Profilbild von DerBuecherwald

DerBuecherwald

aktives Lesejury-Mitglied
offline

DerBuecherwald ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DerBuecherwald über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2021

Ruhige und angenehme Lektüre

Der Klang der Wälder
0

Vollständige Rezension: http://derbuecherwald.blogspot.com/2021/03/rezension-der-klang-der-walder.html
"Der Klang der Wälder" ist eine ruhige und angenehme Lektüre und beim Lesen kann einen schonmal das ...

Vollständige Rezension: http://derbuecherwald.blogspot.com/2021/03/rezension-der-klang-der-walder.html
"Der Klang der Wälder" ist eine ruhige und angenehme Lektüre und beim Lesen kann einen schonmal das Gefühl überkommen in einem kühlen Wald zu sitzen und leises Klavierspiel zu hören.

Der Schreibstil ist klar, könnte aber auf manche etwas trocken wirken. Ich denke dabei handelt es sich für allem um Übersetzungsschwierigkeiten und kulturelle Unterschiede, daher hat mich Miyashitas Stil vor allem an den Haruki Murakamis erinnert.

Die Geschichte ist auch sehr gemächlich. Man begleitet Tomura auf seinem beharrlichen Weg zum Klavierstimmer. Dabei geht Miyashita vor allem auf Tomuras Innenleben und seine Ängste ein.
Hierfür ist es denke ich sinnvoll, wenn man als Leser zumindest etwas von Musik versteht, da Tomura wirklich darauf fokussiert ist sein Handwerk zu perfektionieren und dadurch viele musikalische Referenzen fallen. Wenn man dies aber tut, ist es umso erfüllender Miyashitas tiefgründige Ausführungen über die Kraft der Musik zu lesen und man merkt, dass sie sich eingehend mit diesem Thema beschäftigt hat.

Was man von diesem Buch nicht erwarten sollte ist viel Handlung, das würde meiner Meinung nach aber auch seinem Charakter widersprechen. Vielmehr geht es um die emotionale Reise und die kleinen Fortschritte Tomuras.

Insgesamt würde ich "Der Klang der Wälder" vor allem Musikliebhabern und allen die eine gemütliche und gefühlvolle Geschichte genießen wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2020

Super zum Nachschlagen

Wonderlands
0

Vollständige Rezension: http://derbuecherwald.blogspot.com/2020/11/rezension-wonderlands.html

Zugegebenermaßen hatte ich von diesem Buch etwas anderes erwartet. Für mich klang die Beschreibung zunächst ...

Vollständige Rezension: http://derbuecherwald.blogspot.com/2020/11/rezension-wonderlands.html

Zugegebenermaßen hatte ich von diesem Buch etwas anderes erwartet. Für mich klang die Beschreibung zunächst so, als würde ich damit neue Illustrationen und vor allem Karten zu bekannten Geschichten bekommen, was aber nicht der Fall war.

Dennoch wurde ich nicht enttäuscht, denn "Wonderlands" enthält nicht nur Bilder zu den darin aufgeführten Werken sondern auch sehr informative Texte zu deren Entstehungsgeschichte und Aufbau. Bei den vorgestellten Büchern handelt es sich dabei dem Titel gemäß größtenteils um Fantasy-Bücher oder zumindest um Bücher mit einer Fantasiewelt.

Anzumerken ist allerdings, dass die Illustrationen und Karten nicht neu gezeichnet wurden, sondern von den Originalwerken übernommen wurden oder es sich dabei um bekannte Kunstwerke handelt, die die entsprechende Geschichte darstellen. Die Druckqualität dieser Abbildungen ist jedoch sehr überzeugend.

Ich persönlich nutze Bücher wie dieses gerne, um mich, nachdem ich ein Buch gelesen habe, zu informieren welche Hintergründe es hat und wie man es deuten könnte. Dazu eignet sich "Wonderlands" sehr gut. Außerdem bietet es einen sehr guten Überblick über Fantasy-Werke von der Antike bis heute.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.09.2017

Außergewöhnlich

Herz auf Eis
0

Vollständige Rezension: derbuecherwald.blogspot.de

"Herz auf Eis" ist ein ein außergewöhnliches Buch. Es ist sehr realistisch, sodass der Leser deutlich spürt, wie Louise und Ludovic zunehmend verwahrlosen ...

