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Veröffentlicht am 02.07.2023

Zwischen Macht und Ohnmacht ...

Plagiat
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Jochen Frechs aktueller Politthriller "Plagiat" hatte es für mich wirklich in sich.

Die ganze Storyline schien für mich nicht zu weit her geholt und wirkte auf mich persönlich überraschend realistisch, ...

Jochen Frechs aktueller Politthriller "Plagiat" hatte es für mich wirklich in sich.

Die ganze Storyline schien für mich nicht zu weit her geholt und wirkte auf mich persönlich überraschend realistisch, so dass ich vom Start weg ziemlich schnell mitten in der Handlung war.

Die unterschiedlichen Perspektiven machen für mich persönlich dann erst einen richtig guten Thriller aus.

Dabei spielt dann eben auch die Macht sowie die Ohnmacht der Politiker eine ganz bestimmte Rolle.

Welche Einflussnahme auf Politiker ist dann überhaupt legitim und wie sollten Politiker auf solche direkten oder indirekten Einflüsse reagieren, um nicht zu willenlosen Marionetten zu mutieren?

Alles in allem ein solides Hörbuchformat, das mir spannende Unterhaltung geboten hat.

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Wenn urplötzlich die Phönixmagie erwacht und du Mitglied einer geheimen Allianz bist

Die Legende des Phönix, Band 1: Dunkelaura
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Die neue Fantasydilogie "Die Legende des Phönix" von Greta Milan geht mit dem Auftaktband "Dunkelaura" gleich in die Vollen.

Die 18-Jährige Eden Bricks ist Dreh- und Angelpunkt der gesamten Story und ...

Die neue Fantasydilogie "Die Legende des Phönix" von Greta Milan geht mit dem Auftaktband "Dunkelaura" gleich in die Vollen.

Die 18-Jährige Eden Bricks ist Dreh- und Angelpunkt der gesamten Story und im überwiegenden Teil wird die Handlung aus ihrer Sicht erzählt.

Ich persönlich brauchte nicht lange, um mit den recht übersichtlichen Protagonisten und der Handlung warm zu werden. Zunächst befindet man sich in einem urbanen Setting in San Francisco, in dem Eden Bricks mit ihrem Vater zuhause ist.

Vergebens hoffte Eden auf ein College-Stipendium, urplötzlich überschlagen sich die Ereignisse rund um sie und sie befindet sich in der Zentrale der Phönixallianz abseits der amerikanischen Metropole.

Die ganzen Szenerien und Settings sind immer wieder von magischen Elementen geprägt und dies gefiel mir persönlich durchweg gut.

Die Handlung selbst ist nach meiner Meinung so neu vielleicht wirklich nicht. Ein Otto-Normalo-Mädel wird urplötzlich in eine andere (magische) Rolle geworfen und muss sich in dieser sehr schnell vollauf beweisen.

Eden ist eine vermeintliche Phönixkriegerin der gleichnamigen Allianz. So weit so gut, wären da nicht die bösen Widersacher der Rogues, die, wie sie bereits am eigenen Leib erfahren durfte, nichts Gutes im Schilde führen.

Die ganzen Protagonisten rund um Eden und den Phönixkriegern werden sehr bildlich und ausführlich beschrieben. Die Antagonisten in Form der Rogues hingegen blieben mir leider eher sehr blass und eindimensional. Hier hätte ich mir persönlich lieber ein ausgewogeneres Verhältnis gewünscht. Auch bleibt das Ansinnen der Rogues hinter ihrem sehr speziellen Handeln bis zum Schluss des Auftaktband eher nebulös im Dunkeln.

Der Anfang des Buches kam mir sehr entgegen und unterhielt mich auch flott vom Tempo her. Nachdem Eden die erste Begegnung mit den Mitgliedern der Phönixallianz hatte wurde für mich der ganze nachfolgende Erzählstrang ziemlich zäh, als Eden im Ausbildungscamp ihrer Begabung als Kriegerin der Allianz entwickeln muss. Gerade hier dreht sich zu viel der ganze Plot rund um Eden und manchmal auch aus der Sicht von Kane (einem Phönixkrieger). Eine kleine beginnende Romanze kommt auch noch mit ins Spiel.

