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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2023

Wichtiges Thema mit wackeliger Umsetzung

Berühre mich. Nicht.
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Worum geht’s?
Sage will eigentlich nur eins: Mit ihrer Vergangenheit abschließen und endlich neu anfangen. Das klappt bloß nicht so wirklich, denn der Bruder ihrer neuen Freundin April verkörpert so ziemlich ...

Worum geht’s?
Sage will eigentlich nur eins: Mit ihrer Vergangenheit abschließen und endlich neu anfangen. Das klappt bloß nicht so wirklich, denn der Bruder ihrer neuen Freundin April verkörpert so ziemlich alle ihre Ängste – und schafft es trotzdem, die Schmetterlinge in ihrem Bauch nicht nur vor Angst verrücktspielen zu lassen.


Meine Meinung
Als großer Fan von Laura Kneidl musste ich die Nicht – Reihe natürlich noch einmal rereaden, bevor ich mit Band vier anfangen konnte. Im Großen und Ganzen hatte ich eigentlich recht positive Erinnerungen an die Geschichte, restlos begeistert war ich nach dem Lesen allerdings leider nicht mehr.

Was mir bei diesem Buch wie immer gut gefallen hat, war der Schreibstil. Ich persönlich freue mich immer sehr über einen Schreibstil mit Wiedererkennungswert, und meiner Meinung nach ist das bei Laura Kneidl definitiv der Fall. Auch die Thematisierung von Panikattacken und psychischer Gesundheit finde ich grundsätzlich sehr wichtig und gemessen am Erstveröffentlichungsdatum bzw. dem Buchmarkt zu dieser Zeit tatsächlich verhältnismäßig frühzeitig.

An der Umsetzung hat mir dann aber leider nicht so gut gefallen, wie sprunghaft und inkonsequent manche Reaktionen der Protagonistin waren. Panikattacken verlaufen zwar nicht zwangsläufig linear oder logisch begründet, das ist mir auch klar. Das Hin und Her kam mir bei Sage aber manchmal etwas unbeabsichtigt vor, so als müsste man immer mal wieder erwähnen, dass da noch eine Menge Trauma vorhanden ist. Meiner Meinung nach hat das auch Auswirkungen auf die Authentizität der Figuren gehabt, da ich persönlich weder zu Sage, noch zu Luca eine richtige Beziehung aufbauen konnte und deshalb die Chemie zwischen den beiden nicht so wirklich gespürt habe.

Was ich auch ein wenig seltsam fand, waren die vielen Zufälle die zugunsten von Sage ausfielen. Natürlich habe ich ihr jedes Glück der Welt gegönnt, so richtig gut konstruiert fand ich die Geschichte aber leider nicht, was mich in Kombination mit der fehlenden Beziehung zu den Figuren nicht mehr ganz so begeistern konnte, wie das vor ein paar Jahren noch der Fall war.


Fazit
Auch wenn Laura Kneidl noch immer eine meiner Lieblingsautorinnen ist, hat mich dieses Buch in seiner Umsetzung nicht mehr so ganz begeistert, wie das vor ein paar Jahren noch der Fall war. Das Thema ist nichtsdestotrotz unglaublich wichtig, etwas besser konstruieren hätte man die Geschichte aber definitiv können.

Von mir gibt es dafür drei Bücherstapel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2023

Mehr Charakterstudie als Thriller

One of the Girls
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Worum geht’s?
Eigentlich sollte es ein traumhafter Junggesellinnenabschied in Griechenland werden – bis sich der Kurzurlaub in einen Albtraum verwandelt. Als Lexi fünf ihrer Freundinnen auf eine griechische ...

Worum geht’s?
Eigentlich sollte es ein traumhafter Junggesellinnenabschied in Griechenland werden – bis sich der Kurzurlaub in einen Albtraum verwandelt. Als Lexi fünf ihrer Freundinnen auf eine griechische Insel einlädt, ahnt noch niemand, dass die sechs Frauen nicht nur eine Freundschaft verbindet, sondern vor allem eine Menge Geheimnisse – und die kosten eine von ihnen das Leben.


