Platzhalter für Profilbild

Birgit51

Lesejury Profi
offline

Birgit51 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Birgit51 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2023

Packend, fesselnd, ergreifend und nachdenklich machend

Die Körper, die sich bewegen
0

"Die Körper, die sich bewegen" erzählt die fesselnde Geschichte eines Mannes, der sich auf eine Reise nach einem besseren Leben in Europa begibt. Die englische Ausgabe unter dem Titel "The Bodies That" ...

"Die Körper, die sich bewegen" erzählt die fesselnde Geschichte eines Mannes, der sich auf eine Reise nach einem besseren Leben in Europa begibt. Die englische Ausgabe unter dem Titel "The Bodies That" Move war Finalist des Next Generation Indie Book Awards 2021 und Semifinalist des BookLife Prize 2021."

Und das absolut zu recht! Ich fand diesen Roman sehr eindringlich und wirklich toll geschrieben. Die Einführung der Charaktere ist wunderbar gelungen. Man kann sich das Leben des Hauptprotagonisten, des jungen Nigerianers Nosa sehr gut vorstellen und die Beweggründe, die dazu führten, dass er die lebensgefährliche Odysee auf dem Weg in ein vermeintlich besseres Leben in Europa überhaupt angetreten hat.

Der Prolog, als sich Nosa schon inmitten eines Bootes mit anderen Flüchtlingen auf dem Mittelmehr befand, war sehr packend und berührend geschrieben. Als Leser wurde man sofort mit dieser schrecklichen Situation konfrontiert. Dann erzählt uns der Autor Bunye Ngene nach und nach, wie es dazu kam, dass Nosa seine Heimat verlassen wollte/musste.

Das erste Kapitel brachte mir mir die Mentalität und die Gesellschaft der Afrikaner nahe und ich konnte mich gut in die dortigen Lebensumstände hineinversetzen. Im zweiten Kapitel wird der Beginn der schrecklichen Fluchtodysee mit all den Schwierigkeiten, der Warterei, der Ungewissheit geschildert und Nosa erinnert sich an sein vorheriges Leben mit seiner Mutter, seinen Geschwistern und wie das Leben verlief, seit sein Vater die Familie verlassen hat.

Im dritten Teil wurden die Ereignisse, die teilweise würdelosen und lebensbedrohlichen Umstände sowie der Verlauf der Flucht für mich bis ins Unerträgliche geschildert. So klar waren mír die teilweise sehr menschenunwürdigen Bedingungen auf so einer Flucht nicht. Der Epilog hat an den Prolog angeknüpft und ließ daran zweifeln, ob Nosa tatsächlich am Ziel seiner Träume angelangt ist. So kann sich hier jeder Leser seine eigenen Gedanken über Nosas weiteres Schicksal in Europa machen.

Das Buch hat mich sehr wütend, nachdenklich und auch fassungslos gemacht.

Der Schreibstil erinnerte mich sehr an den aus Damaskus kommenden wunderbaren Schriftsteller Rafik Schami. Bunye Ngene versteht es hier in seinem Erstlingswerk, genau wie Schami augenzwinkernd und liebevoll die menschlichen Eigenheiten zu skizzieren.

FAZIT: Unbedingt lesen!



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2023

Ungewöhnliche, romantische Liebesgeschichte aus Wien

Wiener Melange für zwei
0

"Die geheime Zutat ist immer die Liebe! Wie wäre es mit Romantik, kombiniert mit österreichischer Kulinarik in einer der schönsten Städte Europas? Mit einem besonderen Kennenlern-Setting, das anders als ...

"Die geheime Zutat ist immer die Liebe! Wie wäre es mit Romantik, kombiniert mit österreichischer Kulinarik in einer der schönsten Städte Europas? Mit einem besonderen Kennenlern-Setting, das anders als Tinder und Co ist?" so lautete die Einladung zur Leserunde.

Und ich wurde nicht enttäuscht. Mit diesem wunderbaren Roman hat Nadine Fauland mich komplett überzeugt. Es war sehr romantisch, spannend und als Leser erfährt man gleichzeitig nebenbei viel über die wunderbare Stadt Wien (ich war selbst leider erst ein Mal dort). Man bekommt beim Lesen sofort Lust, Wien zu besuchen, so viel Historie, Kultur etc. es dort zu entdecken gibt. Und es gibt so viele leckere Gerichte, dass man gleich Lust aufs Kochen und Essen verspürt. Also mit Hunger sollte man dieses Buch nicht lesen.