Gerade hier hätte ich mir dann diverse wechselnde Perspektiven zu den Rogues gewünscht, um hinter deren Fassade zu blicken, weshalb diese eine solche Gefahr sind und wer überhaupt dahinter steckt.

Dieser ganze sehr lange Mittelteil zog sich für mich persönlich leider wie Kaugummi.

Erst kurz vor Schluss vermochte mich das Buch dann wieder zu packen, als sich dort dann fast förmlich die ganzen Ereignisse überschlagen und gipfeln noch in einem recht würdigen, spannenden und actionreichen Finale mit entsprechendem Cliffhanger zum finalen Band "Schicksalsfeder".

Summa summarum ein solider Fantasyauftakt, der im Mittelteil für mich mehr Drive haben dürfte und auf alle Fälle Lust auf den hoffentlich durchweg spannenden finalen zweiten Band macht.

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Das Erbe des britischen Empires und seine dramatischen Auswüchse

Babel
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Die New York Times-Bestsellerautorin Rebecca F. Kuang präsentiert mit ihrem aktuellen Roman "Babel" keine ganz leichte Kost für Leseinteressierte.

Kuang versetzt uns Leser zurück in das 19. Jahrhundert ...

Die New York Times-Bestsellerautorin Rebecca F. Kuang präsentiert mit ihrem aktuellen Roman "Babel" keine ganz leichte Kost für Leseinteressierte.

Kuang versetzt uns Leser zurück in das 19. Jahrhundert und wählt das Setting des britischen Empires, das damals seine kolonialen Bemühungen im Fokus hatte. Die ganzen beschriebenen Szenerien wirken auf uns in der heutigen Zeit und auch nach unseren Maßstäben vielleicht wie aus dem Rahmen gefallen, aber geben wahrscheinlich die damaligen Verhältnisse dann wirklich sehr authentisch wieder.

Dreh- und Angelpunkt der Story ist Robin ein Junge aus Kanton (China), dem urplötzlich die Türe nach Oxford offen steht. Zur Story selbst möchte ich eigentlich gar nicht so viel verraten und verweise einfach nochmals auf den Teasertext.

Generell bin ich persönlich mit dem Buch und vor allem dem Inhalt sowie der Stilistik von Kuang nie so richtig warm geworden.

Einerseits liegt es daran, dass Kuang immer wieder sehr ausschweifend Details zu den Sprachwissenschaften sowie der Übersetzung in die Story mit einflechtet. Für mich waren diese "Exkurse" dann in ihrer Summe und der Länge nach kurzer Zeit zu viel. Die eigentliche Handlung geriet für mich dadurch immer wieder zu sehr in den Hintergrund und es entwickelte sich eine klassische On-Off-Beziehung zwischen mir und dem Buch. Versteht mich dabei bitte nicht falsch, die Details zu den Sprachwissenschaften sind durchweg interessant nehmen für mich allerdings einen zu großen Platz ein. Dass Kuangs Herz an eben dieser Wissenschaftssparte hängt merkt man bei jedem einzelnen "Exkurs".

Diese On-Off-Beziehung machte es mir auch hinsichtlich der unterschiedlichen Charakteren dann nicht einfacher, so dass ich auch dies Handelnden nicht sonderlich greifbar fand sondern mir hier und das dann auch tieferes Verständnis fehlte und ich mit den verschiedenen Personen auch etwas fremdelte.

Das Buch ist meiner Meinung nach nichts für Zartbesaitete, da der damalige koloniale Stil sehr ausgeprägt, intensiv und wenig beschönigend dargelegt wird. Die damaligen Sitten und Gebräuche wirken schon in der heutigen Zeit dann wie aus einer anderen Welt und geben einem schon zu denken auf.