Meine Meinung
Bücher von Lucy Clarke habe ich bisher eigentlich immer sehr gerne gelesen, da sie es häufig schafft, den Spannungsbogen sehr subtil aufzubauen und mich damit bis zum Schluss der Geschichte zu fesseln. So richtig mitreißen konnte mich dieses Buch aber leider nicht, denn nach spannenden Elementen musste ich in dieser Geschichte regelrecht suchen.

Der Einstieg in die Geschichte hat mich noch recht hoffnungsvoll gestimmt, da man durch die kurzen Kapitel recht schnell vorangekommen ist und ich daher eigentlich bloß darauf gewartet habe, dass der Spannungsbogen endlich ansteigt. Auch der Schreibstil hat sich recht angenehm lesen lassen, was theoretisch für ein schnelles Lesevergnügen hätte sorgen können.

Was mich dann leider ziemlich aus dem Lesefluss gerissen hat, war die eher stagnierende Handlung. Man lernt die sechs Figuren kennen, um die sich die Geschichte dreht, so wirklich sympathisch habe ich dabei aber irgendwie niemanden gefunden. Dementsprechend wenig interessant fand ich selbst die häufigen Perspektivwechsel, da mich die Charaktere in ihrer ziemlich klischeehaften Darstellung eigentlich nicht wirklich mitreißen konnten und ihre Gefühle und Gedanken in meinen Augen einfach nicht wirklich zur Steigerung der Spannung beitragen konnten.

Schade fand ich darüber hinaus auch, mit wie wenig Tempo die Geschichte an sich erzählt wurde. Ans Ende der meisten Kapitel wurde zwar ein kleiner Cliffhanger gesetzt, bis zum Schlussteil hat sich das Buch für mich beim Lesen aber leider trotzdem immer wieder ganz schön in die Länge gezogen. Im Vergleich dazu war das Ende zwar deutlich spannender gemacht, der Kontrast zum Rest der Handlung kam mir dann aber schon fast etwas zu deutlich vor, um die Entwicklungen als authentisch und nicht zu überzogen wahrzunehmen.


Fazit
Lucy Clarke kann auf jeden Fall spannende Geschichten erzählen, diese war in meinen Augen aber leider eine ihrer schwächeren. Als Thriller würde ich dieses Buch daher eher nicht bezeichnen, wer sich allerdings auf die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere konzentrieren möchte, könnte trotzdem noch Freude an der Geschichte haben.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Schwächelndes Gesamtpaket

Die letzte Lügnerin
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Worum geht’s?
Eigentlich nähern sich Rocco Eberhardt und sein Vater gerade wieder ein wenig an, als Berlin von einem Skandal um höchst fragwürdige Immobiliendeals erschüttert wird. Auch Roccos Vater soll ...

Worum geht’s?
Eigentlich nähern sich Rocco Eberhardt und sein Vater gerade wieder ein wenig an, als Berlin von einem Skandal um höchst fragwürdige Immobiliendeals erschüttert wird. Auch Roccos Vater soll daran beteiligt sein – und als dann auch noch die Leiche des für das Video verantwortlichen Tontechnikers auftaucht, geht es nicht nur um fragiles Vertrauen, sondern auch um ein in höchstem Maße brisantes juristisches Verfahren.


Meine Meinung
Auch wenn man die Bände dieser Reihe unabhängig voneinander lesen können soll und ich normalerweise ein großer Fan von Justiz-Krimis bin, hat mich dieser dritte Teil irgendwie nicht so wirklich überzeugen können.

Der Schreibstil kam mir ehrlich gesagt ein wenig holperig vor, was allerdings grundsätzlich erstmal Geschmackssache ist. Bei Büchern von Michael Tsokos alleine hatte ich diesen Eindruck bisher allerdings nicht, weshalb ich mich in Zukunft vermutlich eher an ihn halten werde.

