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InaVainohullu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2017

Noch besser als Band 1 !

True North - Schon immer nur wir
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Mit diesem zweiten Band ihrer True North Trilogie übertrumpft sich Sarina Bowen wahrlich selbst. Wo der erste Band eine gewisse Leichtigkeit und recht viel Humor und ausgelassenen Charme mit sich bringt, ...

Mit diesem zweiten Band ihrer True North Trilogie übertrumpft sich Sarina Bowen wahrlich selbst. Wo der erste Band eine gewisse Leichtigkeit und recht viel Humor und ausgelassenen Charme mit sich bringt, ist die Geschichte von Protagonist Jude und seiner Sophie eher schwermütig, bewegend und, für mich, sehr ergreifend gewesen.

Jude hat eine dunkle Vergangenheit die er gerne vergessen und endlich hinter sich lassen würde. Als Jugendlicher ist er abgestürzt, hat Drogen konsumiert, seine große Liebe Sophie belogen und schließlich einen ganz schwerwiegenden Unfall gebaut, der ihm eine Strafe hinter Gittern eingebracht hat.

Nach einem Entzug und seiner abgesessenen Strafe hilft er als Saisonarbeiter auf der Farm der Shipley's, die ihn herzlich und als Teil ihrer Familie aufnehmen. Sie geben ihm Rückhalt, kümmern sich vorbehaltlos um ihn. Doch dann kommt der Winter und auf der Farm gibt es nicht mehr genug zu tun und so muss sich Jude schließlich seiner größten Angst stellen: Der Angst, nach Hause zurückzukehren. An den Ort an dem sein persönliches Martyrium began.

Sophie hat seit Jahren nicht ein einziges Wort von Jude gehört, dabei war er ihre erste große Liebe und sie war bereit ihm zu verzeihen. Als er plötzlich zurück kommt und ihr ausgerechnet in der Kirche über den Weg läuft, wo sie einmal in der Woche aushilft und Essen für die Gemeinde zubereitet, da kommt alles wieder hoch. Sophie hat Jude nie vergessen, doch das Schicksal hat ihnen übel mitgespielt und ein Erneuerung der Beziehung steht schon alleine aufgrund sämtlicher äußerer Umstände eigentlich nicht in Frage. Doch Gefühle gehen ihren eigenen Weg. Das müssen auch Sophie und Jude schon sehr bald erkennen.

Ich habe diese Geschichte regelrecht verschlungen. Jude ist ein absolut tragischer Charakter, der permanent gegen seine inneren Dämonen ankämpft. Zum Einen ist da dieses unbändige Verlangen nach Drogen, das er jeden Tag, jede Minute seines Seins bekämpfen muss, zum Anderen ist er in seiner Heimatstadt nicht wirklich Willkommen. Jeder glaubt zu wissen, was in dieser einen verhängnisvollen Nacht geschehen ist und jeder gibt ihm die Schuld, das ein Mensch zu Tode kam. Und dann ist da noch Sophie, das Mädchen das er auch nach all den Jahren der Abwesenheit immer noch so sehr liebt.

Es ist tragisch und mein Herz wurde beim Lesen mehr als einmal gebrochen und dann wieder zusammengesetzt. Die Geschichte hat mich emotional tief berührt und ich habe immer gehofft, das die beiden allen Umständen trotzen und doch noch zu ihrem Glück kommen, das sie sich absolut verdient haben.

Was mir hier sehr gut gefällt ist, das man, obwohl man die Bände alle unabhängig voneinander lesen kann, den Charakteren aus den anderen Bänden hier wieder begegnet und sie nach wie vor eine Rolle spielen. Zwar eine Kleinere, aber doch eine Bedeutende, wie ich finde. Man bekommt einen Eindruck wie es Audrey und Griff ergeht, aber auch wie sich alle anderen weiterentwickeln. Damit man sich nicht selbst etwas vorweg nimmt, empfehle ich die Bände der Reihe nach zu lesen.