Für mich rückte der Roman erst richtig in den Fokus durch die Einschätzung von Denis Scheck "Das Aufregendste im Fantasygenre seit Harry Potter". Für mich persönlich war die Story dann weder recht aufregend gestaltet noch hielt die Handlung ausreichend Fantasyelemente parat. Einen fesselnden Fantasyroman stelle ich mir persönlich sehr viel spannender und mit aufregenderen Charakteren vor. Für mich plätscherte die Story, teils durch die Einschübe mit den Sprachwissenschaften nur so vor sich hin. Einen durchgängigen und konsequent ansteigenden Spannungsbogen suchte ich leider vergeblich. Zum Schluss kam dann noch etwas Spannung auf, aber da war der Zug für mich dann bereits abgefahren.

Ich persönlich bin in das Buch mit komplett falschen Vorstellungen gestartet. Ich hatte wirklich ein wortgewaltiges grandioses Fantasywerk erwartet und gelesen habe ich einen Roman, der weit davon entfernt ist. Für mich ist es ein Roman, der die damalige Zeit wieder aufleben lässt und uns den Spiegel vorhält und die Radikalisierung in den Fokus nimmt. Aber mit richtiger Fantasy hat er leider nur sehr wenig zu tun.

Mich lässt der Roman, trotz das ich ihn eher mittelmäßig fand, sehr nachdenklich zurück. Das Ende hatte ich leider bereits zumindest in Ansätzen fast genauso erwartet.

Enthält das Buch vielleicht sogar Parabeln auf unsere heutige Zeit?

Wähnen wir uns so viel besser als die damalige abgehobene britische Gesellschaft der Eliten oder sehen wir viele Tatsachen vielleicht auch durch eine sehr privilegierte rosarote Brille?

Wenn wir quasi das Brennglas hernehmen und die aktuellen Herausforderungen betrachten gibt es wohl sehr viele Parallelen zu unserer jetzigen Zeit (z.B. Ukrainekrieg, Klimawandel, Erstürmung des US-Capitols, Letzte Generation, Spaltung der Gesellschaft, Taiwan-China-Konflikt etc.).

Auch wenn ich für mich selbst leider statuieren muss, dass das Werk weit hinter meinen Erwartungen geblieben ist, hat es meinen Horizont trotzdem zu Teilen erweitert und Sichtweisen präsentiert, über die es sich nachzudenken lohnt.

Aber hat die Kunst dann nicht bereits ihr Ziel erreicht, wenn man über den eigenen Tellerrand hinausblickt?

Kunst, dazu zähle ich persönlich dann auch Literatur, liegt ja bekanntlich immer im Auge des jeweiligen Betrachters.

In diesem Sinne passen wir auf uns auf und lassen es hoffentlich nicht wie in "Babel" eskalieren.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Wie sieht gesunde Ernährung aus?

Big Five For Health
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Der Ex-"Kochprofi" Andi Schweiger und Ernährungsexperte Dr. Stephan Lück präsentieren in ihrem Ernährungsratgeber und Kochbuch "Big Five For Health - Was wirklich zählt beim Essen" ein neues Ernährungskonzept, ...

Der Ex-"Kochprofi" Andi Schweiger und Ernährungsexperte Dr. Stephan Lück präsentieren in ihrem Ernährungsratgeber und Kochbuch "Big Five For Health - Was wirklich zählt beim Essen" ein neues Ernährungskonzept, das vom Konstrukt her sehr simpel und einfach klingt.

Die für das Kochen so wichtigen Big Five in der Küche sind die folgenden Nahrungsmittel, auf denen das Buchkonzept basiert:

- Hülsenfrüchte

- Körner

- Kohlgemüse

- Zwiebelgemüse

- Wurzelgemüse

Der anfängliche theoretische Teil, in denen die neue Ernährungsidee vorgestellt und konkretisiert wird, ist für mich unheimlich erhellend gewesen, auch wenn nicht alle Details für mich wirklich neu waren. Zu diesen fünf Grundnahrungsmittel gesellen sich dann auch noch begleitende Nahrungsmittel und solchige für die den Genuss noch erhöhen.

Nach diesen Ernährungsbasics geht es dann über in die Küche für den praktischen Teil und durchweg sehr kreative Rezepte halten Einzug ins Buch.