Dass ich die Figuren bisher noch nicht kannte, könnte eventuell zu meinen Problemen beim Lesen beigetragen haben, denn so wirklich warm bin ich mit keinem der Charaktere geworden. Sowohl Rocco, als auch Justus kamen mir im Laufe der Geschichte irgendwie ein wenig losgelöst von der Handlung vor, was insgesamt einen sehr seltsamen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Rocco war wenigstens noch durch den Handlungsstrang seines Vaters ein wenig greifbarer, bei Justus war ich mir aber die meiste Zeit über nicht ganz sicher, welche tragende Rolle er in dieser Reihe eigentlich überhaupt spielen soll.

Die Kombination aus juristischem Alltag und Ermittlungsarbeit gefällt mir normalerweise eigentlich immer sehr gut, hier kam ich mir beim Lesen aber häufiger mal so vor, als wäre ich als Leser bei wichtigen Entwicklungen außen vor gelassen worden. Dementsprechend wenig haben mich auch die Sprünge in der Handlung und das irgendwie leicht abstrus wirkende Ende begeistert, was meinen Gesamteindruck insgesamt noch ein wenig gedrückt hat.


Fazit
Fans der Reihe werden an diesem Buch sicherlich ihre Freude haben, mich konnte das Duo Tsokos – Schwiecker insgesamt aber leider nicht so wirklich begeistern. Die Bezeichnung „Justiz-Krimi“ trifft diese Geschichte zwar im Grunde schon, die Umsetzung hat mich persönlich aber leider eher verwirrt als in Atem gehalten.

Dafür vergebe ich drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 06.06.2023

Vielversprechende Idee mit etwas wackeliger Umsetzung

Stars in our Hands
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Worum geht’s?
Obwohl Farah alles dafür gibt, ihrem Traumjob als Regisseurin näher zu kommen, ist der Einstieg in die Filmwelt alles andere als leicht für sie. Als sie dann auch noch aufgrund eines Missverständnisses ...

Worum geht’s?
Obwohl Farah alles dafür gibt, ihrem Traumjob als Regisseurin näher zu kommen, ist der Einstieg in die Filmwelt alles andere als leicht für sie. Als sie dann auch noch aufgrund eines Missverständnisses ihren Job in einem Coffeeshop verliert, liegen die Nerven bei ihr blank. Das überraschende Angebot, als Assistentin bei der Produktion „Starlight“ mitzuwirken, nimmt sie daher mit Handkuss an – und findet sich schon bald in der verschneiten Landschaft Alaskas wieder, wo ihr nicht nur vor Kälte die Knie weich werden.


Meine Meinung
Ich bin definitiv ein großer Fan von winterlichen Settings, denn romantische Stimmung kann natürlich besonders gut vor einem warmen Kaminfeuer aufkommen. Neben dem Setting mochte ich an diesem Buch auch den Schreibstil und die immer wieder eingeschobenen Tagebucheinträge von Paxtons Stalkerin, da man so beim Lesen hin und wieder an die nicht ganz so rosarote Rahmenhandlung erinnert wurde.

Womit ich mich dann aber leider ein wenig schwer getan habe, war so ziemlich der gesamte Rest der Geschichte. Insbesondere in Hinblick auf die Figuren hat es mir etwas schwer im Magen gelegen, dass alle weiblichen Figuren mit Ausnahme von Protagonistin Farah und ihrer immer mal wieder erwähnten Cousine recht klischeehaft und unsympathisch dargestellt wurden. Als Erklärung dafür wird dann irgendwann zumindest bei einer Figur Neid und ein relativ geringes Selbstwertgefühl angeführt, für mich hinterlässt es aber nichtsdestotrotz einen ziemlich bitteren Nachgeschmack, wenn weibliche Charaktere insgesamt schlecht gemacht werden, um die Protagonistin in ein besseres Licht zu rücken.