Interessant finde ich, das Sarina Bowen ihre Romane so komplett unterschiedlich gestaltet, damit zeigt sie mir als Leserin, wie vielseitig sie ist. Die Geschichte von Audrey und Griffin empfand ich als sonnig, während ich Judes Geschichte sehr sehr düster und auch ernst fand. Ich bin also gespannt, was mich im dritten und letzten Band erwartet.

Der Schreibstil ist trotz der Thematiken sehr leicht gehalten und die Autorin versteht es mich an die Seiten zu fesseln. Ich konnte mich nicht lösen und hatte das Buch in einem Rutsch ausgelesen.

Bei der Gestaltung ihrer Charaktere legt die Autorin Wert auf Authentizität, auch das hat mir gefallen, denn man kann sich in jeden Einzelnen sehr gut hineinversetzen, seine Ängste, sein Verlangen, seine Emotionen förmlich spüren.

Ganz großartiger Roman und ganz tolle Reihe, die ich definitiv weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Ein Buch über ein ganz besonderes Mädchen mit einer ganz besonderen Geschichte ! Leseempfehlung !

Als ich Amanda wurde
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Die erste große Liebe ist immer etwas ganz Besonderes. Auch für Amanda.
Doch Amanda hat ein Geheimnis, eines, das diese erste besondere Liebe für immer zerstören könnte.

Als mir das Buch auf der Leipziger ...

Die erste große Liebe ist immer etwas ganz Besonderes. Auch für Amanda.
Doch Amanda hat ein Geheimnis, eines, das diese erste besondere Liebe für immer zerstören könnte.

Als mir das Buch auf der Leipziger Buchmesse im Frühjahr ans Herz gelegt wurde, da war ich unglaublich neugierig. Zum Einen weil ich gerne Liebesgeschichten lese, zum anderen, weil die Protagonistin ein ganz außergewöhnlicher Mensch und die Thematik die dieses Buch behandelt eine nicht Alltägliche ist.

Amanda wurde als Junge geboren und unterzog sich nach einem Selbstmordversuch schließlich einer Geschlechtsumwandlung. Doch der Weg zu diesem neuen, zu diesem für sie richtigen ICH war ein sehr steiniger; ein harter Kampf, mit allerhand unschönen Ereignissen und Situationen, mit jeder Menge Spott und Mobbing. Denn der Mensch kann grausam sein, wenn er mit Dingen konfrontiert wird, die er nicht zuordnen kann oder mit denen er nicht weiß wie er umgehen soll. Statt sich damit auseinander zu setzen, geht man der Einfachheit halber auf Konfrontationskurs und versetzt den Betroffenen damit einen herben Stich.

Besonders schlimm ist es, wenn dann auch noch der Rückhalt in der eigenen Familie fehlt. Während Amandas Mutter zu ihr steht, tut sich der Vater mit der Verwandlung des Sohnes/der Tochter unglaublich schwer. Erst als Amanda immense Gewalt in ihrer Heimatstadt erfährt, ist der Vater bereit sie auf seine Art zu unterstützen. Er nimmt sie bei sich auf und bietet ihr somit einen Neuanfang in einer völlig neuen Stadt. Und auch einen Neustart der Vater-Tochter-Beziehung.

Amanda ist glücklich, denn hier kennt niemand ihre Vorgeschichte, sie wird als neue Mitschülerin akzeptiert und sogar einer der begehrtesten Jungs an der Schule verknallt sich Hals über Kopf in sie. Amanda erlebt die wohl beste Zeit ihres Lebens, sie kann unbeschwert sein und sich ganz auf das Hier und Jetzt konzentrieren, sie findet tolle Freundinnen und verliebt sich. Zum ersten Mal. So richtig.
Doch über ihrer aufkeimenden Beziehung zu Grant liegt ein dunkler Schatten. Wie soll sie ihm sagen, das sie nicht immer das Mädchen war, für das er sie hält. Muss sie ihm überhaupt erzählen, das sie früher ein Junge war ?

Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat, ist, das die Autorin selbst Transgender ist und somit ganz genau weiß wovon sie schreibt. Ich denke, das sie vielleicht einen Teil ihrer eigenen Erfahrungen vor, während und nach der Geschlechtsumwandlung in diesem Buch aufarbeitet, was das Ganze und vor allem Amanda als Charakter absolut authentisch macht.
Sie ist ein tolles, starkes Mädchen, das mich echt beeindrucken konnte.

Auch die Gestaltung und die Reaktionen der Nebencharaktere sind nachvollziehbar und wirken echt. Klar schrecken einen beim Lesen die negativen Reaktionen des Umfelds ab, aber ich halte sie für glaubwürdig, denn Menschen sind, wie oben schon erwähnt, oft ekelhaft im Umgang mit Dingen die sie nicht kennen.

Mich hat "Als ich Amanda wurde" wirklich auf ganzer Linie überrascht. Ich finde es super, wie Meredith Russo hier eine zarte, leichte Liebesgeschichte, mit einem bisher sehr selten in Büchern auftretenden, aber doch wichtigen und ernsten Thema verknüpft. Zudem ist ihr Schreibstil unglaublich flüssig und das Buch so fesselnd geschrieben, das ich es an einem einzigen Tag ausgelesen hatte, weil ich mich einfach nicht lösen konnte.

Ein Buch über ein ganz besonderes Mädchen mit einer ganz besonderen Geschichte ! Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 24.08.2017

Erschreckend und brilliant zugleich !

Und es schmilzt
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Meinung:
Selten habe ich ein Buch gelesen, bei dem ich hinterher so leer, so ohne Worte und gleichzeitig mit so großem Redebedarf zurückblieb. Es ist grausam, auf ganz verschiedenen Ebenen, aufwühlend ...

Meinung:
Selten habe ich ein Buch gelesen, bei dem ich hinterher so leer, so ohne Worte und gleichzeitig mit so großem Redebedarf zurückblieb. Es ist grausam, auf ganz verschiedenen Ebenen, aufwühlend und beklemmend und trotzdem so packend und so großartig geschrieben, das man es nicht weglegen kann und will.

Eva erhält eine Einladung von ihrem Kindheitsfreund Pim. Eine Einladung die alte Wunden aufreißt und ihr Einiges abverlangt, vor allem den Schritt zurück in ihr Heimatdorf, in das sie schon seit Jahren keinen Fuß mehr gesetzt hat. Denn an diesem Ort hängen für Eva trostlose und schreckliche Erinnerungen.
Trotzdem kehrt sie zurück, im Gepäck einen großen, schweren Eisblock.

Dieses Buch ist so unendlich kalt und wird mit jeder gelesenen Seite noch kälter, denn man spürt, das man auf schlimme Dinge zusteuert und man hat keinen Schimmer wie schlimm sie sich tatsächlich entwickeln.

Als Leser taucht man in Evas Gedanken- und Gefühlswelt ein, die auf mich sehr distanziert und hart wirkte. Ihre Geschichte, in der Ich-Perspektive erzählt, spielt sich auf verschiedenen Zeitebenen ab. So erleben wir Eva einerseits als Mittzwanzigerin die ein sehr tristes Leben lebt und als junges Mädchen, als Kind an der Stufe zur Pubertät, als Teil der "Drei Musketiere", die sich aus ihr und ihren Freunden Pim und Laurens zusammensetzen. Es ist keine wirklich innige Freundschaft, das wird einem schnell klar, sondern eher ein Umeinander-Buhlen. Pim bildet den Mittelpunkt des Trios und sowohl Laurens als auch Eva wollen ihm stets gefallen um seine Anerkennung gewinnen. Dabei schießen sie irgendwann sehr weit über das Ziel hinaus und lassen sich zu Dingen hinreißen, für die man schwer Worte finden kann. Vor allem Eva lässt sich von den Jungs demütigen ohne dies zu erkennen. Als die Idee zu einem "Spiel" aufkommt, da nutzen die Jungs ihre, ja ich möchte es fast schon Hörigkeit nennen, so richtig aus und läuten so, vielleicht bewusst, vielleicht auch unbewusst, ihren letzten gemeinsamen Sommer ein. Einen Sommer, der Eva für immer verändern wird.

