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Veröffentlicht am 02.07.2023

GRoßer Bogen

Porträt auf grüner Wandfarbe
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Ella eine bodenständige junge Frau aus einer eher armen Bauernfamilie trifft in einem Hotel auf Ilsabé eine glamouröse junge Dame die das ganze Gegenteil von ihr ist. Was Ilsabé sich im Kopf ...

Ella eine bodenständige junge Frau aus einer eher armen Bauernfamilie trifft in einem Hotel auf Ilsabé eine glamouröse junge Dame die das ganze Gegenteil von ihr ist. Was Ilsabé sich im Kopf setzt bekommt sie auch. Während Ella auch die Gefühle und Gedanken der anderen in ihre Wünsche einbezieht. Trotzdem werden die beiden Freundinnen fast schon Schwestern im Geiste.
Ella führt Tagebuch über ein Leben das von Bad Tölz, Ellmau, Köslin nach Berlin und wieder zurück führt.
Gwen die Enkelin von Ilsabé liest diese Tagebücher und beantwortet mit ihrer Hilfe viele Fragen über ihre Familie, verschwundene Familienschätze und andere Verluste.
Im Anfang ist das Buch verwirrend, die Familien Zusammenhänge wer ist wessen Onkel, Tante, Großmutter oder Großvater, da wäre ein Stammbaum sehr hilfreich gewesen. Sobald man den Knoten entwirrt hat, wird es spannend. Denn Gwen liest die Tagebücher etappenweise, zwischendurch führt sie in der Gegenwart Gespräche mit noch lebenden Verwandten die die Informationen vertiefen oder einordnen.
Die Autorin reißt jedes Thema aus dem vergangenen Jahrhundert an, sie beginnt mit dem 1. Weltkrieg und endet in der Gegenwart. Alles was wichtig war, findet wie in einem wirklichen Leben einen Niederschlag in der Person von Gwen, Elsa, Ilsabé oder einen der anderen Protagonisten. Krankheit sei es die Spanische Grippe oder Aids alles findet seinen Platz, Liebe, Krieg und Tod.
Es muss eine große Recherche Arbeit gewesen sein um alles was wichtig war auf diesen 500 Seiten unter zubringen und eine schriftstellerische sLeistung, dass dadurch beim Lesen nicht das Gefühl entsteht, ach das wusste ich schon oder sie könnte man was Neues erzählen. Es ist alles auf eine andere Art und Weise neu, weil es Menschen geschieht die wir gerade erst kennen gelernt haben.

Veröffentlicht am 25.06.2023

Frauenhass

Der Feind
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Ein Amoklauf, ein frauenfeindlicher Täter, Milla soll über die Hintergründe schreiben und taucht tief in die Incel Szene ein. Gleichzeitig muss ihr Freund Sandro als Ermittler der Abteilung für Leib und ...

Ein Amoklauf, ein frauenfeindlicher Täter, Milla soll über die Hintergründe schreiben und taucht tief in die Incel Szene ein. Gleichzeitig muss ihr Freund Sandro als Ermittler der Abteilung für Leib und Leben einen Serienmörder suchen. Nathaniel die dritte Figur in dieser Serie ist der Undercover Agent für Milla und schleicht sich als Betroffener in die frauenhassende Szene ein..
Das Buch ist erschreckend, es machen sich grauenhafte Abgründe der Gefühlswelt von angeblich nicht beachteten Männern auf. Der Grundgedanke wenn ich eine Frau nicht auf meine Art für mich gewinnen kann, dann eben mit Gewalt. Das diese Männer nur ihr Verhalten gegenüber den Frauen ändern müssten geht nicht in diese verqueren Köpfe hinein. Das ist der eine Fall. Im anderen sind es Männer die nach dem Tod sehr demonstrativ hergerichtet wurden. Was soll es aussagen?
Ich bin der Meinung dieses Buch sollte niemand lesen der Opfer eines der abscheulichsten Verbrechen gegenüber Frauen war. Es würden zu viele Erinnerungen wieder hervor geholt. Vergessen kann die Frau so etwas nicht, aber vielleicht ohne neue Informationen seien sie real oder wie hier ein Roman wäre es leichter damit zu leben.
Der Krimi ist ungeheuer spannend. Die Ermittlungen die von vielen gleichberechtigt aber jeder unter anderen Vorzeichen führt, kommen nach und nach ans Ziel.. Die einzelnen Figuren sind sehr komplex nicht nur die immer wieder kehrenden aus der Serie, sondern in diesem Fall auch die Täter. Wie kann man nur so denken, das geht mir nicht in den Kopf.
Die Konstellation Milla und Nathaniel ist ungewöhnlich. Trotz seiner Behinderung kann er der investigativen Journalistin bei ihrer Arbeit unterstützen. Genau so ungewöhnlich ist das Paar Milla und Sandro, ihre Berufe stehen sich im Weg. Denn wenn der eine mal seinen Frust von der Seele reden will, sind da die Bedenken das der andere diese Informationen für seinen Bereich nutzen könnte. Schwierige Situationen die die Serie sehr lesenswert machen.

Veröffentlicht am 22.06.2023

Jessi mal niedlich, mal grauslich

Jessi, die Raubhäsin (Klein, aber oho!)
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Das Cover zieht jeden sofort in seinem Bann. Dieses wirre Fell und der grimmige Blick, da muss man ins Buch schauen um zu erfahren worum es geht. Auch dieser Blick ins Buch lohnt sich. Es ist ...

