Schwacher Auftakt, vielversprechende Reihe
The Darkest Gold – Die Gefangene"The Darkest Gold - Die Gefangene" von Raven Kennedy basiert sehr lose auf dem König-Midas-Mythos. Der Legende zufolge soll ihm der Gott Dionysos aufgrund einer List den Wunsch erfüllt haben, alles mit ...
"The Darkest Gold - Die Gefangene" von Raven Kennedy basiert sehr lose auf dem König-Midas-Mythos. Der Legende zufolge soll ihm der Gott Dionysos aufgrund einer List den Wunsch erfüllt haben, alles mit bloßen Händen in Gold verwandeln zu können. Ähnlich wie im Mythos ist auch König Midas in "Die Gefangene" ein gold- und machtgieriger König, der sein Aussehen und seinen Verstand geschickt einzusetzen weiß. Hier endet dann auch schon die Inspiration durch den Mythos. Raven Kennedy erschafft eine komplexe Welt mit verschiedenen Königreichen und politischen Verstrickungen, von denen man zumindest im ersten Band noch relativ wenig kennenlernt, was jedoch vielversprechend für die kommenden Bände ist.
Symbolbild von Midas Macht ist die Hauptprotagonistin Auren, deren Haut und Haare durch seine Berührung vergoldet wurden. In ihrer Kindheit und Jugend hat sie traumatisches durchlitten, weshalb sie ihre Sicherheit in Midas Obhut übergeben hat, jedoch auf Kosten ihrer eigenen Freiheit. Als sich die politische Situation im sechsten Königreich zu wandeln beginnt, ändert sich auch schlagartig Aurens Leben...
Kennedys Sprache ist sehr roh und teilweise vulgär, passt jedoch zu der Welt und ihren Figuren. Die Beziehung zwischen Auren und Midas steht im Mittelpunkt der Handlung. Sie bestimmt das Handeln und Denken beider Personen, da beide in einer tiefen Abhängigkeit zueinander stehen - jedoch aus unterschiedlichen Gründen und Motiven. Aurens Naivität war zunächst schwierig für mich nachzuvollziehen, im Laufe der Geschichte werden jedoch mehr Hintergründe offenbart.
Obwohl die Geschichte sprachlich und plottechnisch gesehen einige Schwächen aufweist, versprechen das letzte Kapitel sowie der Epilog eine Steigerung für den zweiten Band.