Auch mit Protagonist Paxton konnte ich persönlich nicht so wahnsinnig viel anfangen, da ich bei ihm häufiger mal das Gefühl hatte, dass seine Charakterisierung nicht ganz stringent aufgebaut war. Im Laufe der Geschichte mochte ich ihn in Kombination mit Farah zwar durchaus gerne, überwältigt hat er mich dabei aber eher nicht.

In Hinblick auf den Spannungsbogen wäre meiner Meinung nach noch Luft nach oben gewesen, denn insbesondere zum Ende des Buches hin gab es dann doch etwas zu viele Zufälle, um der Geschichte insgesamt den Anschein einer soliden Konstruktion zu geben. Über Figuren, die man überraschenderweise ein zweites Mal trifft kann ich ja noch hinweg blicken, aber in Kombination mit der Tatsache, dass ein eigentlich ziemlich streng geschützter Schauspieler von einer durch eine Hauruckaktion angestellten Assistentin bewacht werden soll, war dann doch ein wenig zu viel des Guten für mich.


Fazit
Auch wenn ich das Setting in Alaska und am Filmset wirklich gerne mochte, hat mir der Rest der Umsetzung etwas zu viel auf Zufällen und für meinen Geschmack zu wenig ausgearbeiteten Figuren basiert, um mich so wirklich von Hocker zu reißen.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Ungewöhnliches Konzept

3000 Yen fürs Glück
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Meine Meinung
„Ein Familienroman über die Kunst des Sparens“ trifft die Beschreibung dieses Buches in meinen Augen ziemlich genau, denn anders kann ich die Konzeption der Geschichte eigentlich nicht fassen. ...

Meine Meinung
„Ein Familienroman über die Kunst des Sparens“ trifft die Beschreibung dieses Buches in meinen Augen ziemlich genau, denn anders kann ich die Konzeption der Geschichte eigentlich nicht fassen. Als ich den Klappentext gelesen habe, konnte ich mir daher noch gar nicht so richtig vorstellen, was ich überhaupt von diesem Buch erwarten sollte. Wirklich überzeugen konnte mich die Umsetzung dann zwar nicht, dafür kann ich sie aber immerhin als interessantes Leseerlebnis für mich verbuchen.

Ganz allgemein gehalten fand ich den Schreibstil an sich ganz nett zu lesen, denn die Übersetzung hat es in meinen Augen geschafft, den „typisch japanischen“ Ton zu transportieren und ein für mein Bücherregal eher ungewöhnliches Setting zu erschaffen.

Die Kapiteleinteilung stellt dabei immer eine andere der Protagonistinnen in den Vordergrund, wobei ich persönlich beim Lesen nicht das Gefühl hatte, dass man die Figuren wirklich hätte kennenlernen können. Für meinen Geschmack waren sowohl die Charakterisierungen, als auch die Familiengeschichte an sich etwas zu oberflächlich erzählt, um wirklich von Tiefgang oder Mehrdimensionalität sprechen zu können.

Auch die Kombination der Geschichte mit einem Finanzratgeber fand ich im Grunde zwar interessant, in der Umsetzung dann aber nicht so ganz gelungen. Meiner Meinung nach lag das vor allem daran, dass die einzelnen Ratschläge durchaus spezifisch japanisch und daher zwar prinzipiell richtungsweisend, nicht aber direkt auf die Lebensrealität europäischer bzw. nicht japanischer Leser anwendbar waren. Interessant zu lesen fand ich die Mischung trotzdem, auch wenn das Buch für mich leider definitiv kein Highlight war.


Fazit
Auch wenn ich die Umsetzung für sehr speziell und definitiv auf einen speziellen Kulturkreis gemünzt halte, fand ich die Idee eines Genremixes in dieser Form sehr spannend. Begeistert hat mich das Buch zwar nicht, eine interessantes Erlebnis war es aber durchaus.

Dafür gibt es solide drei Bücherstapel von mir.

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