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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2017

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, doch sie kann das Leben wieder lebenswert machen ...

Geheimnis der Gezeiten
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Ich gestehe, ich bin mit einer gewissen Skepsis an dieses Buch rangegangen. Mutter und Tochter, ein dunkles Geheimnis … das kennen wir doch schon aus vielen anderen Büchern. Doch die Autorin, für die dieser ...

Ich gestehe, ich bin mit einer gewissen Skepsis an dieses Buch rangegangen. Mutter und Tochter, ein dunkles Geheimnis … das kennen wir doch schon aus vielen anderen Büchern. Doch die Autorin, für die dieser Roman ein Erstlingswerk ist, hat es geschafft, den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Immer wenn ich dachte, ok, nun weiß alles darüber, wie es damals zum Verschwinden des kleinen Alfies kam, doch immer wieder hat sie mich mit einer neuen Wendung überrascht. Während des Lesens kommt man nicht umhin sich zu fragen, wieviel Schuld eine Familie auf sich laden, wieviel Schmerz sie ertragen kann? Ist ein Neuanfang überhaupt noch möglich? Die Geschichte endet letztendlich mit einer Art Happy End, das mir sehr gut gefallen hat. Sie schaffen es, wenn auch Narben zurück bleiben.
Hannah Richell hat eine wunderbare Art zu erzählen. Mit ihrem intensiven Schreibstil hat sie mich in den Bann gezogen. Die Charaktere kommen glaubhaft und sehr menschlich rüber, und ich liebäugle schon mit dem nächsten Band der talentierten Autorin!

Veröffentlicht am 31.08.2017

Eine berührende Geschichte mit Nachhall ...

Bis ans Ende der Geschichte
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Dieser Roman, bestehend aus verschiedenen Handlungssträngen, nimmt sich gleich zwei heikler Themen an, nämlich der Judenverfolgung im Dritten Reich sowie der Sterbehilfe im hier und heute. Ein Strang spielt ...

Dieser Roman, bestehend aus verschiedenen Handlungssträngen, nimmt sich gleich zwei heikler Themen an, nämlich der Judenverfolgung im Dritten Reich sowie der Sterbehilfe im hier und heute. Ein Strang spielt in der Gegenwart und handelt hauptsächlich von Sage, einer einsamen jungen Frau, die sich mit ihren Schuldgefühlen und ihrem narbengezeichneten Gesicht vor der Welt versteckt. In einem weiteren Strang lernen wir ihre Großmutter Minka und die Hartmann Brüder kennen, die das Grauen der Nazizeit auf verschiedenen Seiten erleben. Tja, und dann ist da noch diese zauberhafte erfundene Geschichte, die einen wunderbaren Weg findet Menschen zu einen, die eigentlich nicht vereint sein sollten …

Ich konnte gar nicht aufhören zu hören, so sehr hat mich die Geschichte gefesselt. Man hatte sie vor sich, die Bilder im Warschauer Ghetto und im Konzentrationslager Ausschwitz. Aber gleichzeitig konnte man auch den Duft aus der kleinen Backstube wahrnehmen, in der Sage jede Nacht ihr Kunst walten lässt. Trotz der traurigen Themen schaffte es die Autorin mal wieder ein warmherziges und eindringliches Buch zu schreiben, das mir so schnell nicht aus dem Kopf gehen wird. Mit jedem ihrer Bücher greift sie stets ein Thema auf, das berührt und unter die Haut geht. Ich bin großer Fan von Jodi Picoult und kann zu fast all ihren Bücher, wie eben auch zu diesem, eine absolute Lesempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 28.08.2017

Eine starke junge Frau ...

Die Legion des Raben
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Die uns bereits aus dem Vorgängerband gut bekannte etwas vorlaute junge Sklavin Invita „does it again“. Sie scheint den Ärger anzuziehen, wie die Motten das Licht. Doch diesmal ist sie unschuldig an der ...

Die uns bereits aus dem Vorgängerband gut bekannte etwas vorlaute junge Sklavin Invita „does it again“. Sie scheint den Ärger anzuziehen, wie die Motten das Licht. Doch diesmal ist sie unschuldig an der Einbeziehung in die Aufklärung eines Mordes an einem Geschäftspartner ihres Herrn, dem Stadthalter. Invitas ausgeprägter Gerechtigkeitssinn zwingt sie zum Handeln, denn viele unschuldige Menschen sollen für die Tat eines Einzelnen, dessen Schuld noch nicht einmal bewiesen ist, ihr Leben lassen. Sie hat sich viel vorgenommen und findet sich mehr als einmal in lebensbedrohlichen Situationen wieder. Der ursprüngliche Mordfall entpuppt sich bald als ein Gebilde von Verschwörungen, die mehr als eine Nummer zu groß für unsere kleine Freundin sind …
Gibt es einen besseren Weg sich Geschichtswissen anzueignen als mit einem spannenden, sehr intensiv recherchierten Kriminalroman, der im römischen Reich des dritten Jahrhunderts nach Christi spielt? Wohl kaum, da können sich meine ehemaligen Geschichtslehrer mal ein Scheibchen von abschneiden.
Die sympathische Autorin, Maria W. Peter, lässt nichts aus. Rund um eine sehr spannungsreiche Geschichte nimmt sie uns an die Hand und führt uns durch die Straßen des alten Trier, in denen uns die Düfte des damaligen Lebens um die die Nase wehen. Mehr als einmal müssen wir Augenzeuge grausamer Strafen werden, die uns vor Augen führen, wie gerne wir im 21. Jahrhundert leben. Aber auch zarte Liebesbande werden geknüpft und mit angehaltenem Atem fliegt man durch die Seiten und hofft auf Gerechtigkeit …

Veröffentlicht am 26.08.2017

Gefährliche Zeiten in den Straßen des alten Trier ...