Vollständige Rezension: derbuecherwald.blogspot.de

"Herz auf Eis" ist ein ein außergewöhnliches Buch. Es ist sehr realistisch, sodass der Leser deutlich spürt, wie Louise und Ludovic zunehmend verwahrlosen und sich emotional voneinander entfernen.

Der Schreibstil ist emotional und atmosphärisch. Man kann die Gefühle der Personen gut nachempfinden und denkt keineswegs "ich hätte in dieser Situation anders reagiert". Ganz im Gegenteil: Die Hoffnungslosigkeit wird so überzeugend rübergebracht, dass man Louise und Ludovic voll und ganz verstehen kann, obwohl man nicht auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft, sondern im warme Zuhause sitzt.

Gleichzeitig sind die Charaktere sehr kontrastreich. Die Differenzen zwischen Louise und Ludovic werden im Verlauf der Geschichte immer deutlicher.

Außerdem kann man sich durch den detailreichen Schreibstil sehr gut die Insel-Atmosphäre vorstellen. Wäre die Lage von Ludovic und Louise nicht so prekär könnte fast Urlaubsstimmung auftauchen.

Besonders am Anfang der Geschichte werden unwichtige Stellen meistens übersprungen. Beispielsweise wird nicht detailreich dargestellt, wie sie Essen sammeln oder Wanderungen zu anderen Stränden unternehmen. Dadurch bleibt die Handlung auf die wichtigen Momente reduziert und der Handlungsstrang bleibt deutlich spannender.
Allerdings ändert sich das ab etwa der Hälfte des Buches. Dann wird die Handlung etwas detaillierter, was aber mit der Story zu begründen ist.

Mir ist außerdem aufgefallen, dass der Fokus eindeutig auf Louise liegt. Möglicherweise, weil sie die taffer ist und mehr ums Überleben kämpft als Ludovic.
Teilweise war das schade, weil ich manchmal auch Ludovics Situation gerne besser verstanden hätte.

Des Weiteren war das Ende etwas langatmig und konnte mich nicht mehr so fesseln, wie der Anfang des Buches.

Nichtsdestotrotz ist "Herz auf Eis" ein Buch der besonderen Art, dass sich nicht so einfach in eine Schublade stecken lässt.

Veröffentlicht am 24.08.2017

Philosophisch, politisch, realistisch

Und Marx stand still in Darwins Garten
0

Vollständige Rezension: derbuecherwald.blogspot.de

Dieser Roman ist einfach unglaublich interessant. Ilona Jerger hat nämlich einige Recherchen angestellt, um Darwin und Marx so realistisch wie möglich ...

Vollständige Rezension: derbuecherwald.blogspot.de

Dieser Roman ist einfach unglaublich interessant. Ilona Jerger hat nämlich einige Recherchen angestellt, um Darwin und Marx so realistisch wie möglich darzustellen. Es wird deutlich, dass sie sich dabei sehr viel Mühe gegeben haben muss, denn die Personen wirken realistisch und keineswegs poetisiert. Ich hatte wirklich das Gefühl Darwin und Marx ein Stück weit kennenzulernen.
Wer etwas mehr über diese beiden Herren erfahren möchte, ohne gleich die Biographien lesen zu müssen, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen. Wer sich jedoch wirklich über Darwin oder Marx informieren möchte, dem könnte dieser Roman zu wenig Informationen enthalten.

Des Weiteren ist "Und Marx stand still in Darwins Garten" ein sehr philosophisches Buch. Denn sowohl Marxs als auch Darwins Philosophien und die einiger anderer Herren werden dargestellt. Der Leser wird angeregt über Naturwissenschaften, Politik und Glaube nachzudenken und auch andere Sichtweisen nachzuvollziehen. Denn das Marx und Darwin oft unterschiedlicher Meinung sind, lässt sich in dem Zitat wohl erkennen.

Durch die Figur des Doktor Becket werden die Denkweisen dieser Herren interessant verglichen und eine relativ neutrale Person hinzugefügt, die daraus ihre Schlussfolgerungen zieht.
Man muss sich jedoch bei diesem Roman keine Sorgen machen, dass der Schreibstil unter den komplizierten Philosophien leidet. Denn die Sprache dieses Romans ist leicht zu verstehen und auch leicht zu lesen.

