Authentizität und Spannung mit der Einladung zum Miträtseln
WasserstoffWasserstoffbetriebene Autos sind aktuell nur schwer realisierbar durch erhebliche Kosten und den Bedarf an Ressourcen, die für die Lagerung an Tankstellen und in den Fahrzeugen benötigt werden. Doch ein ...
Wasserstoffbetriebene Autos sind aktuell nur schwer realisierbar durch erhebliche Kosten und den Bedarf an Ressourcen, die für die Lagerung an Tankstellen und in den Fahrzeugen benötigt werden. Doch ein Ingenieur und ein Physiker haben in München endlich die Lösung gefunden, die alles verändern wird! Nur leider werden sie diese bahnbrechenden Ergebnisse nicht an die Öffentlichkeit bringen können, denn beide werden in tragischen "Unfällen" noch vor Veröffentlichung des Abschluss Berichtes getötet. Und es bleibt nicht bei nur zwei Opfern..
Steckt vielleicht Absicht dahinter? Will man verhindern, dass diese Erkenntnisse die Wissenschaft und die Automobilindustrie nachhaltig verändern? Und was hat ein versteckter Schlüssel damit zu tun, den eine junge Studentin findet?
Ich hatte zunächst etwas Sorge, ein Wissenschafts - Thriller könnte mich kognitiv überfordern. Autos und Wissenschaft, beides Themengebiete um die ich gerne einen Bogen mache. Aber beim Klappentext wurde ich neugierig und wollte gerne wissen, was es mit den vermeintlichen Unfällen auf sich hat!
Und was soll ich sagen? Ich wurde hier positiv überrascht! Nicht nur habe ich mich mit dem unkomplizierten und dennoch so beschreibenden Schreibstil des Autors von Beginn an wohl gefühlt und habe schnell in einen Lesefluss gefunden, auch habe ich unheimlich viel über wasserstoffbetriebene Autos und Elektromobilität lernen können!
Die komplexen wissenschaftlichen Zusammenhänge wurden dem in diesem Bereich unwissenden Kriminalhauptkommissar von dem Charakter "Engelbert", einem Mitarbeiter der Forschungsabteilung im Laufe der Story ganz einfach und heruntergebrochen erklärt. Dies war eine wirklich passende Lösung auch physikalisch unbegabten LeserInnen wie mir diese Vorgänge "idiotensicher" zu erklären. Damit konnte ich zu jeder Zeit der Handlung mit Gewissheit folgen.
Ich hatte das Gefühl beim Lesen einen intellektuellen Mehrwert zu haben und gleichzeitig wurde ich durch das Miträtseln auf der Suche nach Hinweisen wunderbar unterhalten und wollte immer weiter Lesen.
Die vielseitigen Charaktere mit unterschiedlichem sozialen Background haben die Geschichte gut voran getrieben. Besonders angetan haben es mir die clevere Studentin Clarissa und der einsame "Wolf" Kriminalhauptkommissar Wurmleitner.
Die Handlung wird aus Sicht der 3. Person beschrieben und durch die kurzen Kapitel kommt man wunderbar voran. Zunächst hatte ich am Anfang der Kapitel lediglich etwas Schwierigkeiten zuzuordnen, um welche Person es nun geht. Da hätte ich mir einen kurzen Einstieg in Form einer kleinen Kapitelüberschrift mit dem jeweiligen Namen der handelnden Person gewünscht, um mich schneller wieder in die Perspektive einzufinden.
"Wasserstoff" bekommt von mir eine klare Leseempfehlung für Rätselfans die Lust auf eine authentische Geschichte haben, die ganz ohne viel Grausamkeit und blutige Details durch einen angenehm flüssigen Stil und spannenden Erkenntnisse überzeugt.