Auch in der Familie gibt es wirkliche Probleme. Es ist eine lieblose Kindheit, die Eva und ihre Geschwister Tesje und Jolan erleben. Der Vater hat Todessehnsucht, die Mutter säuft, um ihr Leben überhaupt irgendwie zu ertragen. Was ihre Kinder umtreibt interessiert sie nicht. Besonders schlimm trifft es neben Eva die Jüngste: Tesje. Sie entwickelt Verhaltensauffälligkeiten, bei denen man sich permanent fragt, warum es außer Eva und Jolan scheinbar niemandem auffällt. Das ganze Dorf schaut weg. Als Mutter hätte ich Schreien wollen, weil die Merkmale für eine psychische Störung gar nicht noch auffälliger hätten sein können.

Es ist eine durchweg krasse Geschichte, der man sich trotz ihrer Brutalität, aller Grausamkeiten und auch Perversionen, nicht entziehen kann, so sehr man es vielleicht auch möchte.
Für mich war dieses, wirklich gewaltige Debüt auch ein persönlicher Trigger, es hat mich einige schlaflose und unruhige Nächte gekostet in denen Selbsterlebtes wieder hochkam, das ich wie Protagonistin Eva gerne einfach für immer vergessen würde.
Man sollte das Buch vielleicht mit einer kleinen Warnung versehen. Jemand der mit kindlichen und perversen Gewaltexzessen schwer zurecht kommt, vielleicht auch aufgrund von Selbsterlebtem, dem würde ich von dieser Lektüre fast schon abraten. Mich hat es sehr beschäftigt, nicht unbedingt auf gute Weise.

Trotzdem hat es mich aber auch beeindruckt und wie oben schon erwähnt, konnte ich mich Evas Geschichte nicht entziehen.

Das Ende ist alles andere als harmonisch oder rund. Es kommt abrupt, eiskalt, beklemmend und Lize Spit lässt mir nicht nur das Blut in den Adern gefrieren, sondern sie überlässt mir als Leserin offenen Spielraum um mir selbst zu erdenken wie es wohl ausgeht für Eva, aber auch für ihre Geschwister, für Pim und Laurens.

Fazit:
UND ES SCHMILZT ist ein großartig literarisches, sehr intensives, aber auch brutales und eiskaltes Werk, das bei mir definitiv sehr lange nachhallen und im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 24.07.2017

GENIAL, GEWALTIG, DÄMONISCH !!!

Demon Road (Band 2) - Höllennacht in Desolation Hill
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Amber hat dem Leuchtenden Dämon ein Schnippchen geschlagen. Allerdings nicht ohne Konsequenzen, denn natürlich lässt ein mächtiger Dämon niemals eine Schmach über sich ergehen und kriegt immer das was ...

Amber hat dem Leuchtenden Dämon ein Schnippchen geschlagen. Allerdings nicht ohne Konsequenzen, denn natürlich lässt ein mächtiger Dämon niemals eine Schmach über sich ergehen und kriegt immer das was er haben will.

Kurzerhand hetzt er Amber und ihrem treuen Gefährten und Beschützer Milo seine Höllenhunde auf den Hals und jagt die beiden so über die schwarzen Straßen der USA.

Zuflucht finden sie schließlich in Desolation Hill, einem kleinen, auf den ersten Blick verschlafen wirkenden Örtchen in Alaska. Doch auch hier währt das Glück und der schwache Hauch von Sicherheit nur sehr kurz, denn mit dieser Stadt stimmt etwas ganz und gar nicht...

Meinung:
Yeah, endlich ist Band 2 der DEMON ROAD Reihe von Derek Landy erschienen, den ich seit Band 1 ja schon ein bisschen vergöttere, aufgrund seiner Kreativität und seiner skurrilen Ader, die er in seine Figuren und in die Geschichte um Amber einfließen lässt.