Die Hauptperson, die sympathische Köchin Lissy, eigentlich LIeselotte hat sich während der Pandemie mit einer neuen Geschäftsidee selbständig gemacht. Sie bietet einen ganz besonderen Lieferservice an. Menschen bestellen bei ihrem "Pizzakummerkasten" genannten Unternehmen ein Gericht oder ein ganzes Menü per E-Mail und die Köche (Lissy hat noch Pierre als Sous-Chef und einen Lehrling namens Max eingestellt) kreieren dann nach der Art der Mail das bestellte Essen. Als Besonderheit ist zu erwähnen, dass Lissy ihren Kunden insgeheim Namen gibt wie z.B. "das kleine traurige Herz", "Lady Mon Cherie", "Mr. Crunch". Dies zeigt, dass für Lissy das nicht einfach nur Kunden sind, sondern in erster Linie Menschen, die ein besonderes Essen "brauchen." Dann bestellt ein gewisser Matthias Hübner bei dem "Pizzakummerkasten" und dann geht das Lesevergnügen so richtig los...

Wer emotionale, witzige, unterhaltsame Lektüre mit Happy End sucht, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Es hat so viele Facetten, auf der einen Seite habe ich gelacht - auf der nächsten geweint, weil es so gefühlvoll war. Lissy ist einfach eine Seele von Mensch, etwas chaotisch ja aber sehr liebenswert. Und auch die "Nebendarsteller" werden gut beschrieben und kommen nicht zu kurz in dem Buch.

Dieser Roman hätte für mich sogar 6 Sterne verdient und ich werde nach weiteren Büchern der Autorin Ausschau halten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2023

Dackel Max sucht Goldie auf Sylt

Pfotenglück – Dackel Max sucht seine große Liebe
0

Wo Dackel Max ist, ist das Chaos nicht weit, denn der Abstand zwischen zwei Katastrophen beträgt eine Dackellänge - seine Dackellänge. Doch zum Glück lernt er auf dem Campingplatz einige Hunde-Kumpels ...

Wo Dackel Max ist, ist das Chaos nicht weit, denn der Abstand zwischen zwei Katastrophen beträgt eine Dackellänge - seine Dackellänge. Doch zum Glück lernt er auf dem Campingplatz einige Hunde-Kumpels kennen, die ihm helfen wollen. Nun ja, der Wille zählt
So beschreibt die Autorin Sina Beerwald, selbst Leinenhalterin ihren Roman in dem der Dackel Max die Hauptrolle spielt. Nachdem es in den ersten Kapiteln noch sehr beschaulich bei Max`Frauchen Ronja, ihrem derzeitigen Mausebär Carsten und ihrem absoluten Liebling, Max in ihrem Urlaub auf Sylt zuging, nehmen die Geschehnisse dann sehr schnell Fahrt auf und eine Aktion jagt die nächste. Max hat auf einmal einen Geruch in der Nase, nämlich den seiner einstigen Jugendliebe einer Golden Retriever-Hündin namens Goldie und er lässt nichts aber auch gar nichts unversucht, sie auf der Insel aufzuspüren. Dabei gibt es wirklich so allerlei Chaos und Verwicklungen, die der niedliche Max dabei anstellt bzw. verursacht. Aber er möchte ja nur seine Goldie finden... und man kann ihm eigentlich nicht böse sein.

Dieser Roman ist aus der Sicht des Dackels mit all seinen Gedanken, köstlich witzigen Wort- und Sprichwortverwechselungen geschrieben und man lernt außer den Gedanken der Hunde auch noch sehr viel über die idylische Insel Sylt.

Der Roman ist absolut witzig und sehr unterhaltsam. Man muss keinen Hund haben aber man sollte schon Hunde mögen, wenn man diesen Roman liest. Für mich ein absoluter Wohlfühlroman zum Abschalten, schmunzlen und immer mal wieder auch laut lachen. Zwischendurch gibt es auch rührende Szenen zwischen Max und seinen Hundefreunden.

Absolute Leseempfehlung - insbesondere jetzt in den Sommermonanten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2023

Ein orientalischer Sherlock Holmes - sehr gelungen

Der Schwarze Hibiskus
0

Ein Kriminalroman nach den Regeln des klassischen Krimis, im Stil von Agatha Christie und Arthur Conan Doyle, allerdings in einem ganz neuen Kontext: Im Sultanat Malakka des 15. Jahrhunderts muss der Pionier-Kriminologe ...