Fortunas Rache
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Viele vergnügliche Lesestunden durfte ich nun schon mit den Werken dieser Autorin verbringen und auch dieses Buch – ihr Debütroman und der Auftakt zu einer antiken Kriminaltrilogie um die Sklavin Invita ...

Viele vergnügliche Lesestunden durfte ich nun schon mit den Werken dieser Autorin verbringen und auch dieses Buch – ihr Debütroman und der Auftakt zu einer antiken Kriminaltrilogie um die Sklavin Invita – hat mich wieder restlos überzeugt. Maria schafft es dank akribischer, oft jahrelanger Recherche, den Leser in die jeweilige Zeit und den dazugehörigen Ort zu katapultieren als wäre es die natürlichste Sache der Welt. Fast glaubte ich mich selbst durch die Straßen Treveris, heute besser bekannt als Trier, huschen zu sehen. Im Schutz der Dunkelheit an fremde Türen zu klopfen und in Marcellas Quartieren Staub zu wischen. Doch in Wahrheit wird die Geschichte aus dem Mund Invitas erzählt, die sich meistens ungewollt in die unmöglichsten Situationen bringt, die nicht selten mit einer schmerzhaften Strafe enden. Sie scheint das Pech und Unglück anzuziehen und ich litt besonders mit ihr, als ihr ihre eigene Vergangenheit offenbart und doch gleich wieder genommen wurde.
Nun aber freue ich mich auf den zweiten Teil in einer illustren Leserunde und hoffe dort, viele bekannte Gesichter wiederzusehen.
Wer Maria W. Peter und ihre Bücher noch nicht kennt, sollte dies schnellstmöglich nachholen. Selten trifft man auf Autoren, die so viel Mühe und Liebe in ihre Texte legen.

Veröffentlicht am 24.08.2017

Dieses Buch hat Suchtpotential ....

Postkarten an Dora
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Auf eine spannende und sehr lebendige Art entführt uns die begabte junge Autorin, Clara Gabriel, zurück in die Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts. Man staunt, nach welch strengen Regeln der Alltag vor ...

Auf eine spannende und sehr lebendige Art entführt uns die begabte junge Autorin, Clara Gabriel, zurück in die Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts. Man staunt, nach welch strengen Regeln der Alltag vor guten hundert Jahren noch gelebt wurde. Und genau dieser Strenge möchte die Protagonistin Dora entfliehen. Sie möchte raus aus dem Korsett und rauf auf die Bühne, am liebsten im fernen Amerika. Sie möchte ihrem großen Idol Edna May nacheifern und ganz groß rauskommen. In ihrem jugendlichen Leichtsinn gepaart mit einer gehörigen Portion Naivität ist ihr anfangs wohl leider nicht bewusst, wie steinig und gefährlich dieser Pfad sein wird …
Ich war oft beeindruckt von Doras Mut und habe an vielen Stellen mit ihr gelitten, um sie dann auch wieder zu verurteilen für ihren Egoismus, der sie manchmal bildlich gesprochen über Leichen gehen lässt. Auf ihrer Reise lernt sie viele Menschen kennen, bei weitem nicht alle sind ihr gutgesinnt. Von ihrem Heimatland Deutschland gelingt ihr die Flucht ins Londoner East End um schließlich in Südamerika, dem „falschen Amerika“ aufzuschlagen. Mal ist sie himmelhochjauchzend, mal zu Tode betrübt, doch lässt sie keine Gelegenheit aus ihre Karriere voranzutreiben. Der Preis, den sie zahlen muss, ist hoch und die Lektionen, die ihr das Leben erteilt, sind kein Zuckerschlecken.
Wunderbar recherchiert paart die Autorin Wahres mit Fiktion und hat so ein kleines Meisterwerk kreiert, das man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Ich konnte kaum glauben, dass es sich hier um das Erstlingswerk Clara Gabriels handelt, da kann man nur sagen „Chapeau“! Ich – und ich glaube, da bin ich nicht die Einzige – möchte nun gerne wissen, wie es mit Dora und ihrem Umfeld weitergeht und freue mich schon sehr auf die nächste Runde!
Es lohnt sich auf jeden Fall auch auf der Website der Autorin vorbeizuschauen. Hier teilt sie u.a. ihre wunderbare geerbte Postkartensammlung und verrät ein paar Details über sich selbst.