Cover-Bild Samuels Buch
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 30.03.2023
  • ISBN: 9783550200434
Samuel Finzi

Samuels Buch

Ein autobiografischer Roman | Eine Familiengeschichte über eine Jugend in Bulgarien und die Sehnsucht nach dem wahren Leben

Vom Balkan nach Berlin

Bulgarien in den 1970er-Jahren. Mitten im Sozialismus führen die Finzis das Leben der Bohème: Da ist der elegante Großvater, der seine Hüte noch aus den Zeiten des Zaren retten konnte. Die zähe Großmutter Mathilda, die die stalinistische Psychiatrie samt Elektroschocks und Eiswasser überlebte. Die Mutter, die es versteht, aus einer Scheibe Parmaschinken die ganze Leichtigkeit des Dolce Vita zu ziehen. Und der Vater, der seinem Sohn auf einer Reise in den Westen das Tor zur Freiheit aufstößt: Diese bunte, vielgestaltige Welt erkundet der junge Samuel und ahnt schon bald, dass das Glück jenseits der engen Grenzen der Heimat wartet.

In treffsicheren Anekdoten, mit furiosem Witz und großer Wärme erzählt Samuel Finzi vom Paradies der Kindheit und der Revolte der Jugend, verwebt Vergangenes und Gegenwärtiges und schreibt ganz nebenbei über das gelingende Leben im falschen System.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2023

Mit den Augen eines Kindes…

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Samuel Finzis Schauspiel begeistert. Doch kann er dieses Talent auch in Literatur übersetzen? Er kann es! Man kann das Buch als noch eine Schauspielerbiographie lesen. Oder, und das macht es für mich eigentlich ...

Samuel Finzis Schauspiel begeistert. Doch kann er dieses Talent auch in Literatur übersetzen? Er kann es! Man kann das Buch als noch eine Schauspielerbiographie lesen. Oder, und das macht es für mich eigentlich erst besonders und uneingeschränkt lesenswert, als einen kurzweiligen und sehr unterhaltsamen Einblick in das Bulgarien der 70er und 80er Jahre, und das Aufwachsen, die Träume und Gedanken eines neugierigen und schon früh seines Unterhaltungstalents bewussten Jungen, in einem künstlerisch- intellektuell geprägten Subsystem des Staatssozialistischen Landes. Finzi schreibt in prägnanten Bildern, die auch beim Leser unmittelbar ein Gefühl für die Situation evozieren. So zum Beispiel, wenn er über die Zeit bei seinen Großeltern außerhalb von Sofia schreibt „Ich bleibe noch eine Weile liegen, ich mag diese Geräusche, die mir sagen, dass Sommer ist und ich bei meinen Großeltern bin.“ In einer fast schon unbedarften Erzählweise thematisiert Finzi auch ernste Themen wie Antisemitismus, die Zwänge des und alltäglichen Herausforderungen im Staatssozialismus und seine Militärzeit. Am Ende des Buches, nach knapp 200 Seiten, ist Finzi Anfang 20 und startet in eine neue Etappe seines Lebens. Das einzig Negative des Buches ist, dass es hier endet und den Leser auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Sympathische Autobiografie

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Ich muss ehrlich zugeben, bis zu diesem Buch kannte ich Samuel Finzi nicht, ich habe sogar extra bei IMDB nachgesehen... keinen einzigen seiner Filme habe ich je gesehen.
Und dennoch war es eine sehr erhellende ...

Ich muss ehrlich zugeben, bis zu diesem Buch kannte ich Samuel Finzi nicht, ich habe sogar extra bei IMDB nachgesehen... keinen einzigen seiner Filme habe ich je gesehen.
Und dennoch war es eine sehr erhellende Lektüre, die mir nicht nur den Schauspieler selbst und seine Familie, sondern auch das kommunistische Bulgarien näher gebracht hat.
Eigentlich ist es kein herkömmlicher Roman, es sind kurze Kapitel mit Anekdoten aus der Kindheit und Teenagerzeit Finzis, die uns - chronologisch aneinander gereiht - mit subtilem Humor durch das Buch navigieren.
Trotz des leichten und teils heiteren Erzählstils, ist aber auch immer wieder klar, dass wir uns zeitlich in einer Diktatur befinden, auch wenn Finzis Familie priviligiert scheint, sind Einschnitte im Leben spürbar. Samuel Finzi entstammt einer jüdischen Künstlerfamilie und trifft schon früh auf mehr oder weniger prominente Bulgaren. Es ist nicht von Kindesbeinen klar, dass er in die Fußstapfen seines schauspielernden Vaters treten wird, das kristallisiert sich erst später heraus.
Ich mochte die Art des Erzählens sehr und habe das Buch in einem Rutsch durch gehabt, ich mochte vor allem die Kindheitserinnerungen ans Meer (ich hatte da auch schon einen Urlaub verbracht). Aber ich konnte auch viel Neues für mich mitnehmen... denn mal ehrlich, was wusste ich vorher über Bulgarien? So gut wie gar nichts!
Eine wunderbare und interessante Autobiografie, die mir einen Künstler näher gebracht hat, den ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Kindheitserinnerungen der besonderen Art

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Ein ehrliches Kind in einem System, in dem man nicht alles sagen darf, was man denkt...ein solches Kind kann Eltern und Großeltern in einigen Situationen ins schwitzen bringen. Auch wenn diese Situationen ...