Ein Kriminalroman nach den Regeln des klassischen Krimis, im Stil von Agatha Christie und Arthur Conan Doyle, allerdings in einem ganz neuen Kontext: Im Sultanat Malakka des 15. Jahrhunderts muss der Pionier-Kriminologe Lin Ji einen Diamantenräuber aufdecken. Doch es gibt ein unerwartetes Problem: Der Hauptverdächtige hat sein Gedächtnis verloren... , so lautet der Text des Verlages bzw. Autors zu diesem tollen, abwechslungsreichen, gut geschriebenen Romans.

Der Hauptcharakter dieses Buchs, der Detektiv Lin Ji sowie die übrigen Menschen und auch die Landschaft wurden wunderbar farbig beschrieben. Ich hatte beim Lesen oft mein Kopfkino an und sah die Schauplätze vor mir. Der Schreibstil und die Auflösung des Falles a la Agatha Christie mit dem Versammeln aller Verdächtigen in einem Raum, mit Polizei und dem Schildern der Tat so nach und nach - ist dem Autor sehr gelungen und hat mich bestens unterhalten. Lin Ji weist viel Ähnlichkeit sowohl mit Sherlock Holmes als auch mit Hercule Poirot und auch mit Inspektor Columbo auf, obwohl er keinesfalls eitel ist. Er kann sich dümmer stellen als er ist, interessiert sich für Biologie, Chemie, Pflanzen, macht Experimente und beherrscht die Deduktion hervorragend. Zwischendurch lässt er nichts durchblicken und man kann als Leser herrlich mitraten, werden denn die/der Täter sein könnten. Auch moralische Zweifel und Fragen kommen auf.

Das Cover dieses Romans ist wunderbar gestaltet und macht das Buch so richtig schön.

Ich vergebe für diesen Auftakt und die gute Unterhaltung 5 Sterne und freue mich auf eine Fortsetzung mit Lin Ji und seiner Zwillingsschwester Ying.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2023

Fesselnder Fall auf der beschaulichen Insel Usedom

Treibsand
0

Es geht in dem Roman von Mark Franley um einen ehemaligen Berliner Kriminalkommissar namens David Bender, der aufgrund von Zwängen und internen Rangeleien bei den Ermittlungsbehörden, die er nicht mehr ...

Es geht in dem Roman von Mark Franley um einen ehemaligen Berliner Kriminalkommissar namens David Bender, der aufgrund von Zwängen und internen Rangeleien bei den Ermittlungsbehörden, die er nicht mehr ertrug, jetzt als privater Ermittler arbeitet. Eine junge Frau, die er durch einen Fall kennengelernt hat, ist nun seine findige Assistentin. Catharina, eine junge Polizistin, ebenfalls ursprünglich aus Berlin, hat auf Usedom ein Haus geerbt und hatte auch so ihre Gründe aus Berlin auf die eher beschauliche Insel zu ziehen. Dann wird ein Obdachloser ermordet und David wird durch einen ehemaligen Informanten, den er von früher flüchtig kannte, nach Usedom gerufen. Da er diesem Oskar noch einen Gefallen schuldet, reist er auf die Insel. Da Catharina Adler dort den Mord aufklären soll, führt das die beiden zusammen.

Da Catharina und David nach einigen Anschlägen und Einbrüchen niemandem mehr trauen können, ergibt sich ein sehr spannender Fall und die Ermittlungen der beiden müssen anders als gewohnt ausfallen, denn es könnte einen Maufwurf in den Reihen der Polizei auf Usedom geben. Gerade dies macht diesen - etwas anderen - Thriller aus. Es geht mal nicht um Polizeiarbeit, sondern um Geheimnisse, verdeckte Ermittlungen, gefährliche Wendungen, Beschattungen und wirklich ganz viel Gefühl, da sich zwischen Catharina und David eine Beziehung anbahnt ...

Für Fans von Thrillern, überraschenden Wendungen, skrupellosen Gangstern, Geheimnissen sei dieser rasante Krimi wirklich ans Herz gelegt. Es gibt sympathische und weniger nette Charaktere, liebenswerte Protagonisten, ganz fiese und skrupellose Gegenspieler und die kriminellen Machenschaften und um was es hier wirklich geht, erschließt sich dem Leser erst nach und nach.

Dieser Thriller konnte mich abslulut fesselt und hat mich bestens unterhalten! Gerne mehr davon!!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere