Mega Weltsetting, aber Grundidee geht etwas verloren
Scythe – Das Vermächtnis der ÄltestenMeine Meinung:
Bevor ich Band 3 gelesen habe, habe ich Band 1 und 2 nach Jahren nochmal gelesen, um wieder in die Welt einzusteigen. Das war sehr hilfreich, weil ich mich sonst einfach zu wenig an das ...
Meine Meinung:
Bevor ich Band 3 gelesen habe, habe ich Band 1 und 2 nach Jahren nochmal gelesen, um wieder in die Welt einzusteigen. Das war sehr hilfreich, weil ich mich sonst einfach zu wenig an das ganze Weltsetting erinnert hätte. Beim erneuten Lesen der ersten beiden Bände ist mir wieder mal aufgefallen, wie sehr ich die Welten mag, die Neal Shusterman erschafft. Beide Bände hätte ich auch beim erneuten Lesen mit 5 Sternen gewertet. Der dritte und letzte Band hinterlässt bei mir aber lange nicht so ein gutes Gefühl.
Das liegt für mich insbesondere an 3 Dingen:
Zeitfaktor: Im dritten Band vergehen teilweise mehrere Jahre. Von Kapitel zu Kapitel springen wir aber teilweise in den Jahren. Mal lesen wir etwas von kurz nach Enduras Untergang, manchmal erleben wir eine Szene 3 Jahre später. Ich fand das teilweise super verwirrend und wusste häufig gar nicht, in welchem Zeitraum ich mich eigentlich befinde. Dadurch entsteht meiner Meinung nach auch eine gewisse Langatmigkeit. Oft passiert in der Geschichte recht wenig oder ein bestimmtes Thema bleibt längere Zeit im Fokus. Ich hatte aber oft das Gefühl, dass man dadurch nur Zeit schinden will, damit in diesen ganzen Jahren überhaupt irgendwas spannendes passiert.
Weltsetting & Grundidee: Das Weltsetting, die Gesellschaft und die Politik in der Reihe finde ich immer noch absolut einzigartig und super interessant. Ich mag die dystopische Idee total und finde das ganze Scythetum super faszinierend. Leider ist aber genau dieses Thema in diesem Band viel zu kurz gekommen. Natürlich musste der Autor nun irgendwie ein gutes Ende für seine Geschichte und seine Welt finden, allerdings ist ihm dadurch meiner Meinung nach etwas die Grundidee verloren gegangen.Mir hat es einfach gefehlt, etwas über die Konklaven und die unterschiedlichen Scythe-Werte zu lesen. Der Fokus im dritten Band hat sich total gewandelt und das eigentliche Thema ist dadurch irgendwie untergegangen. Es war natürlich immer noch spannend, die Geschichte von Rowan und Citra zu verfolgen und beide hatten auch wieder einen etwas größeren Anteil in der Geschichte, aber mir wurde hier der Fokus dann doch zu sehr auf die vielen Nebencharaktere gelegt.
Das Ende: Ich will natürlich das Ende der Geschichte hier nicht verraten, aber ich möchte zumindest sagen, dass ich das Ende irgendwie doch als etwas sehr plötzlich, und zusätzlich etwas absurd wahrgenommen habe.
Fazit:
Ein guter Abschluss der Geschichte, die aber teilweise durch die Langatmigkeit den Reiz verliert. Die Grundidee, die für mich insbesondere aus dem Scythetum besteht, geht meiner Meinung nach etwas verloren und die Geschichte wird zu sehr von Nebencharakteren dominiert. Das Ende wirkt auf mich skurril. Ich vergebe daher solide 3 Sterne.