Das Cover zieht jeden sofort in seinem Bann. Dieses wirre Fell und der grimmige Blick, da muss man ins Buch schauen um zu erfahren worum es geht. Auch dieser Blick ins Buch lohnt sich. Es ist eine Geschichte mit vielen Abenteuern, unterschiedlichen Gefahren, nicht für Jessi aber für andere.
Jessi will wissen wie das Leben außerhalb ihres Stalls ist, bisher war sie sehr behütet und verwöhnt. Im Wald lebt es sich sehr viel rauer. Kein glattes glänzendes Fell mehr und das Fressen muss sie sich auch selber suchen, dafür ist da aber die Freiheit und sie kann zeigen was sie drauf hat.
Die Geschichte hat viele Facetten, es geht um Hilfe für Schwächere, um Mut und letztendlich um Freundschaft und Zugeben können das auch wenn man stark und mutig ist, trotzdem mal Hilfe braucht und auch ganz gern Gesellschaft hat.
Die Bilder sind innen und außen sehr gelungen, bis auf Jessi ( die eine Entwicklung durch macht ),sehen alle sehr kuschelig aus, dieser Kontrast wirkt sehr spannend. Die Abenteuer auf jeder Seite sind sehr verständlich gezeichnet und erzählt. Die Reime mal kurz, mal lang machen das Vorlesen leicht und die Kinder lieben Erzählungen in Reimen.
Das Happy End war ein folgerichtiger Schluss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2023

Liebe und Intrigen

Eine Lady hat die Wahl
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Eliza war sehr in Oliver verliebt, aber weil er keinen Titel und kein Vermögen hatte, verlangten ihre Eltern das sie seinen Onkel heiratete. Nun ist der alte Mann tot und hat Eliza ein Vermögen ...

Eliza war sehr in Oliver verliebt, aber weil er keinen Titel und kein Vermögen hatte, verlangten ihre Eltern das sie seinen Onkel heiratete. Nun ist der alte Mann tot und hat Eliza ein Vermögen vermacht und Oliver ist der Erbe des Titels. Lieben sie sich immer noch oder bringt die Freiheit Eliza noch andere Verehrer? Zusammen mit ihrer Cousine probiert sie das Leben ohne Bevormundung in Bath aus. Aber Geld ist nicht alles, denn die bösen Zungen suchen an jeder Ecke und Kante um Schlechtes über Elizas Verhalten zu berichten.
Dieses Buch ist das Zweite der Autorin, beim Ersten habe ich gesagt: Nicht schlecht aber Luft nach oben. Diesen Spielraum hat die Schriftstellerin ausgeschöpft. Nach meinem Empfinden ist diese Geschichte gelungen. Nach dem traurigen Beginn gewann die Geschichte an Fahrt. Genau wie Elizas Entwicklung von einer jungen unerfahrenen, unterdrückten Ehefrau, zu einer schüchternen Witwe und dann zu einer immer mutigeren Frau, wurde die Geschichte immer vielseitiger, mehr Möglichkeiten der Liebe wurde diskutiert, vor allem die Intrigen wurden vielseitiger. Genau diese machten das Buch sehr unterhaltsam. Pfui wie kann man nur so handeln oder gar das noch gut heißen und billigen. Fremdschämen ist angesagt. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Die Autorin ist definitiv in der Welt des Regency angekommen.


Veröffentlicht am 07.06.2023

Die Eifel, ein perfekter Hintergrund

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
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Johanna erbt von einer unbekannten Tante ein Haus in der Eifel. Warum gerade sie, ihre Eltern sind dagegen das sie die Erbschaft annimmt aber Johanna, gerade volljährig geworden setzt ihren Willen durch. ...

Johanna erbt von einer unbekannten Tante ein Haus in der Eifel. Warum gerade sie, ihre Eltern sind dagegen das sie die Erbschaft annimmt aber Johanna, gerade volljährig geworden setzt ihren Willen durch. Sie fühlt sich auf Anhieb wohl in dem kleinen Ort und findet dort Freundinnen und auch Unterstützung. Im Laufe der Jahre entwickelt sie eine künstlerische Ader. Sie wird immer selbstständiger, unabhängiger von ihrer Familie.
Das Buch beginnt 1920 und endet 1938. In diesen 18 Jahren erleben wir nicht nur Johannas Entwicklung sondern auch die Entwicklung Deutschlands und vor allem wie die Frauen es schaffen sich nach und nach zu emanzipieren. Wie Johanna sagt: erst stehe ich unter der Fuchtel meines Vaters und dann unter der meines Mannes, das will ich nicht. Der erste Weltkrieg war eine Zäsur. Für alle Menschen aber für die Frauen besonders, denn auf einmal war Platz im Leben für sie. Durch die vielen verstorbenen Männer waren Lücken entstanden, doe Frauen mussten Männerarbeit verrichten. Dadurch entstand ihr Selbstbewusstsein.
Die Autorin beschreibt am Beispiel der Eifelfrauen wie diese Entwicklung von statten ging. Spannend aber ruhig wird die Geschichte erzählt. Nicht nur die Frauen an sich, die ganzen Familien sowie Stadt- und Dorfbewohner sind als Beispiel für die Entwicklung die nicht nur in Deutschland sondern in der ganzen Welt stattfand.
Ich bin gespannt wie die Entwicklung über den Zweiten Weltkrieg hinaus weiter geht. Allein die Beschreibung der Eifel an sich ist das Buch schon wert. Die Mischung aus Geschichte, Fiktion und der Beschreibung der Eifel machen neugierig auf mehr.