Zwischen Krieg und Verstrahlung geht ein Serienmörder um...
Overkill - Tod der SchwalbenZum Buch: Der Polizist Alexej Markow wird von dem russischen Ex-Minister und Oligarchen Vektor Kanyukov angeheuert, den Mörder seines Sohnes in der Ukraine ausfindig zu machen. Alexej kommt aus Pripyat ...
Zum Buch: Der Polizist Alexej Markow wird von dem russischen Ex-Minister und Oligarchen Vektor Kanyukov angeheuert, den Mörder seines Sohnes in der Ukraine ausfindig zu machen. Alexej kommt aus Pripyat und kennt sich dort aus. Da Alexej todkrank ist und er für den Auftrag viel Geld bekommt, mit dem er die OP seiner Tochter in den USA zahlen könnte, nimmt er den Auftrag an.
Zeitgleich ermitteln der ukrainische Kommissar Felix Bojko und die deutsche Kommissarin Mo Celta, die an einem Austauschprogramm der Polizei teilnimmt, im selben Mordfall. Beide suchen den Täter, jedoch aus unterschiedlichen Gründen, wie sich bald zeigen wird…
Meine Meinung: Man kann gar nicht gut beschreiben, was dieses Buch in dem Leser auslöst… Ich war erschrocken über die Auswirkungen des Reaktorunglücks von Tschernobyl, dessen Folgen immer noch spürbar sind. Genauso wie über die politische Situation zwischen Russland und der Ukraine. Die Autorin hat hier zwei Jahre lang recherchiert, ist in die Ukraine gereist und lässt ihre Erfahrungen hier mit in das Buch einfließen. Neben dem grausigen Mordfall, den die Ermittler hier aufklären müssen, ist der Leser mitten drin in der sogenannten „Zone“. Man lernt bildlich die tote Landschaft kennen und die kranken und kaputten Menschen. Aber auch starke Persönlichkeiten, die allen Widrigkeiten zum Trotz leben wollen! Diese Thematik hat mich sehr emotional durch das Buch geführt. Ich habe für mich festgestellt, dass mir die beiden Länder und ihre Menschen und deren Mentalität doch sehr fremd sind. Von daher ist dieses Buch nicht nur ein sehr spannender Thriller, sondern man lernt auch sehr viel.
Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Mo Celta kennt ja vielleicht der ein oder andere Leser aus den beiden Vorgängern der „Overkill-Reihe“. Sie fügt sich dort so gut ein, dass es gar nicht auffällt, dass sie aus Deutschland kommt. Felix Bojko ist ein charakterstarker Mann, der seine Prinzipien hat, was auch gerade Korruption betrifft. Diese ist dort sehr stark vertreten. Und Alexej Markow ist mein Lieblingscharakter im Buch! Er ist einfach ein guter Mensch, der schlecht gelebt hat, aber eigentlich weiß, worauf es im Leben ankommt. Leider kommt diese Erkenntnis zu spät… Ein starker Charakter, der immer für sich abwägt, was gut und schlecht ist.
Die Auflösung des ganzen Falles endet in einem regelrechten Showdown und hat mich sehr überrascht! Niemals hätte ich damit gerechnet!
Mein Fazit: Ich möchte gerne mehr als 5 Sterne vergeben, denn dieser Thriller ist so spannend und lehrreich, dass ich ihn jedem unbedingt ans Herz legen möchte! Taucht ein in die trostlose Gegend, die kurz vor dem Krieg steht und immer noch total verstrahlt ist! Ein Roman, den man nicht mal eben nebenbei liest, dafür aber noch lange nachhallt!