Wer kein großer Fan von Dialogen a la Pulp Fiction, von Gemetzel, Splatter und geballter Action ist, dem empfehle ich direkt einmal die Finger von dieser Reihe zu lassen, denn für Ambers Erlebnisse braucht man stellenweise schon einen recht festen Magen und sollte auch keine Angst vor durch die Gegend fliegenden Eingeweiden und jeder Menge Blut haben.

Davon fließt hier nämlich mal wieder reichlich, denn in Desolation Hill ist nichts so wie es scheint und unsere beiden Helden sehen sich mit Problemen von ziemlich großem Ausmaß konfrontiert. Eigentlich dachte Amber sie sei hier vor den Höllenhunden sicher, denn die können die Stadtgrenzen nicht passieren, doch auch im Innern der Stadt schlummern unerwartete Gefahren und die Höllennacht, ein "Festival", bei dem die Einwohner keine Fremden dulden, steht kurz bevor.
Das hat natürlich seine Gründe, die sich dem Leser im Verlauf der Handlung immer mehr erschließen und ihn so manches Mal vor Furcht erzittern lassen.

Derek Landy hat es echt drauf, mich in seine schräge Welt zurückzuziehen. Er knüpft mit "Höllennacht in Desolation Hill" direkt an den Vorgänger an und schleudert mich sofort wieder ins Geschehen. Ich hatte von Anfang an wieder dieses Gefühl an Ambers Seite zu stehen und ein Teil ihrer kleinen Crew, die ja sonst eigentlich nur aus Milo und seinem Truck besteht, zu sein.

Amber ist ein gutes Stichwort, denn das Dämonenmädchen hat mich auch in Band 2 wieder komplett für sich einnehmen und begeistern können. Allmählich greift die Selbstsicherheit die sie in ihrer Dämonengestalt spürt, auch auf die "menschliche" Amber über. War sie in Band 1 noch ein introvertiert wirkender Teenager ohne Freunde, Ziele und Perspektiven, ja fast schon ein graues Mäuschen, so blüht sie in Band 2 auf, ist mutig und taff und stellt sich allen Problemen eher mit einem Hauch von Schalk in den Augen. Sie legt an Selbstbewusstsein zu und ehe sie sichs versieht, hat sie eine ganze Horde bunt gemischter Leute um sich gescharrt, die ihr im Kampf gegen "die Bösen" unterstützend zur Seite stehen.

Hierzu gehören neben dem düsteren Milo, den ich schon erwähnt habe und der auch weiterhin ein wandelndes Mysterium bleibt, was den Reiz an der Figur nur noch größer macht, zumindest für mich, in Band 2 auch eine vierköpfige Clique selbsternannter Dämonenjäger mit Hund und zwei alte Schauspieler, die fest entschlossen sind, einen Mord aufzuklären.

Ich weiß nicht ob ich die einzige Leserin bin, die bei den Figuren immer an diverse Filme und Comics denken musste. Die Clique beispielsweise hat mich an die Protagonisten der Serie SCOOBY DOO erinnert ( nur der Hund konnte nicht sprechen ), bei den beiden Schauspielern hatte ich immer Walter Matthau und Jack Lemmon vor Augen ( Ein ungleiches Paar ), die sich permanent kabbelten und amüsante Wortgefechte lieferten und einer der Hauptbösewichte dieses Romans hat mich auf unheimliche Art und Weise an den SLENDERMAN erinnert.

Ich mochte das sehr ! Vorallem die Kombination war gelungen und sorgte für abwechslungsreiche Handlungen.

Durch die wechselnden Perspektiven und Handlungsstränge ( ja, es sind mehrere, die aber alle zusammenlaufen ) bietet Landy zudem eine absolut abwechlsungsreiche Lektüre. Während ich mich bei der ein oder anderen Sarkasmus-getränkten Unterhaltung vor Lachen ausschütten konnte, rauschte mir bei anderen Szenen das Adrenalin nur so durch den Körper oder aber mir gefror fast das Blut in den Adern. Es gab aber auch Momente, da wurde mir fast übel, denn Derek Landy schreibt nicht nur locker und spannend, sondern auch ziemlich detailliert. Ihr werdet an meine Worte denken, wenn Euch beim Lesen das erste Mal Blut und abgerissene Körperteile um die Ohren fliegen.

Ich habe lange überlegt ob ich diese Reihe wohl guten Gewissens auch jungen Lesern; der Verlag empfiehlt die Reihe ab 14 Jahren; weiterempfehlen kann und kam nach langem Hin und Her zu dem Schluss, das Jugendliche heute wohl weitaus besser mit so viel Gewalt in Büchern umgehen und diese kompensieren können, als wir "älteren" Leser vielleicht denken. Also ja, ich kann sie definitiv weiterempfehlen.

Das Ende kam mit einer großen Überraschung, für meinen Geschmack mal wieder viel zu schnell ( ich finde die Geschichte einfach zu gut und war noch nicht bereit mich von Amber zu verabschieden ) und mit dem Hinweis darauf, das Band 3 erst im Frühjahr 2018 erscheinen wird. Wie soll ichs bis dahin nur aushalten ???

Fazit:
Auch mit Band 2 seiner DEMON ROAD Reihe hat mich Derek Landy wieder komplett abgeholt. Ich liebe seinen rasanten Erzählstil, seine skurrilen Figuren, die Kombination aus sarkastischem Humor, knallharter Action und seinen scheinbaren Hang zum Splatter.

Wer eher zartbesaitet ist und kein Blut sehen kann, der sollte von dieser Reihe wohl lieber die Finger lassen, denn Landy schreibt sehr anschaulich und detailliert.

Allen anderen möchte ich die Reihe aber unbedingt ans Herz legen, sie ist GENIAL, GEWALTIG und DÄMONISCH und macht einfach so viel Spaß !!!

Veröffentlicht am 05.07.2017

Ein großartiges Buch, das sich mit aktuellen Themen auseinandersetzt und in dem ganz viele Emotionen stecken !

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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STELL DIR VOR, DASS ICH DICH LIEBE ist so ein wundervolles Buch, das sich mit aktuellen Themen wie Bodyshaming und Mobbing, mit Vorurteilen, aber auch mit einer besonderen Krankheit beschäftigt. Es ist ...

STELL DIR VOR, DASS ICH DICH LIEBE ist so ein wundervolles Buch, das sich mit aktuellen Themen wie Bodyshaming und Mobbing, mit Vorurteilen, aber auch mit einer besonderen Krankheit beschäftigt. Es ist ein Buch darüber, das es ABSOLUT okay ist, so zu sein wie man ist. Und ein Buch, das ihr Euch unbedingt alle auf die Wunschliste setzen solltet !!!

Das schon einmal vorab. Dabei hätte es das Buch vermutlich niemals in mein Regal geschafft, wenn mir im Vorfeld nicht bereits der englische Titel und das dazugehörige Cover bekannt gewesen werden, denn die Deutsche Ausgabe ist, tja wie soll man sagen: Pink ! Sehr sehr pink und auch das Motiv hat für meinen Geschmack einen zu unbedeutenden Bezug zur Geschichte. Ich wäre anhand Titel und Cover niemals darauf gekommen, was für ein starker Plot sich dahinter verbirgt und hätte vermutlich eher auf eine klischeehafte Liebesgeschichte gesetzt.
"Stell dir vor, dass ich dich liebe" ist aber tatsächlich viel viel mehr als das.

Nach dem Tod ihrer Mutter bricht für Libby, damals noch ein Kind, eine Welt zusammen, sie zieht sich in sich selbst zurück und findet nur Trost im Essen. Leider wirkt sich das in den kommenden Jahren sehr auf ihre Gesundheit aus; sie wird zu Amerikas dickstem Teenager. Erst eine handfeste Panikattacke und ein Kran, der sie aus ihrem eigenen Haus befreit, bringen das große Erwachen. Es zeigt Libby auf, das sie so nicht weitermachen kann, das sie ihr komplettes Leben umkrempeln, abspecken und ins Leben zurückkehren muss und sie reißt ihren Vater aus seiner eigenen Trauer und er erkennt, das er Libby viel zu lange sich selbst überlassen hat.

Libby kehrt also als "neuer" Mensch ins Leben und auch in den Schulalltag zurück, der reichlich Tücken mit sich bringt, denn obwohl sie sich vom Gewicht her mehr als halbiert hat, ist sie nach wie vor dick und diese Tatsache bietet ihren Mitschülern reichlich Raum für fiesen Spott.
Doch Libby lässt sich davon nicht beeindrucken und das wiederum hat mich stark beeindruckt. Sie ist eine megataffe Protagonistin, die für ihre Ziele und Träume kämpft. Ich mochte sie unglaublich gern, weil sie so echt und realistisch dargestellt war.

Auch Jack, Libbys männlicher Gegenpart, war mir von Beginn an sympathisch. Er leidet an Prosopagnosie. Gesichtsblindheit. Eine Krankheit, von der ich vor diesem Roman noch nie etwas gehört habe. Um es einfach zu erklären: Jack kann sich keine Gesichter merken. Er erkennt Menschen nur anhand verschiedener Merkmale, wie etwa an der Stimme, an der Frisur oder am Körperbau. Selbst seine eigene Familie muss er sich immer wieder aufs Neue zusammenpuzzlen.

Das er diese Krankheit hat ist sein Geheimnis und macht sein Leben alles andere als leicht, weil er oft den einen Mitschüler mit einem anderen verwechselt oder nicht weiß wen er gerade vor sich hat. Das bringt so einige Komplikationen mit sich.
Und dann tritt Libby in sein Leben und irgendwie passieren plötzlich Dinge, die keiner von beiden je geahnt hätte. Sie unterstützen sich gegenseitig und nach einer zögerlich erwachenden Freundschaft kommt irgendwann Liebe ins Spiel.

Was mir an dieser Geschichte, neben den wirklich großartig gezeichneten Charakteren gefallen hat, war der komplexe Plot, der sich mit allerhand wichtigen Themen befasst, in dem aber, durch Jennifer Nivens angenehmen Schreibstil auch eine gewisse Leichtigkeit mitschwingt. Außerdem baut sie persönliche Erfahrungen und Wissen zu Prosopagnosie und zum Thema Gewicht und damit verbundenem Mobbing ein.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht beider Protagonisten geschildert, was für noch bessere Einblicke in deren Gedanken- und Gefühlswelt sorgt und sie mir beide wirklich nah brachte.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Liebesgeschichte steht nicht unbedingt im Zentrum, sondern entwickelt sich ziemlich ruhig und eher am Rande. Vordergründig geht es um Dinge wie Selbstakzeptanz; darum das man sich selbst so annimmt, wie man eben ist. Mit allen Ecken und Kanten. Es geht um das Begreifen, das man es wert ist ! Immer !

> Wenn jeder Prosopagnosie hätte, gäbe es Hoffnung für die Hässlichen. Niemand würde je sagen: "Du bist zu hübsch, um so fett zu sein" oder "Sie ist ziemlich hübsch, dafür dass sie so fett ist", weil Aussehen keine Rolle mehr spielen würde. Würden die Leute sich überhaupt noch darum kümmern, ob man zu dick oder zu dünn ist? Groß oder klein? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber es wäre ein Schritt in die richtige Richtung. <
Zitat Seite 137

Das Ende hat mich, wie der Rest der Geschichte, absolut zufriedengestellt, auch wenn Jennifer Niven hier vielleicht ein bisschen tief in die Kitschkiste gegriffen hat. Es war perfekt so wie es war und ich habe das Buch wirklich wahnsinnig gerne gelesen.