Die Rezepte selbst sind gut strukturiert und präsentieren neben den eigentlichen Zutaten, den Zubereitungszeiten auch die einzelnen Zubereitungsschritte, um zum Schluss das fertige Gericht servieren zu können. Den Gerichten merkt man durchweg den Feinschliff des Sternekochs Andi Schweiger an. Ein Bild des fertigen Gerichts darf natürlich, wie in Kochbüchern üblich natürlich auch nicht fehlen.

Mitunter benötigt man beim Nachkochen dann manchmal auch eher exotische Zutaten bzw. Bestandteile des Essens werden in kleineren Mengen verwendet, die man dann auch nicht immer im Haus parat hat.

Alles in allem ein tolles Buch, das für mich insbesondere durch den theoretischen Teil geglänzt hat. Die Rezepte waren für mich persönlich leider nicht durchweg alltagstauglich.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Versteckspiel für Erwachsene - Die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen

Going Zero
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Die Idee des aktuellen Romans "Going Zero" von Anthony McCarten ist vielleicht nicht ganz neu aber dennoch sehr clever gewählt und hat nach meiner ganz persönlichen Meinung eigentlich unheimliches Potenzial ...

Die Idee des aktuellen Romans "Going Zero" von Anthony McCarten ist vielleicht nicht ganz neu aber dennoch sehr clever gewählt und hat nach meiner ganz persönlichen Meinung eigentlich unheimliches Potenzial ein richtiger Pageturner zu werden.
Das ganze beschriebene Szenario rund um den drei Millionen US-Dollar-Gewinn beim Versteckspiel für Erwachsene klingt bereits durch den Teasertext unheimlich spannend. Für den Millionengewinn muss man als auserwählter Teilnehmer einfach 30 Tage und Nächte lang wie vom Erdboden verschluckt sein und darf nicht aufgefunden werden. Ein wahres Katz- und Maus-Spiel, das für zehn auserwählte Kandidaten dann Wirklichkeit wird. Widersacher für diese Kandidaten ist zum einen das Unternehmen FUSION von Cy Baxter. Außerdem hat auch die CIA ihre Hände mit im Spiel, um den Kandidaten den Gewinn zu vermiesen.
Mehr möchte ich fast nicht mehr zum eigentlichen Plot spoilern.
Eine dieser auserwählten Kandidatinnen die auf den ersten Blick sehr unscheinbare Bibliothekarin Kaitlyn Day, die hier die Hauptrolle im Roman spielt. Durch sich abwechselnde Perspektiven nimmt die Geschichte Fahrt auf.
Allerdings hätte ich mir mir für die komplette Story von aller Anfang mehr Drive und Spannung gewünscht. Dreiviertel des Buches wird die Handlung eher gemächlich vorangetrieben und im letzten Drittel überschlagen sich dann fast die Ereignisse mit einigen unvorhersehbaren Wendungen.
Kaitlyn blieb mir über weite Teile des Buches leider irgendwie ein Buch mit sieben Siegeln. Ich hätte mir dort persönlich sehr viel mehr Nähe zum Charakter hin gewünscht. Auch die ab und an sehr kurzen eingestreuten Episoden zu den anderen neun Teilnehmern bleiben quasi nur ganz kurze Gedankenblitze, die meiner Meinung nach dann fast komplett untergehen und den anderen Teilnehmern überhaupt nicht gerecht werden.
Täuschungsmanöver, Haken, Finten und falsche Fährten sind hier in der Handlung dann wirklich Programm.
Ich persönlich hatte zum Charakter von Kaitlyn Day dann eine bestimmte Vorahnung, die sich dann zum Schluss hin auch so bewahrheitete.
Das Buch hat nach meiner Meinung sehr viel Potenzial verschenkt. Ich hätte mir persönlich sehr viel mehr Nähe zu den Charakteren gewünscht und auch die emotionale Ebene kommt meiner Meinung überhaupt nie richtig zur Geltung, bei solch einem grenzwertigen Experiment.
In der aktuellen Fassung lässt mich das Buch arg zwiegespalten zurück und ich hadere auch ehrlich gesagt mit dem Roman. Die Dramatik rund um die (totale) Überwachungstechnik wirkt erschreckend real. Die eigebundenen Charakteren wie auch die Handlung selbst sind allerdings ausbaufähig.

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