Ein ehrliches Kind in einem System, in dem man nicht alles sagen darf, was man denkt...ein solches Kind kann Eltern und Großeltern in einigen Situationen ins schwitzen bringen. Auch wenn diese Situationen rückblickend wunderbare Anekdoten liefern.

Zahlreiche dieser Anekdoten reihen sich in herrlich angenehmer, leicht erzählter Art aneinander. Aus dem Schmunzeln herauszukommen ist bei diesem Buch ein sehr schweres unterfangen. Zumal es Erinnerungen aus den Kreisen einer Künstlerfamilie sind, die sich nicht unbedingt den Vorgaben eines osteuropäischen Landes beugen wollen.

Und wenn das Ganze dann noch mit einem Blick in die westliche Welt und das dortige freie Leben gewürzt ist, bekommt man ein wunderbar kurzweiliges Lesevergnügen mit einem wunderschönen Schreibstil und wunderschönen Kindheitserinnerungen.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Einfallsreichtum, Mut und Abenteuer

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„Samuels Buch“ ist ein autobiografischer Roman von Samuel Finzi. Der bekannte Schauspieler erzählt auf feine humorvolle Art aus seiner Kindheit und Jugend im sozialistischen Bulgarien. Als Sohn eines berühmten ...

„Samuels Buch“ ist ein autobiografischer Roman von Samuel Finzi. Der bekannte Schauspieler erzählt auf feine humorvolle Art aus seiner Kindheit und Jugend im sozialistischen Bulgarien. Als Sohn eines berühmten Schauspielers und einer erfolgreichen Pianistin wurden ihm künstlerisches Talent und Kreativität mit in die Wiege gelegt. Die Liebe zur Schauspielerei begleitete ihn schon als Kind und man ahnt schon beim Lesen, dass aus dem Jungen doch etwas werden muss - er kann ja nicht anders. Sehr gefallen hat mir, wie luftig und leicht die Familie in dem strengen und farblosen System des Sozialismus gelebt hat. Die Phantasie und Kreativität der Eltern, nicht nur bei der Wohnungseinrichtung oder beim Reisen, ist einfach unglaublich. Auch für die Schulbildung des Sohnes werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit Samuel die bestmögliche Ausbildung erhalten kann – und die bekommt er auch. Ganz schlimm fand ich die Zeit in der Armee und wie die jungen Soldaten dort gequält und schikaniert wurden. Samuel Finzi hat ein Talent dem mit einer Leichtigkeit entgegenzutreten, das einfach nur bewundernswert ist. Der Schreibstil des Autors ist locker und leicht, der Text liest sich angenehm fließend. Eine klare Kaufempfehlung für alle die Abenteuer, Mut und Einfallsreichtum mögen oder brauchen.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Lebendige Erinnerung

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In eindrucksvoll bildhafter Sprache, schreibt Samuel Finzi, so klar, präzise und lebendig von seiner unbeschwerten Kindheit, einprägsamen Jugend und dem Entschluss, das Land der „unbegrenzten Unmöglichkeiten“ ...

In eindrucksvoll bildhafter Sprache, schreibt Samuel Finzi, so klar, präzise und lebendig von seiner unbeschwerten Kindheit, einprägsamen Jugend und dem Entschluss, das Land der „unbegrenzten Unmöglichkeiten“ zu verlassen und irgendwo hinzugehen, „wo es nicht so grau, hässlich und monoton“ ist. Zu groß war die Sehnsucht nach Individualität und das Eingeengtsein im kleinen Land.

Samuel Finzi erzählt von dem sozialistischen Bulgarien, in dem er aufgewachsen ist und der politischen Aussichtslosigkeit. Über die 70er und 80er erstreckt sich sein Roman, der endet, als er - kurz nach dem Mauerfall - in Berlin einreist. Bis dahin erzählt Samuel Finzi Anekdoten darüber, wie er fast erblindete, seine Großmutter Mathilda seinen unbedarften Spaß ausbadete, er der bulgarischen Volksarmee beitreten musste und aus der Not heraus Schauspieler wurde. Er erinnert sich an unbeschwerte Sommer am Meer, inmitten einer großen Gemeinschaft aus Familie, Verwandten und Freunden und der ersehnten Reisegenehmigung, die alles veränderte.

Der kleine neugierige Sami hat mich begeistern können, wie er alles aufsaugt und bewahrt, natürlich auch skeptisch hinterfragt. Ich mochte die Ausschmückungen seiner Erinnerungen, die ihn in seiner Berliner Wohnung überkamen, als er den Boden betrachtete. Ich konnte mir das Künstlermilieu sehr gut vorstellen. Der Vater, als berühmter Schauspieler und die Mutter als Pianistin, wie sie vor einem Konzert stundenlang am Klavier spielt. Beide exzentrisch, die Mutter leicht entflammbar, der Vater eigensinnig in seiner Auswahl der Mahlzeiten. Das Leben schreibt die besten Geschichten.

Fazit: Ein lesenswerter autobiografischen Roman über Familie, Heimat und das Erwachsenwerden, der mit Witz, Wärme und einem eindrucksvollen Schreibstil überzeugt.