat.
Zum einen sicherlich, weil mir beide Protagonistinnen sehr sympathisch waren, selbst Helga, die anfangs eher als kratzbürstige Vertreterin ihrer Art charakterisiert wird. Aber auch sie hat natürlich ein Herz, und das sitzt auch am rechten Fleck. Madita kann man ebenfalls einfach nur gern haben.

Zum anderen fand ich es super, dass im Buch der Beruf der beiden - Hebamme - so einen großen Platz einnahm. Die Beschreibung ihrer Tätigkeit und ihrer Beziehungen zu den Kundinnen nahm eigentlich einen viel größeren Platz ein als das Privat- und eventuelle Liebesleben der beiden. Und das fand ich sogar recht gut, denn Liebesgeschichten gibt es an jeder Ecke - aber einen Roman über Hebammen eben nicht.

Nicht zuletzt fand ich auch den Schreibstil angenehm und gut zu lesen, mit einer kleinen Einschränkung. Oftmals waren Madita oder Helga in einer Situation / ihnen wurde eine Frage gestellt - und dann gab es erstmal einen langen Absatz mit einem Rückblick auf den vergangenen Tag oder die vergangenen Stunden - bevor sie in die Gegenwart zurückkehrten und auf die Frage antworteten, die ich längst schon wieder vergessen hatte. Daher musste ich einige Mal hin und her blättern, um den Faden wieder zu finden.

Am Ende des Buches gab es dann einen Ausblick auf einen zweiten Teil, was mich wirklich sehr freut. Denn ich finde, die Geschichte von Madita und Helga ist noch längst nicht auserzählt, und das Autorinnen-Duo ist anscheinend derselben Meinung.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Wenn man nachts online geht...

Nachts ist man am besten wach
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Es wirkt zwar nicht wirklich realistisch, wie schnell sich hier 4 ganz verschiedene Frauen zu einem "Club der Schlaflosen" treffen und so ziemlich sofort neue beste Freundinnen werden, die sich gegenseitig ...

Es wirkt zwar nicht wirklich realistisch, wie schnell sich hier 4 ganz verschiedene Frauen zu einem "Club der Schlaflosen" treffen und so ziemlich sofort neue beste Freundinnen werden, die sich gegenseitig mit ihren jeweiligen Problemen helfen. Aber ich fand die Hauptfigur Sophie sofort sympathisch (wenn auch ein kleines bisschen schrullig) und hab mich fast mehr über die unverschämten Forderungen ihres Ex-Mannes Uwe geärgert als sie selbst. Ich habe immer gehofft, dass sie in diesem Punkt endlich mal den Kopf aus dem Sand zieht und sich von Profis beraten lässt.

Ihre Erlebnisse mit ihren neuen Freundinnen, aber auch mit ihrem Neffen + Anhang, mit der Schwester und mit Nachbarin Elvira, wurden mir von der Sprecherin Katja Danowski wunderbar vorgetragen. Es war wirklich angenehm, Sophia und den anderen zu lauschen.

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