Außerdem ist gerade die Atmosphäre in Darwins Haus, insbesondere im Garten, perfekt zum abtauchen. Denn man kann sich den gepflegten großen Garten gut vorstellen und wie angenehm es sein muss hindurchzuspazieren.

Ich muss jedoch sagen, dass ich von der letztendlichen Begegnung von Marx und Darwin etwas mehr erwartet hätte. Möglicherweise wollte Ilona Jerger an dieser Stelle nicht zu viel erfinden, um sich möglichst nah an die Fakten halten zu können.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass in dem Roman häufig versucht wir darzustellen, dass Marx nicht perfekt Englisch spricht. Dazu werden hin und wieder ein paar krumme englische Wörter in den deutschen Text eingebaut. Jedoch sind nicht alle davon direkt falsch, weshalb mir erst spät aufgefallen ist, was sie zu bedeuten haben.

Veröffentlicht am 22.08.2017

tolle Geschichten

Totentänze
0

Jede dieser Geschichten war eine Entdeckung für sich!
In der ersten Geschichte haben mir die Zeitsprünge gefallen, denn sie zeigen den extremen Gegensatz zwischen vorher und nachher. Roxis Bewertungen ...

Jede dieser Geschichten war eine Entdeckung für sich!
In der ersten Geschichte haben mir die Zeitsprünge gefallen, denn sie zeigen den extremen Gegensatz zwischen vorher und nachher. Roxis Bewertungen der Tage an denen Levke verschwand machen deutlich, wie sie sich schämt für ihre Fehler und geben einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt. Dadurch kann man sich sehr gut in sie einfühlen und man hat den Eindruck, mit in dieser Geschichte zu sein, bei ihr im Taxi oder in der Jugendherberge. Das Ende war ein wenig zu abrupt, aber dafür ist es ja auch eine Kurzgeschichte.

Bei der zweiten Geschichte stieg man sofort bei Klaras Ankunft ein, weshalb der Gegensatz der zwei Zeiten nur zwischen den Zeilen hervorkam. Trotzdem spürt man deutlich, wie plötzlich alle sich verändern und Klaras Ausstrahlung fügen. Das sie unnahbar wirkt schreckt keinen ab. Im Gegenteil: Es macht sie interessanter. Ich persönlich habe es sehr genossen, herauszufinden, was an Klara anders ist, bzw. was sie anders macht. Ihre Geheimnisse. Als es gelüftet wurde, fühlte ich mit Klara und es machte deutlich, wie stark sie ist. Es macht einen traurig und wütend, aber ich will ja nicht zu viel sagen.

Die dritte hat mir persönlich am Besten gefallen. Man bekam die Geschichte aus der Perspektive von Lina und ihrem Bruder erzählt und man kann Lina einfach verstehen. Ihre Sicht der Geschichte ist durchaus plausibel und man kann ihren Zorn richtig fühlen. Wie sehr sie ihren Bruder liebt und alles für ihn tun würde, ist rührend. Allerdings muss man auch sagen, dass Lina entweder ihren Bruder schlecht kennt oder sie in ihrem Zorn einfach nicht nachdenkt. Ich vermute eher letzteres. Besonders hier ist die Spannung zu spüren, als Lina wie ein Raubtier darauf wartet, das sie die Freundin unter Wasser ziehen kann. Bestimmt der größte Albtraum vieler.

Passend zur vorherigen Geschichte, hat mir diese nicht so gut gefallen. Ich bin nicht so der Typ für unheimliche Stimmen hören und so, aber Lenas Situation bringt einen auf den Boden der Tatsachen zurück. Stück für Stück wird dem Leser ihre schicksalhafte Geschichte erzählt, die mir persönlich nahegeht, denn ich kenn jemanden mit einem ähnlichen Schicksal, was die Mutter betrifft und kann Lena nur verstehen. Ihren Zorn, ihre Traurigkeit und ihre Schuldgefühle. Als am Ende herauskam, was hinter der unheimlichen Stimme steckte, war ich sauer, aber lest lieber selbst.